Alexandra Schwarting

zu Besuch bei Alexandra Schwarting

Heute habe ich auf den Weg in die Wesermarsch gemacht, wo Romance-Autorin Alexandra Schwarting gemeinsam mit ihrer Familie lebt. Mit einem Kuchen bewaffnet hoffe ich, dass sie mir einen warmen Kaffee hat (bei den Temperaturen gerade) und sich von mir einige Löcher in den Bauch fragen lässt. Ich bin schon gespannt und wenn ihr auch neugierig seid, könnt ihr die charmante Jung-Autorin am Sonntag auf der LBM18 bei uns am Skoutz-Stand persönlich treffen.

 

Zu Besuch bei Alexandra Schwarting, die ganz romantisch Herzen höher schlagen lässt …

 

Beschreibe dich in einem Wort!

#kopfausseelean

Clever gelöst, das gefällt mir 🙂 So kann man ganz schön aussagekräftige Worte kreieren …

 

Strukturierter Planschreiber, Bandenmitglied oder kreativer Chaot – was ist dein Schreib-Erfolgs-Konzept?
Überwiegend in meinem Kopf, dann in verschiedenen Notizbüchern, auf losen Zetteln und in Dokumenten im Laptop.

Sympathisch, das könnte ich auch sein. Und wie genau läuft deine Recherche dann ab?

Recherche erledige ich gerne in einem persönlichen Gespräch mit entsprechenden Personen, die mit dem jeweiligen Thema vertraut sind.

Kein Dr. Google????

Das Internet, Fachbücher, Landkarten, Besuche von Veranstaltungen rund um das Thema mit dem ich mich beschäftige, haben ebenfalls einen hohen Stellenwert.

Ich dachte schon 🙂

Manchmal schreibe ich alleine, allerdings bin ich disziplinierter in gemeinsamen Schreibrunden mit KollegInnen, auch wenn unser Großraumbüro nur virtuell existiert.

 

Welche Taste ist die am meisten abgenutzte auf deinem PC?

Pfeil nach unten

Ich hätte ja ehrlich gesagt mit vielem gerechnet, aber nicht damit … Pfeil nach unten? Gamer????

Nein, kein Gamer. Was das angeht, bin ich total talentfrei. Mein Laptop war mal nicht zugeklappt und meine Tochter hat die Taste abgepult und nun fehlt sie.

Das ist natürlich auch eine Definition von „abgenutzt“ *lol*

Die anderen Pfeiltasten und die 0 fehlen mittlerweile auch 🙂

Okay, selbst wenn du wolltest, ein passabler Gamer würdest du damit wohl nicht werden 😉

 

 

Wenn eine Fee dir einen perfekten Autorentag anböte, wie sähe der aus?

Ich würde in einem Strandkorb in Südwesthörn an der Badestelle sitzen, und den ganzen Tag zufrieden von meinem Manuskript aufblicken können und die Weite der Nordsee genießen.

Nur nicht zu oft aufblicken, sonst kommst du nicht zum Schreiben 🙂

Ich wüsste, ich bin dort, wo Szenen aus meinen Büchern spielen, hinter mir einen Deich haben, den ich so gerne entlangspaziere. Und ich wüsste, dass sich dieses Gefühl von Glück in meinen geschriebenen Worten niederlegt.

*Seufz* Das klingt romantisch.

 

Wie viel Autobiografie steckt in deinen Geschichten?

Mein Lieblingsgetränk, mein Beruf, meine Leidenschaft.

Dein Lieblingsgetränk? Jetzt bin ich neugierig …

Mein Lieblingsgetränk ist Bitterlemon mit einem Schuss Kirschsaft 🙂

Das hört sich verdammt lecker an, das werde ich auch mal probieren …

 

Was ist dein Geheimrezept, um die Muse anzulocken und Schreibblockaden (große und kleine) zu überwinden?

Ein Spaziergang am Deich, mich in ein überfülltes Café setzen und einfach schweigen. Wenn es laut um mich herum ist, können meine Gedanken sich ordnen und umso ruhiger ich selbst werde, desto lauter werden die Stimmen, die zu Papier gebracht werden wollen.

Das finde ich sehr interessant, denn ich höre oft, dass sie eher in der Stille und Konzentration von der Muse geküsst werden …

 

Welchen Anteil hat das reine Schreiben im Autorenjob und was gehört noch dazu?

Das reine Schreiben findet bei mir immer phasenweise statt. Dann bin ich in einem Rausch, schreibe gerne mal die Nacht durch oder lasse die Bügelwäsche einfach das sein, was sie in dem Moment für mich ist. Unwichtig.

Man muss Prioritäten setzen und Bügelwäsche … entschuldige, ich habe dich unterbrochen …

Die Vorbereitungen halten sich in Grenzen. Hauptsache, die Kaffeemaschine ist angeschaltet.

Das schwarze Lebenselixier. Das kenne ich zu gut!

Überarbeiten fällt bei mir intensiver aus, da ich im reinen Schreibprozess nicht auf die äußere Form achte, sondern die Geschichte sprechen lasse.

Wie darf ich das verstehen?

Das Cover lasse ich von einer Grafikerin machen, wir besprechen ausführlich, was wichtig für die Geschichte ist, wie die Stimmung ist und jeder brainstormt erst für sich, dann fügen wir es zusammen. Im Anschluss erhalte ich mehrere Versionen, ehe es an das Feintuning geht. Der Kontakt zu meinen Lesern ist mir wichtig, daher herrscht auch reger Austausch auf den Social-Media Kanälen. Das Marketing obliegt mir als Selfpublisherin natürlich auch selbst. Da setze ich allerdings nicht nur auf online, sondern auch viel auf face-to-face in der realen Welt.

Finde ich sehr sympathisch!

Ich spreche sehr gerne über das, was ich mache und über das, was mich dazu antreibt.

 

Was macht für dich ein gutes Buch aus?

Meiner Meinung nach sollte ein gutes Buch – auch wenn es eine fiktive Geschichte ist – realistisch sein.

Wie darf ich das verstehen?

Wenn es komplexe Themen beinhaltet, erwarte ich, dass die Recherche dazu ordentlich erledigt wurde und nicht nur klischeehafte Punkte aufgeführt werden, die in der Realität komplett daneben sind. Ich kann sehr gut ohne inneren Lektor lesen, denn ich lese nicht, um zu nörgeln, zu verbessern oder zu kritisieren, sondern weil ich für eine gewisse Zeit den Alltag ausblenden möchte und mich auf die Geschichte einlassen möchte. Große Sympathiepunkte erhält man bei mir, wenn die Erzählstimme der Protagonisten nicht zu ernst und zu künstlich gestaltet ist.

Wie meinst du das genau?

Wenn sie zu dem Alter der Figuren passen und nicht im Studentenalter sprechen, wie ein Professor. Figuren, die die Welt hinterfragen und nicht alles mit sich machen lassen, behalte ich immer lange in Erinnerung.

Da stimme ich dir voll und ganz zu … 

 

Welche Gefahren lauern im Alltag auf deine Manuskripte, was kann dich von deiner Geschichte trennen?

Mein Leben auf einem landwirtschaftlichen Betrieb zerrt mich regelmäßig vom Schreibgerät davon.

Ich hab schon gesehen, dass du hier sehr ländlich lebst. Und deine Kinder?

Meine Kinder sind eigentlich keine Gefahr, da ich meine Schreibzeit so einteile, dass ich die Nachmittage nur für die Kinder habe.

Mit den Kids ist konzentriertes Schreiben wahrscheinlich nur sehr schwer umsetzbar. Gibt es noch andere „Verführungen“?

Ansonsten lauert das wlan immer mit tückischen Fallen, mich im Web ablenken zu lassen.

Man verschwindet regelrecht in den Untiefen des Netz und entdeckt immer Neues und Spannendes …

Wenn ich nur „eben kurz“ etwas raussuchen möchte, finde ich mich plötzlich unzählige Seiten weiter und kommentiere wieder Beiträge bei facebook und Co. Wirklich gefährlich, dieses Internet.

Ein wahrer Zeitkiller *lach*

 

Und wenn du mal den Kopf freibekommen willst, womit beschäftigst du dich dann am Liebsten?

Mit meinen Kindern, mit sämtlichen Dingen, die gerade nichts mit der Geschichte zu tun haben. Dann gibt es eine Radtour oder einen Spaziergang am Deich, wir gehen in den Garten tun Dinge, die uns unbeschwert lachen lassen.

Diesen Deich muss ich mir nachher wohl noch etwas genauer anschauen, er scheint echt schön zu sein. Und wir im Süden kennen eher Berge als Deiche 🙂

 

Bei welchem deiner Protagonisten würdest du den Beziehungsstatus mit dir als »schwierig« bezeichnen?

Matthias „Matze“ Emmerich.

Das kam ja jetzt wie aus der Pistole geschossen … Der Mann scheint ja wahrlich eindrucksvoll zu sein …

Matthias ist in meiner „Im Mantel von Rosmarin und Lavendel“-Trilogie, sowie auch in „Auf drei Beinen bis ins Glück“ zu finden. Er ist ein echter Lebemann, den so schnell nichts erschüttert. Zudem ist er ein loyaler Freund und ein Spaßvogel durch und durch.

Das klingt ja eigentlich positiv. Was genau ist euer Problem?

Sein größtes Problem ist, dass er den lieben langen Tag nur quasselt, und mich ständig versucht zu überreden, ihm eine eigene Geschichte zu geben. Und sei es nur ein Kurzroman.

Dabei sagt man doch norddeutschen Männern eher Wortkargheit nach 🙂

Ich sage euch, der Kerl ist manchmal wirklich anstrengend, dennoch mag ich ihn sehr. Mal schauen, wie lange ich seinem Drängen noch widerstehen kann.

Ich muss zugeben, ich bin wirklich neugierig auf ihn geworden 🙂

 

Wie groß ist dein SUM (Stapel ungeschriebener Manuskripte) und wie gehst du mit ihm um?

Da ich noch nicht so lange als Autorin tätig bin, hält sich dies in Grenzen.

Das ist ja relativ … Was heißt das genau? Na komm, sag schon …

Gut, ich habe einen Ordner angelegt mit Dokumenten, in dem immer nur ein Stichwort, ein Name oder eine Szene niedergeschrieben ist, aber ein Schritt nach dem anderen. Dieses Jahr habe ich vier Veröffentlichungen geplant, die zweite steht gerade in den Startlöchern.

Fleißig!!!

Die Chancen stehen gut, dass ich dieses Vorhaben auch realisieren werde. Ab und an benötige ich Abstand von den Projekten, dann schnappe ich mir meinen Reader oder ein Print und genieße die Geschichten meiner Kolleginnen und Kollegen. Das entspannt mich.

 

Was war dein emotionalstes Erlebnis beim Schreiben?
Was war die ungewöhnlichste, kurioseste oder verrückteste Sache, die du als Autor jemals erlebt hast?

Ist es nicht irgendwie alles verrückt, was wir machen?

Eine Frage mit einer Gegenfrage? Du versuchst, wenn auch charmant, dich um eine Antwort zu drücken!!!

 

Wie definierst du Erfolg?
Wie stehst du zu Bestseller-Listen und anderen Rankings? Oder zu Literaturpreisen? Und was wäre das größte Kompliment, das man dir als Autor machen kann?

Sie sind alle interessant und sagen bestimmt einiges über den Erfolg eines Autors/ einer Autorin aus.

Zumindest bei denjenigen, die in dem einzelnen Fall jeweils abstimmen …

Bestseller und Literaturpreise kann ich bisher noch nicht vorweisen. Stattdessen freue ich mich über die Nachrichten, auch aus meinem privaten Umfeld, die mir den nötigen Zuspruch geben, dass es gut ist, was ich mache, dass die Themen/ die Settings meiner Romane es verdient haben, ihre Geschichten zu erhalten.

Also der Lob oder das Feedback deiner Leser …

Das bestärkt mich, genau wie Rezensionen, die ich sehr gerne auf den verschiedenen Buchportalen durchstöbere. Manchmal habe ich dann auch ein kleines Sandkorn im Auge, das ich schnell wegwischen muss.

 

Und zum Schluss: auf welche Frage in einem Autoreninterview möchtest du einfach nur mit »Ja« antworten?

Liebst du, was du tust?

Das ist schön und deine Leser freuen sich über deine tollen Geschichten. Vielleicht gibst du dem redseligen Matze ja doch noch eine Chance …

 

Vielen Dank, liebe Alexandra Schwarting, dass ich dich besuchen durfte und du mir einen so spannenden Einblick in dein Schreib- und auch Privatleben erlaubt hast. Ich freue mich riesig, dass ich dich kennenlernen durfte und freue mich darauf, dich in Leipzig zur Buchmesse wiederzusehen.

Wenn ihr auch Lust habt, die charmante Alexandra Schwarting zu treffen, dann schaut doch einfach am Sonntag, den 18.3.18 zwischen 10.30 – 12.00 Uhr bei uns am Skoutz-Stand (Halle 2 J310) vorbei. Dort beantwortet sie sicher auch eure Fragen und signiert ihre Bücher.

Ihr aktuelles Buch „Auf drei Beinen ins Glück“ bekommt ihr bei Amazon* und in allen anderen Shops.

 

 

 

Hier könnt ihr mehr über Alexandra Schwarting erfahren:

 

Leave a Reply

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert