Skoutz-Buchregal #51: Bücher über Bücher
Hallo Skoutze,
dieser Report aus dem Skoutz-Buchregal #51 steht im Zeichen von …. genau! …. Büchern. Und zwar, um das etwas genauer zu bezeichnen, Bücher über Büchen. Das hat verschiedene Gründe.
Zunächst einmal, weil wir das zum Anlass nehmen können, um endlich, endlich, endlich auf unsere Buch-Datenbank aufmerksam zu machen, die wir noch in diesem Monat „live“ schalten wollen, damit ihr sie auch nutzen, testen und vor allem mit euren Lesefieberkurven befüllen könnt. Dazu werden wir auch zahlreiche, wirklich einmalig schöne Preise unter allen Teilnehmern verlosen. Da die Programmierung doch etwas aufwändiger ist, würden wir uns auch sehr freuen, wenn sich ein paar technikaffine Skoutze für einen kleinen Vorabtestlauf melden könnten. Wir vom Skoutz-Team haben schon so oft getestet, dass wir inzwischen einfach etwas betriebsblind in Bezug auf intuitive Handhabung und Menüführung etc. geworden sind. Wer mag, einfach hier kommentieren oder uns auf Facebook oder per Mail ansprechen.
Ein anderer Grund für unser Spezial-Thema ist, dass solche Bücher, bei denen es um Bücher geht, sehr häufig den Autoren, die ja alle diesen Beruf aus Liebe zum Buch ergriffen haben, besonders am Herzen liegen. Und schließlich ist es doch auch für Leser toll, wenn sie der Leseleidenschaft zusammen mit den Protas frönen dürfen. Wir möchten aus diesem Thema auch noch eine Liste in der Rubrik Skoutz-Classics aufmachen und freuen uns, wenn ihr uns eure Vorschläge für Bücher mit Büchern zukommen lasst. Deshalb hier jetzt auch ein paar neuere Bücher.
Und jetzt geht es los mit unserem Report aus dem Skoutz-Buchregal #51:
Dabei sind Bücher von Kay Noa, Jennifer Alice Jager, Steffi Hasse, Marah Woolf, Christian von Aster, die alle ganz unterschiedlich mit dem Thema Buch im Buch umgehen. Wir sind daher absolut sicher, dass für jeden etwas dabei ist. Doch lest am besten selbst.
Book Elements I: Die Magie zwischen den Zeilen – Jugendbuch von Steffi Hasse
Wenn die Leute nur wüssten, wie gefährlich Lesen ist, wäre Lins Job um einiges leichter.
Aber leider verlieben sich täglich Mädchen in Romanfiguren und hauchen ihnen mit jedem schwärmerischen Seufzer etwas mehr Leben ein – bis die Figuren aus den Büchern heraustreten und Lin sie wieder einfangen muss. Vampire, Außerirdische, Bad Boys … Als Wächterin der Bibliotheca Elementara kennt Lin sie alle – außer Zacharias, den Helden ihres Lieblingsbuchs »Otherside«. Dabei würde sie ihm nur zu gerne einmal begegnen …
Skoutz meint: Dies ist der (in sich abgeschlossene!) Auftakt einer schön durchdachten Trilogie, die geschickt mit bekannten Büchern ganz in der Tradition bekannter Buch-im-Buch-Bücher spielt. Die Protagonisten Lin und Ric sind schön gezeichnet und auch für die Nebenfiguren entwickelt man trotz der bisweilen arg spartanischen Beschreibung schnell ein Gespür. Für ein Hasse-Buch ist Books Element relativ anspruchsvoll, so dass wir es der wendungsreichen, komplexen und anspielungsreichen Geschichte als „Jugendbuch“ nur für schon etwas lesegeübte Büchereulen empfehlen würden. Dann aber lohnt es sich auf alle Fälle.
Herausgelesen: Ein Typ wie aus dem Buch – Urban Fantasy-Krimi von Kay Noa
Jo, frisch aus der bayrischen Provinz nach München zur Kriminalpolizei versetzt, kann dem Großstadtleben nur wenig abgewinnen und vergräbt sich lieber in die Welten ihrer geliebten Bücher. Als eine seltsame Verbrechensserie die Stadt erschüttert, vermutet Jo, dass berühmte Bücher als Vorbild dienen. Doch statt nun ihr Wissen als Leseratte endlich sinnvoll einsetzen zu dürfen, soll Jo die Personalien eines Unbekannten feststellen, der ohnmächtig in einem brennenden Haus aufgefunden wurde. Ihr nicht nur professionelles Interesse wird erst geweckt, als in keiner Datenbank Hinweise auf den gutaussehenden Mann, der sich als Saro ausgibt, zu finden sind. Von seiner abenteuerlichen Geschichte glaubt Jo ihm zunächst aber dennoch kein Wort, ähnelt sie doch auffällig der Schwerttanz-Saga, dem Fantasy-Buch, das Jo gerade liest. Oder könnte Saro tatsächlich der Schlüssel zu den aktuellen Verbrechen sein, so aberwitzig das auch klingt? Obwohl Jo natürlich weiß, dass nie die Buchmädchen die coolen Typen kriegen, lässt sie sich auf Saro ein und versucht so, das Geheimnis des Fremden zu lüften. Wie sonst soll sie eine Katastrophe verhindern, die unweigerlich eintreten muss, wenn die Grenzen zwischen Fantasie und Wirklichkeit fallen? Denn schnell zeigt sich, dass unsere Welt nur herzlich wenig Fantasie verträgt …
Skoutz meint: Eine wundervolle und gruselige Vorstellung zugleich: Figuren aus Büchern herauslesen. Mit viel Humor, Spannung und einer Menge Gefühl erzählt Kay Noa die Geschichte von Polizistin Jo, die versucht, die Grenzen zwischen den Welten wieder zu schließen. Aller guten Dinge sind dabei drei und so bietet das Buch einen spannenden Buchkrimi, einen gelungenen Auftakt zu einer sehr spannenden Reihe und obendrein eine Liebeserklärung an alle Booknerds voller Zitate und Anspielungen zum Mitraten.
Empire of Ink I: Die Kraft der Fantasie – märchenhafter Buchroman von Jennifer A. Jager
Wenn Tinte Magie birgt, wird Fantasie zur Wirklichkeit…
Die 17-jährige Scarlett hält nicht viel von Schule oder Verpflichtungen. Am liebsten verfolgt sie ihre eigenen Ziele und die bestehen zum größten Teil aus Träumereien. Schon immer hatte sie eine ungewöhnlich lebhafte Fantasie, für die sie oft belächelt wurde und die sie zu verstecken versucht. Bis Scarlett dem draufgängerischen Soldaten Chris Cooper begegnet, der ihr erklärt, dass ihre Fantasien Einblicke in die Wirklichkeit sind. Er erzählt von einem Reich, das durch die Kraft des geschriebenen Wortes erschaffen wurde und dessen Grundpfeiler die Magie der Tinte ist. Eine Macht, die mehr und mehr aus der Welt verschwindet …
Skoutz meint: Jennifer A. Jager kann schreiben und ist deshalb auch völlig zu Recht mit ihrer Witches of Norway-Trilogie auf der Shortlist Fantasy des Skoutz-Award 2017 gelandet. Entsprechend hoch auch die Erwartungen an ihr neuestes Werk. Hier hat Jennifer ihr persönliches Motto „mit Worten Bilder malen“ in den ersten Band einer Dilogie gepackt und wirklich gelungen umgesetzt. Ihre Interpretation der Wirkung von Büchern und der Macht des geschriebenen Wortes wird aus der Sicht von Scarlett erzählt, mit der sich jeder, der schon mal seiner Fantasie wegen für einen Spinner gehalten wurde, sofort identifizieren kann. Und so folgt man ihr willig durch ihre Geschichte, bei der es darum geht, die Fantasie vor der Wirklichkeit zu beschützen.
Das eherne Buch – High Fantasyroman von Christan von Aster
Der Sohn des alten Fürsten fällt einem heimtückischen Anschlag zum Opfer. Ein totgeglaubter Clan erhebt von Neuem sein Haupt. Ein letzter Kampf um Überleben oder Vernichtung droht.
Aus den Händen seines Vaters empfängt Jaarn, der letzte Nachkomme des Hauses von Stahl, ein sagenumwobenes Schwert, mit dessen Hilfe er dem Reich Frieden bringen soll. Es trägt den Namen ‚Das Eherne Buch‘ und ist aus Geschichten geschmiedet. Fürsten und Räuber trachten nach dem Legendeneisen und bald heften sich die gefürchtetsten Meuchelmörder des Reiches an seine Fersen. Seiner Jugend und Unerfahrenheit zum Trotz liegt das Schicksal des Reiches allein in Jaarns Händen. Zwischen Gaunern und Gelehrten ist es ihm bestimmt, zum Helden zu werden.
Skoutz meint: Die Idee vom Schwert, das aus Geschichten geschaffen ist, hat es mir ja schon angetan und so war ich nach dem Klappentext mehr als gespannt auf das Buch selbst. Ich wurde nicht enttäuscht, denn die Geschichte erzählt in einer schön entworfenen, sehr fantasievollen Welt, allerdings ohne überbordende Magie und farbenfrohe Spezies, ein klassisches Abenteuer, auf das man sich willig einlässt. Die Sprache passt zu High Fantasy, ist bildreich und wortgewaltig, aber auch mitreißend, wenn es um die Action-Szenen geht. Dass dabei unaufdringlich und klug eine zutiefst pazifistische Botschaft vermittelt wird, erfreut mich in Zeiten, in denen der Krieg in unserer Welt immer näher rückt, ganz besonders. So folgt man Jaarn und seinen Gefährten willig durch die Seiten bis zu dem auch für abgebrühte Vielleser überraschenden, aber konsequent stimmigen Ende, das noch nachwirken wird.
So, das war es jetzt schon wieder mit dem Skoutz-Buchreport #51. Wir lesen uns nächste Woche mit ein paar News zum Skoutz-Award und der Leserparty in Frankfurt.
Und bis dahin gilt wie immer:
#skoutzigsein