Skoutz-Interview Francesca Simone Schmidt

Zu Besuch bei Francesca Simone Schmidt

Heute haben der Skoutz und ich uns auf den Weg gemacht um Francesca Simone Schmidt zu besuchen. Ihr Titel „1774 – Als die Genies die Freiheit suchten“ steht auf der Midlist History von Kay Noa und für uns ist das die Gelegenheit, um ihr ein paar Fragen zu stellen und sie etwas besser kennenzulernen. Persönlich kennen wir sie nicht und wir freuen uns jetzt schon sehr auf ihre Antworten. Aber nur noch ein paar Meter und wir sind angekommen.

Zu Besuch bei Francesca Simone Schmidt, die Bücher gern mit Gärten vergleicht

Hallo, liebe Francesca, schön dass wir dich heute besuchen dürfen! Wir freuen uns immer sehr, wenn wir Autoren persönlich treffen und unsere Fragen loswerden können. Wir sind schon gespannt, was du uns zu erzählen hast.

Der Skoutz fliegt vor und schaut sich vorher bei dir um, er ist einfach notorisch neugierig …

Wo sitzen wir denn, also wo willst du uns empfangen?

Wir sitzen im Juli im Garten unter einem Apfelbaum, um den ganz viele Insekten herumschwirren. Es gibt frischen Erdbeerkuchen aus eben jenem Garten und Kaffee.
Wunderbar, ich liebe Kuchen und Kaffee geht einfach immer, vielen Dank. Also, fangen wir an!

Nach welchem Motto lebst du? Und wirkt sich das auch auf dein Schreiben aus?

Ich lebe nach keinem speziellen Motto, dazu ist das Leben zu vielgestaltig.

Das stimmt allerdings. Aber nicht mal näherungsweise, ein wiederkehrendes Schema vielleicht?

Am ehesten kann ich mich noch mit Albert Schweitzer anfreunden: „Ich bin Leben, das leben will, inmitten von Leben, das leben will.“

Das ist doch wunderschön … so lebensbejahend! Aber schauen wir mal auch in die andere Richtung …

Was ist dein erster Gedanke, wenn ich dich frage, was du GAR NICHT magst?

Ideologien jeglicher Art.

Oh, da sprichst du speziell in dieser Zeit was Wahres aus. Dem ist auch nichts hinzuzufügen.

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Als Klischee wird man nicht geboren, sondern muss sich den Titel erarbeiten. Wie gehst du persönlich mit ihnen um? Beim Schreiben wie im Leben?

Mit Klischees lässt sich wunderbar spielen, im Leben wie beim Schreiben, denn letztlich ist Schreiben ja verschriftliches Leben.

Was dann auch wieder ein Klischee ist, wenn auch eins mit einer tieferen Wahrheit. Im Leben wie im Buch sind Klischees für eine erste Orientierung sehr hilfreich. Es sind Bilder, die man dann beim näheren Betrachten bestätigen oder widerlegen kann. Kommt natürlich auch immer ein bisschen auf das Genre an. Im Krimi sind die Erwartungen ja anders als im Liebesroman! Was ein gutes Stichwort für die nächste Frage ist …

In welchen Genres schreibst du? Hast du dich bewusst dafür entschieden oder hast du nachher überlegt, wie du deine Geschichte einordnest?

Ich schreibe Sachbücher zu historischen und literarischen Themen, Biografien und Krimis.

Genres, die ich sehr gerne lese. Und wie kam es dazu=

Dafür habe ich mich ganz bewusst entschieden, da es die Genres sind, die ich selbst gerne lese. Und beim Schreiben will ich mich schließlich selbst gut unterhalten. Vielleicht schreibe ich auch einmal einen historischen Roman, auch dafür schwirren mir Ideen durch den Kopf, aber das ist noch Zukunftsmusik.

Fände ich gut, ich mag total gerne historische Romane und würde mich sehr freuen, von dir einen zu lesen. 🙂

Von wem kommt deine strengste Kritik? Und wie gehst du mit ihr um?

Von meiner Familie. Wenn sich der erste Ärger gelegt hat und ich über die Kritik nachgedacht habe, haben sie meistens Recht.

Du gehörst also auch zu den Autoren, bei denen Kritik erst mal alles aufwirbelt und sie erst dann wirken kann, wenn sich das wieder gelegt hat? Das kann ich gut verstehen. Aber wenn sie dann Recht haben und du sie für Verbesserungen nutzen kannst, passt ja alles. Wir alle wollen ja schöne Geschichten. 

Ein Sprichwort sagt „Ein Buch ist wie ein Garten, den man in der Tasche trägt.“ – Wie findest Du diesen Satz?

Dem Sprichwort kann ich als Gartenliebhaberin unbedingt zustimmen.

Dann wünsche ich dir, dass alle deine Bücher so herrlich wie dein Garten sind. Ich mag ja meinen Garten speziell im Wandel eines Jahres. 

So wie der Garten sich im Laufe des Jahres und sogar täglich verändert, so verändert sich auch der Blick auf Bücher, wenn man sie zu unterschiedlichen Zeiten wieder liest.

Das fällt mir beim Lesen auch immer auf, es kommt immer darauf an, wann ich das Buch lese und wie meine Grundstimmung ist. Ein anderer Buchspruch sagt, es lesen niemals zwei Menschen dasselbe Buch, selbst wenn es das gleich ist. Ein kleines Stück der Buchmagie, nicht wahr?

Neue Blickwinkel eröffnen sich, man sieht Neues, was man vorher nicht beachtet hat. Und so unendlich vielfältig wie Flora und Fauna im Garten sind, so vielfältig ist auch die Welt der Bücher.

Da bin ich absolut bei dir. Lass uns ein bisschen über dein Leseverhalten sprechen.

Mit welchem Buch wurde deine Liebe zu Büchern geweckt?

Die kleine Raupe Nimmersatt, als ich noch nicht lesen konnte, und später die Bücher von Astrid Lindgren, auch die Kinderkrimis von Enid Blyton.

Die Raupe Nimmersatt ist so ein Klassiker, der generationenübergreifende Leseerfahrungen schenkt. Und ja, Enid Blyton mochte ich früher auch so gerne lesen. (*Nostalgisches Seufzen*)

Wie sortierst du deine Buch-Regale?

Streng thematisch: Sachbücher nach Themen geordnet, Krimis nach Autoren, Romane nach Autoren, Klassiker…Nur leider reicht das Bücherregal nicht mehr aus.

Der Platzmangel ist das Problem von uns Buchmenschen, mir fehlt auch der Platz in meinen Regalen. Bücher-Tetris sollte olympisch werden, da hätten die Skoutzis gute Medaillen-Chancen. 

Aber jetzt lass uns mal noch ein bisschen über Aktuelles sprechen.

Die gesellschaftliche Diskussion über das, was man in der Kunst tun und lassen darf, ist zur Zeit sehr hitzig. Wie stehst du dem gegenüber und wie beeinflusst das deine eigene Arbeit?

Ich halte Kunstfreiheit für ein hohes Gut, solange sie nicht die Freiheit und den Respekt vor dem anderen verletzt.

Das ist ein sehr schöner Ansatz, der viele dieser Debatten beenden könnte. Wobei die Frage, wie Provokation oder das Eindringen in Komfortzonen zwischen einer künstlerisch notwendigen Kontroverse und mangelndem Respekt abgegrenzt werden können. Da wird es wohl kein Patentrezept geben, das man mit einer Checkliste abarbeiten könnte. À propos Patente …

Chat GPT und andere KI-Apps sind gerade in aller Munde. Was hältst du davon, dass KI Geschichten, ja ganze Bücher alleine verfassen kann? Sind das für dich überhaupt richtige Werke?

Mir graut vor einer Zukunft mit Chat GPT.
Inwiefern?
Ich glaube nicht daran, dass künstliche Intelligenz Werke voll Empathie, Lebensweisheit und Klugheit verfassen kann.
Da vertreten wir eine Meinung, ich sehe das ganz genauso. Ich denke gerade die Intertextualität, die Schätze zwischen den Zeilen unausgesprochen auf ihre Entdeckung warten, die traue ich keinem Computer zu. Dein Kollege Tobias Bachmann hat sehr schön gesagt, dass im Massen-Mainstream womöglich KI mitreden können wird, aber Irrationales, Kreatives, Chaotisches, was zur Kunst gehört – das bleibt wohl noch eine Weile Menschen vorbehalten! 
Ach, wir könnten wohl noch lange weiterplaudern, aber wir müssen ja wieder zurück. Nur eine Frage haben wir noch zum Abschied! 

Welche Frage sollen wir dir nächstes Jahr im Interview stellen?

In einem Jahr geschieht so viel, dass ich das noch nicht voraussagen möchte.

Vielleicht fällt dir ja doch eine Frage ein?

Eine grundsätzlich interessante Frage wäre aber, welche Bücher Menschen in ihrem Leben prägen.

Ja, die Frage finde ich auch sehr interessant und für die Leser, die das Interview lesen, bestimmt auch total spannend zu wissen. Wir haben es notiert und vielleicht komme ich im nächsten Jahr mit genau dieser Frage wieder.

Liebe Francesca, ich danke dir sehr herzlich für deine Zeit, deine Bereitwilligkeit, die Fragen zu beantworten und den sehr leckeren Kuchen. Wir haben uns bei dir sehr wohl gefühlt und wünschen dir noch viel Erfolg im Wettbewerb!

Hier gibt es mehr über Francesca Simone Schmidt:

 

Skoutz Lesetipp:

1774: Als die jungen Genies die Freiheit suchten – Biografie eines aufregenden Jahres von Francesca Simone Schmidt

Ein unterhaltsames Panorama des Sturm und Drang, gewürzt mit Klatsch, Skandalen und Affären – und mit überraschend aktuellen Bezügen.

Wir haben das Buch gelesen und euch hier auch schon vorgestellt.

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