Bungalow – Sozialdrama von Helene Hegemann

In dem Sozialdrama „Bungalow“, befasst sich Helene Hegemann mit der spannenden Frage, wie man eigentlich die Pubertät überleben soll, speziell, wenn sich das Leben irgendwie gegen einen entschieden hat.

Mit der 288 Seiten starken, im August 2018 bei Hanser Berlin veröffentlichten Geschichte, bereichert nun ein Buch die Midlist Contemporary 2019. das sich wie auch seine Protagonistin erfolgreich durchsetzen musste. Aber nachdem nun schon einmal gut 300 Titel aus der Longlist geschlagen wurden, stehen die Chancen nicht schlecht, von Skoutz-Juror Salih Jamal auf der Skoutz-Gala den Contemporary-Award 2019 überreicht zu bekommen.

 

“Bungalow” – brutal ehrliches Sozialdrama von Helene Hegemann

Während ihre Mutter das letzte Einkaufsgeld versäuft, beobachtet Charlie vom Balkon ihrer Betonmietskaserne die benachbarten Bungalows und deren Bewohner: Sie lernt, dass es mehrere soziale Klassen gibt und sie selbst zur untersten gehört. Dann, kurz nach ihrem zwölften Geburtstag, zieht ein neues Ehepaar ins Viertel. Die beiden sind Schauspieler, unberechenbar, chaotisch, luxuriös, schlauer als alle anderen – und für Charlie das, was der Rest der Welt als ihre „erste große Liebe“ bezeichnen würde: Spielkameraden und Lover, größter Einfluss und größte Gefährdung. Klar und radikal erzählt Helene Hegemann vom Überleben in einer zunehmend apokalyptischen Welt und der vitalen Kraft des freien Willens.

 

Wie fanden wir “Bungalow”?

Während sich die Geschichte zu Anfang noch schwer liest, verschiebt sich plötzlich die eigene Wahrnehmung. Was einem zuerst noch flach und aufgesetzt erscheint, kommt auf einmal so gnadenlos authentisch rüber. Vieles was der Protagonistin in ihrem Überlebenskampf widerfährt, liest sich so realistisch, dass es hier und heute geschehen könnte, Stoff für eine Doko-Soap am sozialen Brennpunkt. Die Apokalypse hingegen bleibt unspezifisch und verzichtet weitgehend auf die Gesellschaftskritik, die normalerweise mit Dystopien einhergeht, doch macht genau das ihre Wirkung aus. Hoffnung und Zynismus, die sich die Waage halten. Großartig.

Skoutz-Juror Salih Jamal meint: Soziale Abgründe und zerstörerische Romantik. Helene Hegemann beschreibt den Klassenunterschied aus Sicht eines heranwachsenden Mädchens.
Charlie träumt davon, der Unterschicht zu entfliehen. Ich mag Hegemanns Sprache. Kraftvoll und ungeschönt – nein: dreckig und wahrhaftig. Auch wenn es weh tut. Misanthropisch und unendlich gut!

 

Wem verdanken wir “Bungalow”?

Leider hält sich die Autorin sehr bedeckt in ihrem Privatleben. Wir haben aber fest vor, Helene Hegemann alsbald zu besuchen und ihr einige Fragen zu stellen.

 

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