Regeln der Leichten Sprache

Dieser Artikel ist eine Ergänzung unseres Artikels „Leichte Sprache – für wen?“.

Er beschreibt in Auszügen die verbindlichen (!) Regeln für das Verfassen von Texten in Leichter Sprache gemäß dem Netzwerk Leichte Sprache e.V. (Stand Januar 2018).

Die Regeln der Leichten Sprache

  • Benutzen Sie einfache Wörter.
    • Das heißt keine Fremd-Wörter.
      Zum Beispiel: Das Lesen ist besser als die Lektüre;
    • Das heißt keine Rede-Wendungen.
      Zum Beispiel: „Peter wurde gerade noch rechtzeitig gerettet“ ist besser als „Peter wurde in letzter Minute gerettet.“
    • Das heißt keine Abkürzungen.
      Zum Beispiel ist deshalb besser als z. B.
    • Das heißt oft verwendete Wörter sind besser.
      Zum Beispiel: Erlauben ist besser als genehmigen
    • Das heißt genaue Beschreibungen sind besser.
      Zum Beispiel: Bus und Bahn ist besser als Öffentlicher Personennahverkehr
  • Setzen Sie bei zusammengesetzten Worten einen Bindestrich.
    So zum Beispiel bei Lese-Schwierigkeit, Fach-Leute, Zusammen-Arbeit.
  • Vermeiden Sie hohe Zahlen.
  • Schreiben Sie einfache Sätze.
    • Das heißt kurze Sätze.
    • Jeder Satz soll nur eine Aussage treffen.
    • Das heißt einfacher Satzbau.
      Also Subjekt, Prädikat, Objekt.
      Nach dem Subjekt frägt man: Wer? Oder: Was?
      Nach dem Prädikat frägt man mit: Was tut …?
      Nach dem Objekt frägt man mit: Wem? Oder: Was?
    • Jeder Satz soll in eine eigene Zeile.
    • Vermeiden Sie Konjunktiv
      Vermeiden Sie den Genitiv
      Zum Beispiel: Der Leser von diesem Artikel ist besser als der Leser dieses Artikels.
    • Vermeiden sie den Passiv
      Susi lügt Peter an ist besser als Peter wird von Susi angelogen. (Natürlich ist lügen nie gut!)
  • Schreiben Sie alles zusammen, was zusammen gehört.
  • Lassen Sie genug Abstand zwischen den Zeilen.
  • Machen Sie viele Absätze und Überschriften.
  • Benutzen Sie Bilder. Bilder sagen mehr als Worte.

Alle Regeln der Leichten Sprache gibt es – in verständlicher Leichter Sprache natürlich – hier als PDF vom Netzwerk Leichte Sprache.

Die Regeln der einfachen Sprache

Einfache Sprache – als Kompromiss für Leseuntrainierte – muss nicht den strengen Anforderungen an Barrierefreiheit entsprechen. Es gibt hier auch noch keine festen Regeln, wohl aber ziemlich konkrete Empfehlungen:

  • keine langen Sätze (10-12 Wörter, mit Nebensatz 15)
  • Nebensätze nur dort, wo sie (z.B. erläuternd) das Textverständnis verbessern.
  • keine unübersichtlichen Satzstrukturen
  • keine „ungebräuchlichen“ bildhaften Wendungen oder Anspielungen (was die Kreativität spürbar beschneidet)
  • Vermeide unbekannte Fremdwörter (wobei hier reichlich Raum für Streit eröffnet wird), generell sollten Fremdwörter durch einfache Entsprechungen ersetzt und ggf. in einer Wörterliste im Anhang erklärt werden.
  • keine unnötigen oder unverständlichen Stilfiguren; Metaphern oder Redewendungen sind besser durch Alternativen zu ersetzen.
  • Aktiv ist besser als Passiv; konkrete Begriffe besser als abstrakte
  • Allgemein orientiert sich die Wortwahl ebenso wie der Satzbau an der gesprochenen Sprache.
  • Wörter werden nicht getrennt

 

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