zu Besuch bei: Lara Steel

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Lara Steel schätze ich als angenehme, stets freundliche Kollegin und weil sie Bücher schreibt, die genau meinem Beuteschema entsprechen. Wer meine eigenen Bücher kennt, weiß schon dass ich Cross-Genre-Bücher liebe, die sich nicht in eine Schublade pressen lassen, sondern fröhlich auf dem Schrank herumspringen.
In diesem Fall kombiniert Lara ihre Romanzen sehr gelungen mit Krimi- und Thrillerelementen, die irgendwie auch dann in ihren Geschichten durchblitzen, wenn sie eigentlich einen Historienroman schreibt. Doch lest selbst …

 

Zu Besuch bei Lara Steel, bei der Liebe immer auch gefährlich ist. 

 Was ist dein »Sprit« beim Schreiben, woher nimmst du deine Ideen?

Gute Ideen habe ich meistens, wenn die Gedanken in absoluter Ruhe fließen können: wenn ich ausreite, und die Stille genießen kann, wenn ich am Strand spazieren gehe oder einfach vor dem Einschlafen.

Ah, noch eine Reiterin… :)
Bei Fantasy und Romance wird überproportional viel geritten. Wir sollten mal mit Allie Kinsley und Pia Hepke und ein paar anderen ein Schreibcamp auf dem Ponyhof veranstalten. Erzähl weiter.

 

Die Idee zu Mordswind kam mir beispielsweise, als ich daran gedacht habe, wie wir als Kind immer Briefe geschrieben, diese in leeren Flaschen verkorkt und dann in den See geworfen haben. Und dann dachte ich mir: aus so einer Flaschenpost ließe sich bestimmt eine interessante Geschichte machen … ☺

Ja, das ist geglückt. Poppy hast du so begeistert, dass du gleich mal auf der Midlist Romance gelandet bist.

 

Was würdest du tun, wenn du nicht mehr schreiben könntest?

Das käme auf den Grund an. Vor einer „Schreibblockade“ bin ich ziemlich sicher. Denn das Schreiben macht mir einfach so unendlich viel Spaß, dass ich mir nicht vorstellen kann, damit jemals aufhören zu wollen.

Hmhm…. Ist nicht das Wesen einer Schreibblockade, dass einem zwar das „Können“ genommen wurde, während das „Wollen“ nach wie vor von hinten schiebt. Bei einem einfachen „Ich mag nicht mehr“ wäre es ja kein Problem, sondern allenfalls eine für die Leser bedauerliche Entscheidung.

Wenn es andere Gründe hätte, würde ich mir nach wie vor Geschichten ausdenken (wie ich es schon seit meiner Kindheit mache), ich würde sie eben nicht mehr aufschreiben können. Die Geschichten würden dadurch trotzdem entstehen, es nur nicht mehr von meinem Kopf aufs Papier schaffen.

Für den Fall legen sich viele Kollegen Notfallpläne zurecht – Malen, Musizieren, Heimwerken oder eben Vortragen – notfalls auch an einem Obststand.


Zu welchen Anlässen hast du schon überlegt, mit dem Schreiben aufzuhören?

Ich kann wirklich aus tiefstem Herzen sagen: Das habe ich mir noch nie überlegt.

 

Was war dein emotionalstes Erlebnis beim Schreiben?

Meine Geschichten sind eigentlich unterhaltsam und eher lustig. Trotzdem bleiben traurige Sequenzen natürlich nicht aus.

Ist Lachen weniger emotional als Weinen?

Bei einer traurigen Szene habe ich mich an einen eigenen Verlust erinnert (bzw. erinnern müssen) und meine damit verbundenen Emotionen meiner Protagonistin geschenkt, so dass es für mich nicht nur beim Schreiben, sondern selbst beim danach folgenden Lesen jedes Mal sehr aufwühlend war.

Ist das nicht irgendwo, trotz des Echo-Kummers etwas Wunderschönes? Speziell Emotionen kann man ja nur beschreiben, wenn man sie selbst schon einmal gefühlt hat. Andernfalls wäre das, als würde ein Fisch über die Wüste sprechen. Natürlich kann man auch das äußere Indiz beobachten (Sie weint, er knirscht mit den Szenen, beide fallen einander in die Arme…), aber ohne Innensicht, die das Lesen ja als Kunstform zu etwas Besonderem im Verhältnis zu anderen Kunstgattungen macht, bleibt das schablonenhaft und flach.

Da passt die nächste Frage gleich hervorragend:

 

Wie viel Autobiografie steckt in deinen Geschichten?

Sehr wenig. Ich würde sagen etwa 10%.

Das hat jetzt gerade beim Nachweinen erinnerter Emotionen noch anders geklungen. Unsere Kollegin Mirjam Müntefering prägte da den wunderbaren Begriff der emotional autobiografischen Geschichte. Das Gefühl ist erlebt, der Rahmen verändert.

Je mehr ich mir die Frage stellen kann „Was wäre wenn?“, desto tiefer kann ich in die Fantasiewelt eintauchen, die hinter diesen Worten liegt und die mir so unendlich viel Freude macht.

:)  Auch ein schöner Gedanke. Aber ich bleibe dabei, dass das, was du in diese Fantasiewelt mitnimmst, und auch das,  woraus du sie erschaffst, tief in deinem Herzen und deiner Seele verwurzelt und damit sehr persönlich ist. Ganz und gar deins eben. Man merkt diese Authentizität auch beim Lesen.

 

Was wäre das größte Kompliment, das man dir als Autor machen kann?

Ich bekomme von treuen und euphorischen Lesern oft wundervolle Nachrichten. Die schönsten von ihnen sind sicherlich die, bei denen mir Leser schreiben, dass sie in ihrem Leben gerade eine sehr schwere Zeit durchmachen, und dass sie durch meine Bücher einige Stunden von dieser Last befreit werden, weil sie sich völlig in die Geschichte vertiefen können. Ich kann mir im Moment schwer ein schöneres Kompliment vorstellen.

Das ist das erste Gesetz der Buchmagie:

 

Skoutz-Buchspruch #1 Hin und weg

Wer ist für dich dein idealer Leser?

Eine schwierige Frage, denn eigentlich ist es ja genau anders herum.

Wir geben uns Mühe, knifflige Fragen zu stellen, weil wir dann schönere Antworten bekommen. Inwiefern ist es bei dir zumindest anders herum (das hat mir so nämlich noch keiner gesagt).

Ich schreibe für die Leser, nicht sie lesen für mich. Deswegen versuche ich mir eher Gedanken darüber zu machen, wie ich für die Leser die ideale Geschichte erzählen kann, die jedem Freude macht und unterhaltsame Stunden beschert.

So gesehen, ist das natürlich richtig. Aber um zu wissen, was der Leser wollen könnte, musst du ihn dir doch vorstellen. In deinem Fall wäre der ideale Leser also der Idealleser, nämlich der Prototyp deiner Zielgruppe (um hier mal Marketingsprech zu bemühen).

Aber widmen mir uns mal mehr Internas …

 

Bei welchem deiner Protagonisten würdest du den Beziehungsstatus mit dir als »schwierig« bezeichnen?

Oh, das ist eine gute Frage.☺

Danke!

Hm …

All meine Protagonisten liegen mir am Herzen.

Das hoffe ich. Aber man kann ja auch „Problemkinder“ mit all seiner Kraft lieben. Oder sich nach ungehobelten Mistkerlen und elenden Oberzicken verzehren … Romanceautoren wissen das!

Bei Inspektor Grant und seiner, nun sagen wir, unverbindlichen Art, wäre der Beziehungsstatus vermutlich so etwas wie „unklar“ und damit ja auch irgendwie „schwierig“.Aber das soll sich bei ihm ja vielleicht in absehbarer Zeit ändern, hat er mir beim Schreiben verraten (arbeite derzeit am neuen Highland-Krimi).

Uh? Ah? Oh!  Da freue ich mich aber schon – und mit mir viele, viele Leser. Gell, wenn es soweit ist, sagst du uns Bescheid!
*seeeehrliebguck*

 

Und zum Schluss: auf welche Frage in einem Autoreninterview möchtest du einfach nur mit »Ja« antworten?

Bist du dankbar, dass du schreiben kannst und damit so viele wundervolle Leser erreichst, die dich unterstützen und dir treu sind? – Aus tiefstem Herzen: Ja!

Bei einem so wundervollen Schlusswort kann ich mich nur für das angenehme Gespräch bedanken – auch im Namen der wundervollen Fans – und dir für den weiteren Wettbewerb viel Erfolg und alles Gute wünschen. Vergiss den Hinweis auf den Highland-Krimi nicht.
:)

 

Hier könnt ihr Lara Steel treffen:

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Autorenhomepage von Lara Steel

 

Skoutz-Lesetipp: Krieger der Königin – Romance vor antikem Hintergrund von Lara Steel

Krieger der Königin - Lara Steel163 n. Chr. : Zeit der Partherkriege
Mariyan, die Prinzessin der Parther, führt ein einsames Leben voller Angst vor dem nächsten römischen Angriff.
Obwohl sie in ihrem Palast ständig bewacht wird, findet Mariyan eines nachts plötzlich einen Fremden in ihren Gemächern, der schwerverletzt um ihre Hilfe bittet.
Bevor sie ihm jedoch helfen kann, wird er von den Wachen überwältigt, in den Kerker geworfen und zum Tode verurteilt.
Da Mariyan den Fremden und seine geheimnisvollen, blauen Augen aber einfach nicht vergessen kann, schmiedet sie einen tollkühnen Plan, um sein Leben zu retten; ohne zu ahnen, in welche Gefahr sie dabei gerät …

Skoutz meint: Lara Steel beweist hier eindrucksvoll, dass ihre Geschichten absolut zeitlos sind. Diese im Geschichtsunterricht gerne nur noch gestreifte Epoche des alten Roms ist ein wunderbarer exotischer Hintergrund für eine Liebesgeschichte, die einfach alles enthält, was man sich für ein Leseabenteuer wünscht. Heiße Küsse, dunkle Geheimnisse, knifflige Aufgaben und eine Protagonistin, die sich von Seite zu Seite vom passiven Hascherl zu einer Figur entwickelt, die man zu Recht als Heldin bezeichnen kann.

 

MordswindHinweis:

Mordswind ist eine deutlich modernere Geschichte aus der Feder von Lara Steel. Hier wird vor der atemberaubend schönen Kulisse von Loch Ness eine Romanze mit einem handfesten Krimi kombiniert. Die gelungene Kombination gefiel Skoutz-Jurorin Poppy J. Anderson gut genug, um das Buch aus über 300 vorgeschlagenen Titeln für die Midlist Romance des Skoutz-Award 2016 zu nominieren.

Grund genug für uns, in Sachen Mordswind selbst zu ermitteln und uns das Buch genauer anzusehen. Was wir herausgefunden haben, könnt ihr in der entsprechenden Buchvorstellung nachlesen.

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