Zu Besuch bei Brigitte Teufl-Heimhilcher
Mit viel Humor und einigen Fragen im Gepäck waren Ela und der Skoutz-Kauz zu Besuch bei der Autorin Brigitte Teufl-Heimhilcher und durften sie interviewen. Obwohl wir die Bücher von Brigitte schon seit Jahren kennen ist sich ein Interview nie ausgegangen. Höchste Zeit das jetzt zu ändern!
Warum? Weil es eines ihrer Bücher, Bücher machen nicht nur Freu(n)de, in die Midlist Humor 2022, geschafft hat.
Ja und wenn das kein Grund ist, dann wissen wir es auch nicht.
Zu Besuch bei Brigitte Teufl-Heimhilcher, die gerne mit dem Dirigentenstab schreibt.
Vielen Dank, liebe Brigitte, dass wir dich besuchen dürfen und du uns deine Zeit widmest. Wir sind schon sehr gespannt, was wir heute so alles von dir und über dich erfahren. Also lass uns doch einfach gleich anfangen.
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Wenn du ein Tier wärst, wärst du ein …?
… vielleicht am ehesten eine Katze, die gemütlich auf der Ofenbank ruht.
Ja, so ein gemütliches Plätzchen hat man doch gerne. Katzen haben es einfach drauf, die wahren Lebenskünstler, die immer genau wissen, was sie wollen.
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Womit kann man dich im Alltag glücklich machen?
… mit einem kleinen Tratsch zwischendurch, gerne zu Kaffee oder einem Gläschen Prosecco
Na, dann lass uns doch einfach ein wenig Tratschen, hier mal einen Kaffee, für den Prosecco ist es wohl etwas zu früh *lach*.
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Wir alle haben Wünsche, für uns, für die Welt. Was sind deine?
… ich bin und bleibe Optimist – das wünsche ich auch allen anderen.
Obwohl das in diesen Zeiten, in denen sich die hässlichen Nachrichten in allen Lebensbereichen häufen, ganz schön schwierig ist. Wie kannst du diese Einstellung behalten?
Wie heißt es so schön: Optimisten irren gleich oft wie Pessimisten, aber sie haben ein besseres Leben.
Darin liegt viel Weisheit. Man sagt ja auch, den Spaß, den man hatte, kann einem keiner mehr nehmen.
Weil wir so schön zusammen sitzen, lass uns doch mal über Bücher reden. Das macht nämlich auf jeden Fall Spaß!
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Welches Buch hat dich am meisten geprägt?
… als Kind „Das doppelte Lottchen“, es hat mich zur Leserin werden lassen.
Das liebe ich auch, für mich ein wirklich schöner Kinderbuch-Klassiker. Und nachdem du Kästner entwachsen bis?
Später waren es die Geschichten von Agatha Christi, Utta Danella und Georgette Heyer.
Eine interessante Mischung.
Ja, drei durchaus unterschiedliche Autorinnen – die mich zum Lesen und letztlich auch zum Schreiben animiert haben. Ein spezielles Buch könnte ich aber nicht nennen.
Hast du ja schon! Das Lottchen! 🙂
Bleiben wir noch kurz beim Buchregal:
Welcher Klassiker liegt allen Vorsätzen zum Trotz immer noch auf deinem SuB?
Thomas Mann – die Buddenbrooks* habe ich mehrmals begonnen, aber noch nie durchgehalten, obwohl mir der Film sehr gut gefallen hat.
Oh, schade. Ich habe es als Jugendliche gelesen, nein, verschlungen. Vielleicht liegt es am Film? Man hört ja oft, dass ein Film nie so gut wie ein Buch sein kann, aber das finde ich nicht. Ein Film ist einfach anders. Er erzählt anders. In einer Einstellung kann alles drin sein, was der Autor auf zwei Seiten schreibt. Natürlich ist dann der Rhythmus ein anderer, und ebenso der Fokus. Dieses Komprimierte kann auch gut sein. Gerade, wenn das, was die Regie erzählt, das ist, was dich interessiert.
Und welches Buch hätte deiner Meinung nach deutlich mehr Aufmerksamkeit verdient und warum?
Es gibt viele Geschichten, die deutlich mehr Leser verdient hätten und ebenso viele, die ich für reichlich überbewertet halte. Es ist eben eine Frage der Sichtbarkeit – ob nun auf dem Büchertisch der Buchhandlung oder im Online-Shop.
Ja, da stimme ich dir zu. Es liegt immer im Auge des Betrachters, wie es so schön heißt. Aber wenn dir jetzt spontan keines einfällt, dass du ausdrücklich empfehlen willst, dann lass uns mal über deine Bücher – oder vielmehr dein Schreiben – sprechen!
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Themen finden ist oft einfacher als aus den vielen Ideen, die richtige Auswahl zu treffen. Wie entscheidest du, welches Projekt du als nächstes verwirklichst?
Da ich in meinen heiteren Gesellschaftsromanen stets verschiedene Themen aufgreife, fällt mir die Wahl nicht gar so schwer.
Das ist natürlich auch eine Lösung! Wenn nicht der Autor, sondern die Geschichte vielseitig ist. *Lach* Ich werde da bei der Lektüre deines nächsten Buchs darauf achten, wie viele Themen du reingepackt hast.
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Wo stehst du beim Schreiben einer Szene? Bist du eher der aufmerksame Beobachter und Dirigent oder mittendrin in allen Höhen und Tiefen mit Blut, Schweiß und Tränen?
Ich bin eher der Dirigent, aber vor Blut, Schweiß und allzu vielen Tränen müssen sich meine Protagonisten ohnehin nicht fürchten.
Das ginge natürlich mit Aufregung, Panik oder auch nur einer ausgewachsenen Migräne auch! Aber … Kopfkino … ich sehe` dich gerade mit Dirigentenstab vor dem Laptop fuchteln … *dugwegundlach*.
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Welche Szenen fallen dir beim Schreiben am schwersten und wie meisterst du sie trotzdem?
Meine Handlungen sind eher von Dialogen getrieben, da vergesse ich gerne auf Beschreibungen der Umgebung etc. – die füge ich beim Überarbeiten hinzu. Mitunter urgieren meine Testleser auch genauere Beschreibungen der Gefühlslage meiner Protagonisten, auch die werden nachgetragen.
Da hast du gegenüber vielen Kollegen einen Vorteil, wenn du so leicht nachträglich noch Szenen einfügen kannst. Lilly Labord zum Beispiel klagt da immer furchtbar, wie schwer ihr das fällt.
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Was ist dir beim Schreiben deiner Geschichten am wichtigsten, worauf achtest du besonders?
Siehe oben – es sind die Dialoge, die mir zuerst einfallen und denen mein besonderes Augenmerk gilt.
Wie bringst du sie zum Funkeln?
Beim Überarbeiten achte ich auf kurze, präzise Formulierungen. Unnötiges Geschwafel versuche ich zu vermeiden.
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Es heißt, jeder Künstler muss auch ein bisschen wahnsinnig sein. Was ist dein Schuss „Wahnsinn“?
Ich habe mein Berufsleben in der Privatwirtschaft verbracht, da ist für Wahnsinn wenig Platz. Jetzt schreibe ich Geschichten, fühle mich aber immer noch mehr als Kauffrau (die man als Selfpublisher ja auch sein muss) denn als Künstlerin. Von daher steht mir der Schuss Wahnsinn gar nicht zu.
Das ist eine sehr kühle Betrachtungsweise, der ich mich nicht so recht anschließen mag. Einerseits, weil ich gerade das, was die Wirtschaft so treibt, durchaus wahnsinnig finde. Andererseits aber auch, weil sich das nicht ausschließt. Es hat ja jeder Mensch viele Seite und Facetten, warum also nicht auch verrückte? Ich finde, da bist du arg streng mit dir. 🙂
Lass uns doch mal einen kleinen Blick in eines deiner Bücher werfen.
Beschreibe dein aktuelles Buch in 3 Sätzen!
Das Buch, an dem ich gerade schreibe, ist Band 5 der Reihe „FAMILIE 2.0“. Es spielt in einer Kleinstadt nahe Wien. Diesmal müssen sich meine Protagonisten mit dem Erbe eines Zeitschriftenverlegers auseinandersetzen, und ihre durchaus unterschiedlichen Weltanschauungen unter einen Hut bringen – keine leichte Aufgabe.
Das glaube ich! Und es klingt tatsächlich an, dass da sehr viele Themen reinpassen. Ich bin gespannt! Vergiss nur nicht, uns Bescheid zu sagen, wenn es soweit ist!
Man sagt ja, man wäre nie zu alt zum Lernen, deshalb …
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Was würdest du noch gerne lernen und wozu?
Ich würde gerne meine elektronischen Geräte besser beherrschen – bisher beherrschen sie eher mich – um mich im www eleganter und freier bewegen zu können. Das ist für Marketing leider unerlässlich.
Meine Geräte sind auch so ungezogen. Sie tanzen mir schon mal, sprichwörtlich, auf der Nase herum *lach*. Ich hoffe, du hast Menschen in deiner Umgebung, die dir da helfen.
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Welcher Moment im Leben hat dich besonders geprägt?
Ich vermute es war der, an dem ich meinen Mann zum ersten Mal begegnete – das ist jetzt 41 Jahre her.
Oh wie schön! und schon so lange seid ihr zusammen, Glückwunsch. Auf noch viele weitere schöne Jahre!
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Und schon sind wir fast am Ende, echt schade, aber wir haben da noch was, das uns dann noch brennend interessiert.
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Was sollen deine letzten Worte sein?
Schön war’s! Wir sehen uns in einem anderen Leben.
Aber gerne doch, es währe uns eine Ehre!
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Und mit welchen Worten soll dieses Interview enden?
Ich wünsche allen Lesern – ob männlich, weiblich oder sonst wie – viele vergnügliche Lesestunden!
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Liebe Brigitte, Dankeschön für diese Schlussworte, deretwegen wir ja Skoutz betreiben, und das wundervolle Interview. Hoffentlich darf der Skoutz-Kauz mal wieder bei dir reinschauen, bis dahin, alles Gute – auch für den weiteren Verlauf des Wettbewerbs!
Hier findet ihr mehr über Brigitte Teufl-Heimhilcher
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Skoutz-Buchtipp
Schwiegermütter, Töchter und andere D ( r ) amen (Familie 2.0) – heiterer Zeitgeist von Brigitte Teufl-Heimhilcher
Bad Brunn 2015
Das hatte Gernot Beranek sich anders vorgestellt. Der erfolgreiche Architekt, seit Kurzem Witwer, war nach Bad Brunn gezogen, um sich besser um seine Stieftochter Lea und deren Großmutter kümmern zu können. Doch der Neustart ist alles andere als einfach. Lea steht am Beginn der Pubertät und die Bad Brunner verhalten sich erstaunlich abweisend.
Zum Glück ist Gernots langjährige Assistentin Christine ebenso an seiner Seite, wie seine ehemalige Partnerin Katrin. Mit Hilfe der so unterschiedlichen Frauen findet Gernot langsam wieder Freude am Leben. Schade nur, dass die beiden Damen einander so gar nicht mögen.
Skoutz meint: Brigitte Teufl-Heimhilcher versteht es, große Wahrheiten in kleine Geschichten zu packen. Scharf beobachtet und pointiert herausgearbeitet, lotst sie ihre Figuren durch kleinere und größere Katastrophen, die sich so oder so ähnlich wohl in jeder Familie ereignen. Sehr vergnüglich, gerade durch diese „ganz genau!“-Momente und das sichere Gefühl, dass es am Ende doch gut ausgehen wird. (kn)
Das Buch findet ihr über unseren Affiliate-Link bei Amazon* inkl. Leseprobe!
Hinweis:
In diesem Jahr haben sich Sylvia Witt und Oliver Uschmann durch die Longlist Humor gearbeitet und haben die vielfältigen Buchtitel betrachtet, gelesen und eine richtig breite Mischung aus diesem Genre für die Midlist bestimmt.
Bücher machen nicht nur Freu(n)de von Brigitte Teufl-Heimhilcher gehört zu jenen, die sich durchgesetzt haben. Die in dem Buch enthaltenen Geschichten versprühen viel Charme und Witz und halten uns auf sehr charmante Weise den Spiegel vor. Wir haben das Buch anlässlich seiner Nominierung genauer angesehen und hier vorgestellt.
Wer die Bücher schon kennt, kann (und soll!) es auf Skoutz.net bewerten, damit unsere Buchsuche besser werden kann (weiter). Mit der Skoutz-Buchfieberkurve bewertet ihr mit fünf einfachen Klicks ein Buch anhand von fünf Kriterien statt fünf Sternen. Auf einen Blick seht ihr dann, wie das Buch wirklich ist. So schön kann Bücher suchen sein. So einfach entsteht eine aussagefähige Buchbewertung.