Nachruf: Skoutz trauert um Nadia Sahlenbeck

Amazon-Autorenfoto von Nadia Sahlenbeck

In den sozialen Netzwerken macht sich Bestürzung breit, nachdem eine schreckliche Nachricht nun von Verlag und Familie bestätigt wird. Eine liebe Kollegin, die viele so wie das Skoutz-Team von zahlreichen Cons, Lesungen und anderen Buchevents auch persönlich kannten, ist tot. Besonders tragisch ist die Art, mit der sie mit nur 41 Jahren aus dem Leben schied, denn sie wurde ermordet. Von einem Fan, den sie über das Internet kennengelernt hat. Auf ihrer Hompage lud sie ein, sich auf ihre Geschichten einzulassen und sie auf all den üblichen Internetkanälen oder über den Hamburger Autorenstammtisch zu kontaktieren. Eine Aufforderung, die nun schaurig klingt und beklommen macht.

Das schreckt auf, denn jeder, der davon über das Internet erfahren hat, fragt sich unwillkürlich, ob ihm das nicht auch hätte passieren können. Und so fühlt sich die Welt gleich wieder ein bisschen kälter an. Lasst euch von der Angst nicht regieren. Wir treffen täglich auf dem Weg in die Arbeit mit unzähligen Fremden zusammen, Irre gibt es überall. Auch wenn es sicher ratsam ist, neue Kontakte nur schrittweise in das eigene Leben zu lassen, kann Rückzug nicht die Lösung sein.

In diesen Stunden sind wir in Gedanken bei Nadias Familie und ihren engen Freunden und möchten ihnen im Namen aller Skoutze unser tiefempfundenes Mitgefühl ausdrücken. Nadia selbst bleibt uns in ihren Büchern erhalten. Ihre Geschichten leben fort. Und das immerhin ist tröstlich. Der Wind wird Nadias Geschichten erzählen, wenn er nachts um unsere Häuser heult und uns frösteln lässt.

Nadia Sahlenbeck beschrieb sich selbst als Geschichtenträumerin und Alptraumschreiberin, die mit viel Engagement die Fantasie zurück in den Alltag holen wollte. Ihre Leidenschaft galt dem Düsteren und Morbiden, die Sinnlichkeit ihrer Texte liegt im Grusel, der zarten Schwester des Horrors. Doch in ihren Geschichten wohnt stets auch die Kraft des Lichts.

Nadia Sahlenbeck schrieb nach eigenem Bekunden „subtile Literatur“ und das ist auch treffend. Abgründige, fiese, miese kleine Horrorgeschichten, die gekonnt mit Ängsten spielte, mit der dunklen Seite kokettierte und sie damit unmerklich ausleuchtete und greifbar machte – und damit auch überwindbar.

 

 

 

Die Tochter des Grim – Dark Fantasyroman von Nadia Sahlenbeck

Als kleines Kind, nach dem Tod der Eltern, ohne jegliche Erinnerung an ihre Vergangenheit, von Zigeunern großgezogen, erfährt Shadow, dass sie ein dunkles Geheimnis hat. Sie hat die Fähigkeit, sich in eine Bestie zu verwandeln. Doch gerade dadurch soll sie die Erde und die Menschheit, von dem Bösen befreien. Zusammen mit ihrem Meister der Magie reist sie durch die Welt, der guten Magie .Sie versucht ihre Vergangenheit und ihre Wurzeln zu finden und das Böse zu vernichten. Doch die Reise verläuft nicht nach Plan. Verrat, Täuschungen, Tod und eine Wahrheit trüben ihre Reise. Aber nach all der Trauer und Verluste trifft sie auf eine verwandte Seele, die ihr hilft. Doch die Entscheidung wird fallen. Shadow und ihr Gefährte werden von der Armee des Bösen gefangen genommen. Der Kampf beginnt. Wird Shadow es schaffen, die Welt zu retten, oder wird das Böse ein für alle Mal siegen?

Skoutz meint:Die Tochter des Grim ist eine abgründige, dunkle Geschichte, die das in der Romantasy verbreitete Bild des Kuschelwerwolfs wieder gerade rückt und der im Gestaltwandler wohnenden Bestie den ihr zustehenden Platz zurückgibt und der Zerrissenheit der Figuren Raum gibt, ohne dabei in vorhersehbaren Splatter zu verfallen.

 

 

 

Subtile Horrorgeschichten – Horroranthologie von Nadia Sahlenbeck

Geschichten, die etwas zum Nachdenken und gruseln einladen. Ein leichter Schauer, der beim Lesen über den Rücken fährt. Ängste, die in jedem von uns wohnen und tief verborgen bleiben sollen, werden hier zum Vorschein kommen.
Leichte Kost, die doch einem doch schwer im Magen liegen könnte. Vielleicht ist es auch nur die Phantasie, die einem einen Streich spielt. Das zu beurteilen, bleibt jedem selbst überlassen.

Skoutz meint: Diese Anthologie erlaubt einen guten Einblick in das Werk der Autorin, die es speziell bei ihren Lesungen versteht, dem Leser/Hörer den Atem stocken zu lassen. 

 

5 Comments

  • Rockholz Melanie

    Ich kannte Nadia aus der Schulzeit sie war in meiner parallel Klasse auch wenn wir nach der Schule keinen Kontakt mehr hatten ,hat mich die Nachricht über ihren Tod sehr getroffen. Vor allem wie sie starb .Mein herzliches Beileid gilt der Familie und den freunden von Nadia .

  • Jens

    Hallo! Nadia ist/war meine Ex-Frau… und trotz gescheiterter Beziehung (Ca.11 Jahre) und viel Schmerz …. sollte ich den Typ oder was auch immer in die Finger bekommen,dann ……….

  • Jens

    Hallo! Nadia ist/war meine Ex-Frau… und trotz gescheiterter Beziehung (Ca.11 Jahre) und viel Schmerz …. sollte ich den Typ oder was auch immer in die Finger bekommen,dann ……….

  • Hofmann

    Ich kante sie nur durch Stefan ,bin aber mit meinen Gedanken bei der Familie und bei Stefan. Mein herzliches Beileid von FDL Hofmann

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