zu Besuch bei Michelle Schrenk
Heute bin ich im schönen Bayern unterwegs und freue mich, dass ich Romance-Autorin Michelle Schrenk besuchen darf. Ich bin schon ziemlich neugierig, denn ich habe gelesen, dass sie schusselig sein soll, morgens einiges an Kaffee braucht, um ansprechbar zu werden (das kenne ich zu gut), singt, wenn sie Angst hat und es hasst, Zwiebeln zu schneiden … Mal sehen, was ich ihr heute noch für Geheimnisse entlocken kann. Aber keine Sorge, ich werde behutsam sein, nicht dass sie noch anfängt zu singen 😉
zu Besuch bei Michelle Schrenk, die sich ihre Geschichten ins Kino träumt …
Beschreibe dich in einem Wort!
Vielseitig 🙂
Nachdem ich deine Vita gelesen habe, glaube ich dir das direkt. Mal sehen, wie viel deiner Vielseitigkeit ich heute erleben werde 😉
Strukturierter Planschreiber, Bandenmitglied oder kreativer Chaot – was ist dein Schreib-Erfolgs-Konzept?
Ich bin der absolute Chaot.
Chaotisch ist relativ 🙂 Was bedeutet das in deinem Fall genau?
Ich habe immer nur einen groben Plan, werfe vieles über Bord, schreibe neu und kämpfe mich so zum Ziel.
Das klingt irgendwie nach einem Abenteuer-Survivor-Schreiber … Da schaltet sich direkt mein Kopf-Kino an *lach*
Welche Taste ist die am meisten abgenutzte auf deinem PC?
Die Taste „e“.
Das ist soooo normal *lach* Aber ich nerv dich jetzt nicht mit der Statistik, die belegen würde, dass das sehr wahrscheinlich bei vielen so ist. Obwohl, vielleicht singst du dann 😉
Wenn eine Fee dir einen perfekten Autorentag anböte, wie sähe der aus?
Sie würde mir einfach Zeit schenken.
Sonst nichts?
Damit wäre ich schon zufrieden.
Bescheiden … Das könntest du in deinem charmanten Lebenslauf ruhig noch ergänzen 🙂
Wie viel Autobiografie steckt in deinen Geschichten?
Man findet ganz viel Michelle Schrenk in meinen Büchern.
Würdest du mir da ein wenig mehr erzählen?
In „Kein Himmel ohne Sterne“ haben sich einige reale Dinge versteckt. Beispielsweise gibt es das Haus, das in der Geschichte vorkommt, wirklich. Auch die Szene im Jugendtreff ist nicht völlig meiner Fantasie entsprungen. In meinen Büchern verarbeite ich ganz viel tatsächlich Geschehenes. Und ich erinnere mich beim Schreiben gerne daran. Es ist toll, dass das Erlebte auf diese Weise irgendwie ein kleines bisschen ewig wird.
Das erinnert mich ein wenig an Tagebuch schreiben 🙂 Entschuldige, ich schweife ab 🙂
Was ist dein Geheimrezept, um die Muse anzulocken und Schreibblockaden (große und kleine) zu überwinden?
I call 0911 – das ist die Vorwahl von Nürnberg. Dort wohnt meine Schwester. 🙂
*lach* Ich dachte schon „Call 911“, den Notruf der USA. Obwohl die Vorstellung der Muse in einem Call-Center schon was für sich hat. Eine Nummer gegen Kummer …
Und ich höre unglaublich gerne Ed Sheeran 🙂
Verständlich. Ich auch, obwohl meine Tochter bei seinen langsamen Liedern behauptet, ihre Augen würden dadurch einschlafen …
Er inspiriert mich unheimlich. Aber auch der Austausch mit lieben Kolleginnen und meiner wunderbaren Lektorin hilft.
Welchen Anteil hat das reine Schreiben im Autorenjob und was gehört noch dazu?
Unheimlich viel Zeit benötigt die Vorbereitung, Aktionen zu planen, die Exemplare für die Blogger vorzubereiten usw.
Das klingt jetzt aber doch eher nach einer gewissen Struktur und weniger chaotisch … Wirst du dabei unterstützt oder kämpfst du dich da alleine durch?
Zum Glück habe ich viele liebe Menschen, die mir dabei helfen. Torsten von Buchgewand ist jetzt seit 2015 mein Grafiker, und ich bin unheimlich froh, ihn zu haben. Er ist nicht nur ein guter Freund, sondern setzt die Bilder in meinem Kopf perfekt um. Genauso meine Lektorin Susanne Jauss, die mir immer zur Seite steht und da ist, wenn ich sie brauche. Auch mit Tanja Rörsch von der Agentur Mainwunder arbeite ich gerne zusammen, weil sie Herzblut hat. Das ist es, was wichtig ist. Genauso hungrige und leidenschaftliche Menschen wie ich selbst um mich zu haben, ist wirklich wichtig.
Was macht für dich ein gutes Buch aus?
Ja, das geht schon. Wobei ich momentan kaum zum Lesen komme.
Und wenn du Zeit findest?
Wenn mich ein Buch aber berührt, dann kann ich nicht mehr aufhören. 🙂
Welche Gefahren lauern im Alltag auf deine Manuskripte, was kann dich von deiner Geschichte trennen?
Der Alltag 😉
Kurz und prägnant 🙂
Und wenn du mal den Kopf freibekommen willst, womit beschäftigst du dich dann am Liebsten?
Ich liebe es, im Garten zu werkeln und zu basteln. 🙂
Sehr kreativ. Und welche tollen Dinge entstehen dann?
Ich baue unheimlich gerne Laternen aus Paletten, arbeite mit Holz oder pflanze. Das entspannt mich. Und ich liebe es zu singen. Weil es meiner Seele gut tut.
Gibt es etwas, das du dir von Herzen wünschst, aber noch nicht umgesetzt wurde?
Ich wünschte, ich könnte Gitarre spielen. Ein Traum den ich mir noch erfüllen will.
Bei welchem deiner Protagonisten würdest du den Beziehungsstatus mit dir als »schwierig« bezeichnen?
Eigentlich mag ich alle ganz gerne. Auch wenn einige ihre Macken haben.
Wirklich? Mit allen alles super? Keine kleinen Krisen oder Reibereien?
Ja, klingt langweilig. Aber ist leider so. 🙂
Wie groß ist dein SUM (Stapel ungeschriebener Manuskripte) und wie gehst du mit ihm um?
Es gibt unheimlich viele. Und oft frage ich mich, wie ich jemals diese ganzen Geschichten zu Papier bringen soll. Aber besser so als anders.
Absolut. Deine Connection zur Muse scheint sehr gut zu sein 🙂
Jedenfalls sammle ich sie alle, um keine einzige zu vergessen. Und dann irgendwann ist es an der Zeit, sie zu veröffentlichen.
Woher weißt du, wann der richtige Zeitpunkt für die jeweilige Geschichte gekommen ist?
Man spürt das einfach.
Was war dein emotionalstes Erlebnis beim Schreiben?
Emotionale Szenen greifen mich jedes Mal selbst.
Gibt es da besondere Momente, die herausgestochen haben oder besonders in Erinnerung geblieben sind?
Bei „Kein Himmel ohne Sterne“ habe ich an bestimmten Stellen unheimlich viel geweint. Ich glaube, das ist es dann auch, was beim Leser ankommt, weil es einfach echt ist, weil so viel Gefühle tief in die Worte fließen.
Wie definierst du Erfolg?
Erfolg ist natürlich das, was wir uns alle erträumen.
Das hast du schön gesagt, aber was ist mit Verkaufszahlen, Rankings und Auszeichnungen?
Erfolg ist aber auch so viel mehr. Es ist das Glücksgefühl, eine perfekte Szene zu schreiben, sie zu fühlen. Wenn Leser die Geschichte, die man verfasst hat, lieben, wenn ich ihnen das Herz öffnen konnte. Und ganz wichtig ist, auch mal zufrieden zu sein.
Und zum Schluss: auf welche Frage in einem Autoreninterview möchtest du einfach nur mit »Ja« antworten?
Geht die Reise weiter?
Das hoffen wir doch sehr und freuen uns auf viele weitere Geschichten aus deiner Feder.
Vielen Dank, liebe Michelle Schrenk, dass du dir die Zeit genommen hast, mich zu treffen. Es war wirklich spannend, dich live zu erleben und mit Fragen löchern zu dürfen. Es wäre schön, wenn wir das mal wieder machen könnten – vielleicht ja schon in Frankfurt zur Skoutz-Award-Verleihung.
Wenn ihr mehr über Michelle Schrenk und ihre Bücher wissen wollt, schaut doch mal auf:
- Ihre Homepage
Skoutz-Lesetipp:
Liebe und andere Unwahrscheinlichkeiten – zuckersüßer Liebesroman von Michelle Schrenk
Wenn plötzlich Dinge passieren, die eigentlich ganz und gar unwahrscheinlich sind, dann hast du die Rechnung ohne das Schicksal und seine verrückte Teigmischung gemacht.
Freund weg, für die Erzfeindin arbeiten müssen, und die eigene Bäckerei steht kurz vor dem Aus … Elisa kann nur noch ein Wunder helfen. Ausgerechnet jetzt stolpert ihr Ludwig über die Füße, den sie zu allem Übel auch noch zum Anbeißen findet. Unerwartet küsst er Elisa und setzt damit eine Kettenreaktion von Unwahrscheinlichkeiten in Gang, die das Leben der beiden völlig auf den Kopf stellt.
Skoutz meint: Eine wundervolle Geschichte, die einem unglaublich unterhaltsame und und süße Lesemomente schenkt. Der flüssige und lockere Schreibstil, eine herzergreifende Story und Protagonisten, die man einfach nur lieben kann. Ideal für Zwischendurch, wenn man abschalten und dem Alltag einen Moment entfliehen möchte.
Wenn ihr nun selbst Elisas Geschichte kennenlernen wollt, dann bekommt ihr sie in allen Buchshops oder direkt über diesen Affiliate-Link bei Amazon.
Wer das Buch schon kennt, kann (und soll!) es auf Skoutz.net bewerten, damit unsere Buchsuche besser werden kann (weiter).
Mit der Skoutz-Buchfieberkurve bewertet ihr mit fünf einfachen Klicks ein Buch anhand von fünf Kriterien statt fünf Sternen. Auf einen Blick seht ihr dann, wie das Buch wirklich ist. So schön kann Bücher suchen sein.
Hinweis:
“Kein Himmel ohne Sterne” von Michelle Schrenk ist ein 198 Seiten langer, im März 2017 vom Canim Verlag veröffentlichter Liebesroman über schicksalhafte Begegnungen, Ängste, Hoffnungen und zweite Chancen.
Michelle Schrenk konnte mit ihrem gefühlvollen Liebesroman “Kein Himmel ohne Sterne” unsere Skoutz Jurorin April Dawson überzeugen. Aus über 300 Titeln der Romance-Longlist ergatterte sie einen der begehrten Midlist-Plätze und damit vielleicht die Chance auf den Skoutz Award 2018.
Die ausfühliche Buchbesprechung findet ihr hier. (weiterlesen)