Skoutz auf der … Gamescom 2017
Games und Stars in 10 Hallen
Die Gamescom ist die wohl bekannteste deutsche Veranstaltung zum Thema Gaming, Konsolenspiele und E-Sport. Die Messe findet jährlich im August auf dem Gelände der Kölnmesse statt. In diesem Jahr öffnete sie ihre Tore vom 22. bis 26. August und erzielte mit über 350.000 Besuchern einen neuen Rekord. Grund genug für Skoutz, unsere Redakteurin Janika Hoffmann hinzuschicken und sich dort umzusehen.
Hier ist ihr Bericht:
Janika Hoffmann auf der Gamescon
Wo andere Veranstaltungen wie beispielsweise die RPC nur eine einzelne Halle belegen, erstreckt sich die Gamescom über eine Fläche von über 200.000 m2. Besucher können nicht nur Spiele und Merchandise-Artikel erwerben, sondern an vielen Ständen auch Games anzocken und hierbei herausfinden, ob ihnen das Spiel gefällt oder welche neuen Inhalte in Zukunft zu erwarten sind. Teilweise bietet sich sogar die Chance, Mitwirkende oder Entwickler der einzelnen Games und Studios zu treffen.
Auch Cosplayer gibt es allerorts zu bestaunen. Im Cosplay Village lassen sich Fotos vor verschiedenen Kulissen machen, und viele bekannte Größen aus den Bereichen Let’s Play, YouTube und Twitch stehen für Meet & Greets und Autogrammstunden zur Verfügung.
Vertreten ist eine bunte Mischung aus bekannten Games und Indie-Titeln jeglicher Art und Herkunft. Gerade bei den großen Titeln sind die Wartezeiten zum Anzocken teils sehr groß. Einen Vorteil haben hier diejenigen, die nicht an den öffentlichen Besuchertagen da sind, sondern mit einem Fachbesucherticket schon von Dienstag bis Donnerstag auf das Gelände kommen.
Der erste Besuch
An dieser Stelle folgt ein persönlicher Erlebnisbericht. Auch wenn ich die Gamescom seit Jahren kenne, war ich zuvor noch nie selbst dort. In diesem Jahr jedoch bot sich kurzfristig die Chance, am Freitag für einen Tag vorbeizuschauen. Da ich seit einigen Monaten vermehrt nicht nur Let’s Plays schaue, sondern auch selbst ein, zwei Games spiele, machte ich mich also auf den Weg nach Köln. Zeit zur Vorbereitung, wer da ist und was ich gerne sehen möchte, blieb nicht, also wollte ich mich größtenteils überraschen lassen.
Was ich zweifelsfrei sagen kann: Die Gamescom ist ein erschlagendes Event, gerade beim ersten Mal. Als ich gegen 11 Uhr die erste Halle betrat, war es bereits extrem voll. Dazu dröhnte Beschallung aus zig Lautsprechern, weil an vielen Ständen Events oder Gamevorstellungen liefen, Besucher angelockt werden sollten oder einfach Trailer in Endlosschleife abgespielt wurden. Dazu kamen Liveacts auf verschiedenen Bühnen und die Gespräche der vielen, vielen Besucher.
Bislang kannte ich die Kölnmesse nur von der Role Play Convention, die sich über die Halle 10 und einen Teil des Außengeländes erstreckt. Die Gamescom hingegen nimmt volle 10 Hallen plus alle dazwischenliegenden Abschnitte des Freigeländes in Beschlag – und überall waren Menschen! Ich kam mir schnell ein wenig verloren vor.
Als erste Anlaufstelle wählte ich das Cosplay Village. Dort kannte ich einige der Aussteller und Mitwirkenden und konnte mich so ein wenig orientieren und akklimatisieren. Außerdem gab es verschiedene Kulissen im Endzeit-, SciFi- und Fantasystil zu bestaunen. Auch wenn ich mich nicht in die Fotoschlangen einreihte, kam ich hier voll auf meine Kosten.
Im Anschluss stand das Communitytreffen eines Let’s Players an, dessen Videos und Streams ich regelmäßig verfolge. Der Weg zum Treffpunkt führte über das komplette Gelände und bot die Möglichkeit, schon einmal in mehrere Hallen hineinzuspähen – und eine Menge toller Cosplayer zu bewundern.
Mein „Fehler“ war, auf diesem Weg auch die Halle 8 zu durchqueren, in der es gefühlt zehnmal so laut war wie in den restlichen Hallen. Das schiere Überangebot an Ständen, Spielen und Geräuschen und mein Talent, mitten in eine La-Ola-Welle zu einem bekannten Game zu stolpern, führten dazu, dass ich fast ein wenig eingeschüchtert war.
Beim Communitytreffen wurde es dann jedoch wieder besser. Während ich vorgewarnt worden war, dass viele YouTuber wie zum Beispiel Gronkh hinter Absperrbändern stehen und die Schlangen für ein kurzes „Hallo“ kilometerlang sind, standen Let’s Player Coya und sein Kollege Matze ganz entspannt an einem Tisch im Außenbereich und plauderten mit anwesenden Communitymitgliedern, Zuschauern und Fans. Anstellen musste ich mich hier nicht, nach einem kurzen „Hallo“ meinerseits wurde ich einfach in die Runde einbezogen.
Da ich persönlich nicht der Typ Mensch bin, der bekannte Persönlichkeiten anhimmelt oder sich stundenlang anstellt, um anschließend ein Autogramm im goldenen Rahmen an die Wand hängen zu können, war ich von dieser Art Treffen sehr begeistert.
Nachdem ich gebeichtet hatte, ein wenig erschlagen und orientierungslos zu sein, wurde ich an die Hand genommen. Coya und Matze boten mir an, mich vor ihrem nächsten Termin ein wenig herumzuführen. So bekam ich etwas zu einigen Games zu hören, die prompt auf meine Wunschliste wanderten, und konnte mich nach einer Weile sogar tatsächlich ein bisschen besser orientiere. Letztendlich traute ich mich sogar, ein Spiel anzuzocken.
Diese Möglichkeit ist immerhin einer der Gründe schlechthin, die Gamescom zu besuchen – nur durfte ich leider feststellen, dass es mich tierisch nervös macht, wenn mir Leute live über die Schulter schauen. Als ich es dann auch noch schaffte, beim ersten Versuch prompt einen Bug zu entdecken und damit ungewollt viel Aufmerksamkeit auf mich zu lenken, ging ich lieber dazu über, Flyer einzusammeln und interessante Titel zu notieren.
Mein zweiter fest eingeplanter Anlaufpunkt war ein Auftritt von Tommy Krappweis auf der Bühne im Cosplay Village. Zum festen Programm gehörte hier auch sein Titel „Ein echter wahrer Held“, dem Theme Song zum Film „Mara und der Feuerbringer“. Auf Events holt er zum Abschluss dieses Liedes häufig alle auf die Bühne, die den Text kennen und mit ihm zusammen den Refrain schmettern mögen. Nachdem ich diese Aktion schon mehrfach erlebt und gefilmt hatte, bewirkte der Gamescom-„Kulturschock“ bei mir diesmal, dass ich das Denken für einen Moment ausknipste und einfach mit etwa zwanzig bis dreißig anderen MARA-Fans auf die Bühne sprang. Ein Erlebnis, das ich jedem ans Herz legen kann. 😉
Im Laufe des restlichen Tages machte ich noch mit verschiedenen Leuten die Außenbereiche, das Cosplay Village und den Indie Arena Booth unsicher. Letzterer bezeichnet einen Bereich, in dem Dutzende kleiner Spieleentwickler aus den verschiedensten Ländern ihre Indie Games vorstellen. Auch hier konnte man anzocken, zuschauen oder sich von den Entwicklern und Helfern etwas erzählen lassen.
Hier sind mir zwei Spiele besonders aufgefallen. Das erste, „Rite of Ilk“, wurde mir empfohlen und hat mich vom Trailer her sofort angesprochen. Das zweite habe ich eigentlich gar nicht wirklich entdeckt. Auf einem Tisch mit Werbematerial stach mir stattdessen eine recht schlicht gehaltene Karte ins Auge, die ich mitgenommen habe. Wieder daheim, habe ich dann festgestellt, dass sich hinter dem Titel „Lost Words“ ein Spiel mit einer jungen Autorin in der Hauptrolle handelt. Diese beiden Spiele werde ich definitiv im Blick behalten.
Mein Fazit
Mit diesen kleinen Empfehlungen möchte ich meinen Erfahrungsbericht von der Gamescom schließen. Ich kann nicht abstreiten, dass ich nach einem Tag bzw. etwa sechs Stunden auf der Veranstaltung extrem erschlagen war, dennoch hat der Besuch sich in meinen Augen voll gelohnt. Im nächsten Jahr werde ich versuchen, mehrere Tage dort zu sein, um den Besuch mit etwas mehr Ruhe angehen zu können. Für ebenfalls Interessierte kann ich nur empfehlen, sich vorab zu informieren, wen oder was man gerne sehen möchte und wo die entsprechenden Stände zu finden sind. Und nehmt euch unbedingt genug Zeit mit!