Omama – Gesellschaftssatire der Nachkriegszeit von Lisa Eckhart
Miriam Rademacher, die wir für den Humor in ihren Büchern lieben, hat sich wirklich einem Hardcore-Zwerchfelltraining unterworfen, um aus der gut bestückten Longlist Humor die Titel auszuwählen, die das vielschichtige Feld der Heiterkeit von der Schmunzellektüre über bitterböse Satire, urkomischen Persiflagen und absurden Geschichten am besten repräsentieren und deshalb auf die Midlist Humor 2021 dürfen.
Mit ihrem Debütroman „Omama“, der im August 2020 bei Zsolnay erschienen ist, konnte Kabarettistin Lisa Eckhart unsere Jurorin überzeugen. Mal sehen, wie sich das schwarzhumorige Gesellschaftsportrait der Nachkriegszeit im weiteren Wettbewerb noch schlägt.
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Doch seht selbst …
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Omama – scharfzüngig, humorvoll und überaus provokant
Lisa Eckhart unternimmt einen wilden Ritt durch die Nachkriegsgeschichte: tabulos, intelligent, böse, geschliffen – und sehr, sehr komisch.
Um was geht’s?
„Helga, schnell, die Russen kommen!“ 1945 ist Oma Helga in der Pubertät und kämpft mit ihrer schönen Schwester Inge um die Gunst der Besatzer. 1955 schickt man Helga dann aufs Land. Den Dorfwirt soll sie heiraten. Sowohl Helga als auch die Wirtin haben damit wenig Freude. 1989 organisiert die geschäftstüchtige Oma Busreisen nach Ungarn, um Tonnen von Fleisch über die Grenze zu schmuggeln. Bevor sie – inzwischen schon über achtzig – in See sticht und mit der Enkelin im handgreiflichen Wettbewerb um den Kreuzfahrtkapitän buhlt.
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Wie hat uns „Omama“ gefallen?
Lisa Eckart ist bekannt für ihre scharfe Zunge und beweist in ihren Bühnenprogrammen immer wieder, dass sie gern mal schwierige Themen aufgreift und damit durchaus auch aneckt. In Omama entwirft sie pointiert, wortgewandt und mit einer ordentlichen Portion schwarzem Humor ein Sittenportrait der österreichischen Gesellschaft nach dem Zweiten Weltkrieg. Überaus witzig, aber auch provokant und direkt zeigt sie Schwächen und menschliche Abgründe auf, die dem Leser durchaus den Spiegel vorhalten. Alles in allem ein sehr geistreicher und scharfsinniger Roman, der einem zwar ab und an durchaus auch mal die Sprache verschlägt, aber dennoch ungemein gut unterhält.
Miriams Eindruck:
Kleine und größere Bosheiten mit süffisantem Lächeln vorgebracht. Und trotzdem bleiben die Figuren liebenswert und uns allen so erschreckend vertraut. Ein böser und zugleich herzerwärmender Genuss bei dem das Lachen nie zu kurz kommt.
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