Interview mit Autorin Marion Wiesler

Zu Besuch bei Marion Wiesler

Heute bin ich mit dem Skoutz unterwegs zu Marion Wiesler. Ihre Geschichte „Die Wortflechterin der Kelten 1 – Die Wahl des Hochkönigs“ hat unsere Jurorin Astrid Töpfner überzeugt und den Titel auf die Midlist History gewählt. Skoutz und ich sind sehr aufgeregt und sind total neugierig, wie unser Gespräch wird und welche Antworten Marion uns auf unsere Fragen gibt. Weil der Skoutz wieder mal flattert wie wild, bin ich froh, dass wir jetzt angekommen sind.

 

Heike zu Besuch bei Marion Wiesler, die man mit einem guten Tee und Obstsalat glücklich machen kann

Hallo liebe Marion, schön dass wir heute bei dir sein dürfen. Wir freuen uns schon sehr auf unser Gespräch und sind auch total Neugierig auf dich. Lass uns direkt anfangen,, OK?

Wenn du ein Tier wärst, wärst du ein …? (Und warum?)

Puuh, das ist keine leichte Frage gleich als Einstieg …

So sind wir 😀 pflegeleicht aber es ist nicht immer leicht mit uns. 

Wenn ich es mir aussuchen könnte, so wäre ich gerne ein Otter, ich liebe Otter.

Otter sind so niedlich.

Oder ein Rabe, seit ich in der Wortflechterin eine Rabin als Nebenfigur habe, verliebe ich mich immer mehr in diese klugen und witzigen Tiere.

Das kann ich verstehen.

Aber für einen Otter schwimme ich nicht gut genug, von tauchen gar nicht zu reden, und als Rabe käme mir wohl meine Höhenangst in die Quere.

Na ja, wenn du ein Otter oder ein Rabe wärst, könntest du das spielend!

Also realistisch gesehen wäre ich wohl an manchen Tagen mein Hund, zufrieden damit, stundenlang an einem Platz zu liegen (in meinem Fall, am Computer zu sitzen), an anderen wieder eher ein Wiesel, immer unterwegs und neugierig die Nase überall drinnen.

Das hört sich auch perfekt an. 

Womit kann man dich im Alltag glücklich machen?

Gute Gespräche, Obstsalat und guter Tee.

Wohlfühlprogramm.

Wir alle haben Wünsche, für uns, für die Welt. Was sind deine und was tust du, damit deine Wünsche in Erfüllung gehen?

Natürlich ganz aktuell mal die Skoutz Shortlist … 🙂

Natürlich drücken wir dir die Daumen, wir sind immer sehr aufgeregt, wenn die Wahl anfängt und bibbern mit jedem, der die Chance hat, weiterzukommen. 

Für mich einerseits der Klassiker, dass es meiner Familie gut geht, das gelingt mal mehr, mal weniger (mein Ältester hat sich gerade den Fuß gebrochen …).

Da wünschen wir gute Besserung!

Und dass ich eines Tages rein vom Schreiben leben kann.

Daumen sind fest gedrückt!

Für die Welt: dass wir wieder mehr Hausverstand benützen und diese unsere Welt und alles was auf ihr kreucht, fleucht und wächst, schätzen und mit gewisser Demut betrachten, statt uns als die Herrscher über die Natur aufzuspielen.

Das stimmt, das hast du sehr gut gesagt!

Vor 14 Jahren haben mein Mann und ich einen alten Bauernhof in der Steiermark gekauft, dadurch haben unsere Kinder doch ein Gefühl dafür bekommen, was Natur ist und wie mächtig die sein kann (versuch einmal, wilde Brombeeren in den Griff zu bekommen … ein aussichtsloser Kampf!). Es ist eine großartige Wildnis, 7 Hektar voll der Wunder. Und auch meine Bücher sind ein Versuch, ein wenig „Erdung“ in die Welt zu bringen.

Das klingt alles wunderbar. Aber jetzt lass uns mal ein wenig über Bücher reden. 

Welches Buch hat dich am meisten geprägt?

„Die Nebel von Avalon“ von Marion Zimmer Bradley. Sie hat, als ich etwa 17 war, meine Liebe für die Kelten erweckt, obwohl ihre Epoche eine etwas spätere ist.

Ich liebe die Geschichte!

Und jedes Buch, das zum Denken und Hinterfragen anregt, aber ebenso in den letzten Jahren einige Kinderbücher, weil deren Bilder sich oft so wunderbar im Kopf festsetzen, dass man immer wieder daran denken muss.

Oh ja, das stimmt. Ich nehme mir oft Kinderbücher zur Hand und lese sie und ich lese auch gerne vor. 

Bleiben wir noch kurz beim Buchregal. Welcher Klassiker liegt allen Vorsätzen zum Trotz immer noch auf deinem SuB? Und welches Buch hätte deiner Meinung nach deutlich mehr Leser verdient und warum?

Puuh, beides wäre nun eine lange Liste. Klassiker: da habe ich einige nicht gelesen, Thomas Mann zB, und ich fürchte, manche davon werden es nie zu den gelesenen Büchern schaffen.

Muss man ja auch nicht, oder? 

Deutlich mehr Leser hätten viele Bücher verdient, Indie-Bücher und auch solche von Verlagen, da ist es jetzt echt schwer, eines zu nennen. Ich nenne nun eines, das derzeit noch gar keine Leser hat, weil es erst im Sommer erscheint, aber ich weiß, dass es ganz viele Leser verdient:

„Jenseits der Mur“ von Gudrun Wieser (Emons Verlag), meine Erzählkollegin. Ein Krimi aus dem 19. Jahrhundert, den ich testlesen durfte, und ich bin jetzt schon in den Gendarmen verliebt …

Ui das klingt toll. Ich bin gespannt auf den Gendarmen! Aber lass uns auch übers Schreiben reden. 

Themen finden ist oft einfacher als aus den vielen Ideen, die richtige Auswahl zu treffen. Wie entscheidest du, welches Projekt du als nächstes verwirklichst?

Da habe ich derzeit mal für eine Weile wenig Sorgen, denn ich stehe bei Band 4 meiner Keltenroman Serie und neun sind geplant. 🙂

Ja, da hast du ja noch einiges zu tun.

Aber im Hinterkopf rumoren schon einige andere Ideen, die derzeit mal in mein Notizbuch verbannt sind. Dann ist die Wahl meist einfach – es gibt immer eine Idee, die aus allen anderen ein wenig heraussticht und sich in meinem Kopf selbständig macht.

OK, verstehe. 

Da springen mich dann Szenen und Bilder an und geben mir keine Ruhe mehr, es ist also mehr die Frage, welche Idee zwingt mich, sie zu verwirklichen? (ich arme, wehrlose Autorin 😉 )

😀

Wo stehst du beim Schreiben einer Szene? Bist du eher der aufmerksame Beobachter und Dirigent oder mittendrin in allen Höhen und Tiefen mit Blut, Schweiß und Tränen?

Teils-teils, das hängt immer sehr von den Szenen ab.

Ja, das ist nachvollziehbar. 

Welche Szenen fallen dir beim Schreiben am schwersten und wie meisterst du sie trotzdem?

Sex-Szenen.

Ha, das hab ich jetzt wirklich schon so oft gehört und ja, das kann ich total gut verstehen. 

Echt schwer, da die Gratwanderung zwischen zu detailliert und kitschig zu finden. Keine Ahnung, ob ich es wirklich schaffe, zum Glück häufen sie sich in meinen Büchern ja nicht 🙂

*grins*

Aber irgendwie gehört Sex nun mal zum Leben dazu, auch bei den Kelten.

So ist es!

Was ist dir beim Schreiben deiner Geschichten am wichtigsten, worauf achtest du besonders?

Ich will meinen Lesern und Leserinnen spannende Stunden verschaffen, in denen sie so etwas wie neue Freunde finden, Menschen, die sie vielleicht eine Weile noch in Gedanken begleiten.

Das klingt wirklich perfekt.

Und ich will zeigen, dass die Kelten, die ja unsere Vorfahren waren und vom Geschichtsunterricht in der Schule immer noch vernachlässigt werden, eine faszinierende Kultur waren, mit einer engen Beziehung zur Natur, hoher Kunstfertigkeit und gewiss auch Humor, wenn man die überlieferten Legenden betrachtet.

Das finde ich gut!

Viel ist uns ja nicht überliefert, und vieles verzerrt durch das spätere Christentum, aber so manches lässt sich doch herauslesen. Als Autorin historischer Romane geht es mir natürlich auch darum zu zeigen, dass Menschen früher, ganz ohne Elektrizität, Autos, Waschmaschinen etc, dennoch auch ein gutes Leben führen konnten und dass sich bestimmte Dinge – die Liebe, Leidenschaft, Hass … nie wirklich ändern.

Oh ja. Ist für uns heute ja ziemlich schwer zu verstehen, wie das früher ohne Strom und so geklappt hat. Ehrlich gesagt, bin ich froh, dass ich eine Waschmaschine habe 😀 . 

Es heißt, jeder Künstler muss auch ein bisschen wahnsinnig sein. Was ist dein Schuss „Wahnsinn“?

🙂 Ich schreibe Romane zur Zeit der Kelten, kurz vor der Zeitenwende – eine Epoche mit wenig archäologischem Wissen. Ich schreibe in einer Nische einer Nische und glaube dennoch fest daran, dass „die Kelten“ einen „Boom“ erleben werden, einfach weil sie so eine faszinierende Hochkultur waren.

Wunderbar, und deine Liebe zu diesem Thema findet sich in deinen Büchern wieder!

Beschreibe dein aktuelles Buch in 3 Sätzen

Eine junge Bardin, verflucht, nie sesshaft zu sein. Eine große Liebe. Treue Gefährten und alte Geschichten.

Eine Verletzung ihres treuen Wolfshunds zwingt die Baring Arduinna und ihre Rabin zu einem Aufenthalt in der befestigten Stadt des nordischen Herrschers Voccio. Dieser will die keltischen Stämme nördlich der Alpen unter seiner Herrschaft vereinen, um den Römern machtvoll entgegentreten zu können. Arduinnas Fähigkeit, Worte gezielt wie Pfeile zu nutzen, macht sie zum Spielball im Kampf um die Macht – und plötzlich geht es um Leben und Tod.

Klingt total spannend!

Was würdest du noch gerne lernen und wozu?

Besser verhandeln und vermarkten. Leier spielen, da bin ich gerade dran, das fällt ja quasi unter Recherche.  Ganz viel Handwerkliches, weil ich finde, es gibt nichts Wichtigeres, als Dinge selbst machen zu können (auch wenn man es dann nicht regelmäßig macht). Meine Höhenangst überwinden (damit ich doch noch mal ein Rabe werden kann). Amazon ads durchschauen. Leuten höflich die Meinung sagen … und und und und und …

Das ist eine ganze Menge! Ich bin sicher, du wirst das alles nach und nach schaffen!

Welcher Moment im Leben hat dich besonders geprägt?

Abgesehen von den Geburten meiner drei Kinder ein schwerer Unfall an meinem 13. Geburtstag, der mich zu 1 ½ Monaten absolutem Still-Liegen zwang, zu einer Zeit, wo es im Spital noch kein Fernsehen, kein Handy oder Gameboy etc gab. (dennoch ist die 13 meine Glückszahl, denn ich ging damals 2mm an der Querschnittslähmung vorbei)

Puh, das ist prägend. War bestimmt nicht einfach.

Was sollen deine letzten Worte sein?

Schön war’s, wir sehen uns wieder!

Und mit welchen Worten soll dieses Interview enden?

Schön war’s, wir sehen uns wieder! 😉

Liebe Marion, WOW, die Zeit ist so schnell vergangen und wir haben so viel Spaß gehabt und das Gespräch mit dir sehr genossen. Hab vielen lieben Dank für deine Zeit und die nette Begegnung!

Mehr von Marion Wiesler erfahrt ihr hier:

Homepage:  Hier gibt es auch das Prequel der Serie als Gratis Ebook

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Wer sich für meinen „Nebenjob“ als Erzählerin interessiert, der findet mich mit meiner Partnerin Gudrun Wieser hier

Skoutz Lesetipp:

Der Krieger der Druiden: Keltenroman (Die Welt der Wortflechterin der Kelten) von Marion Wiesler

Einst war er Krieger, doch das Schicksal hatte anderes mit ihm vor Norikum, 27 v. Chr. Ein schlimmes Omen bedroht die Siedlung Ardudunum. Gair, einst angehender Krieger an Hochkönig Voccios Hof, befindet sich nun in seinem Heimatdorf auf dem Culm. Die Götter zwingen ihn, Verantwortung für die Rettung der Menschen um sich zu übernehmen und so findet er sich zerrissen zwischen seiner Pflicht gegenüber seinem Milchbruder Centigern, der Liebe, und dem Kampf gegen einen unbekannten Feind. Neuauflage von »Culm 27 v. Chr.« als Teil der Nebenserie zu »Die Wortflechterin«

 

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Hinweis:

„Die Wortflechterin der Kelten 1 – Die Wahl des Hochkönigs“ steht auf der Midlist History und wir haben uns das Buch schon genau angesehen. Den Beitrag findet ihr hier* 

 

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