Blog den Blog: Katjas Bücher und Rezepte
Heute sind wir bei zu Besuch bei Katjas Bücher und Rezepte (Link*). Entstanden ist der Blog 2013 und betrieben wird er von Namensgeberin Katja zusammen mit ihrem Team, Markus und Sylvia.
Dieser Buchblog hat es geschafft, sich gegen Hunderte von Mitbewerbern der Longlist Buchblog durchzusetzen und hat einen der begehrten Plätze auf der Midlist Buchblog von Monika Schulze von „Süchtig nach Büchern„, unserer strengen Blog-Jurorin und Vorjahressiegerin, ergattert. Damit hat der Geschichtentänzer allerbeste Chancen, den Skoutz-Award 2020 zu gewinnen.
Dem Team ist eine bunte Mischung wichtig, sowohl was Themen als auch Genres betrifft. So finden sich Rezensionen, Autoreninterviews, Eventberichte, Rezepte, Reiseberichte, Berichte zu Motorradtouren und hin und wieder sogar Filmtipps auf dem Blog. In den letzten Jahren gab es außerdem einen Adventskalender; ob es für 2020 auch einen geben wird steht allerdings noch nicht fest.
Bei den Genres wird es ebenfalls bunt. In Rezeptsprache (Katja kocht leidenschaftlich gerne!) ausgedrückt kann man das ungefähr so zusammenfassen: in der Pfanne von Katjas Bücher und Rezepte schmort die Zeitgenössische Literatur und die Krimis. Die Mischung wird gewürzt mit historischen Romanen und Liebesromanen. Dazu gibt es eine Prise Fantasy und Biographien und alles wird noch einmal kräftig mit Koch- und Kinderbüchern nachgewürzt.
Neben dem Blog sind Katja und ihr Team zudem auf Facebook*, Amazon* und hin und wieder auch auf Lovelybooks* und der Lesejury* unterwegs.
Dazu noch ein paar Fragen an Katja von Katjas Bücher und Rezepte:
In einem Wort: Was bedeutet für dich „Bloggen“?
Leidenschaft
Wann und wie kamst du dazu, deine Buchleidenschaft im Internet mit einem Blog auszuleben?
Ich wollte eigentlich nur für mich selbst eine Art Lesetagebuch anfangen, wo ich meine Eindrücke zu Büchern reinschreiben kann. Dann wurde ich aber überredet, einen Blog einzurichten, der sich dann irgendwann verselbstständigt hat. Zu den Rezensionen kamen dann Interviews, Rezepte und als mein damaliger Freund (und jetzt Ehemann) mit eingestiegen ist, kamen dann noch Kinokritiken, Motorradberichte und von ihm inspiriert, Reiseberichte hinzu.
Da ist damals ja ein richtiger Stein ins Rollen gekommen!
Was ist der außergewöhnlichste Beitrag, den du jemals verfasst hast?
Oh, gute Frage. Ich glaube, da gibt es derzeit keinen.
„Es wird immer weniger gelesen“ – Wie reagierst du auf diesen Satz?
Da kann ich nur mit dem Kopf schütteln. Von mir selbst geh ich dabei gar nicht aus, ich bin eh eine Leseratte. Aber wenn ich hier in die Buchläden gehe, sehe ich die Schlangen an der Kasse, die interessierten Leser, die durch den Laden streifen. Auch in meinem Umfeld greifen viele zu Büchern. Auch meine Kinder mit 3 und 5 Jahren lieben mittlerweile Bücher.
Und es ist ja auch nicht so, dass Lesebegeisterung etwas ist, was eine Gesellschaft auf immer verlieren kann. Selbst jemand, der noch nie viel gelesen hat, kann mit dem richtigen Buch zur Leseratte werden.
Gibt es goldene Regeln, die man beim Bloggen beachten sollte?
Ganz bestimmt. Nur kenne ich diese nicht. Ich habe einfach drauf los gebloggt.
Manchmal ist ‚einfach drauf los‘ auch einfach die beste Art und Weise, etwas Neues entstehen zu lassen. 😉
Obwohl – eine Regel habe ich: Auch wenn ich den Autor, dessen Buch gelesen wird, sehr gut kenne / mag etc. ist das keine Garantie für eine gute Rezension. Ich lasse mich nicht kaufen oder bestechen – wenn mir ein Buch nicht gefällt dann sage ich das klipp und klar. Also: meine goldene Regel ist EHRLICHKEIT und Unvoreingenommenheit. Gefälligkeitsrezensionen gibt es bei mir nicht.
Wie viel Zeit investierst du am Tag oder in der Woche in den Blog? (Welche Arbeitsschritte usw)
Das ist sehr unterschiedlich und lässt sich nicht so einfach beantworten. Manchmal ist es viel zu viel, manchmal auch recht wenig.
Was macht für dich einen guten Blog aus?
Einen guten Blog macht in meinen Augen das Herzblut aus, mit dem er geführt wird. Es mit nicht komplett profihaft gemacht sein, das ist meiner auch nicht. Leidenschaft für das was man tut, Ehrlichkeit in den Rezensionen – das ist für mich das A und O. Ich brauche keine ständigen Gewinnspiele oder Verlosungen, keine Blogtouren oder ähnliches.
Einige gesetzliche Hürden (DSGVO und aktuell der umstrittene Artikel 17) machen Bloggern das Leben schwer. Hast du schon einmal darüber nachgedacht, mit dem Bloggen aufzuhören?
Oh ja und das mehr als einmal. Was aber nicht an den gesetzlichen Hürden liegt sondern eher im privaten Umfeld. Es gab eine Zeit, da war ich Blog-Müde. Das ständige posten müssen, Content schaffen. Das „lesen müssen“, da sich Rezensionsexemplare stapelten. Ich stand irgendwann im Buchladen, starrte auf all die Bücher und hatte keine Lust. Keine Lust mehr, zu einem Buch zu greifen, da sich zu Hause der SUB türmte.
Wenn man das Gefühl hat, nicht mehr hinterher zu kommen und Lesen eine Pflicht wird, kann das wirklich jede Leselust ersticken. Wie hast du das überwunden?
Da habe ich als ersten kräftig aussortiert, als zweites beschlossen weniger zu bloggen. Ich habe den Rhythmus der Artikel verändert, statt jeden Tag oder jeden zweiten Tag etwas zu bringen, habe ich es eine Zeitlang auf alle 3 oder 4 Tage runtergeschraubt. Als drittes habe ich meine Rezensionsexemplare gekürzt, habe weniger angenommen.
Und siehe da: ich gehe wieder gerne in den Buchladen zum Stöbern und bringe neuerdings immer wieder etwas mit nach Hause. Ich habe wieder Spaß am Lesen und damit auch am Bloggen gefunden.
Dieser Tipp könnte sicherlich auch anderen dabei helfen, ihre Begeisterung fürs Lesen wieder anzufachen.
Bücher sind deine Leidenschaft, welches hat dich am meisten geprägt?
Am meisten geprägt haben mich glaube ich die Bücher meiner Kindheit. Die, die ich als kleines Kind vorgelesen bekommen habe (Danke Oma) und die, die ich dann als Schulkind sobald ich selbst lesen konnte, verschlungen habe. Das Lieblingsbuch meiner Kindheit war „Nesthäkchen“ von Else Ury, die DDR-Klassiker „Ottokar Domma“ sowie „Alfons Zitterbacke“ und so viele mehr.
Wenn du für einen Tag in ein Buch reisen könntest, in welches würde es dich ziehen?
Oh … da gibt es einige. Ich hätte gerne an der Seite von Nesthäkchen Annemarie Braun das Berlin der Kaiserzeit erlebt. Ich wäre gerne mit Heidi durch die Schweizer Alpenwelt gezogen und hätte Ziegen gehütet. Ach ja, und natürlich wäre ich gerne mit Harry, Ron und Hermine auf Hogwarts gewesen.
Das sind nur einige „Ziele“, die mir auf die Schnelle einfallen.
Bist du ein mutiger Mensch? Wann hast du das letzte Mal was zum ersten Mal gemacht und was war das?
Mutig? Ich? Oh nein, ich glaube das würde ich ganz eindeutig mit Nein beantworten.
Wenn ich mutig wäre, würde ich mir ein paar meiner Träume erfüllen, die wirklich Mut brauchen: wie zum Beispiel einen Fallschirmsprung, einen Helikopter-Rundflug oder gar den Falknerschein, von dem ich träume.
Wir haben alle Träume, die aus den verschiedensten Gründen solche bleiben. Und das ist auch völlig in Ordnung so, solange man sich immerhin ein paar davon erfüllt – und erfüllen kann.
Wann habe ich zum letzten Mal etwas zum Ersten Mal gemacht? Oh weh was für eine Frage. Lass mich kurz nachdenken …
Ich habe 2018 meinen ganzen (okay – halben Mut) zusammen genommen und ein Kinderbuch mit unseren Reiseerlebnissen geschrieben. So im Stil von Lilly und Nikolas aus der Kinderbuchreihe des Biber und Butzemann-Verlages. Dann verließ mich der Mut jedoch und ich habe es nur in einer Mini-Auflage privat drucken lassen und es zu Weihnachten im Familien- und Freundeskreis verschenkt. Es als Selfpublisher rauszubringen – da fehlte dann doch der Mut.
Schade. Aber es ist auch wichtig, dass du dich mit deinen Entscheidungen wohlfühlst.
Und ich werde am 12. Juli an meinem ersten Lauf, dem LadiesRun, teilnehmen. Also ein „erstes Mal“, das mir quasi noch bevorsteht.
Wir erwarten deinen Bericht! 😉
Was machst du, wenn du eine Nacht im Kaufhaus eingeschlossen wärst?
Was für ein Kaufhaus? Ein richtiges? So mit allen Abteilungen?
Natürlich! Mit allem Drum und Dran.
Dann würde ich mir zuerst bei den Lebensmitteln einen Nuss-Mix und Schokolade holen und vielleicht eine gute Flasche Wein. Dann würde ich eine Etage weiter wandern und mir ein Paar gute Bücher aussuchen. Bei den Klamotten würde ich schauen, ob ich irgendwas kuschliges finde und damit weiter in die Elektroabteilung gehen. Dort muss eine Taschenlampe mit, falls das Licht ausgeht und schlussendlich würde ich mir in der Abteilung für Bettwäsche eines der Musterbetten aussuchen, mich in die Kissen kuscheln und so lange schmökern, bis mir entweder die Augen zufallen oder mich der Wachdienst findet und rausschmeißt.
Welche Superkraft hättest du gerne?
Ich wäre gerne mutig und stark, um damit meine beiden Kinder zu schützen und sicher, ohne eine Helikopter-Mutter zu werden, durch ihre Kindheit und Jugend zu begleiten.
Welcher Irrtum kursiert über dich?
Alle denken immer, ich bin ein sehr aufgeschlossener Mensch, der ohne Probleme auf andere zugeht. Ein Mensch, der viel lacht und keine Probleme hat oder nicht traurig ist. Das ist die Fassade, die ich im privaten und im beruflichen zeige. In Wahrheit bin ich eher schüchtern und auch oft mal traurig.
Was würdest du deinem 10 Jahre jüngeren Ich raten?
Geh deinen Weg, kämpfe für das was dir wichtig ist und schau genau hin, wer sich „Freund“ nennt.
Was wolltest du der Welt schon immer einmal sagen? Raus damit!
Lest Bücher! Seid mutig! Und kämpft für das was wichtig ist. Seid neugierig und probiert auch mal Sachen aus.
One Comment
Ina
Ein toller Beitrag und vor allem so offen und ehrlich. Klasse. Vielen Dank für diesen Einblick.