Skoutz-Classics: Biblische Abenteuer
Bei Skoutz-Classics befassen wir uns mit der Bibel, dem Buch der Bücher. Ein monumentaler Artikel, aufgeteilt in mehrere Beiträge, weil das Werk so umfassend und vielschichtig ist.
In diesem Artikel stellen wir euch ein paar biblische Abenteuer vor, große und kleine, regionale und globale – aber immer sehr bekannte.
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Die Abenteuergeschichten der Bibel
Die Bibel ist voll von großen Abenteuern, die Hollywoods Monumentalfilme beflügelten, bis heute unsere Sprachbilder bereichern und seit Jahrtausenden die Fantasie der Menschen beflügeln.
Große Aufgaben, dramatische Entwicklungen und immer die Geschichte von Hoffen und Glauben im Angesicht des vollständigen Scheiterns.
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Die Sintflut – der älteste Katastrophenthriller (Gen 8,11)
Gott, der mit der Entwicklung auf der Erde unzufrieden war, beschloss, mit einer großen Sintflut aufzuräumen und nochmal neu zu starten. Um das wenige Verwertbare zu schützen, befahl er dem braven Noah ein großes Schiff oder vielmehr einen schwimmenden Kasten zu bauen. In diese Arche sollte er sich und seine Familie sowie die Landtiere packen, um der großen Sintflut zu trotzen.
Noah befolgte den göttlichen Wunsch, auch wenn er während der Bauzeit von seinen Mitmenschen als Spinner ausgelacht wurde, und überlebte so tatsächlich die Flutkatastrophe. Ein Jahr und zehn Tage harrten sie auf der Arche aus, immer in Sorge, was sie erwarten würde, wenn das Wasser endlich zurückgeht. Noah sandte einen Raben aus, doch der kam unverrichteter Dinge zurück. Schließlich versuchte Noa es noch einmal mit einer Taube, die mit einem Olivenzweig im Schnabel zurückkehrte – dem Zeichen, dass sie die Sintflut überstanden hatten. Noah und Gott einigten sich darauf, dass es nie wieder so eine Sintflut geben dürfe. Als Zeichen dieses Bundes gibt es seither den Regenbogen.
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Die 10 Plagen und der Auszug aus Ägypten
Die Erzählung des Exodus beginnt mit der Geburt Moses. Die Israeliten werden im ägyptischen Exil wie rechtlose Sklaven behandelt und wollen in die Heimat zurück. Mose wird wird in einem Schilfkorb im Nil ausgesetzt, um ihn vor der vom Pharao angeordneten Tötung der männlichen israelitischen Kinder zu bewahren. Er wird von einer Tochter des Pharao gefunden und aus Mitleid unter dem Namen Mose adoptiert. Als Mose in einer Auseinandersetzung einen Mann erschlägt muss er fliehen. Hier erhält er von Gott im brennenden Dornbusch den Auftrag, das Volk Israel aus Ägypten zu führen.
Der Pharao lehnt diesen Vorschlag jedoch rundheraus ab. Der Auszug wird den Israeliten erst gestattet, nachdem Ägypten von den Zehn Plagen heimgesucht wurde. Der Durchzug durch das Meer gelingt erst, als Gott es für sein Volk teilt. Während die sie verfolgenden Ägypter im zurückfließenden Meer ertrinken, zieht Mose weiter in die Wüste des Sinai. So beginnen 40 Jahre Irrfahrt für eine knapp 400 km lange Strecke. Doch dies bietet auch viel Raum für Geschichten.
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Der Fall Sodom (Gen 18 f.)
Als sich die Klagen über Sodom und Gomorra häufen, deren Bewohner einen fürchterlichen Lebenswandel pflegen sollen, beschließt Gott die Stadt in einem Regen aus Feuer und Schwefel zu vernichten. Bei einem letzten Kontrollgang kehren zwei Engel bei Abrahams Neffen Lot in Sodom ein, der ihnen Gastfreundschaft gewährt. Als die Sodomiten von diesem Besuch erfahren, verlangen sie die Fremden heraus, um sich an ihnen zu vergehen. (Es spricht vieles dafür, dass es hier tatsächlich um eine gezielte Erniedrigung von Ausländern durch aufgezwungene sexuelle Handlungen ging.) Um das Gastrecht zu schützen, bietet Lot in seiner Verzweiflung sogar Ersatz in Gestalt seiner jungfräulichen Töchter. Die Sodomiten lehnen ab und besiegeln so ihr Schicksal. Während die Stadt vernichtet wird, verhelfen die Engel Lot und seiner Familie zur Flucht. Als Lots Frau sich trotz entsprechender Ermahnungen neugierig umdreht, erstarrt sie zur Salzsäule. Lot und seinen Töchtern hingegen gelingt es, sich in den Bergen zu verstecken.
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Die Philister-Kriege
David und Goliath
Saul, der 1. König, baute Israel von der Stadt Gibea aus mit Hilfe des Propheten Samuel von einem losen Zusammenschluss einzelner Stämme zu einem Staat aus. Die Schwierigkeiten, seinen Herrschaftsanspruch zu sichern, belastete Saul schwer. So ließ er sich zur Aufmunterung von einem jungen Harfinisten – David – vorspielen. Dieser Junge ist es auch, der einen entscheidenden Beitrag zu einem wichtigen Sieg über die feindlichen Philister leistet, als er allein und ungewappnet, nur mit einer Shleuder bewaffnet, dem Heer gegenübertritt und Goliath, den Champion der Philister herausfordert. Tatsächlich schlägt David den Riesen mit einem Stein aus seiner Schleuder bewusstlos und enthauptet ihn dann mit dessen eigenem Schwert. Dieser Anblick schlägt die Philister in die Flucht.
Nach diesen ersten Siegen stellte Saul sein Heer auf und verbot Götzenkulte und Wahrsagerei.
Das Zerwürfnis
Dennoch kam es gerade im kultischen Bereich immer wieder zu Unstimmigkeiten zwischen dem König und seinem Propheten. Saul gelang es mit Hilfe seines Sohnes Jonatan und Davids jedoch nicht, sich gegen die Philister durchzusetzen. Frustriert wurde er immer argwöhnischer und schwermütiger, ja steigerte sich – von einem bösen Geist ausgelöst – in einen regelrechten Verfolgungswahn. Speziell David neidet er seine Beliebtheit und beginnt gegen ihn zu intrigieren. David wird auf immer gefährlichere Feldzüge geschickt, kehrt jedoch immer siegreich zurück und erhält so sogar die Hand von Saul Tochter Michal. Sie ist es, die ihn dann auch vor weiteren Anschlägen ihres immer wahnsinniger werdenden Vaters warnt und ihm zusammen mit ihrem Bruder Jonatan zur Flucht verhilft. Doch als David darauf verzichtet, den ihm bei der Verfolgung in seine Gewalt geratenen Saul zu töten, versöhnen die beiden sich.
Davids Aufstieg
In einer finalen Schlacht unterliegt Saul den Philistern und stürzt sich in sein Schwert. Die Leichen von ihm und Jonathan werden an die Stadtmauer gehängt, während Anhänger Davids seinen weiteren Sohn und Erben Ischbaal ermorden. David gelingt es, die die Stämme Israels unter seine Führung zu bekommen und erobert schließlich auch Jerusalem, das er als Krongut für sich beanspruchte.
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Josua und Jericho
Die Belagerung von Jericho ist ein weiteres biblische Abenteuer und eine der berühmtesten Belagerungsgeschichten der Weltliteratur. Auf dem Weg ins gelobte Land überqueren die Israeliten den Jordan und kommen nach Jericho. Ihr Befehlshaber Josua entsendet Spione in die Stadt, die von der Hure Rahab unterkommen. Sie müssen erkennen, dass die Mauern Jerichos uneinnehmbar sind.
Doch als sie das Josua erzählen, erhält dieser von Gott den Auftrag, das Heer und die Priester sollen mit Widderhörnern um die Stadt ziehen. Täglich einmal. Und dabei laut auf den Hörnern blasen. Am siebten Tag dann sieben Mal. Und als das ausgeführt wird, brechen am siebten Tag tatsächlich die Mauern in sich zusammen. So gelingt es, die Stadt einzunehmen.
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Jonas und der Wal
Jonas wird von Gott erwählt, die Menschen von Ninive zu warnen. Wenn sie sich nicht bessern und wieder rechtmäßig leben, werde Gott sie strafen. Jonas zieht zwar los, beschließt dann aber, dass er lieber angesichts der drohenden Katastrophe flieht und schlägt sich nach Jaffa durch, wo er ein Schiff nach Tarsis nimmt.
Davon ist Gott wenig begeistert und so schickt er einen fürchterlichen Sturm, der das Schiff ins Seenot bringt. Jonas erkennt, dass der Sturm ihm gilt und schlägt vor, ihn auf offener See auszusetzen. Die tapfere Mannschaft versucht erst, sich doch noch an Land zu retten, doch erst als Jonas ins Meer geworfen wird, beruhigt sich der Sturm.
Jonas wird noch auf See von einem Wal bei lebendigem Leib verschlungen. Im Bauch des Fisches bereut Jonas seine Feigheit und betet. Tatsächlich wird er nach drei Tagen an Land ausgespuckt. Reumütig zieht Jonas also nun nach Ninive, um die Warnung auszusprechen. Die Stadt ist bestürzt und übt sich eifrig in Buße. Erfolgreich, denn Gott zeigt sich zufrieden.
Jonas hingegen ist mit diesem Ergebnis unzufrieden und zieht sich zurück. Daraufhin will Gott von Jonas wissen, ob er (Gott) nicht das Recht habe, Mitleid mit einer großen Stadt zu haben, mit Menschen und Tieren, die nicht wissen, was rechts und links ist (Jona 4,10).
Doch faszinierenderweise endet die Geschichte, ohne dass Jonas Antwort berichtet wird.
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Natürlich gibt es noch viele weitere biblische Abenteuer. Speziell die alttestamentarischen Kriegsberichte bieten hier eine Fülle von Stoff, aber als kleiner Ausblick genügt das hoffentlich.