Das lange i

Skoutz-Sprachlabor: Das gedehnte oder lange i

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Alle Jahre wieder und wider alle Vernunft stellt sich die Frage, warum es Biene heißt, aber Apfelsine und wie ist das mit ihrem Vieh?
Nein, wir sind nicht unter Droge und reden auch nicht wirres Zeug, sondern suchen einen miesen Zeitgenossen: Das fiese lange i. Eine Sprachfigur, bei der sich selbst der Duden ungewöhnlich ausweichend ausdrückt. Es ist, da waren wir uns in der Redaktion schnell einig, eine wirklich besonders bockige Schreibregel, die vor allem eins nicht mag: Starre Regeln! Doch wir haben natürlich nicht nachgegeben und sind in die Untersuchung eingestiegen:

Die eigentlich spannende Frage ist also, woher wir wissen sollen, wann man das lange i wie schreibt.

  • ie für das lange i
    Diese Grundregel steht so selbstbewusst im Duden, dass die eigentliche Tücke gar nicht so recht bemerkt wird. Klingt ja für Viele auch nach einem Kinderspiel und einem für jedes Tier einfach zu erreichenden Ziel.
    Allerdings nur solange das Klima günstig ist und besagtes Tier kein Tiger, denn das wäre schlechter Stil.
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  • das seltene ih
    Wann „ih“ geschrieben wird, kann man sich tatsächlich merken, denn das kommt nur bei wenigen, aber dafür häufigen Wörtern vor: ihr, ihn, ihm, ihnen, ...
    Das ist zu schaffen.
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  • das hinterhältige ieh
    Wenn man vom Vieh eine Viecherei verlangt, hört es nämlich schon wieder auf. Die meisten „ieh“-Worte sind Verben, die in ihrer Grundform „eh“ spazieren tragen (stehlen – stiehlt). Dazu gibt es auch Grundformen mit „ieh“ (fliehen).
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  • das lange i bleibt meistens allein, wenn es nicht in der ersten Silbe vorkommt
    Wenn das Krokodil zur Musik des Tamburins Nektarinen in der Kantine jongliert.
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  • Das lange i am Ende von Fremdwörtern schreibt man mit ie
    Mit Melancholie probieren wir die Batterien aus.
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Wer noch mehr über Rechtschreibung nachlesen will, kann das hier tun (weiterlesen).

Hinweis: Auch wenn wir hier versuchen, die amtlichen Rechtschreibregeln nachvollziehbar darzustellen, sind wir selbst nicht vor Fehlern gefeit.

Details und Sonderfälle findet ihr zuverlässig und rechtsverbindlich auf der Duden-Seite*.

 

 

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