Zu Besuch bei Nika Lubitsch
Heute verschlägt es den Skoutz-Kauz und mich nach Berlin, wo wir mit der Numerologin unter den Thrillerautoren verabredet sind. Nika Lubitsch ist bekannt dafür, dass sie ihre Thriller durchnummeriert. Allerdings nicht einfach als laufende Bandnummer, sondern im Titel.
Mit „Sie wäre jetzt 17“ wurde sie von Chefermittlerin Catherine Shepherd, für die Midlist Crime nominiert hat, wo Nika Lubitsch trotz einer wirklich kriminell starken Konkurrenz gute Chancen auf den Crime-Skoutz 2021 hat, nachdem sie den Sprung auf die Shortlist 2021 und damit ins Finale geschafft hat.
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Kay zu Besuch bei Nika Lubitsch, bei der die Würze in der Kürze liegt
Liebe Nika, vielen Dank, dass du dir wenigstens kurz Zeit für uns genommen hast. Dieses Interview ist wirklich ein Elevator-Pitch, bei dem wir uns beide sputen müssen, um es in dem engen Zeitfenster durchzubekommen. Aber wir kennen uns ja schon und ich kann zum Glück schnell reden.
Fangen wir gleich mal an:
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Welches ist die größte Herausforderung, der man sich als Autor stellen muss?
Dem Leser.
Okay. Das ist so naheliegend, dass das vor dir noch niemand gesehen hat. Aber du hast natürlich recht. Letztlich hat – Wohl und Wehe – der Leser das letzte Wort.
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Hast du Lieblingsworte in deinen Skripten, die vom Lektorat regelmäßig angestrichen werden?
Natürlich.
Und welche? Wie gehst du damit um? Bist du stur oder verbesserungswillig? Da hake ich nochmal nach. Versprochen.
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Was ist deine präferierte Erzählform?
Ich-Perspektive.
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Bist du im Team Adjektiv oder bevorzugst du eher einen „schnörkellosen“ Stil?
Schnörkellos.
Und kurz. Ich gebe zu, dass ich in 6 Jahren Skoutz-Interviews kein knapperes Interview geführt habe. 🙂
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Hast du einen speziellen Trick, um aus deinen Figuren echte Persönlichkeiten zu machen?
Ich lass sie handeln, wie sie wollen.
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Welchen Fehler darf man beim Schreiben keinesfalls machen?
Über die Sätze nachdenken.
Und wie hältst du es dann mit dem Überarbeiten?
Das ist ein anderes Thema
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Welches Buch liegt gerade auf deinem Nachttisch?
Keines. Da liegt eine Kleenex-Packung.
Auch praktisch.
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Welche 3 Dinge sind dir aktuell am wichtigsten im Leben?
Dach über dem Kopf, Bett zum Schlafen und irgendwas zum Schreiben.
Zählt beim letzten die Kleenex-Packung auf dem Nachttisch auch dazu? Die wäre ja schreibtauglich, im Notfall.
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Wenn du wählen könntest, wärst du lieber extrem intelligent oder gut im Umgang mit Menschen?
Wozu wählen? Es geht doch beides.
Das ist richtig, aber nicht die Frage. Die stellt ja auf die Präferenz ab. Aber egal, machen wir weiter …
Wofür würdest du mitten in der Nacht aufstehen?
Für eine neue Folge Blacklist.
Echt? Ich auch! Wobei ich, wenn ich dafür aufstehe, sehr wahrscheinlich auch wieder einschlafen würde. Leider.
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Was ist deine größte Stärke?
Ich bin kreativ.
Unbestritten. Bei der Zahl deiner Veröffentlichungen steht das außer Frage.
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Wenn dein fünf-jähriges Selbst plötzlich deinen jetzigen Körper bewohnen würde, was wäre das Erste, das es tun würde?
In den Spiegel schauen und schreien.
Das würden sehr wahrscheinlich viele. Wobei die meisten Kollegen diesen allerersten Moment überspringen. Ob das eine Art innere Schutz-Zensur ist, dass man an diese Situation – so naheliegend sie ist – nicht denkt?
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Welcher fiktionale Charakter ist in Buch/Serie/Film unglaublich, wäre aber in banalen alltäglichen Situationen unerträglich?
Red Reddington aus Blacklist.
Ja, der ist aber auch für die anderen Figuren in der Serie schon schwer auszuhalten. Allerdings für mich trotzdem eine der faszinierendsten fiktiven Figuren der letzten Jahre.
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Stell dir vor, du würdest einen Geheimbund gründen, wie würdest du ihn benennen und was wäre eure Mission?
Geheimbünde sind nicht so mein Ding, bin eher für das Gegenteil.
Dann muss ich jetzt recherchieren, was du da dann öffentlich treibst?.
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Gibt es etwas, das du kannst, die meisten anderen Menschen aber nicht?
Ich konnte als Kind meine Beine so verschränken, dass ich auf den Knien laufen konnte.
Das ist ziemlich beeindruckend. Ich war schon immer eher ungelenkig.
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Was wolltest du der Welt schon immer einmal sagen? Raus damit!
Stellt euch nicht so an, verdammt noch mal.
Oh ja! Da hast du so recht …
Liebe Nika, wir sind schon wieder durch. Das ging wirklich flugs! Ich wünsche dir noch viel Erfolg im weiteren Verlauf des Wettbewerbs und bitte lass uns wissen, wenn ein neues Buch von dir kommt, dann können wir auch gerne mal etwas ausführlicher plaudern.
Vielen Dank!
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Hier könnt ihr Nika Lubitsch treffen:
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Skoutz-Lesetipp
Der 19. Engel – Psychothriller von Nika Lubitsch
Unschuldig verurteilt?
Die wegen Mordes zu lebenslanger Haft verurteilte Vanessa bittet die Krimiautorin Jane, ihre Geschichte zu schreiben. Das spurlose Verschwinden ihrer Schwester Amanda bot alles, wonach die sensationsgeile Öffentlichkeit lechzt: Glamour, ungelöste Geheimnisse und maximalen Grusel. Aber hat Vanessa tatsächlich ihre Schwester getötet? Je mehr Informationen Jane erhält, desto größer werden ihre Zweifel an Vanessas Schuld. Obwohl Vanessa die Krimiautorin davor warnt, sich mit eigenen Recherchen in Lebensgefahr zu begeben, macht Jane sich auf, den wahren Mörder von Amanda zu finden. Und läuft ihm dabei geradewegs in die Arme.
Skoutz meint:
Als ehemaliger Strafverteidiger war ich gespannt, wie Nika Lubitsch diese Kammerspiel-Situation angeht, bei der die Täterin in einer Besuchszelle von einer Autorin interviewt wird. Und was soll ich sagen: Spannend und plausibel. Gewohnt rasant reißt sie den Leser in die Handlung, lässt ihn mit dem Ermittler mitfiebern und -rätseln, führt ihn in die Irre und zeigt ihm gerade rechtzeitig auch wieder wo es lang geht. Der Schluss kommt etwas abrupt, aber konsequent und hinterlässt in meinem Fall einen zufriedenen Leser. Und für die Erklärung, warum das Buch so heißt wie es heißt, gibt es einen Bonuspunkt! (kn)
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Mehr Info
Nika Lubitsch‘ Thriller „Sie wäre jetzt 17“ ist für die Midlist Crime des Skoutz-Awards nominiert und steht nun auf der Shortlist und damit im Finale. Es wurde in diesem Zusammenhang bereits von uns besprochen (weiterlesen).
Wir hoffen natürlich, dass auch dieses Interview von Nika Lubitsch dazu bei trägt, dass dieses Buch im Wettbewerb weiterkommt und drücken fest die Daumen. Vor ein paar Jahren waren wir schon mal bei Nika und haben mit ihr ein früheres Interview geführt, bei dem sie uns unter anderem verrät, woher sie ihren Künstlernamen hat.
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Hinweis:
Wenn ihr die Bücher schon kennt, dann würdet ihr uns, dem Autor und schließlich allen lektüresuchenden Lesern einen großen Gefallen, wenn ihr das Buch in der Skoutz-Buchdatenbank mit einer Skoutz-Buchfieberkurve bewerten würdet. 5 Klicks statt 5 Sterne. Einfacher lässt sich eine Rezension nicht schreiben, bequemer kann man sein nächstes Buch-Date nicht finden. Und so helft ihr, dass unsere Buchfindemaschine weiter wächst.