Skoutz-Jahresendspurt 2017 – drittes Türchen von Mara Lang

Am heutigen ersten Advent wird schon unser drittes Türchen geöffnet, das dieses Mal die charismatische Mara Lang für euch befüllt hat. Die Wiener Fantasy-Autorin, die 2008 nebenberuflich mit dem Schreiben begonnen hat, verzaubert seitdem regelmäßig ihre Leser mit ihren vielen phantasievollen Romanen und Geschichten. Ihr aktueller Roman „Almost a Fairy Tale“ – Urban Fantasy in einer modernen Märchenwelt – verbindet düstere Märchen mit viel Spannung und Action. Die folgende kleine Winterszene hat Mara Lang exklusiv für dieses dritte Türchen geschrieben.

 

Wir wünschen euch viel Spaß mit Natalie, ihrer besten Freundin Jolly und dem magischen Tor Bob …

 

Rache ist Schneemann

 

Der Wind wirbelte feinen Schnee von den Straßen auf, der ihnen ins Gesicht stäubte, als sie auf das Tor zuliefen. Es war bereits dunkel und bitterkalt.

„Bob, mach auf!“, rief Natalie schon von weitem. Die Einkaufstüten drohten ihr aus der Hand zu rutschen.

Jolly, die ein riesiges Paket schleppte, keuchte bei jedem Schritt. „Ja, Bob, mach auf, wir haben dir was mitgebracht!“

Das magische Tor erbebte, die Gitterstäbe vibrierten und in den Angeln quietschte es. „Ihr … habt ein Geschenk besorgt? Für mich?“

„Ist das so abwegig?“, fragte Natalie.

„Nun ja“, sagte Bob leicht verschnupft, „ich erinnere mich an etliche Flüche und Verwünschungen, an ungeduldige Fausthiebe gegen das Gitter, an Fußtritte …“

„Weil du nie öffnest! So wie jetzt!“ Natalie schob die Tüten höher. „Was ist? Sollen wir ein Bittgesuch einreichen? Einen Brief an das Christkind?“

„Christkind?“

„Oder an den Weihnachtsmann. Bobandragiusodamnait, im Namen von Natalie Amalia Windersom, öffne das Tor!“

„Was bekomme ich dafür?“

„Dein Geschenk!“, riefen Natalie und Jolly im Chor.

„Also gut.“

Quietschend öffnete sich das Tor und als sie hindurchliefen – wer hätte es gedacht –, regnete es auf sie herab. Weißes Pulver blieb in Natalies Haar haften, klebte auf ihren Wangen und Lippen. Jolly sah nicht besser aus.

Natalie schüttelte sich. „Bob! Das ist ja widerlich! Was ist das? Zucker?“ Sie leckte den feinen Staub ab. „Nein, Mehl!“

Bob lachte. „Schnee! Schnee! Es schneit!“

„Du bist ein Ekel“, beschwerte sich Jolly. „Aber warte nur, die Rache ist unser.“

„Wo ist nun mein Geschenk?“, erwiderte Bob ungerührt.

Jolly stellte das Paket in den Schnee und gemeinsam öffneten sie den Karton. Natalie entrollte das Verlängerungskabel und als sie es angesteckt hatte, drückte sie auf den Knopf. Unter Zischen entfaltete sich eine überlebensgroße Figur.

Entzückt klatschte Jolly in die Hände. „Auweia, ist der groß!“

„Was, bitte schön, ist das?“, fragte Bob.

„Ein aufblasbarer Schneemann! Damit du in den langen Winternächten nicht so einsam bist. Los, dreh die Musik auf, Nat!“

Jingle Bells erschallte. Jolly hakte sich bei Natalie unter und sie tanzten vor dem Tor auf und ab.

„Um Himmels willen!“, rief Bob. „Das ist ja entsetzlich! Macht das aus! Und nehmt dieses weiße Ungetüm mit! Ich meine es ernst! Ich öffne niemals wieder das Tor für euch … Hallo?! Das ist nicht witzig!“

„Es ist auch nicht witzig, unschuldige Leute mit Kakao zu begießen“, sagte Natalie.

„Oder mit Konfetti“, sagte Jolly.

„Mit Reis.“

„Mit Kaffee.“

„Mit Öl.“

„Mit Spülmittel.“

Bob schnaubte. „Also … ich … Ich würde doch nie …!“

Natalie grinste breit. „Nein, Bob. Nie!“

Jingle Bells verklang und Kling, Glöckchen, klingelingeling ertönte.

„Stellt diese entsetzliche Musik ab! Sofort! Natalie? Jolly? Hallo? Hört ihr mich?“

Kichernd sammelten Natalie und Jolly den Karton und die Einkaufstüten ein und liefen über die Treppe hinauf zur Eingangstür der OMB. „Gute Nacht, Bob! Schlaf schön! Und viel Spaß mit deinem neuen Freund!“

 

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Tausend Dank, liebe Mara Lang, dass du dir die Mühe gemacht und uns mit dieser exklusiven Szene überrascht hast.

Euch wünschen wir nun noch einen wundervollen Tag und freuen uns, wenn wir euch morgen zu Türchen Nummer vier begrüßen dürfen. Mal sehen, wer sich dahinter wohl verbirgt …

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