R.I.P. – Mary Higgins Clark

In der Nacht auf den 1. Februar 2020 starb mit Mary Higgins Clark einer der erfolgreichsten Crime-Autoren aller Zeiten, was uns und Millionen von Fans natürlich sehr betrübt. Ihr Verlag, Simon & Schuster teilte mit, sie sei 92jährig in Florida friedlich und „umgeben von Familie und Freunden“ gestorben.

Mary Higgins Clark – Wir gedenken der Königin der Spannung

Mary Higgins Clark
Mary Higgins Clark, 2018 BookBub Fair N.Y. (c) Rhododendrites (CC BY-SA)

Ihr Leben

Als Kind irischer Einwanderer wuchs sie in der Bronx auf und begann ihre berufliche Laufbahn in einer Werbeagentur und als Stewardess. Lange Zeit sah es gar nicht nach der großen Schriftsteller-Karriere aus, denn ihre ersten Werke wurden abgelehnt. Über 40 Mal. Erst 1975 überzeugte sie mit „Where are the children?“ (Wintersturm) Simon & Schuster, die bis heute ihre Verleger blieben. Das Buch wurde ein Bestseller und viele weitere, preisgekrönte Bücher folgten. Allein in den USA verkauften sich ihre Bücher über 80 Millionen Mal und wurden vielfach für Film und Fernsehen adaptiert.

Als Präsidentin der Mystery Writers of America setzte sie sich sehr für Kollegen ein und rief auch 2001 den Mary Higgins Clark Award ins Leben.

Ihr Werk

Auch in Deutschland wurde Mary Higgins Clark mit Bestsellern wie „Warte bis du schläfst“, „Schrei in der Nacht“ oder „Sieh dich nicht um“ berühmt und begeisterte eine riesige Leserschaft. Doch nicht nur Krimi-Fans liebten ihre spannenden Geschichten, auch Film und Fernsehen rissen sich um die Rechte an ihren Werken.

Das liegt zu einem guten Teil an ihrem Stil. Mit auffallend kurzen Kapiteln, die fast immer in einem Cliffhanger enden, zwang sie ihre Leser förmlich dazu, weiterzulesen. „Nur noch ein Kapitel – bis das Buch zu Ende ist …“. Damit griff sie dem Bingen voraus, Jahrzehnte, bevor Netflix und Co. auf dem Plan erschienen.

DDu bist in meiner Hand - Mary Higgins Clarkoch es wäre unfair Higgins Clark auf ihre Schreibtechnik zu reduzieren. Inspiriert durch Zeitungsartikel griff sie in ihren Werken meist aktuelle, schwierige Themen auf, die sie gut recherchiert umsetzte. Ihre Figuren, meist Frauen aus der amerikanischen Mittelschicht, mussten sich mit so kontroversen Themen wie künstlicher Befruchtung (The craddle will fall), Schönheitswahn (Let me call you sweetheart) oder Todesstrafe (a stranger is watching) befassen. Dadurch erlaubte sie ihren Lesern, sich mit den Figuren zu identifizieren, deren Geschichten in einer dem Leser bekannten Ausgangssituation verankert waren.

Mit „Du bist in meiner Hand“ war Higgins Clark letztes Jahr auf der Midlist des Skoutz-Award. Das Buch, das erzählt, wie eine Vorortgemeinde durch den überraschenden Tod eines Teenagers aus ihrem behäbigen Trott gerissen und in Abgründe gestoßen wird, haben wir natürlich ausführlich vorgestellt (weiterlesen).

Mary Higgins Clark im Netz

Wir empfehlen das Portrait von Mary Higgins Clark auf der Krimi-Couch* und natürlich die Website* der Autorin selbst.

 

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