Zu Besuch bei Christian Günther

Heute bin ich mit dem Skoutz-Kauz unterwegs zu Christian Günther. Wir haben uns mit ihm als Autor schon oft beschäftigt und haben  uns sehr gefreut, dass das von ihm gestaltete Buchcover „Crow Kingdom“ von unserer Jurorin Laura Newman auf die Midlist Buchcover gewählt wurde. Ein wunderbarer Grund, Christian mal wieder zu besuchen und ihn mal als Designer vorzustellen. Der Skoutz-Kauz jedenfalls freut sich schon ganz fürchterlich auf das Treffen und zappelt aufgeregt herum.

Zu Besuch bei Christian Günther, der auch mit dem Pinsel ein Künstler ist

Hallo lieber Christian, wir freuen uns sehr, heute bei dir zu sein! Wird sind sehr gespannt, was du uns alles so zu erzählen hast und was du zu unseren Fragen sagst. Weil der Skoutz schon wieder so hibbelig ist, würde ich vorschlagen, lass uns einfach anfangen, OK? 

Wenn du ein Tier wärst, wärst du ein …? (Und warum?)

Pinselaffe?

Oh – warum?

Wegen Pinsel … malen … ihr versteht schon

Ah, jetzt hab ich es verstanden.

Womit kann man dich im Alltag glücklich machen?

Wenn es dem Hund gut geht, geht’s mir auch gut. So einfach ist das meistens.

Wie schön, ist ungefähr so wie bei mir. 

Wir alle haben Wünsche, für uns, für die Welt. Was sind deine und was tust du, damit deine Wünsche in Erfüllung gehen?

Meine Wünsche für mich persönlich sind, weiter künstlerisch arbeiten zu können. Dafür bin ich seit 20 Jahren selbstständig und versuche, den Weg von der Arbeit für Kunden hin zu mehr eigenen Projekten zu schaffen.

Das wirst du auch machen, ganz bestimmt!

Der Welt wünsche ich, dass sie Klimawandel, Kriege und die Menschheit an sich übersteht.

Ja definitiv! Das wäre wirklich das aller wichtigste. 

Welches Buch hat dich am meisten geprägt? (Bei Designern auch alternativ: Welches Bild)

Ein altes Landschaftsgemälde bei meinen Großeltern an der Wand. Ich wollte immer mal so malen können. Jetzt könnte ich bald so weit sein.

Das finde ich total schön. Vielleicht magst du mir das auch mal zeigen?

Bleiben wir kurz bei Vorbildern. Mit welchem bekannten Künstler wirst du so gar nicht warm? Und wessen Arbeit hätte deiner Meinung nach mehr Fans verdient und warum?

Ich finde es immer gut, wenn sich jemand künstlerisch betätigt.

Ja, ich mag es auch, wenn man kreativ ist. 

Wenn aber nur schnell etwas zusammengeschustert wird, um Geld damit zu machen, lehne ich das ab.

Verständlich. 

Zum Beispiel, auch wenn es zur Zeit sehr opportun klingt, die Gemälde von Fynn Kliemann.

Wie bist du zum Coverdesign gekommen?

Angefangen hat es mit CD-Covers für eine Plattenfirma, für die ich gearbeitet habe.

Ui, super. 

Dann kamen Cover für eigene Bücher hinzu, und schließlich kamen die ersten Aufträge.

Klingt wunderbar!

Coverdesign ist ja mehr als normales Verpackungsdesign. Wie wichtig ist es dir, die Geschichte, die hinter deinem Cover steht, zu kennen? Wie stimmst du dich auf das Buch ein?

Ich versuche, zumindest ein Exposé zu lesen oder im Gespräch mit dem Autor/der Autorin Infos zu bekommen. Es muss ja zum Inhalt passen.

Ja das stimmt.

Darüber hinaus ist es wichtig, sich darüber im Klaren zu sein, dass ein Cover ein Marketing-Instrument ist und z.B. das Genre kenntlich zu machen.

Welche Design-Aufgaben fallen dir besonders schwer und wie meisterst du sie trotzdem?

Mit dem Zeichnen menschlicher Proportionen kämpfe ich immer wieder, aber ich übe fleißig.

Übung macht den Meister.

Mit guten Referenzbildern und viel Geduld lässt sich das lösen.

Was ist dir bei deinen Designs am wichtigsten, worauf achtest du besonders?

Ein Cover soll einerseits funktionieren und das Buch gut verkäuflich machen, andererseits ist es immer schön, einen besonderen Look zu kreieren, der über den Standard hinausgeht.

Oh ja, besondere Cover finde ich als Leser immer besonders. 

Es heißt, jeder Künstler muss ein bisschen wahnsinnig sein. Was ist dein Schuss „Wahnsinn“?

Ich bin eigentlich ein sehr bodenständiger Typ. Bewege mich aber auch viel außerhalb der „Buchbubble“ und begeistere mich für Fußball, Heavy Metal, Rollenspiele.

Das klingt doch wunderbar!

Fühle mich nicht meinem Alter entsprechend, weiß nicht, ob das schon als „Wahnsinn“ gilt.

Sagen wir es mal so, nein, ich glaube nicht dass das Wahnsinn ist!

Wie lange (in Zeit und Versionen) brauchst du bis zum fertigen Cover?

Das ist erfahrungsgemäß sehr unterschiedlich, manchmal passt schon einer der ersten drei Entwürfe und muss nur noch minimal angepasst werden, manchmal gibt es zahlreiche Korrekturschleifen.

Ja, das habe ich schon oft gehört, das kann man gar nicht pauschal sagen, oder?

Also von einem Tag und drei Versionen bis zu mehreren Wochen und zwanzig Versionen ist alles möglich. Durch ein gutes Briefing und klare Kommunikation lässt die letztere Variante sich aber meistens vermeiden.

Perfekt!

Was würdest du noch gerne lernen und wozu?

Ölmalerei. 3D-Design. Videobearbeitung. All das lerne ich bereits und hätte gern mehr Zeit, um das zu vertiefen.

Alles wunderbare Sachen, die ich auch gerne können würde. Zum Malen fehlt mir leider jegliches Talent. 

Wozu? Um noch vielfältiger kreativ zu sein.

Welcher Moment im Leben hat dich besonders geprägt?

Der Tod meiner Mutter.

Ja, das ist verständlich!

Er hat mir gezeigt, dass es keine gute Idee ist, auf das Rentenalter hin zu arbeiten und die eigenen Pläne und Träume für später aufzuschieben.

Stimmt, das ist nie eine gute Idee!

Was sollen deine letzten Worte sein?

Warte, Ich will nur noch mal eben …

Und womit soll dieses Interview enden?

Seid nett zueinander

Lieber Christian, wir möchten uns ganz herzlich bei dir bedanken. Wir haben unser angenehmes Gespräch sehr genossen und haben uns hier sehr wohl gefühlt. Vielen Dank für deine Zeit!

Mehr von Christian Günther erfahrt ihr hier:

Homepage:

 

Wir haben Christian Günther nach einer Referenz-Arbeit für ein Cover gefragt und haben von ihm das Cover von

„Herr der Wälder“ bekommen.

 

 

 

 

 

 

 

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