Autor - Saskia Louis

zu Besuch bei Saskia Louis

Im schönen Köln treffen der Skoutz-Kauz und ich heute die Saskia Louis, die sich gemeinsam mit Nina MacKay über den ersten jemals verliehenen Skoutz-Award der Kategorie Humor 2017 freuen durfte und uns im Jahr darauf in der Jury unterstützt hatte. Normalerweise treffen wir uns immer einmal im Jahr auf der Frankfurter Buchmesse, aber da 2020 irgendwie alles anders ist, freue ich mich umso mehr, dass sie Zeit gefunden hat, um uns bei sich zu empfangen. Ich könnte euch jetzt natürlich noch von vielen tollen Begegnungen mit ihr berichten, von ihrem Humor schwärmen, aber das wäre doch langweilig. Besser ich lass sie jetzt mal zu Wort kommen …

 

Zu Besuch bei Saskia Louis, die auf Anfänge steht …

 

©Lukas Nuxoll

So, liebe Saskia, dann lass uns direkt mal mit der ersten Frage loslegen …

Wie würdest du dich in einem Wort beschreiben?

Offen

Das klingt für ein Interview sehr vielversprechend 😉

 

Beruf oder Berufung – was macht dir an deinem Job als Autor am meisten Spaß?

Anfänge schreiben.

Moment, ist das nicht normalerweise der Horror für Autoren?

Ich weiß, viele meiner Kollegen quälen sich mit den ersten Seiten, doch mir haben die schon immer am meisten Spaß gemacht. Wenn man ein Manuskript anfängt, hat man noch alle Möglichkeiten. Die Charaktere können sich in jedwede Richtung entwickeln und dieses Gefühl der Freiheit ist fantastisch.

Da hast du sicher recht, Dürrenmatt sagte schon, Schreiben sei wie Schach, nur in der Eröffnung ist man frei, denn alles andere folge logischen Zwängen. Außerdem ist der Anfang ebenso bedeutungsvoll für den Leser, denn meist sind die ersten Seiten sehr entscheidend … Aber gibt es noch andere Aspekte, die dir an diesem Job besonders gut gefallen?

Außerdem liebe ich es, mit anderen Autoren über Projekte zu diskutieren und jedes Mal vor der Herausforderung zu stehen, etwas Neues zu erschaffen.

Und wann ging deine Leidenschaft los?

Wann hast du dein erstes Buch veröffentlicht und wie lange hast du daran geschrieben?

Mein erstes Buch habe ich im September 2016 veröffentlicht.

Erzähl mir mehr davon …

Es hieß „Miss Ich-Bin-Nicht-Verliebt“ und lag insgesamt drei Jahre auf meinem Schreibtisch, bis es endlich das Licht der Welt erblickte. Geschrieben habe ich wahrscheinlich so zwei bis vier Monate daran. Es ist schon viel zu lange her!

Ach, es kamen ja sehr viele tolle Bücher danach! 

Wie läuft ein typischer Tag als Autor bei dir ab? Immer gleiche Routine oder musst du immer wieder improvisieren?

Das Tolle am Beruf des Autors ist für mich gerade, dass ich kaum in Routinen rutsche. Dafür sind die Aufgaben, die ich jeden Tag zu bewältigen habe, zu vielfältig.

Also tendierst du eher dazu, deinen Tag an die Anforderungen, die sich dir in dem Moment gerade stellen, anzupassen, richtig?

Natürlich versuche ich jeden Tag mein Schreibpensum zu erreichen, aber manche Tage hänge ich auch auf der Wiese vorm Haus rum und plotte das nächste Projekt und wieder andere muss ich nur Papierkram erledigen und E-Mails beantworten. Einen typischen Tag gibt es bei mir also nicht, aber ich kann so viel sagen: Ich bin zugegebenermaßen ein Langschläfer und quäl mich die meisten Tage erst um neun aus dem Bett.

Neid. Wie geht ein Tag dann bei dir weiter?

Um eins mach ich Mittagspause und ab achtzehn Uhr wird der PC nicht mehr angefasst! Was dazwischen passiert … so dies und das ?

Und wie ist das aktuell?

Wie sehr beeinflusst Corona deinen Schreiballtag?

Tatsächlich nicht sehr viel.

„Nicht sehr viel“ ist relativ. Die Formulierung lässt doch einen gewissen Spielraum … 🙂

Da ich von zu Hause aus arbeite und mein Schreibtisch nicht in Quarantäne gesteckt wurde, verbringe ich weiterhin viel Zeit mit ihm. Ich muss aber sagen, dass es mir sehr fehlt, auszugehen, Spieleabende mit Freunden zu veranstalten oder abends einfach mal aus dem Haus zu kommen. Das brauche ich immer ein wenig als emotionalen und sozialen Ausgleich für die einsamen Schreibstunden. Aber ich wohne zurzeit mit meinen besten Freundinnen zusammen, da lässt sich das Ganze leichter aushalten.

Das kann ich mir gut vorstellen. Ich war auch froh über meine Familie …

 

Kreativ oder doch eher regeltreu?

Moment …

Hä? *irritiert guckt*

Es gibt Regeln beim Schreiben, an die man sich halten sollte?

Äh, ja, zumindest sagen das einige schlaue Bücher … 😉

Und wenn wir hier schon bei Lesetipps sind …

 

Welches war dein erstes selbstgelesenes Buch? Und hast du es heute noch?

Karius und Baktus. Erinnert ihr euch noch daran?

Der Skoutz-Kauz wahrscheinlich weniger, ich weiß nicht mal, ob er eine Zahnbürste hat 🙂 Der Name sagt mir was …

Diese zwei kleinen Männchen, die sich Häuser in deinen Zähnen bauen?

Stimmt, jetzt weiß ich es wieder …

Ich hatte damals furchtbare Angst, mir die Zähne zu putzen, weil ich ihre Villen nicht zerstören wollte.

*lach* Da hat das pädagogische Konzept ja super geklappt! Hast du das Buch noch? 

Nein, leider nicht, das war Eigentum der Schule.

 

Stell dir vor, du könntest eine beliebige Figur aus einem Buch zum Essen treffen. Was würde passieren?

Oh, gemein!

Wieso? Andere würden sich voll über so eine Chance freuen …

Da gibt es so unendlich viele. So aus dem Bauch heraus würde ich gerne mal Dumbledore treffen.

Ein Potter-Head 😉 Das freut mich sehr! Ich bin ja auch völlig verliebt in diese Bücher. Aber wieso ausgerechnet ihn?

Er ist ein komischer Kauz mit einer Menge Weltansichten, das Gespräch stelle ich mir sehr anregend und augenöffnend vor. Außerdem würde ich ihn gerne mal näher zu seiner Beziehung mit Grindelwald befragen …

So à la Rita Kimmkorn, ich verstehe 😉

Aber gibt es noch andere schwierige Themen …

 

Auf welche Frage hattest du in letzter Zeit keine Antwort und hast du sie finden können?

Werde ich es schaffen, jeden Morgen eine halbe Stunde Yoga zu machen?

Und? Fündig geworden?

Bis jetzt ist die Antwort leider Nein. Aber ich bin optimistisch, dass ich bald damit anfangen werde …

Klar! So lange man lebt, hofft man, oder? Du schaffst das!!

 

Wie oft schaust du täglich auf dein Handy?

Viel zu oft.

So schlimm?

Oh ja … wirklich: skandalös oft.

Jetzt hast du meine Neugier geweckt …

Ich möchte gar nicht nachzählen, das würde mich nur deprimieren. Ich verstecke das Ding schon manchmal irgendwo unter meiner Bettdecke, damit es anstrengender für mich ist, danach zu suchen! Aber WhatsApp und Co. sind einfach kleine Teufel, die ständig auf meiner Schulter sitzen.

*lach* Solche schamlosen Verführer …

 

Was darf in deinem Kühlschrank niemals fehlen?

Parmesan.

Warum?

Es ist der mit 1,5 Meter Abstand beste Käse, der zu allem passt!

Nur 1,5? Hmmm … Nein, Scherz, lass uns weitermachen 🙂

 

Für welche drei Dinge in deinem Leben bist du am dankbarsten?

Ja, das klingt kitschig …

Manchmal muss das auch sein, oder?

Ja, ich bin für meine Familie, meine Freunde und meine Gesundheit dankbar.

Das hast du wirklich schön formuliert.

Alles andere ist doch letztendlich unwichtig, oder?

Absolut. Ich würde auch genau diese Dinge benennen.

 

Bei welchem historischen Ereignis wärst du gern dabei gewesen und warum?

Ich wäre gerne beim Mauerfall dabei gewesen!

Wieso ausgerechnet bei diesem historischen Ereignis?

Ich glaube, das ist ein Ereignis, das viele Menschen in Deutschland geprägt hat. Das muss eine wahnsinnig aufregende Stimmung damals gewesen sein.  

Ja, ein spektakulärer Umbruch.

Abgesehen davon: David Hasselhoff, der allein mit seinem Stimmvolumen eine Menge Stein zu Fall bringt? Klingt vielversprechend, oder?

Überleg mal, wenn er noch die roten Baywatch-Shortys getragen hätte … Entschuldige, ich drifte mal wieder ab.

 

Über welches Thema könntest du eine 30-minütige Präsentation halten, ohne jede Vorbereitung?

Über das Schreiben natürlich!

Natürlich. Unsere ehemaligen Skoutz-Juroren haben wir alle auch auf der Liste für unsere geplanten Workshops! Gäbe es noch etwas, worüber du leidenschaftlich aus dem Stand heraus ohne Netz und doppelten Boden referieren könntest?

Oder auch darüber, warum Blumenkohl ein stark überschätztes Gemüse ist. Oder warum Gilmore Girls wundervoll ist. Obwohl, da sind 30 Minuten schon recht knapp bemessen. 🙂

 

Was würdest du rückwirkend ändern, wenn du die Möglichkeit dazu hättest?

An meinem Leben, glaube ich, tatsächlich gar nichts.

Nein?

Ich bin der Meinung, dass unsere Fehler und falschen Entscheidungen uns zu dem stärkeren und besseren Menschen machen, der wir heute sind, deswegen würde ich keinen Fehltritt missen wollen!

 

Was wünschst du dir für die Zukunft?

Schokolade ohne Kalorien und das Ende der Corona-Krise!

Da bin ich voll bei dir! Vielen Dank, liebe Saskia Louis, dass du uns empfangen und so nett mit uns geplaudert hast. Es war wie immer ein Vergnügen und ich hoffe, wir haben bald mal wieder die Chance. Deinem Buch wünsche ich für den weiteren Wettbewerb viel Erfolg.

Wenn ihr noch nicht genug von der witzigen und wortgewandten Autorin hat, schaut doch auch mal in das Interview rein, dass ich vor einiger Zeit mit ihr führen durfte. (Weiterlesen)

 

Mehr über Saskia Louis und ihre Bücher findet ihr auf:

 

Skoutz-Lesetipp:

Zähle nicht meine Tage – tiefgründiger Coming of Age-Roman von Saskia Louis

Wie viele Leben musst du berühren, um dein eigenes guten Gewissens beenden zu können?

Das Jahr hat 365 Tage.
Niemand weiß das so gut wie Zoe, denn an Silvester möchte sie sich das Leben nehmen.

Sie hat 365 Tage, in denen sie drei Menschen glücklich machen und ihre Schuld abarbeiten will, um ohne Reue zu sterben.
Doch die exzentrische alte Dame, das krebskranke Mädchen und der arrogante Banker nehmen ihre Hilfe nicht so dankend an wie geplant.
Sophia behandelt sie wie eine Verbrecherin, die ihr Gebiss auf eBay verhökern will. Mia hält ihren Stoffdelfin für kompetenter als alle Pfleger und dann ist da noch Alex Ferra.
Alex, der das eine sagt, aber das andere tut und sie Dinge fühlen lässt, an die sie nie wieder erinnert werden wollte.

Und während sie ihre Zeit stur weiter damit verbringt, sich auf den Tod vorzubereiten, bemerkt sie gar nicht, wie sie das Leben wieder einholt.

Skoutz meint: Dieses wundervolle, einfühlsame und zugleich extrem tiefgründige Buch zeigt eine ganz andere, sehr sanfte Seite der Autorin. Nachdem sie uns bereits in vielen anderen Genre und Subgenre überzeugt hat, zeigt sie uns auch mit diesem Roman ihre Vielseitigkeit und begeistert die Leserschaft. Doch keine Angst, die Romantiker unter euch kommen natürlich trotz aller Dramatik auch auf ihre Kosten. Alex Ferra ist einfach nur genial und der perfekte Book-Boyfriend, an den man sofort sein Herz verliert. Unbedingt lesen!

Falls wir euch wie geplant neugierig gemacht haben, könnt ihr über unseren Affiliate-Link auf Amazon* die Leseprobe anschauen oder das Buch kaufen.

 

 

Hinweis:

Mit ihrem Liebesroman “Home Run zu dir”, der im Februar 2019 bei dp Digital Publishers veröffentlicht wurde, trifft Saskia Louis voll ins Schwarze und begeistert auf ganzer Linie. Auf 404 Seiten erzählt uns die Autorin die ebenso romantische wie herzergreifende Story von Womanizer Jake Braker und Kindergärtnerin Olivia Green.

Der siebte und damit finale Band der Baseball-Love-Reihe hat unsere Romance-Expertin Poppy J. Anderson derart begeistert, dass sie “Home Run zu dir” aus über 300 Titeln der Romance-Longlist  direkt auf die Midlist gewählt hat. Damit ist Saskia Louis eine heiße Anwärterin auf den Skoutz-Award 2020 in der Kategorie Romance.

Mehr Informationen bekommt ihr wie immer in der ausführlichen Buchvorstellung. (Weiterlesen)

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