Skoutz-Wiki: VLB – Verzeichnis lieferbarer Bücher
Was ist eigentlich dieses VLB, von dem man so oft hört, speziell wenn es darum geht, Bücher altmodisch im stationären Buchhandel zu kaufen?
Skoutz hat dieser Frage einen Wiki-Eintrag gewidmet:
Das VLB in Kürze
Hinter der in Buchkreisen oft gehörten Abkürzung VLB verbirgt sich das Verzeichnis Lieferbarer Bücher, der Katalog des deutschen Buchhandels. Darin sind alle Bücher enthalten, die man aktuell in Deutschland bestellen kann. Neben Büchern werden auch Hörbücher, Kalender, Karten und Zeitschriften erfasst. Nicht mehr lieferbare oder vergriffene Titel werden wieder aus dem Verzeichnis entfernt.
Das VLB etwas ausführlicher
Das VLB präsentiert nach Bekunden des Buchhandels über 2,5 Millionen überwiegend deutschsprachige Titel mit bibliographischen Angaben aus über 21.000 Verlagen.
Herausgeber des VLB ist die MVB Marketing- und Verlagsservice des Buchhandels-GmbH, die dem Börsenverein, dem Branchenverband des deutschen Buchhandels, gehört.
Die gebührenpflichtige Anmeldung wird vom Verlag vorgenommen. Self-Publisher können ihre Titel selbstverständlich auch anmelden, sofern sie für ihre Werke eine (gleichfalls kostenpflichtige) ISBN (Internationale Standard-Buchnummer) haben, die Auskunft über die Bezugsadresse gibt. Die Anmeldung erfolgt online und wird auch an die Nationalbibliografie der Deutschen Nationalbibliothek weitergeleitet.
Diese Enzyklopädie des deutschen Buchmarkts umfasste, bevor sie seit 2004 nur noch digital angeboten wurde, 12 Bände mit je über 1.700 Seiten.
Seit 2006 kann man sich über einen erweiterten Online-Zugang anmelden und auch Zusatzinformationen einpflegen (wie etwa Cover, Klappentext, Innenansichten, Leseproben etc.). Leider nutzen dieses Angebot bislang nicht sehr viele Verlage, weshalb zB auch in der Skoutz-Buchsuche Cover immer noch fehlen.
Expertenwissen ISBN und ASIN („Klugscheiß-Modus“)
Amzons Marktmacht wirkt sich auch auf das VLB aus.
ISBN sollen die Bestellung von Büchern und vergleichbaren Werken über die Warenwirtschaftssysteme des Buchhandels auf möglichst einfache Weise gewährleisten. Das System funktioniert so gut, dass sie auch viele Bibliotheken für ihre Bestellsysteme und bibliotheksübergreifenden Kataloge verwenden.
Wer wissen möchte, wie die ISBN technisch generiert wird, kann dies dem sehr ausführlichen Wikipedia-Artikel entnehmen.
Anders Amazon. Da Amazon keine ISBN für die Anmeldung im Online-Shop erfordert, sondern – zumindest für E-Books – nur eine kostenlose ASIN (Amazon Standard Identification Number) verlangt, verzichten viele (kleinere) Verlage und Self-Publisher auf eine ISBN. Damit verliert aber das VLB seinen Anspruch auf Vollständigkeit.
Wer seine Printbücher über die Amazon-Services per Print on Demand anbietet, nimmt meist das Angebot einer gleichfalls kostenlosen Print-ISBN von Amazon an. Das hat den Nachteil, dass man das Buch dann zwar zum VLB melden kann, es aber sehr viele Buchhändler nicht bestellen, weil sie Amazon boykottieren. Die ISBN gibt nämlich über ihren 10- bzw. 13-stelligen Code Auskunft darüber, welcher Verlag (hier Amazon) das Buch liefert.