Skoutz-Autoreninterview Valeska Réon

Zu Besuch bei Valeska Réon (Jury History 2024)

Schon im vergangenen Jahr waren wir bei Valeska Réon und durften ihr Fragen stellen. Nachdem sie im letzten Jahr den Skoutz Award im Bereich History gewonnen hat, übernimmt sie in diesem Jahr den Juryposten in dieser Kategorie. Da haben wir die Gelegenheit beim Schopf gepackt und sind nochmal zu ihr gefahren, um sie nochmal ein wenig zu löchern. Wir sind schon neugierig, was wir in diesem Jahr erfahren können.

Zu Besuch bei Valeska Réon, die in diesem Jahr die Jurorin für History ist

Hallo liebe Valeska, wir freuen uns sehr, dass wir dich heute besuchen dürfen. Wir haben uns früh auf den Weg gemacht, um viel Zeit für dich zu haben und wir haben auch etwas leckeres in der Tasche. OK, wir haben an Maya und Indie gedacht und für beide ein paar Leckerchen mitgebracht. Für dich haben wir ein schönes Notizbuch besorgt und hoffen es gefällt dir. Wir sind wieder mal extrem neugierig und würden am liebsten sofort starten. 

Bist du eher ein Hunde- oder ein Katzenmensch? Oder hast du einen Vogel? Oder?

Einen Vogel habe ich ganz eindeutig, sonst hätte ich meine Kindheit nicht überlebt. Ansonsten bin ich ein Hundemensch. Die vierbeinigen Freunde sind mir immer schon hinterhergerannt.

Ich bin ja auch eher ein Hundemensch aber ich verrate dir auch mal ein Geheimnis – früher hatte ich totale Angst vor Hunden, habe sogar die Straßenseite gewechselt, wenn mir einer entgegenkam. Ist für mich heute überhaupt nicht mehr nachvollziehbar. 

Hast du Freundschaften in der Autorenzunft, vielleicht sogar Schreib-Buddys? Wer ist es, wie unterstützt ihr euch und welches Buch möchtest du uns dazu zeigen?

Ich habe immer Wert darauf gelegt, mir ein Netzwerk unter allen Autoren aufzubauen. Neid ist mir absolut wesensfremd, und ich freue mich immer sehr, mich mit meinen Autorenkollegen und Autorenkolleginnen austauschen zu dürfen.

Das ist eine super Einstellung! Und steht dir da auch der eine oder die andere etwas näher? 

Einen Schreib-Buddy habe ich auch, und zwar Nicolai Tegeler. Wir haben mein Buch „Natural Red 4 – Der Bibelkiller 1“ analog zu seinem Drehbuch überarbeitet; er möchte es als sechsteilige Miniserie verfilmen.

Oh wirklich? Ist das spannend, da bin ich aber jetzt schon mehr als gespannt. Dürfen wir dann vom Set der Dreharbeiten berichten? Oder wenigstens was vom Buch sehen? 

Da wir noch keinen VÖ-Termin von unserem Verlag haben, können wir noch kein Cover zeigen und haben stattdessen ein Foto von uns beiden genommen.

OK, aber sobald das Cover da ist, zeigst du es uns. Habt ihr auch schon andere Pläne?

Danach folgt mit „Masterpiece“ die Fortsetzung der Geschichte; zurzeit sitzen wir an einem Historien-Thriller.

Es scheint als ob ihr euch eine ganze Menge vorgenommen habt und wir uns auf einigen tollen Lesestoff freuen können! Super! Umso schöner, dass du dir auch für den Skoutz-Award Zeit nimmst. 

Was ist dir in deinem Jurorenamt wichtig?

Für alles offen zu sein, dabei völlig objektiv ohne persönliche Klüngeleien (wie wir im Rheinland sagen).

Das ist richtig. Ja, Klüngeleien als Begriff kenne ich natürlich 😀

Ich freue mich übrigens sehr, dieses Jahr in der Jury zu sein und bin mir dieser Verantwortung sehr wohl bewusst.

Wir haben uns auch sehr gefreut als du uns zugesagt hast und freuen uns auf die Arbeit mit dir. 

Womit wird dich ein Buch überzeugen können?

Da ich in der Jury für das Genre „Historienroman“ sitze und im letzten Jahr selber einen veröffentlicht habe, erwarte ich, dass die nominierten Bücher perfekt recherchiert sind und auf hohem Sprachniveau eine spannende Geschichte erzählen.

Wir sind jetzt schon neugierig, welche Geschichten auf die Midlist kommen werden. Geschichten über Geschichte sind idealerweise auch lehrreich, Bildung durch die Hintertür. Das flößt vielen aber auch Respekt vor dem Genre ein. 

Was erwartest du von deinem Genre? Was ist typisch History?

Im Genre „Historienroman“ dauert die Recherche oftmals länger als der eigentliche Schreibprozess.

Ja, das kann ich mir gerade in dem Genre sehr gut vorstellen. Das ist es wohl, was vielen solchen Respekt einflößt.

Daher freue ich mich sehr darauf, neue Aspekte der Historie kennenzulernen – wobei ich ein absoluter Mittelalter-Fan bin. Mein Herz schlägt besonders hoch bei Büchern, in denen eine reelle historische Persönlichkeit in Teilen in einen anderen Kontext gesetzt wird; sei es, indem ihr eine fiktive Person zur Seite gestellt wird oder ihr Lebensumfeld erweitert wird.

Finde ich auch immer sehr spannend, wobei ich an sich sehr gerne historische Biografien lese. Viele Lebensgeschichten hätte man ja auch besser kaum erfinden können. Wie hältst du es beim Schreiben? Strikt nach Fakten oder doch auch mit Zusatzplot? 

Letzteres machen Nicolai und ich gerade bei unserem Historic Thriller – ich verrate hier aber noch keine Einzelheiten.

Hmpf … Schade aber auch, muss ich mich noch ein wenig gedulden. Dann lass uns stattdessen über den Buchmarkt im allgemeinen sprechen: 

Welcher Buchhype spricht dich gar nicht an?

Zurzeit sehe ich viele Bücher, in denen eigentlich kluge und selbstständig denkende Frauen sich einem Mann unterordnen, damit er ihrem Leben „Halt und Struktur“ gibt. Ganz ehrlich: da gruselt es mich sehr!

Da sprichst du mir aus der Seele! Es ist für mich schwer verständlich, wie wir im Alltag so für Gleichberechtigung und Chancengleichheit, für gegenseitigen Respekt und all das kämpfen und dann im Fiktiven freiwillig diese Muster lesen, die wir doch eigentlich überwinden wollen. 

BookTok ist gerade der neue heiße Scheiß. Wie stehst du dazu?

Ich bin nicht so ein großer Fan von TikTok, mit BookTok haben wir uns für unsere kommenden Bücher jedoch schon beschäftigt und werden wohl auf diesen Zug aufspringen.

Also stehst du dort auch noch in den Anfängen wie ich auch. Ich verschiebe es immer von Tag zu Tag aber irgendwann komme wohl auch ich nicht mehr drumherum. 

Welche Buchmarkt-Entwicklung beschäftigt dich gerade besonders?

Der Umstand, dass immer weniger gelesen wird, bereitet mir großes Kopfzerbrechen. Da ich immer schon ein Bücherwurm war, kann ich mir ein Leben ohne Lesen gar nicht vorstellen.

Ich auch nicht. Obwohl in meinem Freundes,- und Bekanntenkreis wird überall sehr viel gelesen. Ich glaube, dass am Ende Menschen nicht auf Geschichten verzichten wollen. Ob man sie ihnen vorliest, vorspielt oder zum Lesen gibt, ist ja nur eine Frage des Mediums. Vielleicht entstehen mit KI bald Hörbücher von ganz allein, weil die Automatenstimmen besser werden, oder man kann aus einem Buch seinen eigenen KI-Film generieren? 

Was treibt dich sonst noch um? 

Das Thema „Gendern in Büchern“ und alles in eine woke Schablone pressen zu wollen, erwähne ich hier nur am Rande, gefällt mir aber überhaupt nicht.

Da hat, denke ich, jeder seine eigene Meinung. Ich mag es allgemein nicht, alles in eine Schablone pressen zu wollen. Bei uns im Rheinland sagen wir immer „Jeder Jeck ist anders“ und ich denke, man müsste von allen Seiten ein wenig kompromissbereiter sein und nicht jedem seine Meinung aufdrücken zu wollen. 

Leider ist dieses Interview schon wieder vorbei. Schade! Wir waren sehr gerne bei dir und würden auch gerne mal wieder kommen. Daher wollen wir zum Schluss noch eines wissen:

Was macht dich glücklich?

Getreu des klugen Sätzchens „Glücklich ist der, der seine selbstgesteckten Ziele erreicht hat“, bin ich im Hier und Jetzt mehr als glücklich, ein Leben bekommen zu haben, das ich mir als Kind nicht erhoffte habe, jemals zu bekommen. Und mit meinen Büchern die Welt ein Stückchen besser machen zu können, ist für mich der Gipfel des Glücks.

Ach wie schön, du bist mit allem in Reinen und das finde ich richtig schön.

Vielen Dank für Deinen Besuch bei mir – ich freue mich auf eine gute Zusammenarbeit beim Skoutz Award 2024.

Wir danken dir und freuen uns auch sehr. 

Skoutz-Autoreninterview Valeska Reon

Hier gibt es mehr über Valeska Réon:

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  • Instagram
  • Skoutz Interview aus dem letzten Jahr, wo wir sehr angeregt mit ihr über die Chancen neuer Techniken, Mut und das Meer geplaudert haben.

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Skoutz Lesetipp:

Der Bibelkiller – mitreißender Mystery-Thriller von Valeska Réon

Maastricht 1978: Der Bibelkiller hält die Stadt in Atem. Bei seinen Morden stellt er die biblischen Plagen auf den Gemälden des Malers Rui de Lombarde nach – der ist jedoch bereits 1962 unter mysteriösen Umständen verschwunden. Kommissar Stijn van der Rijns versucht mithilfe der Kunsthistorikerin Tessa van Eertvelt alle Rätsel zu lösen, die der Mörder ihnen aufgibt. Denn der will, so absurd dies auch sein mag, anscheinend unbedingt gefasst werden. Ist Rui de Lombarde gar nicht tot und will nach all den Jahren endlich seine Rache? Sucht er seine Opfer willkürlich aus oder steckt ein System dahinter? Und vor allem: Welches Geheimnis möchte er unbedingt an die Öffentlichkeit bringen? In einem Wettlauf gegen die Zeit setzt Stijn alles daran, den wahnsinnigen Mörder zu stoppen – und muss dabei tiefer in seine eigene Vergangenheit eintauchen, als ihm lieb ist …

Skoutz meintEin Thriller, bei dem von der ersten Seite an unweigerlich miträtselt und knobelt, gerade, weil sich die clever ausgedachte Story auf mehreren Ebenen entwickelt. Da geht es um ein altes Geheimnis, um eine Art Bibel-Code und um die persönlichen Themen eines interessant gezeichneten Ermittlers. Dazu ein historisches Set aus einer Zeit, in der in vieler Hinsicht der Grundstein für Dinge gesetzt wurde, die uns heute beschäftigen. Es gibt in Valeska Réons Thriller soviel mehr zu entdecken als nur den Mörder, und das macht dieses Buch zu einem der wenigen, die man wirklich zweimal lesen sollte. Und gibt es ein größeres Kompliment? (kn) 

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