Hinter Dornenhecken und Zauberspiegeln – eine märchenhafte Anthologie

Ausflug in eine Welt, in der Happy Ends noch möglich sind

Die Anthologie „Hinter Dornenhecken und Zauberspiegeln“ aus dem Drachenmond Verlag entführt den Leser in eine Welt, in der die Feen zum Klang fluchbeladener Harfen tanzen und Geheimnisse wohl verborgen hinter Brombeerhecken schlummern.

Hallo und herzlich willkommen zurück in meiner Bücherburg, liebe Leser,

der Countdown zur Leipziger Buchmesse läuft. Wir Skoutze sind schon voller Vorfreude und können es kaum erwarten. Natürlich würden wir uns sehr freuen, wenn ihr uns in der Halle 5 am Stand E300 besuchen kommt und einen kleinen Plausch mit uns haltet. Damit euch die Zeit bis dahin zu lang wird, habe ich heute ein besonderes Schmankerl aus dem Drachenmond Verlag für euch. Ich wünsche euch wie immer viel Spaß beim Lesen und sage bis bald.

Liebe Grüße und immer schön skouzig bleiben, Freydis

 

Um was geht’s in Hinter Dornenhecken und Zauberspiegeln?

Die 400-seitige Anthologie „Hinter Dornenhecken und Zauberspiegeln“ entführt uns thematisch in die Welt der Märchen. Das große Stichwort lautet Adaption: Achtzehn sowohl namenhafte als auch unbekannte Autoren und sogar zwei Debütantinnen,entführen uns in die Welten der Gebrüder Grimm, Hans Christian Andersens, von Tausend und einer Nacht und interpretieren entweder den altbekannten Märchenstoff völlig neu oder sie sie nehmen uns mit in ihre eigenen, märchenhaften Sphären. Dabei lernen wir die alten, vertrauten Geschichten aus völlig neuen Blickwinkeln kennen und auch einige Aha-Momente bleiben nicht aus, da die ein oder andere Neuinterpretation uns mit Tatsachen konfrontiert, die wir als Kinder und auch bei der späteren Lektüre wahrscheinlich so nie gesehen haben.

Auch, wenn ich alle Erzählungen märchenhaft fand, so sind doch einige für mich besonders herausgestochen, so zum Beispiel “Die Kinderfresserin“ von Julia Adrian, die uns einen außergewöhnlichen Einblick in das Leben der Hexe aus Hänsel und Gretel bietet, das mit einem unerwartetem Ende überrascht. Mit “Iftah Ya Simsim” gelang Susanne Gerdom die eine wunderbare und sehr lesenswerte Neuinterpretation von “Ali Baba und die vierzig Räuber”. Nina Blazon„entführt uns in “Das Fest“ wieder in die Welt der Lady Tanar. In “Der Schuh der Dryade“ von T. Kingfisher werden die Eindrücke, die wir als Kinder von Aschenputtel gewinnen konnten, völlig auf den Kopf stellt. Schließlich kann man in „Das knöcherne Mütterlein“ von Björn Springorum Baba Jaga in ihrem Wald besuchen.

Was mir an Drachenmond–Büchern immer wieder besonders gut gefällt, sind die atemberaubenden Cover von Alexander Kopainski. Eigentlich bin ich der Meinung, man soll ein Buch nicht nach seinem Äußeren beurteilen (und den Geruch eines Parfums nicht nach seinem Flakon), aber bei diesen Titelbildern muss selbst ich von meinen Prinzipien abweichen. Und auch hier hat sich Alexander Kopainski wieder selbst übertroffen und dieser märchenhaften Anthologie ein wunderschönes Gewand gezaubert. Von daher ist es gut, dass wir beim Skoutz-Award heuer erstmals auch eine Kategorie für Cover haben.

Mein Fazit zu Hinter Dornenhecken und Zauberspiegeln:

Wer Märchen, Sagen und deren Adaptionen toll findet, der liebt auch diese wunderbare Anthologie. Nur für Kinder ist sie nicht geeignet, da in den Geschichten teilweise Horrorelemente bedient werden. Dieses Buch ist eher etwas für die Leser unter uns, die sich zu den Tagen zurücksehnen, als die Eltern oder Großeltern an der Bettkante saßen und uns aus den Märchenbüchern vorlasen, in jenen Momenten, in denen es uns noch erlaubt war, Kinder zu sein und Happy Ends noch möglich waren.

Zu kaufen gibt es das Buch überall, aber eben auch hier bei Amazon.

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