Zu Besuch bei Daniel Kasper
Heute sind der Skoutz und ich wieder unterwegs. Wir haben einen Termin mit Daniel Kasper. Er hat es mit seinem Buchtitel „Luzies Tier“ auf die Midlist Horror von Nico von Cracau geschafft und ist mittlerweile auch auf der Shortlist. Für uns ist es ein guter Grund, ihn zu besuchen, zumal wir ihn bisher noch nicht persönlich getroffen haben. Wir haben einige Fragen im Gepäck und wollen diese natürlich loswerden. Und Daniel hat uns sofort zugesagt, worüber wir uns auch sehr gefreut haben.
Aber hier stehen wir schon vor der richtigen Tür, es kann also losgehen.
Zu Besuch bei Daniel Kasper, der uns in der Schreibhöhle empfängt
Hallo, lieber Daniel, schön, dass wir dich heute besuchen dürfen und dass du dir für uns Zeit genommen hast. Wir sind schon sehr gespannt, wie dir unsere Fragen, die wir im Gepäck haben, gefallen und natürlich auch auf deine Antworten. Kennst du unseren Skoutz-Kauz? Er ist notorisch neugierig und schaut sich gerade bei dir um ….
Wo sitzen wir denn, also wo willst du uns empfangen?
Hey, willkommen!
Danke dir.
Ich führe euch in meine „Schreibhöhle“ unter dem Hochbett.
Interessant. Ich bin ja viel zu Interviews gereist in den letzten Monaten aber unter ein Hochbett wurde ich noch nie geführt. Aber der Skoutzi ist begeistert, er wohnt ja auch in einer Höhle.
Ihr müsst euch erst ein wenig bücken, aber dann könnt ihr es euch auf dem Sofa bequem machen. In die Balken des Bettgestells hab ich, wie ihr seht, Stahlösen geschraubt, und jetzt kann ich diese Sperrholzwände hier einhängen und so einen kleinen, dunklen Raum schaffen.
Klasse, wir sitzen jetzt sehr gut hier. Du hast dir ja richtig viel Arbeit gemacht in der Schreibhöhle. Und was ist das da?
Die Holzwände sind mit Schaumstoff zur Schalldämmung verkleidet, denn die Höhle ist auch eine Aufnahmekabine samt Tonstudio … falls ich mein Projekt „Hörbuch“ noch mal angehen möchte. Aber seit langem mauere ich mich hier allein zum Schreiben ein.
Aha, OK. Wenn du das mit dem Hörbuch mal in Angriff nimmst, sag uns unbedingt Bescheid. Aber zu unseren Fragen …
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Nach welchem Motto lebst du? Und wirkt sich das auch auf dein Schreiben aus?
So etwas wie ein Motto habe ich nicht.
Aber wahrscheinlich doch auch so was wie eine Richtschnur …
Ich bemühe mich, die kleine Welt, die mir nahe ist ‒ meine Kinder und das Drumherum ‒ mit Harmonie zu füllen.
Das finde ich schön, ja, ich bemühe mich auch immer in meiner „Bubble“ alles friedlich und schön zu haben. Würden wir das alle so machen, wäre schon viel Konfliktpotential aus der Welt. Wie verhältst du dich in der großen jenseits deiner kleinen Welt?
Jenseits davon bewege ich mich eher scheu, aber mit offenen Sinnen und einem Blick besonders für die kleinen, dunklen Dinge, jenen Stellen im Alltag, wo das Merkwürdige, ja, Hässliche hervordringt. Aber auch das Magische … ich schwelge sehr in den Erinnerungen an meine Kindheit und habe mir, glaube ich, die Fähigkeit der Kinder ins Erwachsensein gerettet, den Zauber (und das Dunkle) im Alltag zu erkennen.
Finde ich gut, das schaffen nicht viele Erwachsene, den Kontakt zu ihrem kindlichen Gemüt zu bewahren. Das merkt man auch bei deinem Schreiben.
Es ist wohl bezeichnend, dass alle Protagonisten meiner bisher veröffentlichten Geschichten Kinder sind.
Jetzt hast du öfter das Dunkle sehr positiv erwähnt, was ja auch für einen Horror-Autor total in Ordnung ist. Aber gewiss gibt es auch Dinge, die dich stören …
Was ist dein erster Gedanke, wenn ich dich frage, was du GAR NICHT magst?
Grölende Fußballfans und Zigarettenrauch … oh, derzeit noch schlimmer: nachts keine Ruhe finden, weil ein Fernseher durch die Decke dröhnt!
Argh! Wie unangenehm. Vielleicht solltest du unter deinem Hochbett schlafen. Schallgeschützt … Wo dröhnt denn der Fernseher?
Es ist nicht wirklich ein Dröhnen, sondern so ein unterschwelliges hektisches Störgeräusch, das mich wahnsinnig macht, das sogar in die Träume dringt …
O Mann, nicht wirklich schön! Das ist so das typische Szenario, in dem dann ein Amoklauf oder ein abgefahrener Horror-Traum ihre Ursachen finden. À propos typisch …
Als Klischee wird man nicht geboren, sondern muss sich den Titel erarbeiten. Klischees sind so praktisch wie lästig. Wie gehst du persönlich mit ihnen um? Beim Schreiben wie im Leben?
Hm. Vielleicht hab ich einmal das Klischee des „stillen Jungen in der Klasse“ erfüllt, des „schüchternen asthmakranken Brillenträgers“, der nie aufzeigt, der aus dem Suchscheinwerfer-Blick der Lehrerin hinab zu seinem Schulranzen flieht und der gerade deswegen drangenommen wird. Ha!
OK, manche Dinge kommen mir aus meiner Kinderzeit wirklich noch bekannt vor. Wenn du sagst, einmal hast du …
Dieses Klischee hab ich irgendwann als Teenager überwunden ‒ oder zumindest verwandelt. O Mann: „Teenager“ ist doch selbst ein Klischee!
In gewisser Weise. Aber so betrachtet, taugt einfach jede Beobachtung, wenn sie sich wiederholt, als Klischee. Kommt ein bisschen auf deine Perspektive an.
Im Leben ist diese Zuschreibung doch eher durch den Blick der Anderen bestimmt, oder? Sie ist extrem, aber vertraut. Bequem ‒ und oft falsch.
Nicht unbedingt extrem, sondern eher verallgemeinernd würde ich sagen. Darum ist es bequem – weil es oft genug stimmt. Und auch falsch – weil jeder Einzelfall eben doch ganz anders sein kann und oft genug ist. Das ist halt das Problem mit Statistik. Wenn ein Jäger einen Meter links vom Hasen vorbeischießt und einer einen Meter rechts, haben statistisch beide getroffen, sehr zur Freude des Hasen. Und gerade in Teenies täuscht man sich gern, vielleicht weil da noch alles im Fluss und nicht gefestigt ist. Als Teenie war ich … hm …. sagen wir mal, anstrengend, meine Schüchternheit aus der Kinderzeit, die war definitiv überwunden.
Wie gehst du mit Klischees in deinen Geschichten um? Gerade im Horror gibt es ja sehr starke Erwartungen und Erzähltraditionen.
Spüre ich beim Schreiben ein Klischee auf, versuche ich, es nicht zu stark werden zu lassen, außer es dient der Geschichte und somit der Leserin. Jedes ungewollte Klischee versuche ich aufzulösen.
In welchen Genres schreibst du? Hast du dich bewusst dafür entschieden oder hast du nachher überlegt, wie du deine Geschichte einordnest?
Meine Geschichten besiedeln die weite und fantastische Landschaft des Horror-Genres. Dort sind sie eher leise als laut, mehr tief als seicht, kommen manchmal märchenhaft daher. Mitunter liegt ihnen ein ernstes Thema zugrunde, das mich umtreibt, und zuweilen ‒ so schrieb eine Leserin ‒ erlauben sie daher keinen gemütlichen Eskapismus.
Ich habe spät zum Horrorgenre gefunden, aber da mag ich gerade den leisen Horror sehr gerne. Ich finde Grusel auch viel nachdrücklicher als Schock. Wenn ich was Krasses lese, erschrecke ich zwar, aber sofort greift mein Kopf ein und sagt „Ist ja nur im Buch“. Aber wenn der Horror sich leise einschleicht und von hinten umarmt, dann kann man sich viel schwerer entziehen und schon verlangt das innere Kind auch von mir noch, dass ich nachts das Licht anlasse. 🙂 Wie kamst du zu diesem Gruselhorror?
Eine bewusste Entscheidung gab es nicht; das Dunkle, Unheimliche zieht mich seit Kindertagen an, seit die Cover der schwarzen SF-Bücher meines Vaters mich begeisterten oder gruselten. Immer schon liebte ich die dunklen, geheimnisvollen Stunden des Winters mehr als heiße Sommertage, beflügelte das meine Fantasie, was im Schatten lauern mochte.
Jedoch – Gruselhorror trifft es nicht unbedingt, wegen des mitunter zugrundeliegenden ernsten Themas – Mobbing, Missbrauch, Gewalt an Kindern, das Leiden der Tiere … all jene Dinge, die mich beschäftigen, die mir abseits erdachter Monster wirklich Angst machen. Dennoch nutze ich dazu auch Motive des Märchens: Magie und Hexen, sprechende Tiere, Fabelwesen …
Nein. Es gibt Spielarten des Horrors, die mich abstoßen. Für einen Horror-Schreiber bin ich recht zart besaitet.
Was für die vielen Leser, die sich gerne mal an das Thema herantasten würden, aber nicht trauen, vielleicht ein Anreiz sein könnte. In der Redaktion wüsste ich ein paar Kolleginnen, die das sehr beruhigen würde.
Von wem kommt deine strengste Kritik? Und wie gehst du mit ihr um?
Mein strengster Kritiker? Oh, der bin ich. Und oft, sehr oft strenger als es mir und meiner Arbeit guttut.
Ich habe schon festgestellt, dass ihr Autoren alle sehr kritisch mit euch selber seid. Das ist schon ein Klischee, das da entsteht – der mit seinem Werk hadernde Schreiberling … Auch die Perfektionismusfalle, die hinter der strengen Selbstkritik lauert, haben wir schon öfter besprochen, quer durch die Genres, z.B. mit Laura Gambrinus und Kim S. Caplan, die nun gar nicht horrorvoll schreiben. Erzähl doch mal, wie es bei dir ist. ?
Diese kritisierende Stimme kann so laut werden, die Zweifel so lähmend. Oft ruft sie zu früh nach mir, lässt Fünfe niemals gerade sein und zwingt mich regelrecht dazu, auf der Stelle zu treten. Sie schafft es, dass ich mich furchtsam dem Schreibtisch nähere und auch, dass ich beim Marketing die Bremse anziehe.
Mensch, das klingt ja schon noch Behinderung, friendly fire. Wie kommst du da wieder raus?
Da hilft nur, ganz bewusst dagegen anzudenken. Oder noch besser: nicht denken, sondern machen!
Ein ganz lieber Mensch hat mir mal gesagt, du musst nicht über alles Nachdenken, einfach machen. Das war ein sehr guter Rat. Bei Skoutz sagt unsere Chefredakteurin immer, dass wir erst mal einen Text ohne Denken aufsetzen sollen und ohne Angst vor einem womöglich schlechten Ergebnis. Es ist immer leichter, an etwas Vorhandenem noch rumzufeilen, wie erst gar nicht anzufangen, weil alles gleich perfekt sein soll.
Es hilft auch, mir ins Gedächtnis zu rufen, dass die einzige Berechtigung und Notwendigkeit der Rohfassung eines Textes darin besteht, dass sie schlichtweg existiert. Auch Hemingways Worte ‒ die erste Fassung ist immer Mist ‒ spenden Trost.
Dennoch, mein innerer Kritiker hat große Macht. Er kann mich in die Knie zwingen, wie kürzlich geschehen, was eine handfeste Krise zur Folge hatte und mich krankmachte.
Oh je! Ich glaube, du hast es in kritischen Phasen echt nicht leicht mit dir. Wenn du das wieder mal erlebst, sag Bescheid, dann sprechen wir mal mit ihm.
Andersherum beschert mir nichts ein derartiges Glücksgefühl, wie wenn ich meine Arbeit als gut erachte. Dann bin ich erfüllt von Lebens- und Schaffensdrang. Dann kann ich lustig sein.
Dann lass uns die Gelegenheit nutzen und von schönen Dingen sprechen.
Ein Sprichwort sagt „Ein Buch ist wie ein Garten, den man in der Tasche trägt.“ – Wie findest Du diesen Satz?
Schönes kleines Sprichwort.
Mir gefällt es auch sehr gut.
Ein Garten, wie wahr; man kann eine Wanderung machen und Erstaunliches entdecken, und dann kommt man zurück, wenn die garstige Sprechstundenhilfe den Namen ruft oder der späte Bus einfährt – schwubs zurück im Hier und Jetzt. Oder man bleibt noch eine Weile im Dschungel und nimmt den nächsten Bus.
Genau, oder so. Ich bin tatsächlich schon mal an meiner Haltestelle vorbeigefahren.
Gärten und Bücher, beide sind lebendig und artenreich, können trösten und flüchtig vergessen machen, dass es jenseits davon noch eine Welt gibt.
Und das ist für mich immer unglaublich entspannend, tröstlich und inspirierend. Du hat ja vorhin schon mal deine ersten Bucherlebnisse erwähnt. Lass uns dorthin zurückkehren:
Mit welchem Buch wurde deine Liebe zu Büchern geweckt?
Zunächst, denke ich, weckten die schon erwähnten SF-Bücher meines Vaters diese Liebe; eine ganze Wand füllten sie mit ihren schwarzen Rücken, und die Cover zeigten ein Kaleidoskop der Fantasie.
Und von der Betrachtung zum Lesen – wie ging es da weiter?
Als Lesender waren es dann Michael Ende, Max Kruse, Tove Jansson, Astrid Lindgren und Wolfgang und Heike Hohlbein, die diese Liebe unsterblich machten. Und mit vierzehn entdeckte ich Stephen Kings Shining.
In dem Alter war ich auch als ich die Bücher von Stephen King entdeckte. Und Shining ist natürlich auch das perfekte Buch für den jungen Autor. Wie war diese Begegnung für dich.
Ich trug es bei mir, wenn ich in die Wälder ging und davon träumte, selbst Bücher zu schreiben. Alles daran faszinierte mich – die Schreibe sowieso, aber auch, wie sich dieses Taschenbuch plötzlich anzufühlen begann, wie es roch, die Schriftart, das Kursive der Gedanken, die Titel der Kapitel, der Rhythmus der Absätze … Es war ein ganz besonderes, eigentümliches Gefühl, das mich mit dem Buch, dieser speziellen Ausgabe von 1985, verband; es hatte mit Identifikation und Existenz zu tun. Damit, wer ich im Leben sein und was ich machen wollte.
Wie du das sagst, da merkt man, dass du dieses Buch richtig gerne magst. Und irgendwie das Buch auch dich. Buchmagie eben.
Ach, Bücher! In schlimmen Zeiten finde ich Trost in Kinderbüchern. Irgendwann werde ich auch für Kinder schreiben!
Oh ja, ich lese immer zwischendurch Kinderbücher. Mit soviel Leidenschaft können deine nur gut werden!
Wie sortierst du deine Buch-Regale?
Ich sortiere mein Bücherregal bloß grob. Dabei landen jene Bücher, die mir besonders am Herzen liegen, solche, die mit Emotion aufgeladen sind, so nah wie möglich bei mir in den Regalen der Schreibhöhle. Deko gedeiht wie von selbst dazwischen und davor: Basteleien der Kinder, Fundsachen aus dem Wald, Kinderfotos und -zeichnungen in alten Bilderrahmen, die ich auf dem Flohmarkt gesammelt habe, allerlei Kleines, Besonderes – Talismane.
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Lass uns ein paar Bilder für unsere Leser machen. Show, don’t tell! Wie es sich für einen Autor gehört.
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Die gesellschaftliche Diskussion über das, was man in der Kunst tun und lassen darf, ist zur Zeit sehr hitzig. Wie stehst du dem gegenüber und wie beeinflusst das deine eigene Arbeit?
Diese Diskussion war mir nicht bewusst, zumindest nicht, dass sie derzeit erneut auflodert. Ich glaube, dass es notwendig ist, künstlerisch Grenzen auszuloten und zu sprengen, so hässlich und verstörend das auch sein kann, sogar sein muss. Nicht dass ich mir auf die Fahne schreibe, ein solcher Rebell und Künstler sein zu wollen, nein.
OK, wir wollten dich auch nicht zur Rebellion aufstacheln, sondern einfach Meinungen und Eindrücke austauschen. Gerade in deinem Genre spielt man aber doch typischerweise mit Grenzen, oder?
Wenn ich in meiner Schreibe Grausamkeit, Gewalt, Horror zeige, soll es nicht dem Selbstzweck dienen; es ist die Auseinandersetzung mit den Dingen, die mich umtreiben, die mir Angst einjagen. Ich will nicht gedankenlos mit Gedärm und Blut werfen. Kürzlich habe ich davor gekniffen, eine besonders brutale Szene zu schreiben, und ich weiß, dass ich mich ihr noch stellen muss. Etwas voll und ganz Harmloses, das glaube ich aber, läuft Gefahr, ungehört zu bleiben und belanglos zu sein.
Ungehört und belanglos sollte es nicht sein. Darum glaube ich auch, dass Kunst kontrovers sein muss. Wenn man was bewegen will, muss man eben auch mal drücken, ruckeln und ziehen. Nur in der Komfortzone wird sich nix ändern. Vor allem, weil die Welt sich da draußen ja auch gerade dramatisch ändert …
Chat GPT und andere KI-Apps sind gerade in aller Munde. Was hältst du davon, dass KI Geschichten, ja ganze Bücher alleine verfassen kann? Sind das für dich überhaupt richtige Werke?
Mir graut es davor.
Warum?
Ich gebe zu, es ist mir fremd, und es graut mir. Ich habe gehört, die Autorin, der Autor könne es als Tool begreifen, als Hilfe zu Inspiration und Kreativität. Ich möchte gern die Finger davon lassen, mir eher das Hirn zermartern und mit geballten Fäusten um Ideen ringen, als eine Maschine zu befragen.
Warum? Uns wurde schon gesagt, dass das beim Recherchieren ganz toll sei.
Es kommt mir falsch vor. Ungesund. Das sage ich jetzt dazu. Vielleicht denke ich irgendwann anders. Vorstellbar ist es, na klar, dass diese allwissende, kalte Maschine eine Geschichte ausspuckt, die vortrefflich funktioniert … selbst den Stil bekannter Autoren soll sie sich einverleiben und nachahmen können, nicht? Irre. Ich denke, diese Geschichte wäre seelenlos, das Herz des Autors, der Autorin wird sie nicht errechnen können, die kleinen Spitzen und Schlenker, die der Puls beim Schreiben macht, das Atmen der Gedanken. Mal sehen, was da noch kommt. Ha!: James Cameron hat uns ja gewarnt …
Ha, genau. Skynet ist schon mal beim aufwärmen. Wir müssen einfach abwarten, was uns noch so erwartet. Momentan kann ich mir nicht vorstellen, dass eine KI Buchmagie entwickeln kann. Eine Kopie, auch wenn sie sich ganz vieler einzelner Kopiestückchen bedient, bleibt vermutlich seelenlos. Vielleicht wird eine solche Geschichte ihre Wahrheit haben, aber vermutlich keine Wahrhaftigkeit. Aber bevor ich jetzt aus der Schreibhöhle rauskrabble ohne mir den Kopf zu stoßen, habe ich noch eine allerletzte Frage:
Welche Frage sollen wir dir nächstes Jahr im Interview stellen?
Fragt mich doch nach meinem aktuellen Projekt. Bin gespannt, was ich sage.
Oh ja, wir auch! Habe ich im Hinterkopf.
Schön, dass Ihr da wart!
Lieber Daniel, danke, dass wir kommen durften! Wir haben uns bei dir sehr wohlgefühlt und haben uns gefreut, dass wir dich heute besuchen durften. Hab vielen lieben Dank für deine Zeit und deine Antworten und dass du uns deine Schreibhöhle gezeigt hast. Wir wünschen dir für den weiteren Wettbewerb viel Erfolg.
Hier gibt es mehr Daniel Kasper:
Skoutz Lesetipp:
Wer sich den Glauben an Märchen bewahrt, bleibt vielleicht bei Verstand – denn die Kindheit ist voller Zauber und Schecken. Sieben unheimliche Geschichten für Erwachsene – durch Kinderaugen erzählt.
Der kleine Mikey klettert in die Böschung und kehrt nicht zurück. Die Zaubershow an Steffis Kindergeburtstag beschert ein böses Erwachen. Die kleine Isabelle kämpft am Strand um ihre Babypuppe – mit dem Klabautermann. Ein Bauwagen tief im Wald wird für Hannes und seine Bande zur blutigen Falle. Ein Hallenbadbesuch zu später Stunde bringt Ben fast um den Verstand. Der gepeinigte Henri findet ein Stück Blech in der Wildnis, das ihn seltsam widerspiegelt. Die kleine Fabienne ist sich sicher: Das neue Mädchen in der Nachbarschaft ist ein Roboter.
Skoutz meint: Ich mag das sehr, diese fiesen kleinen Geschichten, in denen die Atmosphäre der eigentliche Star ist. Daniel Kaspar gelingt es, mit wenigen Worten Stimmung zu machen, die nachwirkt. Die Magie im Banalen, das Dunkle im Alltäglichen, die Geheimnisse im Schatten. Man taucht ein und ist hin und weg, erinnert sich an die Mysterien der eigenen Kindertage und schreckt panisch auf, wenn es plötzlich hinter einem knackt. Und so eine Reaktion ist das ehrlichste Kompliment. (kn)
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Hinweis:
Daniel Kasper steht mit seinem Titel „Luzies Tier“ auf der Midlist Horror von Nico von Cracau.
Die ruhig erzählte Geschichte wartet mit Horror durch die Hintertür auf, der aber gehörig nachwirkt. Und damit hat das Buch natürlich gute Chancen auf den Award im Bereich Horror.
Wir haben das Buch gelesen und euch hier auch schon vorgestellt.
Und wenn ihr uns, der Autorin und dem Verlag sowie vielen anderen Lesern einen Gefallen tun wollt, rezensiert die Bücher doch anschließend bei unserer Skoutz-Buchsuche. Mit 5 Klicks statt 5 Sternen entsteht eine Buchbeschreibung, die anderen hilft, das für sie richtige Buch zu finden. Also sei dabei!