Das war schlecht! – Hate Speech bei Rezensionen
Kein Tag vergeht, in dem die Buchwelt sich nicht über irgendwas aufregt. Ein Hörbuchlabel hat sich nun medial sehr wirksam darüber beschwert, dass die Hörbuchplattform Audible in einer zusätzlichen Bewertung nicht nur das Buch, sondern auch das Hören bewerten lässt. Mit anderen Worten: Wie gut der Sprecher ist. Und das wird schnell persönlich, denn anders als Autor und Werk, kann man offenbar Stimme und Mensch nur schwer voneinander trennen.
Das führt zu einer wahren Springflut von Autoren und Sprechern, die nun auf der medialen Welle mit schnell gepinselten Schildern reiten, auf denen zu lesen steht, dass sie für #nohateaufaudible sind und es ganz schlimm finden, wenn man sie einfach nur ohne qualifizierte Analyse „schlecht“ findet.
Ich hielt das erst kopfschüttelnd für einen künstlichen Aufreger, inzwischen aber tatsächlich für ein neues Problem der neuen Medienbigotterie.
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Hate Speech in Rezensionen
Natürlich kann es Hate Speech in Rezensionen geben. Es ist fraglos übergriffig, wenn man einem Autor nahelegt, sich einmal „gründlich durchvögeln zu lassen, statt mit seinen kranken Fantasien“ Leser zu belästigen, oder ihn gleich emotional feinfühlig auffordert „geh besser sterben„. Das ist schlimm, das ist Hate und dagegen muss man vorgehen!
Aber solche Beispiele habe ich jetzt auf den in meine Timeline gespülten Transparenten eher nicht gesehen. Da geht es überwiegend um „das war schlecht„, „der Sprecher kann’s nicht“ oder – ganz krass – „ich war froh, als es vorbei war„.
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Habt ihr was auf den Ohren?
Es ist doch kein Hate Speech, wenn ein Kunde sagt, er fand das Produkt schlecht!
Ja, konstruktive Kritik sieht anders aus, aber das ist doch auch gar nicht die Aufgabe eines Kunden, der eine Produktbewertung abgibt. Dafür gibt es Ausbilder, Trainer, Coaches, Analysten … die übrigens alle Geld dafür wollen.
Es regt sich doch auch kein Sprecher und kein Autor auf, wenn der Kunde statt „schlecht“ eben „super“ schreiben würde.
Autoren wie Sprecher sind Profis. Das sind nicht Reaktionen auf unfreiwillige Darbietungen aus Home Schooling oder Mobile Office, sondern Menschen, die im geschäftlichen Umfeld für Geld ihre Produkte und Leistungen anbieten. So wie Fußballer und Sänger ertragen müssen, für nicht dem Publikumsgeschmack entsprechende Leistungen ausgepfiffen zu werden, muss das auch ein Autor. Oder eben Sprecher. Das gehört dazu, dass man es nicht allen recht machen kann und auch, dass die Enttäuschten das artikulieren. Und „schlecht“ ist zunächst nur mal eine Bewertung, keine Beleidigung.
Auch wenn es weh tut, „schlecht“ gefunden zu werden, muss muss sich jeder Profi fragen, wie er dann mit echtem Hate umgehen will – und auch, ob er nicht zu weich für diese Branche ist. Mit den Dschungelcamp-Bewohnern und DSDS-Kandidaten hat man doch auch kein Mitleid. Man wird dorthin so wenig gezwungen wie zu Audible.
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Bagatellisiert Hate Speech nicht!
Es ist ein Zeichen der Zeit, dass sich an alle Anliegen sofort auch Befindlichkeiten anlagern und so weit nach unten ziehen, dass man das originäre Anliegen nicht mehr ernst nehmen muss. Beispiele gibt es im Dutzend. Nicht jeder, der mal gestresst ist, hat einen Burnout, was aber dazu führt, dass die pathologischen Burnout-Inhaber nicht mehr ernst genommen werden.
Und so ist nicht jede unfundierte und/oder unerfreuliche Meingung „Hate speech“. Und es ist absolut gefährlich, hier Befindlichkeiten oder gar Marketingideen auf diesem hochsensiblen Terrain auszuleben, denn damit verharmlost man das Problem, das eine der größten Herausforderungen moderner Gesellschaften ist, vielfach Existenzen zerstört und großes Leid hervorruft.
Was ist Hate Speech?
Es gibt leider für dieses Phänomen keine einheitliche Definiton, aber in wissenschaftlichen Debatten hat sich die Definition der UN durchgesetzt. Demnach ist Hate Speech jedwede Form von Kommunikation in Worten, Schrift oder Verhalten (Gesten), die zur Beschreibung einer bestimmbaren Person oder Personengruppe aggressive, herabwürdigende oder ausgrenzende Sprache in Bezug auf deren Eigenschaften verwendet, insbesondere Religion, Ethnie, Nationalität, Rasse, Hautfarbe oder Geschlecht oder auch andere Identifikationsmerkmale.
Wie ernst das genommen wird, kann man dem entsprechenden Statement des Generalsekretärs der UN entnehmen. Das PDF gibt es auf der UN-Seite (englisch)*.
Was hingegen kein Hate Speech ist, ist die ggf. auch heftige Kritik an Produkten oder auch Leistungen. Nicht jeder Shitstorm ist Hate Speech, auch wenn der eine gern das andere transportiert.
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Muss man sich das gefallen lassen?
Jaein. Jeder Autor ist beleidigt, wenn sein Buch schlecht bewertet wird, weil es DHL zu spät geliefert hat. Aber so ist es halt. Der Leser kauft das Gesamtpaket. Im Teamsport verliere ich auch, wenn mein Kollege ein Eigentor schießt, obwohl ich überragend war.
Hier für mehr Produktgerechtigkeit zu sorgen, ist eine Sache, die Audible in den Griff bekommen sollte. Wobei es tatsächlich schwierig ist, selbst ein grandios geschriebenes Werk als Hörbuch zu genießen, wenn der Sprecher stottert, stockt oder nuschelt. Das hängt da, anders als beim DHL-Beispiel, untrennbar zusammen. Eher kann man einer schönen Stimme stundenlang lauschen, auch wenn sie nur Banalitäten von sich gibt. Aber wie gesagt, das ist ein Problem das Audible lösen muss, es ist nicht Aufgabe der Rezensenten.
Und darum darf das nicht in einer neuen Sprechverordnung für Rezensenten münden. „Schlecht“ ist kein Hate. Das ist ein zugegebenermaßen für Lerneffekte untauglich verkürztes „Mir hat’s nicht gefallen“.
Das als „Hate Speech“ hochzuklagen, ist eine bestenfalls fahrlässig in Gang gesetzte miese Masche für Aufmerksamkeit, die v.a. auf Kosten jener geht, die wirklich Opfer von Hatern wurden. Damit macht man die dringend notwendige Forderung kaputt, echtem „Hate“ und Cybermobbing beherzt entgegenzutreten. Wenn alles Unangenehme mit dem Etikett versehen wird, taugt dieses nicht mehr. Das muss allen Hashtag-Usern klar sein.
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Was ist die Konsequenz?
Betrachten wir den Fall mal in Ruhe.
Nicht jeder Rezensent ist so eloquent, sein Bauchgefühl in dem Autor/Sprecher genehme Worte zu fassen, um in wertschätzender Weise sachliche Kritik verwertbar auszuformulieren. Wer schon mal in Workshops saß oder sie gar moderierte, weiß, wie viel Arbeit und guten Willen es kostet, solche „Eindrücke“ nachvollziehbar zu beschreiben. Und schon gar nicht, wenn man enttäuscht ist, vielleicht sogar verärgert.
Wir hören bei Skoutz von vielen Bloggern und Lesern, dass ihnen der Spaß an Rezensionen vergeht, weil nur gemeckert wird. Lobhudelei, wenn es zu viele oder gar ausschließlich positive Bewertungen gibt. Hate, wenn sie nicht gefallen. Auch das mit dem Begründen ist nicht so einfach, denn es wurde auch schon als Spoiler bemängelt, wenn in einem Kriminalroman offenbart wird, dass „ein Mord“ geschieht. Gar keine zu schreiben, ist auch keine Lösung. Das ist Undank pur, denn was der Applaus dem Musiker, ist die Rezi dem Autor. Gilt das aber nicht auch für Pfiffe?
Und spätestens jetzt wird es schief!
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Brauchen wir eine Rezensions-Richtlinie?
Frei übersetzt heißt das also, der Kunde hat sich nach den Wünschen des Verkäufers zu richten:
- Bitte rezensiert eifrig und fleißig. Am besten zeitnah!
- Achtet darauf, dass ihr dabei nur positive Formulierungen verwendet.
So, wie man es auch in der Zeugnissprache macht, um den am Produkt Beteiligten das Fortkommen nicht zu erschweren. - Weist darauf hin, dass dies eure subjektive Meinung ist.
Es muss dem Leser klar sein, dass seine Meinung keine allgemeine Gültigkeit hat, weil ein anderer Leser das Buch natürlich ganz anders, vorzugsweise besser, finden kann. Man liest gern in Autorenkreisen, wie anmaßend Leser mit ihrer Meinung geworden sind. Dass die natürliche Reaktion dann die ist, seine Meinung für sich zu behalten, kollidiert unweigerlich mit Forderung 1. - Nehmt speziell zu eurer Kritik qualifiziert Stellung, damit man nachvollziehen kann, was euch nicht gefallen hat.
Der Autor, so liest man häufig, will ja aus den Rezensionen lernen, wie er besser werden kann. Dass es dafür Schreibkurse gibt, die üblicherweise Geld kosten, scheint verlorenes Wissen zu sein. - Spoilert nicht! Was einst unverzichtbarer Bestandteil einer echten Rezension war, ist in Kundenmeinungen auf Verkaufsportalen zugegebenermaßen ärgerlich. Aber es ist tatsächlich schwer, Plotmängel zu begründen, ohne über den Plot zu sprechen. Man kann sicher das meiste abstrakt umschreiben, aber das ist knifflig. Viele Leser sind aber keine Autoren, wollen auch keine sein, und das ist ja grundsätzlich gut so.
Das kann und darf nicht die Lösung für Rezensionen sein. Für alle, die sich dennoch mit dem Thema auseinandersetzen wollen, wie sie Rezensionen schreiben können, wollen oder sollen, haben wir einen Wiki-Artikel, empfehlen aber allgemein die „Seifenformel„.
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Die Alternativen
Skoutz ist das alles bewusst und darum werben wir ja auch immer mit der Buchfieberkurve, die tatsächlich die Lesereindrücke wertneutral zum Ausdruck bringt und für andere Leser verwertbar macht. Aber auch hier hat der Autor keinen Lerneffekt. Den schuldet eine Rezension aber auch nicht. Die will nicht den Autor kritisieren. Das ist kein Feedbackgespräch zwischen Chef und Mitarbeiter. Da haben Menschen ein Buch gelesen und schreiben dann mit ihren Worten, wie sie es fanden, ob es ihnen gefallen hat. Weil sie das dürfen!
Ob das andere Leser in ihrer Kaufentscheidung beeinflusst, ist deren Sache. Rezis sind sicher nicht dazu da, den Autor auszubilden (das mag ein Nebeneffekt sein, aber es ist nicht das Ziel und schon gar kein Anspruch).
Und wenn so vielen Hörern auf Audible nicht gefällt, was sie da auf die Ohren bekommen, dann sollte das der eine oder andere Hörbuchhersteller zum Anlass nehmen, besser einzulesen. Aber beschwert euch nicht, wenn gepfiffen wird!
Die Alternative wäre, einfach das Buch nicht mehr zu kaufen. Und das wollen doch alle am allerwenigsten.
16 Comments
Ivan Ertlov
Ich stimme hier mal grundsätzlich dem Artikel zu, und sage DANKE für ein paar wichtige Statements und das „Kind beim Namen nennen“ – hier wird der Begriff Hatespeech bagatellisiert. Und das finde ich brandgefährlich.
Ich habe in meinen Rezensionen:
– Persönliche Untergriffe von angepissten AfD Wählern und Trump-Fans (ja, kann ich verstehen, wäre ich einer davon, würde ich mich auch impertinent angegriffen fühlen, natürlich ohne zu wissen, was „impertinent“ bedeutet)
– Gelogene Statements, wie das Auflisten von Rechtschreibfehlern oder „seltsamen Worten“, die im Buch gar nicht vorkommen (Amazon Support bestätigt, dass es Bullshit ist, lässt es aber nicht löschen)
– Den Vorwurf des Sexismus in einem durchgehend queerfeministisch empowerten Werk (um die Zielgruppe abzuschrecken, hat aber nicht funktioniert, haha)
Manches ist hart, aber erträglich formuliert, anderes überschreitet meine persönlichen Grenzen dessen, was ich in zwischenmenschlicher und / oder öffentlicher Kommunikation lesen will. Einige wenige beleidigen mich.
ABER NICHTS DAVON IST HATESPEECH.
Die in dieser „Kampagne“ empört „aufgezeigten“ Formulierungen sind großteils im Rahmen des persönlichen Empfindens des Lesers.
Hier wird NICHT gegen eine Person oder Personengruppe wegen ihrer ethnischen, kulturellen, religiösen, politischen, sexuellen oder genderidentitären Zuordnung gehetzt. Es wird nur, mehr oder weniger drastisch, die Unzufriedenheit mit einem Produkt ausgedrückt.
Man kann darüber diskutieren, welche Ausdrücke dazu eine Plattform zulassen sollte und welche nicht. Das kann sachlich erfolgen, nein, es muss sachlich erfolgen.
„Hatespeech!“ als Totschlagargument in den Raum schreien, ist nicht nur kontraproduktiv, sondern auch billig und eine Verhöhnung, ja Bagatellisierung jener Menschen, die tatsächlicher Hatespeech ausgesetzt sind. Es wirkt wie der Versuch, missliebige Kritik aus persönlichem finanzellen Interesse mundtot zu machen, und das geht gar nicht.
Kay
Da hast du absolut recht! Ich finde auch, dass man sich natürlich darum bemühen sollte, höflich zu sein. Im Netz wie auf der Straße. Bei Rezensionen wird aber inzwischen alles in einen Topf geworfen und das ist schlecht für die Opfer echter Übergriffe. Und diesen mimosigen Befindlichkeiten, wo bereits ein nicht ausreichend, den Autor zufriedenstellendes „das war schlecht“ als intolerabel qualifiziert wird, wollte ich entgegentreten.
Lonely
Was bist du für gewissenlose, verbiesterte Fotze?!
Wer so rücksichtslo mit Menschen umgeht, die auch Gefühle haben, gehört an die Wand gestellt gehört! Mir kommt das Kotzen.
Kay
Danke für die konstruktive Kritik. Besser kann man das Problem nicht zusammenfassen.
Pallas
@lonely
Du hast dich echt gut beschrieben!
Fehlt noch, dass Du ein kleiner Feigling bist der seinen Hate hinter einen Nickname versteckt!
Silvia
Lass mich Dir mal in aller Höflichkeit einen Eimer anbieten. Wenn es Dir so schlecht geht, dann gibt’s dafür bestimmt auch was von Rathiopharm. – So, und jetzt liest Du Deinen Kommentar bitte noch einmal, stellst Dir vor, jemand würde Dir sowas schicken, und denkst nochmal darüber nach. Vor allem über Deinen Wunsch, jemanden „an die Wand zu stellen“! Und zwar gründlich!
Ela
@Lonely
Eigentlich dachte ich, dass das dritte Reich vorbei ist und wir aus unseren Fehlern gelernt hätten, doch so wie ich deinen Kommentar hier lese, sind wir wohl leider weit davon entfernt. Wirklich schade, dass du keinen konstruktiven Kommentar zu diesem Beitrag beisteuern kannst. Vielleicht solltest du dich mal fragen, was bei dir falsch gelaufen ist. Ich möchte dich jetzt nicht angreifen, aber ich zweifle gerade daran, dass dich deine Eltern so erzogen haben.
In diesem Sinne, mach weiter so.
Grüßle Ela
Bianca Grätz
prima, dann fangen wir bei LONELY mal an – such dir schonmal eine Wand aus!!
*angeekelt kopfschüttel*
Isa
Ein echter Sonnenschein. Vielen Dank für diese anschauliche Darstellung dessen, was wirklich Hate Speech ist.
Nicole
Sachlich gut und vor allem auch verständlich für mich der Artikel.
@Lonely hat es definitiv nicht verstanden oder aber er/sie sollte den Kommentar verständlicher Formulieren. Zumindest erschließt sich mir nicht der Sinn wogegen bzw. was genau der Auslösers dafür ist. Eins steht dir mich bezüglich der Person aber fest, es fehlt Anstand und gute Erziehung.
Georg
Hm, da ist der Name Programm.
Mein lieber Lonely, wenn Du dich immer noch wunderst, warum Du immer noch allein bist, solltest Du anfangen, deine Wortwahl zu überdenken, Du alter Incel. 🙂
Nadine
Ach, herrlich, da hat aber einer den Artikel gar nicht verstanden, nicht wahr, Lonely?
Ich würde gerne wissen, was genau an dem Artikel rücksichtslos ist. Erkläre es mir bitte.
Aleshanee
Schönen guten Morgen!
Ein toller Beitrag mal wieder, der zeigt, wie manches in Schieflage geraten kann. Ehrlich soll man sein, aber nicht verletzend, klar, aber da gibt es anscheinend so viel Grauzonen, dass man sich manchmal echt nicht mehr auskennt, was man nun sagen darf oder soll …
Ich hab den Beitrag heute auch gerne in meiner Stöberrunde verlinkt.
Liebste Grüße, Aleshanee
Der Büchernarr
Da hat sich jetzt ein Hörbuchlabel darüber aufgeregt, dass Audible immer schon auch den Sprecher hat bewerten lassen? Ich mein, das ist schon so lange der Fall, seit ich bei Audible bin und das sind schon ein paar Jährchen. Dann soll das Label doch einfach seine Werke nicht über Audible vertreiben.
Zum Thema Rezensieren habe ich in meinem „Buchblogger-Guide“ schon 2017 mal Gedanken zum Rezensions-Standard gemacht. Die Idee, die Blogger (oder Rezensienten) in eine Form pressen zu wollen, ist nicht neu und keimt immer wieder mal auf. Glücklicherweise immer wieder aufs Neue erfolglos 😉
Kay
Danke für den Link! Das schau ich mir gerne an. Und ich bin auch gleich ganz entzückt auf deinem narrischen Blog hängen geblieben! Tolle Sachen!
David Lindsam
Natürlich darf man nicht allgemein einen bestimmten Standard für Buchbloggen fordern. Das wäre ja fast so, wie wenn man anderen vorschreiben wollte, wie sie leben sollen. Unvorstellbar. Jeder darf, wie er mag und kann.
Trotzdem glaube ich, dass es soetwas wie einen „guten Ton“ gibt, wenn man mit seinen Ideen und Gedanken an die Öffentlichkeit tritt. Die Journalisten etwa verpflichten sich zu einem journalistischen Ethik-Standard – das schafft eine Verlässlichkeit für Recherche und eine hohe Glaubwürdigkeit. Nun verdienen wir Buchblogger kein Geld mit unseren Beiträgen (normalerweise jedenfalls!) und sind meist nicht im Fach ausgebildet, aber natürlich sind wir totzdem publizistisch tätig und sollten uns Gedanken machen, wie wir wirken und wie wir deshalb schreiben wollen. Eine Art Selbstreflexion über den Stil des Schreibens von Rezensionen – auch mit ethischen Ansätzen – finde ich deshalb einen „Standard“, der dazu gehört, wenn man publizistisch ernst genommen werden will. Der „Standard“ wäre also, sich zu positionieren (evtl. auch, indem man sich der schönen Richtlinie bei Euch auf Skoutz anschließt).
Das fände ich schön, wenn es unter uns Bloggern üblich würde, sei es nur ein Beitrag.
Ich weiß – @lieber Büchernarr – wir haben darüber schon diskutiert – es geht nicht um eine allgemeingültigen Standard, sondern um den Standard, über sich, den Blog und das Schreiben über Bücher klar und nachlesbar zu reflektieren.
Dann kann man mich als Blogger dann auch daran messen.
Bei mir z.B. unter https://edition-ars.de/eine-kleine-metrik-fuer-das-schreiben-einer-rezension/
Viele Grüße von David