Skoutz-Classics: Wer ist der beste Agenten- und Spionageroman
Das Skoutz-Wiki hat bereits einen Eintrag zu Agenten- und Spionageromanen als Genre.
Was weniger theoriebegeisterte Skoutze aber wollen, sind Leseempfehlungen. Darum sind Buchlisten auch so beliebt. Wir haben uns also einmal quer durch die Zeiten gelesen und die „besten“ Agenten- und Spionageromane herausgesucht.
Das sind, wie immer bei den Skoutz-Classics, nicht nur persönliche Lieblingsbücher. Wir bemühen uns immer, Bücher vorzustellen, die ihr Genre geprägt haben. Entweder, weil sie neue Elemente eingeführt haben, oder weil sie andere Autoren nachhaltig beeinflussen konnten oder auch nur weil sie von so vielen Lesern geliebt (oder gehasst) wurden, dass sie auch auf diesem Wege unsere Vorstellung vom Genre prägten.
Wie immer sortieren wir chronologisch und wie immer sind wir sehr dankbar, wenn ihr uns helft, die Liste zu verbessern. Also kommentiert ruhig, wenn was fehlt oder falsch dargestellt wird. Nur gemeinsam können wir #skoutzigsein!
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Die besten Agenten- und Spionageromane quer durch alle Zeiten
- Bibel
Wie so oft, finden sich die ältesten Geschichten in der Bibel. So auch über Spione, denn bei der Belagerung von Jericho sandte Josua auch Spione aus, um die Stadt auszukundschaften. Dabei wären sie um ein Haar aufgeflogen, wenn nicht die hübsche Rahab sie gerettet hätte. Also auch hier bereits der klassische Aufbau.
Josua 2:1-24; Hebräer 11:31
. - The Battle of Dorking – George T. Chesney
(1871) Eigentlich ein Invasionsroman, in dem rückblickend ein alter Veteran erzählt, wie er hilflos mitansehen musste, wie eine unvorbereitete, unterfinanzierte und schlecht ausgebildete britische Armee von einem überlegenen, entschlossenen (deutschsprachigen) Feind im eigenen Land geschlagen wurde, mit der Entscheidungsschlacht beim titelgebenden Dorking (Surrey).
Damit traf Chesney den Angst-Nerv der Engländer, landete einen Bestseller und ein Skandalbuch, das tatsächlich außenpolitisch Wirkung zeigte.
. - Das Rätsel der Sandbank – Robert E. Childers
(1903) Zwei junge englische Studenten entlarven, während sie ihrerseits geheim die deutschen Förden für die Briten kartographieren, einen Maulwurf, der im Dienst der Deutschen an der Eroberung Englands durch die Deutschen arbeitet.
. - Die Invasion von 1919 – William Le Queux
(1906) Ursprünglich als Fortsetzungsroman konzipiert und herausgegeben, beeinflusste „Die Invasion von 1910 (Neuere Fassungen unter „Der Einfall der Deutschen in England“) erheblich die englische „Germanophobie“ des frühen 20. Jahrhunderts. Die Deutschen landen an der Ostküste und marschieren unaufhaltsam bis London, wo endlich ein junger Parlamentarier das in Schockstarre verfallene Land aufrüttelt, eine League of Defence ausruft und mit höchstem Einsatz sein Land verteidigen will …
. - Die 39 Stufen – John Buchan
(1915) Richard Hannay wird zufällig in ein Komplott deutscher Spione verwickelt, flieht von der Polizei und deutschen Spionen gejagt nach Schottland und kann schließlich die Verschwörung aufdecken. Wohl kalkulierte Unterhaltungsliteratur für Frontsoldaten mit genau der richtigen propagandistischen Message, auch historisch wertvolle Lektüre für kritische Leser.
. - Bulldog Drummond – Sapper
(1920) Die Geschichten um den ehemaligen Offizier Bulldog Drummond spielen während des Ersten Weltkrieges, wo er seinem Pensionistendasein mit der Arbeit als Privatdetektiv Sinn verleiht. So stößt er auf eine gigantische Verschwörung, die von einem hochkriminellen Mastermind ausgetüftelt wurde …
. - The Black Gang – Sapper
(1922) Im 2. Drummond-Roman gründet der Held mit ehemaligen Kriegskameraden eine schwarz gekleidete Geheimarmee, die Bolschewiki, Juden und Verbrecher in einem privaten Straflager interniert – eine Art Privat-KZ einer Privat-SS.
Ein Buch, das im heutigen Kontext nur noch schwer zu ertragen ist, aber daher für historisch interessierte Leser umso spannender sein könnte.
. - Der Tee der drei Damen – Friedrich Glauser
(1934) Ein Mann wird mit Anzeichen einer Vergiftung spätnachts auf einem Platz im Herzen Genfs gefunden. Im Spital verstirbt er. Ein als Reporter getarnter englischer Agent stört die polizeilichen Ermittlungen. Die Spur führt zu einigen Maharadschas, die hier Öl an die Engländer verkaufen wollen, was den Russen missfällt. Doch wer sind diese drei alte Damen, die Männer zum Tee einladen?
Unter dem Eindruck des Völkerbundes, der nach dem ersten Weltkrieg seinen Hauptsitz in Genf hatte, packt Glauser in diesem ersten deutschen Kriminalroman sein ganz eigenes Giftsüppchen aus Spionage, Parapsychologie, Geldgier, Okkultismus und Kräuterkunde.
. - The Spy Paramount – Edward Phillips Oppenheim
(1935) Auf eine altmodische Weise ein hochmoderner Agentenroman. Altgedienter Army Veteran gerät einer Gefälligkeit wegen in eine Intrige globalen Ausmaßes. Der clevere Major muss nicht nur gegen den außenpolitischen Gegner kämpfen, sondern auch im Inneren gegen politische und soziale Unruhen. Das gelingt nicht ohne Hilfe einer Femme fatale gegen einen Superschurken.
. - Der dunkle Grenzbezirk – Eric Ambler
(1936) Ein Atomphysiker auf Erholungsurlaub in Cornwall, richtet sich in seinem Hotel ein, wo er seinen Doppelgänger trifft. Wer ist dieser geheimnisvolle Mann, der versucht, die Welt vor der Bedrohung durch Atomwaffen zu retten?
Ein Klassiker des Spionageromans, der weit vor der Zeit das Gefahrenpotential der Atombomben erkannte und zudem auch psychologisch genial aufgebaut ist.
Das Feindbild in Amblers Romanen ist überraschenderweise einmal der Kapitalismus, dem er – durchaus modern! – die Schuld an Krieg und Krisen gibt. Feinde sind für ihn die Großindustrie, Waffenfabrikanten und Banken, die im Hintergrund die Strippen ziehen.
. - Das Attentat – Graham Greene
(1936) Ein Auftragskiller erschießt im Auftrag eines englischen Stahlkonzerns den italienischen Kriegsminister, um die Stahlproduktion wieder in Schwung zu bringen. Dafür wird er mit Geld aus einem Raubüberfall bezahlt, der die Polizei auf seine Spur bringt. Er kann zwar entkommen, doch nun ist der Jäger der Gejagte. Doch für wie lange?
Graham Greene gehört zu den besten Autoren aller Zeiten und das erkennt man auch an ihren zeitlos erzählten Werken. Vielleicht aber hat sich in der Welt der Auftragskiller und Wirtschaftsbosse in 75 Jahren auch nicht all zu viel verändert?
. - Eine Dame stiehlt man nicht – Peter Cheyney
(1936) Mit dem FBI-Agenten Lemmy Caution tritt ein Agent auf die literarische Bühne, der wie der Gegenentwurf zur Genderbewegung daherkommt. Oder wie James Bond missratener Bruder.
Ein frecher, provokanter und einfallsreicher Macho, der an Alkohol, Zigaretten und Frauen niemals vorübergehen würde. Oder einer Schlägerei …
Die im Stile der Crime Noir geschriebenen Geschichten erfreuten sich großer Beliebtheit und sind – wenn man sie nicht ernst nimmt – auch heute noch unterhaltsam.
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Der geheime Vortrupp – Michael Innes
(1940) Ein kriegswichtiger Chemiker verschwindet im schottischen Hochland. Deutsche Agenten machen Jagd auf den Wissenschaftler… - Rotkäppchen und der böse Wolf – Agatha Christie
(1941) In Agatha Christies Spionageroman enttarnen zwei englische Geheimagenten Maulwürfe in den eigenen Reihen. Dabei geraten sie an den Drahtzieher, einen hochrangigen Offizier der Abwehr, der alle Schuld den Deutschen gibt. So auch einem deutschen Wissenschaftler, der eigentlich mit den Briten kooperieren möchte …
Obwohl sie im klassischen Muster der damaligen Spionageromane bleibt, distanziert sich Christie in diesem Buch von der britischen Gepflogenheit, alle Deutschen unter Generalverdacht zu stellen und vorsorglich zu internieren.
. - Der Fall Deltschev – Eric Ambler
(1951) Ein Journalist soll in einem Balkanstaat nach dem 2. Weltkrieg über den Prozess des Oppositionellen Deltschev berichten. Und gerät mitten in eine Hexenjagd und einen blutigen Schauprozess.
Ein erschreckend aktueller Roman über die Politik auf dem Balkan unmittelbar nach 1945, wo Ansätze zu Reformen in Stalins blutigen Schauprozessen endeten.
. - Casino Royale – Ian Fleming
(1953) Der erste Auftritt des Agenten schlechthin: James Bond, die Doppelnull mit der Lizenz zum Töten. In Casino Royale soll der noch etwas unerfahrene Topagent sich an einen russischen Spion heranarbeiten, der neben einer Leidenschaft fürs Glücksspiel topbrisante Informationen hat …
Ian Fleming schrieb rasanter, lakonischer, gewalttätiger als man es nach den Büchern von Agatha Christie gewohnt war. Und selbst die Noir-Agenten wie Philip Marlowe können nicht mit dem Agenten des Secret Service mithalten. Weder finanziell noch technisch. Und so kämpft James Bond eben allein gegen die Feinde der westlichen Welt.
. - Topkapi – Eric Ambler
(1962) Ein kleiner Gauner plant seinen großen Coup, den Einbruch in das topgesicherte Palastmuseum „Topkapi“ in Istanbul. Doch er ahnt nicht, wem er dabei alles in die Quere kommt.
Nicht nur in der Verfilmung ein absoluter Klassiker des Genres.
. - Der Spion, der aus der Kälte kam – John le Carré
(1963) Mit diesem Buch begründete John le Carré nicht nur seinen eigenen Weltruhm, sondern auch die Begeisterung fürs Genre. Als der britische Agent Alec Leamas Undercover zu den Ostdeutschen wechselt, um dort seine Informanten zu schützen, wird er zum Spielball einer gigantischen Intrige. Als die Frau, die er liebt, in Gefahr gerät, kommt es zum dramatischen Showdown an der Berliner Mauer.
. - Die tödliche Lady – Peter O’Donnel
(1965) Mit Modesty Blaise tritt endlich eine Agentin auf. Als Comic- und Romanfigur nimmt die so attraktive wie gefährliche junge Frau mit zahlreichen Fähigkeiten und einer dunklen Vergangenheit immer wieder Aufträge für den britischen Geheimdienst an. Bevorzugt an exotischen Schauplätzen.
Die Rechte an den Modesty Blaise-Romanen liegen übrigens bei Quentin Tarantino.
. - Mrs. Pollifax lebt gefährlich – Dorothy Gilman
(1966) Und noch eine Dame auf dem Geheimdienstparkett. Mrs.Pollifax bringt Freund und Feind zur Verzweiflung, wenn sie sich mit Charme, Witz und couragierter Hartnäckigkeit in die zwielichtige Welt der Geheimdienste stellt. Wer vermutet schon in der freundlichen alten Dame mit den weißen Löckchen eine mit allen Wassern gewaschene Agentin, die der CIA für besonders heikle Aufgaben engagiert?
Cozy Spy im Stile von Mrs. Marple.
. - Tod auf teurem Pflaster – Len Deighton
(1968) Der amerikanische Geheimagent T. Davies soll den Chinesen einen getürkten Bericht über den Stand der atomaren Bewaffnung der USA zuspielen. Im Haus des mysteriösen Dr. Datt in Paris kommt es zu ersten Kontakten mit den Unterhändlern. Dabei macht er eine schreckliche Entdeckung: Im Keller des Hauses existiert eine Folterkammer. Als er die Geheimnisse des Hauses enträtseln will, geht er in eine Falle.
Len Deighton ist einer der Autoren, die das Genre prägten. Düsterer, zynischer auch in Bezug auf die Helden – ganz im Geiste des Kalten Krieges.
. - Sog des Grauens – Desmond Bagley
(1968) Wyatt, der Wettexperte auf der Karibik-Insel San Fernandez kann es nicht fassen, dass der Kommandant des US-Stützpunkts und der Bürgermeister der Stadt angesichts des herannahenden Hurrikans nicht evakuieren wollen. Doch die haben haben jedoch andere Sorgen: Aus dem Bergland rückt eine Rebellenarmee vor, um das Regime des tyrannischen Diktators zu stürzen.. - Colonel Sun – Robert Markham
(1969) Ian Flemings Tod stürzte das 007-Merchandise in eine Krise. Damals skandalös, heute überhaupt nicht mehr überraschend, wurde ein Nachfolger gesucht, der im Ton von Fleming James Bond neue Fälle zuschustern konnte.
Gefunden wurde ein namhafter englischer Literat, der zufällig auch ein 007-Fan war und den Job als Robert Markham antrat. Sehr erfolgreich, denn die Geschichte ist wirklich gut, typisch Bond und mit einem besonders fiesen Bösewicht.
. - Kälter als der Kalte Krieg – Ross Thomas
(1970) Ein ehemaliger US-Agent hat sich nach dem Krieg im beschaulichen Bonn als Kneipenwirt niedergelassen und der gefährlichen Welt der Geheimdienste abgeschworen. Bis eines Tages in seiner Kneipe ein Mann erschossen wird …
Ein absurder Roman, der nicht nur den Agenten-Zirkus mit Lügen, Verrat und faulen Händeln in einem Land mit einer Mauer, an der sich die Geheimdienste reiben, böse beschreibt. Thomas liefert auch eine erstaunlich zutreffende Außensicht auf das deutsche Gemüt, süffisant beschrieben und auch nach 50 Jahren noch richtig gut zu lesen.
Die Pointen sitzen und treiben die Handlung raffiniert voran.
. - Der Levantiner – Eric Amble
(1972) Ein harmloser Geschäftsmann im Nahen Osten muss hilflos dulden, dass seine Batteriefabrik von Terroristen als Basis für einen Überfall auf Tel Aviv genutzt wird. Als Komplizen wider Willen, will Michael Howell nur wissen, wie er das überleben soll …
Definitiv einer meiner Spionage-Favoriten. Klug und präzise beobachtet und anschaulicher und nachvollziehbar als manches Sachbuch erklärt Eric Amble so spannend woher der Terror der Palästinenser stammt und wie er „tickt“.
. - Target 5 – Colin Forbes.
(1973) Auf dem Höhepunkt des kalten Krieges wird Keith Beaumont, Arktis-Experte im Dienste des US-Geheimdienstes, nachts aus dem Zug geholt, der ihn in die Ferien bringen sollte. Nun muss er zurück nach Grönland, um einen ungewöhnlichen Auftrag zu übernehmen.
Mit Colin Forbes erscheint ein weiterer Held dieses Genres, der mit unglaublicher Spannung das Intrigenspiel der Geheimdienste in pure Action zu gießen versteht.
. - Moskau hin und zurück – David Littell
(1974) Bei einem Kongreß in Tokio setzt sich ein amerikanischer Raketenforscher nach Russland ab. Dort wird er mit offenen Armen empfangen – wenn da nicht dieser nagende Zweifel wäre. Ist der Seitenwechsel echt und darf man dem hochbrisanten Material vertrauen, dass dem KGB als „Willkommensgeschenk“ angeboten wird?
Die Paranoia der Geheimdienste wird hier so treffend beschrieben, dass der Leser selbst nicht mehr weiß, wem er was glauben will.
. - Im Auftrag des Drachen – Trevanian
(1974) Hemlock ist nicht nur anerkannter Kunsthistoriker und Extrem_Bergsteiger, er ist auch der eigenwilligste Mitarbeiter der Spezialabteilung „Strafaktion“ des US-Geheimdienstes, die in Aktion treten, wenn eigene Leute von der Gegenseite liquidiert werden. Dieses Mal führt ihn die Racheaktion an die berüchtigte Eiger-Nordwand. Eine mörderische Besteigung beginnt.
. - Dame, König, As, Spion – John le Carré
(1974) Im britischen Geheimdienst muss ein Maulwuf sein. Wer aber ist der Doppelagent, der insgeheim für Moskau arbeitet? Geheimdienstchef George Smiley soll gefälligst aufräumen und so wagt sich der in Ungnade gefallene Agent in einen Sumpf aus Lügen und Intrigen des kalten Krieges …
. - Der Fliegenpilz – Gerald Seymour
(1977) David Sokarev, ein israelischer Atomphysiker, ist auf einer Vortragstour durch England. Eine arabische Terroristengruppe hat den Auftrag, ihn zur Strecke zu bringen. Die ersten Anschläge misslingen und zwei der Terroristen kommen ums Leben. Famy, der unerfahrenste, kann sich retten und erreicht London auf Schleichwegen. Entschlossen, diesmal alles richtig zu machen …
. - Die Nadel – Ken Follett
(1979) – April 1944. Vor der schottischen Küste wartet ein deutsches U – Boot auf einen Spion. Man nennt ihn die Nadel.
Zwischen ihm und seinem Erfolg steht nur noch Rose, eine junge Engländerin. Doch wie soll eine einsame Frau, hin und her gerissen zwischen Pflicht und lang verdrängter Leidenschaft, einem Mann widerstehen, der zu allem bereit ist, um sein Ziel zu erreichen?
. - Sahara Duell – Len Deighton
(1979) CIA und KGB liefern sich eine tödliche Jagd um eine der modernsten Geheimdiensttechniken: Satellitenspionage.
Major Mann, CIA-Experte für sowjetische Elektronik, und Professor Bekuv, Wissenschaftler in KGB-Diensten, treffen in der algerischen Sahara aufeinander. Bekuv hat den Auftrag, Nachrichtensatelliten anzuzapfen. Er läßt sich auf ein gefährliches Doppelspiel ein, als er Major Mann das Angebot macht in den Westen überzuwechseln. Eine rasante Jagd beginnt: von der Sahara über New York, Paris und Dublin zurück in die Wüste.
. - Der Matarese-Bund – Robert Ludlum
(1980) Scofield – Amerikaner. Taleniekov – Russe. Todfeinde. Doch nun müssen sie zusammenarbeiten: Eine gigantische Verschwörer-Organisation will die Welt durch Mord und Terror in ein Chaos stürzen. Und so schließen sie Frieden für die Dauer der gemeinsamen Jagd.
. - Agentenpoker – Brian Freemantle
(1980) Nach getaner Arbeit soll der alternde Agent Charlie Muffin von seinen jungen, dynamischen Co-Agenten in eine Falle der Russen gelockt werden. Doch dabei haben die jungen Helden den alten Hasen gewaltig unterschätzt …
Eine Mischung aus R.E.D. und Expandables, sehr spannend und nicht minder vergnüglich, was belegt, dass Agenten auch wirklich witzig sein können.
. - Unser Mann in Camelot – Anthony Price
(1980) Den edlen König Artus und seine tapferen Rittern der Tafelrunde kennen alle. Ebenso das mächtige Schloss Camelot und den heiligen Gral. Doch leider verliert sich ihre Spur in den Nebeln von Avalon. Agent Dr. David Audley kann nicht fassen, dass er sich ernsthaft auf die Suche nach Camelot machen soll. Doch als weitere Artusjäger spuros verschwinden, scheint doch nicht alles nur märchenhaft zu sein …
Ein Meilenstein der Agenten-Persiflage.
. - Die Bourne-Identität – Robert Ludlum
(1981) Jason Bourne erwacht eines Tages an einem unbekannten Ufer mit Schusswunden und Gedächtnisverlust. Er ist ein Mensch ohne Vergangenheit und ohne Zukunft – gejagt von mächtigen Feinden. Der Rest ist Geschichte, die auch Lesemuffeln dank der enorm erfolgreichen Filmreihe mit Matt Damon kennen.
. - Gorki Park – Martin Cruz Smith
(1982) Im Moskauer Gorki Park werden drei Leichen entdeckt, deren Identifizierung professionell verhindert wurde. Die Ermittlungen führen Chefinspektor Arkadin tief in die Machenschaften rivalisierender Geheimdienste.
. - Der Wüstenwolf – George Tenner
(1982) Mitten im Sechstagekrieg zwischen Israel und den arabischen Staaten holt den Topagent der Israeli, Ephraim Goldschmidt, genannt der Wüstenwolf, die Vergangenheit ein, als er in Ostberlin, das Mädchen Nevena trifft, dessen Mutter er als 13jähriger im Lager Buchenwald geliebt hatte.
. - Gegner – Willi Voss
(1983) Beirut, Anfang der achtziger Jahre. Ein Mann kehrt zurück in ein Land, in dem er entführt und gefoltert wurde. In ein Land des Bürgerkriegs, voller Korruption und Gewalt. Sein Ziel ist simpel: Er will sich an dem Mann rächen, der ihm das angetan hat …
Ein schockierend aktuelles Buch, das zeigt, dass sich nichts geändert hat. Ein ungemütliches Buch, das zeigt, was mit Werten passiert, die man nicht mehr achtet. Oder mit Opfern, die Gerechtigkeit mit Rache verwechseln. Und warum Gewalt niemals eine Lösung ist.
. - Der Tag der Katze – Thomas Perry
(1983) Agent soll um jeden Preis verschwundene Papiere wiederbeschaffen – eine geheime Studie zur psychologischen Kriegsführung in Lateinamerika. Dabei gerät CIA-Agent Porterfield an den Ex-Söldner Chinese Gordon und dessen Katze Doktor Henry Metzger.
Wie ein chinesischer Kleinganove, der in L.A. von der CIA schikaniert wird, sich an dieser Recht und dabei nebenbei L.A. lahmlegt, ist außerordentlich vergnüglich und ein cleverer Hinweis auf unsere Verwundbarkeit in unserer Technik.
. - Tod und Nacht – Robert Littell
(1986) Die Schwestern Tod und Nacht sind zwei Top-Agenten der CIA. Diesmal geht es um die Ermordung einer missliebigen politischen Persönlichkeit: US-Präsident John F. Kennedy. Das Attentat soll aussehen, als sei es vom KGB verübt worden. Doch das will einehemaliger sowjetischer Geheimdienstoffizier unbedingt verhindern. Ein unerbittlicher Wettlauf mit der Zeit beginnt …
Kaum zu glauben, dass man dem Kennedy-Attentat wirklich nochmals neue Aspekte abgewinnen kann.
. - Jagd auf roter Oktober – Tom Clancy
(1986) Wenn ein sowjetischer Kapitän mit seinem kompletten U-Boot zum Gegner überlaufen will, dann muß er nicht nur die Verfolgung durch seine eigene Flotte fürchten und seine Besatzung täuschen, auch den Amerikanern muß er erst klarmachen, daß er keine feindlichen Absichten hat.
Berühmt auch durch die Verfilmung mit Sean Connery.
. - Dunn’s Dilemma – Stan Lee
(1987) Die BIBLIOTHEK, eine Schöpfung des brillanten Analytikers Harry Dunn, ist ein amerikanischer Geheimdienst – so geheim, daß nicht einmal der CIA genau weiß, was dort vor sich geht. Dunns Nachrichtenmaschine weiß alles. Denn sie ruft nicht nur per Computer die geheimsten Sitzungen und Truppenbewegungen im Ostblock ab, „Microcam“-Wanzen überwachen selbst das, was in den Schlafzimmern der eigenen Leute passiert, und ein Spezialist untersucht ihre Mülleimer. Doch dann scheint die Bibliothek ein Leck zu haben und niemand weiß, wer dahinter steckt. Dunn muß sich sogar selber verdächtigen – „der moderne Mensch, der sich auf der Suche nach sich selbst durch Daten wühlt“.
Technik-Wahn und Agentenroman – erstaunlich modern gerade in Zeiten von Social Media …
. - Trotzkis Rückkehr – Richard Hoyt
(1987) Trotzki ist nicht totzukriegen! Stalin hatte ihn 1926 in Alma-Ata kaltgestellt und ins Exil getrieben. Dann, an einem Augusttag des Jahres 1940, hatte ihn Stalins Eispickel in Mexiko getroffen. Doch jetzt steht Trotzki auf einer Kreuzung in New York und ist wild entschlossen, sich zu rächen.
Böse Satire und zugleich scharfe Kritik am Stalinismus.
. - Coq Rouge – Jean Guillou
(1988) Ein hoher Beamter der schwedischen Sicherheitspolizei, verantwortlich für die Terroristenbekämpfung, wird Opfer eines Attentats. Alle Spuren deuten auf einen Anschlag der PLO hin, dem weitere folgen sollen. Topagent „Coq Rouge“ übernimmt die Ermittlungen und gerät sofort zwischen alle Fronten.
Auch Schweden können Spionageromane schreiben. Und die Reihe um Agent Coq Rouge ist wirklich außergewöhnlich. und durchaus der berühmten Doppelnull ebenbürtig.
. - Das Vortex-Fiasko – Jon Land
(1988) Auch wenn das Radar es nicht anzeigt: Atomraketen sind auf dem Weg zu einen Schlag, der nicht nur das menschliche Leben der Erde vernichten, sondern den ganzen Planeten ausradieren soll. Diesem Vernichtungssturm steht der amerikanische Präsident genauso hilflos gegenüber wie der sowjetische Generalsekretär.
Es gibt aber drei Männer, die alles riskieren müssen, um das Leben der Welt noch einmal abzuwenden. Ein Wunder, dass Emmerich das noch nicht verfilmt hat.
. - Soldaten der Nacht – Alan Furst
(1988) Khristo Stoianev wird Zeuge, wie Faschisten seinen Bruder ermorden und laßt sich daraufhin vom NKWD anwerben.
Damit beginnt eine Odyssee durch das zerrissene Europa der Jahre 1934 bis 1945.
Erstaunlich präzsise und einfühlsam beobachtet, wenn man bedenkt, dass es eigentlich um eine moralisch fragwürdige Racheaktion geht.
. - Traumzeit für Agenten – Gisbert Haefs
(1989) Agent Delgrado, Spezialist fürs Grobe erhält einen neuen Auftrag: Ein Konzern, der hohe Steuern bezahlt und entsprechenden Einfluss besitzt, beutet interessante Bodenschätze aus – in einer fernen Gegend mit dunkelhäutigen Einwohnern. Aber Delgrado soll nicht, wie erwartet, den sich entwickelnden Befreiungskrieg bremsen, sondern fördern – gegen die eigenen Leute. Doch irgendwie mag er den angeblich hehren Absichten seiner Auftraggeber nicht so recht glauben.
Ein interessanter Einblick in die Mechanismen offenen und verdeckten Rassismus, der gerade heute wieder aktuell wird.
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In den Wäldern von Borodino – Nelson DeMille
(1989) Moskau, in den 80ern. Die US-Botschaft erreicht ein mysteriöser Anruf: Ein junger amerikanischer Tourist, der sich in den Wäldern bei Borodino verfahren hat, ist dort auf eine ungeheuerliche Einrichtung gestoßen – eine »Fabrik der Spione«, in der amerikanische Vietnam-Kriegsgefangene seit Jahrzehnten festgehalten und gezwungen werden, russische Agenten zu US-Bürgern auszubilden. Kurz nach dem Telefonat ist der Amerikaner spurlos verschwunden. CIA-Agent Sam Hollis wagt sich in die Wildnis, um der Sache nachzugehen…
. - Das Pharao-Komplott – Philipp Vandenberg
(1990) Irgendwo im Sand Ägyptens liegt das Grab des Imhotep – Wunderheiler, Arzt und Gott – und sein tödliches Vermächtnis, auf das alle Geheimdienste scharf sind. Eine altägyptische Schrifttafel führt auf die Spur eines der ungelösten Rätsel der Geschichte. Wer dieses Grab im Wüstensand findet, dem winken nicht nur unermeßlicher Reichtum, sondern auch Macht und unsterblicher Ruhm.
Ein spannender Mix aus Historienroman, Schatzjagdabenteuer und Polit-/Agententhriller.
. - Das Veteranentreffen – Peter Schmidt
(1990) In einem Westberliner Hotel treffen ausgemusterte Agenten verschiedener westlicher Geheimdienste zusammen, eingeladen von Asch, einem ehemaligen Geheimdienst-As. Der fühlt sich zu fit fürs Altersheim und will mit seinen ehemaligen Kollegen einen geheimen Veteranen-Club gründen, um die Entspannungspolitik zu unterstützen. Denn mit dem alten Wissen könnten sie Druck ausüben und Politiker beeinflußt, wenn nicht sogar gestürzt werden.
Das Bild einer friedlichen Welt ist bestechend, doch der zynische Frank Sander, glaubt das nicht so recht. Und ein Mordanschlag scheint ihn zu bestätigen.
Eine Utopie als Agenten- und Spionageroman? Ja, das kann funktionieren
. - Die letzte Verschwörung – Sidney Sheldon
(1991) Topagent Commander Bellamy bekommt den Auftrag, die Hintergründe der Explosion eines Nato-Wetterballons in einem abgelegenen Schweizer Bergdorf zu untersuchen. Der Ballon soll mit High-Tech-Spionagegeräten ausgerüstet gewesen sein. Bellamy ahnt nicht, dass er den gefährlichsten Auftrag seiner Karriere angenommen hat, bis er in der Schweiz ankommt – und vom Jäger zum Gejagten wird.
. - Feuerprobe – Peter Zeindler
(1991) Zürich, Kaiserslautern, Ramstein, Zwickau, Karl-Marx-Stadt und ein Wald bei Gera – das sind Schauplätze dieses Romans. Erzählt wird die Geschichte des DDR-Spions Gerd Brenner, der 20 Jahre lang für den ostdeutschen Geheimdienst gearbeitet hat und der nun, nachdem die DDR aufgehört hat zu existieren, nicht weiß, was werden soll.
Ein Psychogramm der Wende irgendwo zwischen Stasi und Nostalgie-Kritik.
. - Der Prinz der Finsternis – Peter Harding
(1993) Im Jahre 1301 bröckelt der Frieden zwischen England und Frankreich. Darum soll König Edwards Sohn und Erbe, Isabella, die Tochter von König Philipp heiraten. Leider hat der Prinz das Zeug zum Bad Boy. Kaum hat er seine Geliebte Eleanor in ein Kloster abgeschoben, sorgt seine Beziehung zu seinem Günstling für den nächsten Skandal. Als Lady Eleanor tot aufgefunden wird, rutschen die diplomatischen Beziehungen auf einen Tiefpunkt. Im Auftrag des besorgten Königs soll Meisterspion Hugh Corbett aufklären, wem so an einem Krieg zwischen England und Frankreich gelegen ist.
. - Enigma – Robert Harris
(1995) Enigma – bis heute ein Faszinosum. Gemeint ist die Wunder-Chiffrier-Maschine, die den Funkverkehr der gefürchteten deutschen U-Boote so genial verschlüsselt, dass er scheinbar nicht zu knacken ist… Eine nahezu unlösbare Aufgabe für den Secret Intelligence Service, aber lebenswichtig für den Krieg zur See.
Es beginnt ein Wettlauf mit der Zeit, der plötzlich sogar in den eigenen Reihen sabotiert zu werden scheint…
Fakten und Mythen vermischen sich zu einem genialen Agenten- und Spionageroman und mitreißendem Thriller. - Zufallscode – Robert Littell
(1995) Lemuel Falk ist besessen vom Zufall: Der berühmte russische Chaos- und Zufallsforscher arbeitet an einem geheimen Codiersystem. Als Lemuel eine Stelle an einer US-Universität bekommt, scheint sich sein Traum von einem glücklichen Leben endlich zu erfüllen. Doch plötzlich tauchen Geheimagenten auf, und ein Serienkiller scheint willkürliche Morde zu begehen. Alles nur merkwürdige Zufälle?
. - Die Fährte – Carol Doumani
(1996) Neuerdings unter dem Titel »Der China-Chip«
Eine jungverheiratete Frau muss erkennen, dass ihr Mann als Agent ein Doppelleben führt und in erbitterte Auseinandersetzung zwischen chinesischem Geheimdienst und der CIA um einen geheimnisvollen Superchip verwickelt ist.
Spannender Mix aus Mystery und Agenten- und Spionageroman.
. - Der Unberührbare – John Banville
(1997) Am Ende seines Lebens wird ein angesehener Kunsthistoriker als Doppelagent enttarnt. Nun zieht er eine Bilanz seines bewegten Lebens – seine Zeit im dekadenten London der 30er Jahre bis zu seinen Einsätzen als russischer Spion.
Ein Kaleidoskop der großen Momente des Jahrhunderts und ein Psychogramms eines Menschen, der sich in seinen Rollen und Lügen selbst verliert. Ein Agenten- und Spionageroman, der zeigt, was dieses Leben aus seinen Helden macht.
. - Jagd auf Matutin – Arturo Pérez-Reverte
(1997) Eine verfallene Kirche in Sevilla, eine schöne Adelige, ein Hacker Bestechung, Mord
Padre Lorenzo Quart, Agent des päpstlichen Geheimdienstes, gerät in einen wilden Strudel weltlicher und geistlicher Gefahren.
Natürlich kann auch der größte Geheimniskrämer aller Zeiten – die Kirche selbst -nicht auf einer Liste der Agenten- und Spionageromane fehlen.
. - Der Spion und der Dichter – Liaty Pisani
(1997) Im Sommer 1980 stürzt ein italienisches Passagierflugzeug mit 81 Insassen vor Palermo ins Meer. Offensichtlich abgeschossen. Wer steckt dahinter? Die NATO? Libyen?
Vor dem Hintergrund der bisher unaufgeklärten realen „Affäre Ustica“, lässt Pisani seinen Agent Ogden ermitteln. Und was er herausfindet, ist beklemmend, denn was ist Fiktion und was zynische Polit-Realität?
. - Hongkongs Leichen sind sehr tot – Harry Türk
(1998) Einen Tag nach der Übernahme Hongkongs durch das ‚Mutterland‘ wird der Chef eines großen Hongkonger Boulevardblattes ermordet aufgefunden. Da sich das Blatt kritisch gegenüber China geäußert hatte, liegt der Verdacht nah, dass der chinesische Geheimdienst einen Gegner ausschalten wollte. Um den Fall nicht an die große Glocke zu hängen, zieht man den gewieften Privatermittler Lim Tok hinzu. Der merkt bald: Ein Interesse an Hongkong scheinen viele zu haben…
. - Der Infekt – Uwe A.O. Henlein
(1998) Uwe O. A. Heinlein, Professor für Genetik an der Heinrich-Heine-Universität in Düsseldorf, packt in seinem Thriller „Der Infekt“ ein heißes Eisen an. Die Produktion von gentechnisch erzeugten Hybridviren für rekombinante Impfseren ist längst keine wissenschaftliche Fiktion mehr. Die Eigenheit dieser Impfseren liegt darin, dass die Wirkung nach der Impfung sich durch Übertragung auf andere Tiere von selbst vervielfacht. Die Gefährlichkeit dieser Hybridviren, die bei Verunreinigung der DNA-Stämme entstehen, ist eine mittlerweile bestätigte Tatsache. Die alle Verschwörungsspekulationen um Corona natürlich befeuert.
. - Ein Püppchen für das Ungeheuer – Viktoria Platowa
(1999) Eine junge Russin verliert bei einem Unfall ihr Gedächtnis und gerät in die Fänge eines Geheimdiensthauptmanns. Die Frau mutiert zu einer Wunderwaffe. Grandioser Roman um Manipulation.
Es ist faszinierend, wie anders eine Russin einen Agenten- und Spionageroman erzählt.
. - Völker dieser Welt, relaxt! – Tom Robbins
(2000) Was haben ein zur Nonne gewordenes Nacktmodell, ein Urwaldmagier, eine Großmutter, eine scharfe Lolita und der Papst gemein? Sie sind Albtraum und Erlösung für eine CIA-Agenten…
Ich gebe zu, mit dieser Frage war meine Neugier geweckt – Abgefahren wie Tom Sharpe, hintersinnig wie Terry Pratchett und bildgewaltig wie Tarantino – Sehr unterhaltsam.
. - Grace Flint – Der 1. Plan – Paul Eddy
(2000) Auch unter dem Titel »Grace Flint«. Bemerkenswert straff erzählte Trilogie um eine englische Undercover-Agentin auf Rachefeldzug gegen ihre ehemaligen Peiniger. Hart, böse und sehr düster.
Sehr bildhaft beschrieben wie eine Frau an den ganz großen Rädern im Politzirkus und bei der Hochfinanz dreht und dabei ihre Menschlichkeit riskiert.
. - Prinzessin Liederlich – Fred Willard
Überdrehter Klamauk um kreative Beschaffung finanzieller Mittel für abgehafterte Geheimdienstabteilungen. Respektlos, zynisch, schwarz-humorig.
Ein teilweise brüllend komischer Agenten- und Spionageroman hart an der Grenze zum Klamauk.
. - Die Blutprinzessin – Jean-Paul Manchette
(2001) Die Reporterin Ivory Pearl kommt 1956 auf Kuba einem alten Verbrechen auf die Spur, bei dem die Tochter eines Waffenhändlers entführt wurde. Damit wird Ivory zu einer Schachfigur im blutigen Spiel von westlichen Geheimdiensten und internationalen Waffenhändlern. Ein beklemmender Blick auf die politischen Ereignisse des Jahres wie die Erhebung der castristischen Bewegung, den Algerienkrieg, den Ungarnaufstand …
. - Das Haus an der Klippe – Reginald Hill
(2001) Ein missglückter Versuch, die Frau des lokalen Polizeichefs zu entführen, führt auf die Spur einer IRA-Terrorgruppe, die sich als Waffenschieber versucht.
Trügerisch betulicher Landhaus-Krimi, der dann plötzlich in einen burlesk-dramatischen Agenten- und Spionageroman umschlägt
. - Der 21. Juli – Christian von Ditfurth
(2001) Ein atmosphärisch dichter Thriller – ein fesselndes Spiel mit der Wirklichkeit.
Stellen Sie sich vor, Hitler wäre bei dem Attentat vom 20. Juli 1944 getötet worden. Doch die Verschwörer werden von der SS ausgespielt. Mit Anbruch des 21. Juli stürzt die Welt in ein neues Inferno.
Spannende alternative Geschichte.
. - Im Namen von Ismael – Guiseppe Genna
(2002) Mailand im Oktober 1962: Bei einem Gedenkstein für ermordete Partisanen wird eine Kinderleiche gefunden. Dann stürzt mit dem Flugzeug der legendäre Enrico Mattei ab, jener Ölmagnat, der Italiens Unabhängigkeit von den Vereinigten Staaten anstrebte. Die Fälle bleiben ungeklärt, vierzig Jahre lang, auch die Geheimdienste scheitern.
Im März 2001 sollen sich die ehemals Mächtigen der Welt am Comer See treffen, Bush sen., Gorbatschow und Kissinger sind geladen. Abermals droht ein Attentat. Da verdichten sich plötzlich die Spuren. Verbindungen treten zutage, die bis zu Herrhausen und in den Hamburger Hafen führen… Ein spannendes Ineinander aus Facts und Fiction, bei dem Angst und Terror den Takt – und das Denken vorgeben. Ein faszinierender Blick in die Wirkungsweise modernen Terrors.
. - Die Leopardin – Ken Follett
(2002) Sie ist schön, sie ist mutig, und sie hat einen tollkühnen Plan: Felicity Clairet, genannt „die Leopardin“, britische Agentin im besetzten Frankreich. Um ihr Ziel zu erreichen, muss sie ein Team zusammenstellen, das nur aus Frauen besteht. Dabei kann sie nicht wählerisch sein. Denn für ihr Vorhaben bleiben ihr genau zehn Tage Zeit. Und der Feind ist der Leopardin bereits auf der Spur.
. - Das Reich der Schatten – Alan Furst
(2002) Paris, 1938. Nicholas Morath, Kavallerieleutnant a.D., ist ein attraktiver aber stinkfauler Charmeur mit einer gehörigen Portion Selbstironie. Gelegentlich unternimmt er für seinen Onkel, den ungarischen Diplomaten Graf Janos Polanyi, halb offizielle Dienstreisen nach Osteuropa; der mit Moraths Hilfe von Paris aus seinen eigenen Kampf gegen die ungarischen Faschisten führt.
Die Gefahr eines Krieges in Europa wächst, und Polanyis Aufträge werden immer mysteriöser. Nachdem Hitler in Prag einmarschiert ist, riskiert er hinter den feindlichen Linien sein Leben für ein freies Europa.
Spannender Agenten- und Spionageroman, der anschaulich ein Gefühl für Osteuropa vermittelt, das wir immer noch nicht wirklich verstehen.
. - Die Furien des Verschwindens – Christine Calissano
(2003) Irene Bettini arbeitet beim italienischen Geheimdienst in Rom als instinktsichere Analystin. Als Roberto Taddei, ein Agent aus dem operativen Bereich, ihren Rat braucht, wird ihr Leben auf den Kopf gestellt. Denn Tadei muss aufklären, wie Informationen der höchsten Geheimhaltungsstufe der Cosa Nostra zugespielt werden konnten.
Eine Agentin in Italien – Eine Mischung die wirklich gut funktioniert. - Konzert für Spion und Orchester – Uri Adelmann
(2003) Wie hängen Bach, Geheimdienst und Kirche zusammen? Zumindest eine einfache Antwort gibt es auf diese Frage. Dies sind die Themen des Romans „Konzert für Spion und Orchester“ von Uri Adelman. Sein erstes Buch, wie er im Vorwort schreibt.
Ein Schweizer führt die Musik in den Spionageroman ein – und das sehr gekonnt.
. - Zum Abschuss frei – Claire McNab
(2003) -Von ihrem Trainingscamp in den wilden Komberleys im Nordwesten Australiens aus operiert eine extremistische Gruppe, die für diverse Terroranschläge verantwortlich gemacht wird. Geheimdienstagentin Denise Cleever bekommt den Auftrag, sich unter falschem Namen Zugang zum Camp zu verschaffen. Denise weiss, dass ihr Leben davon abhängt, ihre Rolle durchzuhalten. Als die Gruppe sie beauftragt, einen Politiker umzubringen, sieht sich Denise vor die schwierigste Entscheidung ihrer Laufbahn gestellt: einen Unschuldigen zu ermorden oder selbst zu sterben.
. - Die Achse des Bösen – Glenn Meade
(2003) Abu Hasim, der meistgesuchte Terrorist der Welt, plant den entscheidenden Schlag gegen seinen Todfeind, die Vereinigten Staaten von Amerika.
Der Fanatiker hat sich in den Besitz eines chemischen Kampfstoffes gebracht, der an Zerstörungskraft alles bisher Dagewesene in den Schatten stellt. Ein Kampfstoff, der irgendwo in der amerikanischen Hauptstadt Washington versteckt wurde. Hasim setzt der US-Regierung eine Frist von sieben Tagen: Werden innerhalb dieser Zeitspanne nicht eine Reihe von Forderungen erfüllt, sieht sich die mächtigste Nation der Erde in ihrer Existenz bedroht …
Spannend, aktuell und ein Titel, der auch in der echten Politik Geschichte machte …
. - Jaime Bunda, Geheimagent – Pepetela
(2004) Ein unmotivierterer Agent als Jaime Bunda ist in unserer Liste nicht zu finden. Zwei Jahre arbeitet er schon im Bunker, der Zentrale des angolanischen Geheimdienstes, bevor er seinen ersten Fall erhält. Doch in der Hauptstadt Luanda besteht Demokratie nur auf dem Papier für die Entwicklungshilfe und Vitamin B ist alles.
Ein ungewöhnliches Buch eines bekannten afrikanischen Autors, der hier unter Pseudonym aus vier Perspektiven die Ermittlungen Bundas beschreibt und damit auch ein Gefühl für Angola vermittelt.
Sicherlich eines der ungewöhnlichsten Bücher auf unserer Liste
. - Tokio Killer: Die Rache – Barry Eisler
(2004) John Rain, Auftragskiller und Spezialist für natürliche Tode, soll einen letzten Auftrag für den japanischen Geheimdienst übernehmen. Murakami, ein wichtiger Handlanger der japanischen Mafia, soll unauffällig aus dem Weg geräumt werden. Mit falscher Identität in Tokios Unterwelt, bemerkt Rain schnell, dass er sich auf ein höchst gefährliches Spiel auf Leben und Tod eingelassen hat. Gerade will er sich aus dem Auftrag zurückziehen, da kommt sein engster Mitarbeiter und Freund Harry ums Leben – ein Mord, der Murakamis Handschrift trägt. Ab jetzt kennt John Rain nur noch eins: gnadenlose Rache…
. - Der Protektor – David Morell
(2004) Der Personenschützer und ehemalige Elitesoldat Cavanaugh soll einem brillanten Wissenschaftler eine neue Identität besorgen und ihn gegen feindliche Angriffe trainieren. Doch bei einem verheerenden Anschlag auf sein Team muss Cavanaugh erkennen, dass sein Klient ganz andere Ziele verfolgt.
Ein erfrischend anderer Ansatz für einen Agenten- und Spionageroman, gepaart mit Hightech und reichlich Adrenalin - Das Hiroshima-Tor – Ilkka Remes
(2004) Auf der Brücke Pont Marie wird eine Aktentasche in die Seine geworfen, eine Frau springt hinterher, ein Mann folgt. Der Mann taucht wieder auf – die Frau nicht. Jemand hat ihr unter Wasser die Kehle durchgeschnitten.
Wie hängt das mit der mysteriösen Diskette zusammen, deretwegen die finnische Präsidentin zurücktreten musste. Ein Reporter will den Inhalt der Diskette veröffentlichen. Weil die Wahrheit ans Licht muss. Doch bei seiner Recherche verstrickt er sich immer mehr in einem Gewirr aus mittelalterlichen Karten, genetischen Codes und Nachwirkungen des Kalten Krieges. Und so zeigt sich, dass Geheimdienste und Geheimbünde gleichermaßen diese Informationen wollen, die es eigentlich gar nicht geben darf.
Ja – Die Finnen können das auch. Ein eigenwilliger, sehr individueller Mix aus Verschwörungsthriller im Stil von Dan Brwon und handfestem Agenten- und Spionageroman.
. - Das Herz des Jägers – Deon Meyers
(2005) Exagent Tiny soll für einen alten Bekannten eine Festplatte auf einem Flug mitnehmen. Er ahnt nicht, dass er damit mächtigen Geheimdiensten in die Quere kommt.
Ein cleverer Thriller der Südafrika hinter seiner Tourismuskulisse dem Leser näher bringt, wie es seit Tom Sharpe niemand mehr getan hat.
Ein moderner Klassiker eines vielversprechenden südafrikanischen Autors.
. - Der Dritte Sumpf – Bernhard Kinkel
(2005) Ein ehemaliger Stasi-Agent und seine amerikanische Freundin geraten im Jemen zwischen die Fronten …
Ein mal völlg anderer Thriller, denn hier sind einmal die Amerikaner die Bösen. Aufbauend auf den Verhörmethoden unter Bush und Obamas Drohnenkrieg gerät der nur noch ergebnisorientierte Kampf gegen den internationalen Terrorismus ohne Recht und Moral schnell zu Terror ganz eigener Art.
. - Fass nicht an die Haut des Drachen – Guiseppe Genna
(2005) Spionage aus Italien: Sein erster Auftrag als Agent des neuen Europäischen Geheimdiensts ist eine herbe Enttäuschung: Guido Lopez soll als Chauffeur die völlig verstörte Gattin eines reichen Mailänders nach Hause fahren. Doch die Frau scheint wirklich Todesangst zu verspüren und so wird Lopez neugierig: Was hat es mit dem Frischfleisch, dem Chinesen und den verschwundenen Leichen auf sich? Ihr Mann weicht Lopez‘ Fragen aus und am nächsten Tag ist das Ehepaar tot. Und Lopez mittendrin in einer globalen Verschwörung.
. - Die Virus-Waffe – James Becker
(2006) Schatzsucher vor Kreta entdecken in einem alten amerikanischen Flugzeugwrack einen geheimnisvollen Metallkoffer. Nachdem er ihn genauer untersucht hat, erleidet er innerhalb weniger Stunden einen grauenvollen Tod. Als ein britischer Agent der Sache auf den Grund gehen will, trifft er auf ein Säuberungsteam der CIA, die bereits das Wrack vernichtet hat und alle Zeugen beseitigt. Um eine unfassbare Wahrheit zu vertuschen …
. - Der Afghane – Frederick Forsyth
(2006) – Al Isra heißt der Plan eines Anschlags der Al Quaida von unvorstellbarem Ausmaß. Als CIA und SIS zufällig davon erfahren, bleibt nur noch eine Chance: Ein Agent muss in die Schaltzentralen des Terrornetzwerks eingeschleust werden, der die Zielkoordinaten des Attentats herausfindet.
Brandaktuelles Thema, mitreißend geschrieben – und das Finale ist so mit das Spannendste, was das Genre Agenten- und Spionageroman in den letzten Jahren zu bieten hatte.
. - Der Schläfer – Daniel Silva
(2006) Der Anschlag auf die israelische Botschaft in Rom ist präzise und brutal. Allon entdeckt, dass der Top-Terrorist, der hinter diesem Anschlag steckt, einen noch viel verheerenderen Coup plant. Um ihn aufzuhalten, muss er sich in seine Hände begeben …
Ein Nahost-Thriller, der sehr beklemmend zeigt, wie verfahren die Situation ist, auch wenn ein paar historische Ungenauigkeiten für den Plot in Kauf genommen werden.
. - Ruhelos – William Boyd
(2007) Ein heißer Sommer in den 7oer Jahren. Ruth kommt einem dunklen Geheimnis ihrer Mutter auf die Spur, die im Weltkrieg als Spionin für die Russen gearbeitet hat. Und plötzlich ergeben viele ihrer Wunderlichkeiten Sinn. Allerdings keinen schönen …
Ein schlauer Agenten- und Spionageroman, der auf zwei Zeitebenen erzählt wird und sowohl psychologisch als auch politisch stimmig ist. Und sehr, sehr spannend noch dazu.
. - Der Amerikaner – Andrew Britton
(2007) Panik in Washington: Unmittelbar vor einem Treffen des Präsidenten mit europäischen Staatschefs wird ein US-Senator auf offener Straße getötet und ein Selbstmordattentäter sprengt einen Gebäudekomplex. Hinter der Sache steckt ein Überläufer der mit Terroristen im Nahen Osten kooperiert. Nun soll CIA-Agent Kealey ihn stoppen.
Eine Hommage eines jungen Autors an den großartigen Tom Clancy und auf dieser Liste, weil die Filmrechte dieses Agenten- und Spionageroman für eine Rekordsumme ersteigert wurden.
Weiterführende Links zu Agenten- und Spionageroman:
- Eine Liste vom Feuilleton beachteter Agenten- und Spionageromane gibt es beim Perlentaucher*
- Und wer lieben was auf die Ohren will, findet bei Audible eine entsprechende Liste*.