zu Besuch bei: Charlotte Taylor (Skoutz-Jurorin Erotik 2016)

Charlotte Taylor, kenne und schätze ich schon länger von einigen Bloggertreffen und so war ich sehr erfreut, dass der Skoutz-Award nun endlich eine Gelegenheit bietet, auch fachlich zusammenzuarbeiten. Wobei ich zugeben muss, dass sie mir bislang weniger als sehr erfolgreiche Erotik-Autorin, sondern vielmehr als Kennerin der Psyche von Familienhunden unter dem Namen Carin Müller ein Begriff war.

Das zeigt, dass Charlotte Taylor ebenso wie ihre Jury-Kollegin Gundel Limberg ebenfalls mit verschiedenen Pseudonymen arbeitet. Die Vor- und Nachteile dieser „multiplen Autorenpersönlichkeiten“ möchten wir aber mal gesondert betrachten. Charlotte Taylor schreibt unter allen Pseudonymen pointiert und mit Gespür für Szenendramatik.

 

Charlotte Taylor in der Jury des Skoutz-Awards

 

Umso schöner ist es, dass Charlotte die Jury zum Skoutz-Award in der heiß umkämpften Kategorie Erotik verstärken wird. Zur Leserparty der Leipziger Buchmesse stellen wir ihre Auswahl für die Midlist vor – und nehmt euch in acht, Charlotte stellt hohe Ansprüche, wie sie auch gleich im Interview verraten wird. Am Ende werden es 12 Titel sein, die mit ihren Geschichten in Charlottes Augen bestanden haben und das Potential besitzen, den „Erotik-Skoutz“ zu gewinnen. Und ganz egal, ob das Buch aus einem großen Verlag oder vom Autor selbst veröffentlicht wurde, ob es von einem alten Hasen geschrieben wurde oder ein Debüt ist – nur die Geschichte zählt.

 

Erotik Icon

 Charlotte Taylor – die Anspruchsvolle in der Jury zum Skoutz-Award

Portrait TaylorWas ist dein »Sprit« beim Schreiben, woher nimmst du deine Ideen?

Die Frage ist eher, wie kanalisiere ich die Ideen. Sie kommen permanent und von allein. Ich versuche sie dann sinnvoll zu sortieren, meinen diversen Pseudonymen zuzuordnen und abzuarbeiten.

Das klingt jetzt sehr businesslike und irgendwie … wenig kreativ? Oder doch eher ganz besonders kreativ, weil so eine straffe Organisation braucht ja nur der, der eine Masse zu bewältigen hat. Das Gespräch verspricht, interessant zu werden.

 

Was würdest du tun, wenn du nicht mehr schreiben könntest?

Das wäre sehr, sehr schlimm für mich…

Für deine Leser auch. Aber was würdest du tun?

Wenn es rein physisch nicht mehr ginge, würde ich die Texte vielleicht diktieren. Wären die Gründe psychischer Natur … tja, da läge dann wohl Schlimmeres im Argen.

Man sagt Autoren ja gerne nach, ein wenig verrückt zu sein. So gesehen, hieße es, dass du einfach nur übertrieben hast. Ich hoffe jedenfalls, dass es nicht so weit kommt.


Zu welchen Anlässen hast du schon überlegt, mit dem Schreiben aufzuhören?

Wenn die Deadline droht und ich noch keine Ahnung habe, wie ich die aktuelle Plotkrise bewältigen kann. Also jedes Mal.

Welcome to my World!  Ich weiß auch oft erst nicht, wie das gehen soll und danach nicht, wie es gegangen ist.

 

Was war dein emotionalstes Erlebnis beim Schreiben?

Jedes Mal: „ENDE“

Haha, das verstehe ich gut. Andererseits erstaunt mich immer, dass nach „ENDE“ maximal 2/3 der Arbeit, die das Schreiben eines Buches darstellt, erledigt ist. Aber so unmittelbar, direkt bei der Arbeit am Text?

Wenn sich scheinbar verfahrene Situationen im Plot durch eine plötzliche Eingabe wie von selber lösen.

Also der mystisch-mythische Kuss der Muse? Passt ja zur Erotik, so mit Musen knutschen.

 

Wie viel Autobiografie steckt in deinen Geschichten?

Null! Wirklich – die Hot Chocolate-Geschichten sind pure Fiktion.

Und die anderen, du schreibst ja auch unter anderen Namen, Carin Müller, etwa?

Spontan würde ich sagen: auch Null! Aber vermutlich verarbeite ich schon eigene Erlebnisse oder Geschichten von Freunden und Bekannten. Aber das läuft tatsächlich eher unterbewusst ab.

 

Was wäre das größte Kompliment, das man dir als Autor machen kann?

„Die Figuren fühlen sich so real an, als wären sie meine Freundinnen.“
Das war ein echtes Kompliment und das hat mich sehr gerührt!

Ja, das ist schön. Da würde ich mich als Autorin auch freuen. Überhaupt immer, wenn Leser das Bedürfnis haben, mit den Figuren zu interagieren. Dann hat der Autor was richtig gemacht.

 

Wer ist für dich dein idealer Leser?

Einer, der jedes Buch kauft (und nicht auf ein kostenloses Exemplar hofft), der es begeistert liest, eine Rezension schreibt und mir auch noch auf anderem Kanal ein Feedback gibt!

Hui! Du bist aber bescheiden!

😉 Du hast nach dem Ideal gefragt!

 

Bei welchem deiner Protagonisten würdest du den Beziehungsstatus mit dir als »schwierig« bezeichnen?

Eindeutig Kate. Ich mag sie zwar sehr, aber mit ihren Episoden habe ich die größten Schwierigkeiten. Keine Ahnung warum …

Hm … das klingt nach einem spannenden Thema für ein gesondertes Interview.

 

Und zum Schluss: auf welche Frage in einem Autoreninterview möchtest du einfach nur mit »Ja« antworten?

„Schreibst du gerne?“

 

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Cover Hot Chocolate - TaylorBuchtipp: „Hot Chocolate – The Ladies“ von Charlotte Taylor

Die vier Studentinnen Ava, Jill, Kate und Lisa leben in einer schicken WG in Los Angeles. Um ihr Studium zu finanzieren, arbeiten sie nebenbei in der Bar Hot Chocolate, die Lisas Patenonkel Freddy gehört. Diese Kneipe ist beliebter Treffpunkt vieler Kommilitonen und Ehemaliger der Elite-Uni, die die vier Mädels besuchen. Ihre Studiengänge sind anspruchsvoll und zeitaufwändig. Für Beziehungen haben sie eigentlich alle keine Zeit. Doch Gelegenheit macht Liebe – oder zumindest Liebesnächte…

The Ladies ist die Romanversion der ersten Staffel der Hot Chocolate-Reihe – bestehend aus den Einzelepisoden Ava & Jack, Jill & George, Kate & Blue sowie Lisa & Dan. Außerdem gibt’s vier umfangreiche Bonusszenen, die in den Einzelepisoden nicht auftauchen und die Geschichte richtig rund machen. Dabei wird womöglich die ein oder andere offene Frage beantwortet … Viel Spaß!

Im Herbst gibt’s ein Wiedersehen mit Ava, Jill, Kate & Lisa. Die zweite Staffel von Hot Chocolate startet mit dem ersten Teil Love.