Und unter uns die Welt – ein sehr persönlicher historischer Roman von Maiken Nielsen
„Und unter uns die Welt“ – alles andere, als eine schnöde Liebesgeschichte mit historischen Hintergrund
In ihrem aktuellen Roman „Und unter uns die Welt“ nimmt uns die Hamburger Journalistin Maiken Nielsen mit in die Zeppelin-Ära, über die sie anhand der Lebensgeschichte ihres Großvaters erzählt, der, wie sie selbst sagt, immer gerade an den Orten unterwegs war, an denen gerade Weltgeschichte geschrieben wurde.
Eine Rezension aus Freydis’ Bücherburg
Hallo und herzlich Willkommen zurück in meiner Bücherburg, liebe Leser,
es ist nun schon einiges an Wasser die Weiße Elster hinunter geflossen, seit meine erste Rezension veröffentlicht wurde, deshalb ist es allerhöchste Zeit, dass diese eine Nachfolgerin erhält. Diesmal stelle ich euch einen sehr interessanten historischen Roman vor. Die Autorin, Maiken Nielsen, rang Jahrzehnte mit sich, bis sie sich der Herausforderung stellte, über die eigene Familie zu schreiben. Das Ergebnis kann sich sehen lassen. Ich wünsche euch viel Spaß beim Lesen.
Liebe Grüße, Freydis
Um was geht es in „Und unter uns die Welt“?
Seit Christian Nielsen ein kleiner Junge ist, träumt er davon, einmal mit einem Zeppelin fliegen zu können. Doch um sich seinen Traum erfüllen zu können, braucht er vor allem Geld und um dieses zu verdienen, verdingt er sich als Seemann.
Eines Tages sieht er die Chance seines Lebens gekommen und heuert auf der Yacht eines amerikanischen Millionärs an, der wiederum davon träumt, die Welt zu umsegeln. Bei dieser Weltumrundung kann Christian genug Geld verdienen, um endlich seinen Flugschein machen zu können. Da für eine so lange Reise Vorbereitungen getroffen werden müssen, hat Christian die Möglichkeit, einige Monate in New York zu verbringen. Ausgerechnet dort stolpert ihm die angehende Journalistin Lil über die Füße. Und in sein Herz. Doch noch ehe er sie kennenlernen kann, verliert er sie aus den Augen und die Weltreise beginnt. Zur selben Zeit startet das Luftschiff Graf Zeppelin seine historische Weltumrundung – ebenfalls in New York. Hier lernen wir einige Persönlichkeiten kennen, die an der Reise teilgenommen haben. Und wir erfahren, warum es nach Ende des ersten Weltkrieges erneut zu Spannungen zwischen Deutschland und Russland kam.
Einige Monate und eine beinah komplette Weltreise später segelt die Yacht mit Christian in den Hafen von Pearl Habor. Bei seinem Landgang hat Christian eine Autopanne und trifft unverhofft Lil wieder. Die beiden verlieben sich sofort ineinander und verbringen ein paar unbeschwerte Tage auf den hawaiianischen Inseln. Als Christian sich wieder einschiffen muss, versprechen die beiden sich, Briefe zu schreiben. Lil vergisst allerdings, Christian nach seiner Adresse zu fragen und erhält viele Jahre auch keine Post von ihm. Und so verlieren sie sich wieder aus den Augen. Bis Lil von der Haushälterin ihrer Mutter einen dicken Packen Briefe von Christian erhält, den ihr ihre Mutter all die Jahre vorenthielt. Und so baut sie erneut Kontakt zu ihm auf.
Freydis Bücherburg: Die Geschichte um den Matrosen und späteren Navigator der Hindenburg, Christian Nielsen, beruht zum großen Teil auf einer wahren Geschichte. Die Autorin des Buches, Maiken Nielsen, hat sich viele Jahre lang mit der Lebensgeschichte ihres Großvaters, der Luftschifffahrt und dem Absturz der Hindenburg, den ihr Großvater überlebte, auseinandergesetzt und hat dieses in ihrem (wie sie selbst von dem Buch sagt) Herzroman, verarbeitet.
Ich persönlich finde, dass Maiken Nielsen bei der Recherche ganze Arbeit geleistet hat. Diese Geschichte beschränkt sich nicht darauf, nur ein Liebesroman mit historischem Hintergrund zu sein, er beinhaltet auch ein paar sehr lehrreiche Anekdoten aus der Ära der Zeppeline, erzählt aus dem Leben eines Menschen, der bei allen großen Ereignissen dieser Zeit irgendwie immer vor Ort war und gewährt uns zudem einen tiefen Einblick in das Gefühlsleben des Menschen und Zeitzeugen Christian Nielsen. Man kann das Buch wirklich nur sehr schlecht aus der Hand legen, wenn man einmal begonnen hat, es zu lesen.