zu Besuch bei Ann-Kathrin Karschnick

Heute bin ich im schönen Schleswig-Holstein, um Fantasy-Autorin Ann-Kathrin Karschnick zu treffen. Ich bin froh, dass mich der American Football-Fan zwischen eines der Spiele, die sie für die Schwarzenbek Wolves organisiert und ihre Dr. Who-Termine einplanen konnte. Klingt alles in jedem Fall sehr spannend und ich bin schon neugierig, was ich sonst noch so über sie erfahren werde.

 

zu Besuch bei Ann-Kathrin Karschnick, der Frau im grünen Kleid …

 

In einem Wort: Was bedeutet für dich „Schreiben“?

Freiheit

Ein Gefühl, das du sicher auch mit deinen Büchern rüberbringst 🙂

 

Was ist der seltsamste Ort, an dem du je geschrieben hast?

Seltsam trifft es bei mir meistens nicht, da ich fast ausschließlich zuhause oder in der Bahn schreibe.

Also eher klassisch … Gab es dennoch mal Schreiblocations, die eher ungewöhnlich waren?

Ein außergewöhnlicher Ort war definitiv der Strand auf Maui.

Das ist wirklich etwas anderes. Wie kommt man denn dorthin? Ja, ich weiß, mit dem Flieger … Nein, ich meine, was hat dich denn dorthin verschlagen?

Damals war ich zu einer Hochzeit dort und ich hatte noch ein paar Stunden, die ich rumkriegen musste, ehe diese anfing.

Also mir würde in Verbindung mit Maui einiges einfallen … 

Für einen Ausflug reichte die Zeit nicht, also habe ich mich mit dem Laptop auf dem Schoß unter einen Sonnenschirm gelegt und geschrieben. Traumhaft.

Das kann ich mir vorstellen 🙂

 

 

Wie entstehen deine Geschichten?

Am liebsten schreibe ich frühmorgens und mittags in der Bahn. Ab und an auch abends zuhause an meinem persönlichen Nerd-Schreibtisch.

Was macht deinen Schreibtisch nerdig?

Tardis-Schrank, Dalektür vor den Schubladen, beleuchteter Bat-Signal-Stiftehalter. 😉

Du lebst deine Leidenschaft, das finde ich sehr inspirierend und hilft dir sicher, dich in die kreative Stimmung zu versetzen. Doch wie läuft der Schreibprozess ab? Strukturiert oder hast du lediglich eine Grundidee? 

Mittlerweile plotte ich alle Geschichten, da meine Agentur meist ein Exposé haben möchte. Deswegen muss ich auch entsprechend recherchieren.

Ist das sehr aufwendig?

Zu meinem Teslapunk-Roman habe ich diverse Dokumentationen zu Nikola Tesla geschaut und gelesen.

Klingt eher spannend 🙂 Und wie geht es dann weiter?

Jeder Text wird von mir 3-5 x durchgesehen, ehe er abgegeben wird. Das erste Mal auf Stimmung und Logik, danach dann auf Fehler und Dopplungen. Dann geht es an die Beta-Leser und hinterher wird entsprechend noch überarbeitet. Ist leider nicht meine liebste Arbeit am Schreiben, aber das gehört nun mal mit dazu. Bei jedem Job gibt es etwas, das man nicht so gerne macht.

 

 

„Es wird immer weniger gelesen“ – Wie reagierst du auf diesen Satz?

Ich glaube nicht, dass es stimmt.

Sondern?

Das Lesen verlagert sich nur vom Medium Buch auf Handy/E-Reader/Tablet. Dadurch bekommt man längst nicht mehr so viel mit.

Wie meinst du das?

Wenn man sich ansieht, wie viele illegal heruntergeladene Bücher es immer noch gibt, ist das eigentlich ein Beweis dafür, dass immer noch viel gelesen wird – auch wenn man nie weiß, wie viele davon wirklich gelesen werden.

 

 

Wie stehst du zu Schreibregeln, die bestimmen, was der 1. Satz auf keinen Fall enthalten darf, welche Worte man verwenden soll und welche zu vermeiden sind, wie lang ein Satz sein darf, etc.?

Ich stimme zum Teil zu.

Diplomatisch 🙂 Kannst du mir das ein wenig näher ausführen?

Wie bei jeder Regel und Anregung, ist es manchmal sinnvoll, mit diesem Klischee zu brechen. Die Regel, dass bei einer Flucht die Sätze kurz sein sollten, um dem Leser das Gefühl zu vermitteln, dass er durch die Handlung hetzt, ist stilistisch sinnvoll. Aber das kennt der Leser schon. Wenn man dann auf einmal einen langen Satz einbaut, schreckt es ihn hoch und er ist wieder aufmerksamer. 😉

 

 

Welches Buch hat dich am meisten geprägt und warum?

Mich hat Die letzte Zauberin von Mary H. Herbert geprägt, weil es das erste Fantasybuch war, das ich gelesen hatte.

Was genau hat dich an diesem Roman fasziniert?

Ich habe mich augenblicklich in das steppenähnliche Setting verliebt. Dazu noch wundervoll gezeichnete Figuren. Dieses Buch ist der Grund, warum ich Fantasy heute so liebe.

 

 

Wenn du für einen Tag in ein Buch reisen könntest, in welches würde es dich ziehen?

Ich glaube, ich würde gerne mal – wie vermutlich jeder – nach Hogwarts reisen.

Oh, ein Potterhead 🙂 Wie charmant. 

Diese Welt ist so magisch, dass ich es unglaublich gerne erleben wollen würde.

 

 

Bist du ein mutiger Mensch? Wann hast du das letzte Mal was zum ersten Mal gemacht und was war das?

Eher nicht.

Wobei Mut ja oft viele Facetten hat 🙂 Und wie ist es mit dem letzten Mal, als du etwas zum ersten Mal gemacht hast?

Mhm, ich glaube, das war das Einlassen auf eine Fernbeziehung.

Und? *neugierig guckt*

Ich kann nur sagen, es hat sich gelohnt. Mittlerweile sind wir verheiratet und haben ein Kind zusammen. 🙂

 

 

Für welches Produkt würdest du als Testimonial Werbung machen? Warum?

Für eine Tardis. 🙂 Ich würde augenblicklich dafür einstehen, dass jeder eine haben sollte.

Meinst du, das wäre sinnvoll?

Also nach vorheriger Prüfung, ob sie geeignet sind, eine Telefonzelle zu lenken, die durch Raum und Zeit reist. Innerlich hoffe ich nur, dass ich dazu geeignet wäre.

Warum?

Es wäre ein wenig eigennützig, da ich dann mehrere Sachen gleichzeitig machen kann. 🙂

 

 

Was machst du, wenn du eine Nacht im Kaufhaus eingeschlossen wärst?

Wahrscheinlich das bequemste Bett suchen.

Angenommen, du hast eines gefunden …

Hoffen, dass es im Kaufhaus Bücher gibt und mich dann da reinkuscheln und lesen. 😉

 

 

Was ist der erste Gedanke nach dem Aufstehen? Was machst du in der ersten Stunde nach dem Aufstehen?

Der erste Gedanke ist meist: WARUMMMMM???

*huch*

Oder ob ich es riskieren kann, den Wecker noch ein paar Minuten weiterzustellen. 😉

Und? Was antwortest du dir?

Meist muss ich das mit Nein beantworten, weil ich nur 20 Minuten morgens habe, ehe ich zur Bahn muss. Deswegen gehe ich nur ins Bad und ziehe mich an, schnappe mir den Rucksack und dann geht es ab zum Bahnhof. In der Bahn schreibe ich dann, bis ich bei der Arbeit angekommen bin.

Jetzt versteh ich auch den sehnsüchtigen Wunsch nach einer Tardis 😉

 

 

Welche Superkraft hättest du gerne?

Beamen. Definitiv beamen.

Was würdest du mit dieser Fähigkeit alles anstellen?

Von einem Ort zum anderen wäre so genial. Dann könnte ich unglaublich viel Zeit sparen, wenn ich zu Messen fahren oder zur Arbeit.

 

 

Welcher Irrtum kursiert über dich?

Dass ich nur ein Kleidungsstück besitze. *lach*

Dein Markenzeichen … Ich verstehe 🙂

Ich habe tatsächlich mehr als nur das grüne Kleid. Aber verratet es niemandem. 😉

Nein, dein Geheimnis ist bei mir sicher 😉

 

 

Was würdest du deinem 10 Jahre jüngeren Ich raten?

Such dir eine gute Agentur und schreib das, was du möchtest, nicht das, was andere von dir erwarten.

Weise Worte … Und zum Schluss würde ich gern noch von dir wissen …

 

 

Was wolltest du der Welt schon immer einmal sagen? Raus damit!

Seid glücklich. Das Leben ist bitter, traurig und manchmal abgrundtief böse. Aber ihr selbst habt es in der Hand, dem Leben ein Lächeln abzuringen. Es gibt nur das eine ( soweit wir wissen ) und das sollte man nicht in einer traurigen, dunklen Ecke verbringen, weil etwas nicht so gelaufen ist, wie man es sich vorgestellt hat. Versucht einfach, auch in den kleinen Dingen das Glück zu finden, wie dem Lächeln eines Kindes oder dem Regenbogen. Das macht die Welt viel heller.

Vielen Dank, liebe Ann-Kathrin Karschnick, für die wundervollen Worte und deine Zeit. Es war toll mit dir zu plaudern und ich freue mich schon sehr auf unser nächstes Treffen. Vielleicht ja schon in Frankfurt, wenn zur Buchmesse die Skoutz-Awards verliehen werden.

 

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Skoutz-Lesetipp:  Weltenamulett – Das Erbe der Trägerin – magischer Fantasyroman von Ann-Kathrin Karschnick

Weltenreisen, Magie, Götter.

All das liegt jenseits von Melissas Vorstellungskraft, bis sie an ihrem siebzehnten Geburtstag ein außergewöhnliches Amulett findet. Sie tritt damit ein dunkles Familienerbe an, das sie in die fremde Welt Traveste führt. Als der Königsberater Cerumak ihr eine scheinbar unlösbare Aufgabe stellt, gibt ihr der Gedanke in die Fußstapfen ihrer verstorbenen Mutter zu treten Kraft. Aber nicht jeder ist ihr gut gesinnt. Arionas, der geheimnisvolle Sohn eines Attentäters, entführt sie aus dem Palast und weckt Zweifel in ihr. Kann sie ihm vertrauen oder ist sie im Kampf um das Schicksal von Traveste auf sich allein gestellt?

 

Skoutz meint: Stellt euch vor, ihr bekommt ein Amulett, mit dem ihr in fremde Welten reisen könnt, doch niemand kann euch erklären, wie es funktioniert … Ann-Kathrin Karschnick hat mit diesem fantasievollen Buch einmal mehr bewiesen, dass sie nicht nur schreiben, sondern einen mit ihren Worten in fremde Welten und mitreißende Abenteuer entführen kann. Melissa erlebt spannende, aber auch gefährliche Episoden, die es einem beinahe unmöglich machen, das Buch aus der Hand zu legen. Wir sind schon gespannt, wie es weitergeht …

 

Hinweis:

In ihrem spannungsgeladenen Fantasyroman “Elemente des Chaos”, der im Juni 2018 bei Dark Diamonds veröffentlicht wurde, lässt uns Ann-Kathrin Karschnick auf 399 Seiten miterleben, wie Elementträgerin Navotru ohne Erinnerung aufwacht und sich auf die Suche nach ihrem Gedächtnis und dem damit verloren gegangenen Wissen macht.

Mit ihrem magischen Fantasyabenteuer voller Liebe und Intrigen konnte Ann-Kathrin Karschnick unseren Skoutz Juror Andreas Suchanek überzeugen, „Elemente des Chaos“ aus über 300 Titeln der Fantasy-Longlist zu erwählen. Sie ergatterte einen der begehrten Midlist-Plätze und damit vielleicht die Chance auf den Skoutz Award 2019.

Mehr Informationen findet ihr natürlich in der ausführlichen Buchvorstellung. (Weiterlesen)

 

 

 

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