Blog den Blog: Friedelchens Bücherstube
Heute möchte euch Blog Friedelchens Bücherstube (Link*) ein wenig näher bringen.
Anlass unseres Besuchs ist ihre Wahl auf die Midlist Buchblog des Skoutz-Awards 2020, wo sie sich gegen über 300 Mitblogger durchgesetzt hat.
Heute Der nunmehr 10 Jahre alte Blog – Herzlichen Glückwunsch zur Rosenhochzeit -, der von der Bücher- und Tortenliebhaberin Friederike alias Friedelchen betrieben wird, bietet neben Rezensionen auch Berichte über Buchevents wie die RARE (Romance Author & Reader Event), Blogtouren und lustige „Aufreger-Artikel“ zu buchigen Themen (wie klischeehaften Liebesdreiecken in Büchern) an. Zusätzlich dazu liefert Friederike zu Beginn jeden Jahres eine Zusammenfassung aller interessanten Neuerscheinungen, die auf uns zukommen und hin und wieder erzählt die Drillings-Mama auch ein bisschen was aus ihrem Privatleben.
Thematisch befasst sich Friederike vor allem mit Contemporary, Fantasy, Romance und Science Fiction; gepostet wird neben ihrem Blog auch auf Instagram und Facebook.
Dazu noch ein paar Fragen an Friederike:
In einem Wort: Was bedeutet für dich „Bloggen“?
Meinungsaustausch
Wann und wie kamst du dazu, deine Buchleidenschaft im Internet mit einem Blog auszuleben?
Vor meiner Zeit als Bloggerin war ich viel bei der Plattform vorablesen unterwegs. Dort musste man die erhaltenen Bücher rezensieren und bei einer anderen Userin sah ich, dass sie einen eigenen Blog über Bücher führte – was 2010 noch relativ selten war.
Damals dachte ich mir ‚Hey, es wäre doch schön, wenn ich meine Meinung zu Büchern auch an einer eigenen Stelle sammeln könnte – quasi wie ein Lesegedächtnis‘. Zack, Friedelchens Bücherstube war geboren.
Was ist der außergewöhnlichste Beitrag, den du jemals verfasst hast?
Warte mal kurz, ich schau nach… puh, das ist nicht leicht. Ich habe auf meinem Blog eine Kategorie, die nennt sich „Aufreger“, darunter sammle ich Themen, die man vielleicht eher als ungewöhnlich bezeichnen könnte ? Zum Beispiel „Warum mich Übersetzungen manchmal zum Schreien bringen“ oder „Warum es mir schwer fällt, so vielen Blogs zu folgen“.
Absolut lesenswert, alle beide!
„Es wird immer weniger gelesen“ – Wie reagierst du auf diesen Satz?
Klar, wir Buchblogger_Innen leben in einer kleinen Blase, in der es vollkommen üblich ist, mehrere Bücher im Monat zu lesen. Etwas, das auf den Durchschnitt der Bevölkerung nicht zutrifft. Dass immer weniger gelesen wird, mag traurige Realität sein, aber ich sehe es unter anderem auch als Aufgabe von uns Buchblogger_Innen, bei anderen Lesebegeisterung zu wecken.
Eine Mission, auf der du definitiv nicht alleine bist 😉
Neulich erst hat meine beste Freundin, die seit Jahren (!) kein Buch gelesen hat, die Buchreihe von Lucinda Riley für sich entdeckt und hintereinanderweg jedes Buch innerhalb einer Woche verschlungen. Das zeigt mir deutlich, dass es nur das richtige Buch braucht, um die Leute zum Lesen zu animieren – genau wie es auch der Leitspruch meines Blogs ist – Es gibt für jeden das passende Buch.
Gerade solche Erfolgsgeschichten zeigen, dass du absolut Recht hast.
Gibt es goldene Regeln, die man beim Bloggen beachten sollte?
Ehrlich sein!
Respektvoll mit der Meinung anderer umgehen.
Speziell für Buchblogger_Innen: Respektvoll mit dem besprochenen Werk umgehen. Ja, manche Bücher sind vielleicht ein Griff in die Tonne gewesen und Verrisse lesen sich herrlich unterhaltsam. Trotzdem hat jemand Herzblut reingesteckt und vielleicht reizen andere gerade die Aspekte, die mir total auf den Keks gehen.
Richtig! Das sollte man immer im Hinterkopf behalten.
Wie viel Zeit investierst du am Tag oder in der Woche in den Blog? (Welche Arbeitsschritte usw)
In Stunden kann ich das gar nicht mehr schätzen, teilweise mache ich 1-2 Wochen gar nichts, und dann wieder ganz viel in einer Woche ? Ich habe regelmäßige Beiträge, wie die Leselaunen, in denen ich 1x wöchentlich darüber berichte, was buchiges bei mir oder in der Buchbranche passiert ist. Buchrezensionen versuche ich direkt nach dem Beenden des Buches zu schreiben, bevor ich mit dem nächsten starte. Und die restlichen, spontanen Beiträge kommen meist aus heiterem Himmel.
Was macht für dich einen guten Blog aus?
Persönlichkeit und Authentizität. Rezensionen gibt es wie Sand am Meer, aber wenn ich nichts über die Person weiß, wie dahintersteckt, was sie sonst noch so liest, welches die Lieblingsbücher sind, welche Themen ihr wichtig sind etc., weiß ich nicht, ob ich dieser Meinung vertrauen kann. Daher finde ich es immer toll, wenn der Blog mit Persönlichkeit geführt wird, denn dann wirken Empfehlungen, als würden sie von guten Freunden kommen – auf deren Urteil ich natürlich mehr gebe als auf das von Fremden.
Sehr verständlich. Das Internet verschafft Anonymität und Distanz. Um hier wieder etwas mehr Nähe rein zu bringen, braucht es eine persönliche Note.
Einige gesetzliche Hürden (DSGVO und aktuell der umstrittene Artikel 17) machen Bloggern das Leben schwer. Hast du schon einmal darüber nachgedacht, mit dem Bloggen aufzuhören?
Nein, nie! Als das DSGVO-Chaos ausgebrochen ist, haben ja leider viele die Segel gestrichen, aber ich wollte nicht auf mein geliebtes Hobby verzichten und hab mich da durchgeboxt, auch wenn es viele Stunden Recherche und Umsetzung erfordert hat.
Natürlich gab und gibt es Phasen in meinem Leben, wo ich einfach weniger zum Bloggen komme. Nach dem Studium (hach, du schöne Wonnezeit! :-D) und mit dem Einstieg ins Vollzeit-Arbeitsleben hat die Zeit, die ich für meinen Blog aufbringen kann, natürlich abgenommen und ganz ehrlich, drei kleine Kinder zu kriegen hat meine Lese- und Blogzeit auch nicht gerade wachsen lassen 😀 Aber irgendwo kriege ich schon immer mal noch ein Stündchen abgezwackt.
Bücher sind deine Leidenschaft, welches hat dich am meisten geprägt?
Das dürfte „1984“ von George Orwell sein, welches ich zu Schulzeiten mit 18 Jahren verschlungen habe. Denn einerseits hat dieses Buch meine Faszination für dystopische Geschichten geweckt und andererseits lässt es mich seitdem gesellschaftliche Entwicklungen aufmerksamer wahrnehmen, da Dystopien ein Spiegel der Gesellschaft sind.
Man nehme nur Margaret Atwoods Geschichten – diese spielen zwar meist in der Zukunft, basieren aber in vielen Teilen auf Ereignissen, die heute schon real sind, was wirklich erschreckend ist!
Solche Geschichten bringen einen wirklich ins Grübeln…
Wenn du für einen Tag in ein Buch reisen könntest, in welches würde es dich ziehen?
Mich würde es definitiv in die Harry Potter Bücher ziehen! Durch die Winkelgasse streifen, die Heimeligkeit des Fuchsbaus der Weasleys erleben, in der großen Halle in Hogwarts ein Festmahl genießen… hach!
Bist du ein mutiger Mensch? Wann hast du das letzte Mal was zum ersten Mal gemacht und was war das?
Kommt auf die Definition von „mutig“ an 😀 Ich probiere gerne neues aus, stürze mich aber nicht immer kopflos hinein, sondern gucke mir das erstmal etwas skeptisch an – ich bin halt eher ein Kopfmensch. Und Telefonieren erfordert bei mir wirklich Überwindung – zum Beispiel bei einem Amt anrufen müssen, der blanke Horror!
Das letzte Mal etwas zum ersten Mal gemacht habe ich im Rahmen unseres Hausbaus. Wir haben ganz viel selbst gemacht, und so habe ich gelernt, wie man Wandfliesen anbringt, wie man Wände spachtelt oder mit einer Kreissäge umgeht. Das hat zwar nicht wirklich Mut erfordert, aber irgendwie erzeugt doch alles, was man zum ersten Mal ausprobiert, eine gewisse Aufregung, oder? ?
Auf jeden Fall! Und eine gewisse Genugtuung, wenn man dann sieht, was man mit seinen eigenen Händen geschafft hat.
Was machst du, wenn du eine Nacht im Kaufhaus eingeschlossen wärst?
Ich würde mich freudig hüpfend durch die Süßigkeiten-Abteilung futtern, um genügend Energie zu sammeln, damit ich mich anschließend durch den gesamten Buchladen blättern kann. Dann würde ich mir meine Favoriten rauspicken und mich damit im flauschigsten, bequemsten Sessel verkriechen, den ich finden kann.
Welche Superkraft hättest du gerne?
Fliegen können wie Superman! (aber vielleicht, ohne die Arme so ausstrecken zu müssen, das wird nach wenigen Minuten sicherlich anstrengend).
Ich weiß, viele werden hier vermutlich was selbstloses wie Heilungskräfte schreiben 😀 Aber es war schon immer mein Traum, fliegen zu können. Früher habe ich sogar mal überlegt, Jet-Pilotin zu werden – bis mir bewusst wurde, dass man dafür beim Militär arbeiten muss, das fand ich dann weniger prickelnd. Der Traum vom Fliegen aber ist geblieben.
Welcher Irrtum kursiert über dich?
Ich mag keine Tomaten – etwas, was mir niemand glaubt, der schon einmal gesehen hat, wie ich mir leidenschaftlich riesige Berge an Bruschetta in den Mund schiebe. (Ich mag halt dieses Glibberige nicht! Das gleiche gilt für Pilze – Pilzgeschmack yay, Konsistenz nay)
Also wir glauben, dass du bei der Tomatendebatte definitiv nicht alleine dastehst xD
Was würdest du deinem 10 Jahre jüngeren Ich raten?
Bleib bei blond!
Was wolltest du der Welt schon immer einmal sagen? Raus damit!
Es heißt Rezension, nicht Rezession!