Zu Besuch bei Tanja Voosen
Heute habe ich mir den Skoutz geschnappt und wir sind unterwegs zu Tanja Voosen. Ihr Titel „M.A.G.I.K. (1) Die Prinzessin ist los“ konnte unsere Jurorin Lilly Labord überzeugen und sie ist direkt auf die Midlist Kinder und Jugendbuch gekommen. Der Skoutz und ich sind auf dem Weg und freuen uns schon sehr auf sie und auf ein entspanntes Gespräch. Wir sind hibbelig und nervös aber Gott sei Dank sind wir jetzt angekommen und es kann gleich losgehen.
Heike zu Besuch bei Tanja Voosen, die es glücklich macht, wenn man an sie denkt und ihr das auch sagt
Hallo liebe Tanja, wir freuen uns sehr dass wir heute bei dir sein dürfen. Wir sind gespannt, was du uns zu sagen hast und ob du Spaß mit uns hast. Aber lass uns einfach anfangen, wir haben viele spannende Fragen dabei.
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Wenn du ein Tier wärst, wärst du ein …? (Und warum?)
Ein Schmetterling.
Oh, die Antwort hatte ich noch nicht. Ich mag ja Schmetterlinge total gerne, aber warum würdest du gerne einer sein?
Schmetterlinge brauchen eine Weile, bis sie am Ende ihre „wahre Form“ angenommen haben und ein bisschen fühle ich mich in meinem Leben auch immer so. Egal, was ich mir vornehme, ich brauche etwas Anlauf, Geduld und Zeit und auch, wenn ich zwischendurch oft etwas den Mut verliere, wird am Ende dann doch meist alles gut 🙂
Genau und wenn es nicht gut ist, ist es nicht das Ende. So heißt es doch?
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Womit kann man dich im Alltag glücklich machen?
Mit einer „Ich denk an dich“-Nachricht, einfach irgendeine nette Geste, dass jemand gerade an mich denken musste und sich die Zeit nimmt, mir das zu sagen.
Ja darüber freue ich mich auch immer sehr!
Egal ob als WhatsApp Nachricht oder ein tolles Buchfoto von Leserinnen und Leseren – das macht mich echt glücklich.
Wie schön, das geht doch jedem Autor so. Und die Fans freut es auch. Wir sollten viel öfter einfach mal positiv miteinander sein.
Und wenn wir schon beim Wünschen sind …
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Wir alle haben Wünsche, für uns, für die Welt. Was sind deine und was tust du, damit deine Wünsche in Erfüllung gehen?
Momentan arbeite ich sehr viel an meinem Selbstvertrauen. In der Vergangenheit habe ich mich ziemlich oft unterkriegen lassen, aber inzwischen weiß ich, dass der Glaube an einen Selbst Berge versetzen kann.
Ja das stimmt und es ist auch total richtig, dass du dich nicht unterkriegen lassen möchtest!
Das klingt zwar ultrakitschig, aber ist so eine universelle Wahrheit. Egal, ob man etwas für andere oder für sich selbst tun möchte, man braucht dazu super viel Mut.
Ja ich denke ich weiß was du meinst. Und wofür setzt du deinen Mut zur Zeit ein?
Momentan wünsche ich mir für die Welt am meisten, dass noch viel mehr Menschen offen für sensible Themen aller Art werden (und damit ich Teil dieser Menschen sein kann, versuche ich jede Woche etwas dazu zu lernen) und für mich selbst wünsche ich mir, dass eine Jugendbuch Idee, an der ich nun über ein Jahr gearbeitet habe, bald eine Zusage von einem Verlag bekommt 😀
Dafür sind die Daumen gedrückt! Und gar nicht uneigennützig, denn wir mögen deine Bücher. Also lass uns jetzt ein wenig über Bücher reden:
Welches Buch hat dich am meisten geprägt?
Irgendwie musste ich gleich an „Die Brücke nach Terabithia“ von Katherine Paterson denken.
Oh ja, da sagst du was. Das war toll!
In dem Buch geht es sehr viel um Fantasie, die Magie der Freundschaft und das wahrer Zusammenhalt einen so stark macht, das man alles überstehen kann – sogar die schlimmen Dinge im Leben. Ich fand diese Geschichte berührend und bis heute ist sie mir nicht aus dem Kopf gegangen.
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Bleiben wir noch kurz beim Buchregal. Welcher Klassiker liegt allen Vorsätzen zum Trotz immer noch auf deinem SuB? Und welches Buch ist hätte deiner Meinung nach deutlich mehr Leser verdient und warum?
Der letzte Klassiker war wohl „Little Woman“, aber der ist inzwischen gelesen :-D. Ein einzelner Titel für ein Buch, das mehr Aufmerksamkeit verdient hat, fällt mir spontan auch nicht ein, aber ich finde, dass Leserinnen und Leser sich viel öfter in der „Vergangenheit“ umsehen sollten.
Ja das stimmt! Das sagen bei uns einige Redaktions-Skoutze auch immer. Darum haben wir ja auch die Classics-Listen. Aber ich persönlich glaube, das kommt daher, weil man schon von der Fülle der ganzen täglich neu erscheinenden Bücher erschlagen wird und dann gar nicht darauf kommt, auch noch ältere Bücher anzuschauen.
Das stimmt. Oft werden nur die neusten Titel gekauft und gelesen, dabei gibt es so viele tolle Romane da draußen, die (nur weil sie einige Jahre bereits auf dem Markt sind) einfach vergessen werden. Stöbern in der „Backlist“ lohnt sich!
Gut, dass wir das jetzt auch noch mal gesagt haben!
Aber lass uns mal über das Schreiben reden:
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Themen finden ist oft einfacher als aus den vielen Ideen, die richtige Auswahl zu treffen. Wie entscheidest du, welches Projekt du als nächstes verwirklichst?
Tatschlich habe ich jetzt ganz lange genau mit dieser Frage gekämpft.
Oh! Inwiefern?
Da waren so viele Ansätze, die mir gefallen haben und ich wusste einfach nicht, welche Geschichte nun die „Richtige“ ist. Aber ich habe mich dann festgelegt, in dem ich mich auch gefragt habe: was macht Story X besonders? Was kann sie beim Lesen mitgeben? Und dann kam die Entscheidung wie von selbst.
Wunderbar! Und wie ging es dann nach der Entscheidung weiter?
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Wo stehst du beim Schreiben einer Szene? Bist du eher der aufmerksame Beobachter und Dirigent oder mittendrin in allen Höhen und Tiefen mit Blut, Schweiß und Tränen?
Ich denke, ein bisschen von allem trifft es am besten.
Der Mittelweg ist ja auch gut, finde ich. Aber wie darf ich mir das beim Schreiben vorstellen?
An manchen Tagen gehe ich zu 100% mit und fühle die Geschichte so als wäre ich die Hauptfigur, an manchen Tagen (so doofe, graue alles ist blöd Tage), hab ich gar keine Lust zu Schreiben und sehe die Handlung eher von außen – denn sie muss ja weitergehen, damit es am Ende ein fertiges Buch wird, das Leute lesen können 😀
Ja die kenne ich auch, diese Tage. Aber man zieht ja doch dann das beste raus. Schön, dass du dich vom Schreiben nicht abbringen lässt, auch wenn es schwerfällt. Ha! Schwierigkeiten …
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Welche Szenen fallen dir beim Schreiben am schwersten und wie meisterst du sie trotzdem?
Am schwersten fallen mir die ganz wichtigen Dialoge, also Gespräche, in denen viele Informationen transportiert werden müssen.
Oh, das ist spannend. Viele Autoren geben an, dass sie Dialoge besonders einfach finden und eher an den ruhigen Szenen oder an den Handlungsgeladenen ins Stocken kommen. Woran liegt es bei dir?
Ich neige dann dazu ganz verworren und viel zu viel zu schreiben. Das nennt man ja auch gerne den „Info-Dump“ und ist gar nicht gut oder schön lesbar. Ich schreibe dann erstmal alles auf, was mir durch den Kopf geht und kürze später rapide, schreibe oft diese Kapitel oder Textteile auch neu, damit sie mehr auf den Punkt gebracht und spannender sind.
Das klingt doch aber sehr gut! Wenn es am Ende passt, dann hat sich das ja auch gelohnt.
Ich muss gestehen, dass nervt mich manchmal sehr, haha, aber ein gutes Buch machen, ist eben Arbeit.
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Was ist dir beim Schreiben deiner Geschichten am wichtigsten, worauf achtest du besonders?
Jede meiner Geschichten enthält eine Prise Freundschaft und Magie, zumindest auf die ein oder andere Art.
Das gefällt mir sehr gut. Warum sind dir Freundschaften so wichtig?
Ich finde Freundschaften sind die wichtigsten Beziehungen, die uns durchs Leben begleiten und daher geht kein Buch ohne.
Ja das stimmt, da stößt du bei mir offene Türen ein. Und sonst?
Außerdem bemühe ich mich sehr, für jedes Thema, sei es nun so etwas wie Fußball spielen oder diverse Figuren, ausreichend zu recherchieren und mir „Experten“ an Bord zu holen. Natürlich darf man solche Themen keinesfalls vergleichen, aber ich finde den Grundsatz gut: was ich nicht kenne, muss ich verstehen lernen, ehe ich darüber schreibe.
Perfekt! Finde ich sehr gut. Ich freue mich beim Lesen, wenn man der Geschichte eine gewisse Recherchetiefe anmerkt, weil es Sorgfalt beim Schreiben verrät und weil ich auch was lerne. Das ist schön.
Jetzt möchte ich nochmal ein wenig persönlich werden. Also, nur ein bisschen …
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Es heißt, jeder Künstler muss auch ein bisschen wahnsinnig sein. Was ist dein Schuss „Wahnsinn“?
Vielleicht, dass ich manchmal beim Schreiben bis 6 Uhr morgens da sitze? Oder erst eine Pause machen kann, wenn eine bestimmte Szenen im Kasten ist – ich gehe dann manchmal nicht mal aufs Klo, was bei den Mengen an Kaffee und Tee, die ich trinke, nicht ganz so gut ist 😀
Oh dann setzt du dich ja auch noch selber noch mehr unter Druck! Und was ist dann das Ergebnis der Arbeit?
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Beschreibe dein aktuelles Buch in 3 Sätzen!
Drei unterschiedliche Kinder müssen mit ihrer Freundschaft das magische Erbe einer ganzen Welt retten. Um dies zu schaffen, gilt es viele Prüfungen zu bestehen. Und viele magische Süßigkeiten zu essen 😀
Oh klingt sehr gut. Magische Süßigkeiten? Da kann ich ja nur gespannt sein, wie das gemeint ist bzw. was genau magisch ist bei den Süßigkeiten. Und jetzt habe ich Hunger!
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Was würdest du noch gerne lernen und wozu?
Ich würde gerne so viele Dinge lernen!
Ja das kenne ich sehr gut! Nenn mir doch ein paar!
Aktuell unheimlich gerne Bogenschießen, weil meine Protagonistin aus der aktuellen Kinderbuch-Idee das nämlich als Hobby von ihrem Vater beigebracht bekommen hat.
Das macht bestimmt Spaß. Und sonst? Du sprachst von vielen Dingen.
Ich würde aber auch super gerne Niederländisch lernen, weil ich vorhabe in Zukunft noch viel öfter auf Inseln dort zu reisen – meine letzte Reise hat mich auch zu einem Jugendbuch inspiriert und es wäre so toll sich vor Ort „richtig“ mit Leuten unterhalten zu können.
Oh ja, ich mag die Inseln dort auch sehr sehr gerne. Wir hatten vor Jahren mal einen wirklich genialen Urlaub dort und ich möchte auch unbedingt noch mal hin. Lass uns zusammen fahren!
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Welcher Moment im Leben hat dich besonders geprägt?
So viele, das ich sie gar nicht aufzählen kann.
Das verstehe ich natürlich
Aber zuletzt wohl diese Situation: vor einigen Jahren hat mir jemand sehr großes Unrecht getan und das hat mich emotional sehr belastet. Ich habe aber nun gelernt diese schlechte Erfahrung loszulassen und dieser Person zu vergeben. Das war eine prägende Erkenntnis.
Verständlich
Es liegt nämlich gar nicht an uns, wie andere sich verhalten, sondern an der Person selbst. Man muss sich selbst ziemlich mögen, damit man andere auch mögen kann oder so ähnlich. Und ich habe mir vorgenommen, solchen Menschen nur noch das Beste zu wünschen und mein Leben weiterzuleben – das hat sehr, sehr, sehr gut getan 🙂
Sehr gute Strategie!
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Was sollen deine letzten Worte sein?
Kuchen macht glücklich, esst viel Kuchen im Leben!
*grins*
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Und mit welchen Worten soll dieses Interview enden?
Danke für diese tollen Fragen! Die haben richtig Spaß gemacht und waren mal was anderes. Ich habe dabei wohl noch etwas über mich selbst gelernt 🙂
Und danke fürs Lesen. Ich hoffe, ihr geht jetzt alle ein Stück Kuchen essen. Ich gehe jetzt sofort zum Bäcker und dann zurück zum Schreibtisch. Tschüss!
Liebe Tanja, das war eine wunderbar entspanntes Interview mit dir. Uns hat es sehr gut gefallen und wir möchten uns ganz herzlich bei dir bedanken. Lass uns gemeinsam zum Bäcker gehen, wir haben nämlich auch Hunger! Das nächste Mal backe ich vor dem Besuch.
.Mehr über Tanja Voosen erfahrt ihr hier:
- Tanja Voosens Homepage*
- Tanja Voosen auf Instagram*
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Skoutz – Lesetipp:
Die Zuckermeister 1: Der magische Pakt – fantastisches Kinderbuch von Tanja Voosen
Das magischste Abenteuer, seit es Schokolade gibt
An Magie und echte Wunder glauben?
Für die Bewohner der Kleinstadt Belony selbstverständlich, nur Elina hält das alles für Unsinn. Bis ihrer nervigen Nachbarin Charlie eine Schokolade in die Hände fällt, die eine seltsame Wirkung hat. Plötzlich ist Elina sich sicher: Charlie wurde verzaubert! Hilfe bekommen die Mädchen ausgerechnet vom verschlossenen Robin. Er gehört zu einer Familie aus Süßigkeitenwerkern – Menschen mit der Fähigkeit, magische Süßigkeiten herzustellen, um anderen damit zu helfen. Und deshalb weiß er: Nur die geheimnisvollen Zuckermeister können Charlies Fluch umkehren. Mit einem Koffer voller magischer Süßigkeiten begeben sich die drei auf eine gefährliche Suche. Denn nicht jeder hält sich an den Pakt, die magischen Süßigkeiten nur zum Guten einzusetzen …
„Die Zuckermeister – Der magische Pakt“ ist der Auftakt zu einer neuen magisch-fantastischen Kinderbuchreihe ab 9 Jahren – zuckerzauberhaft und knallbonbon-wild!
Skoutz meint: Tanja Voosen hat eine wunderbare Art, eine Geschichte zu erzählen, die kindgerecht zeitlose Werte vermittelt ohne belehrend zu sein. Sie entführt an einen herrlichen Ort, an dem man nicht von magischen Dingen erfährt, sondern ganz nebenbei auch den Zauber des Lesens erlebt, das Wahrwünschen und Mitfiebern, das Entdecken von Emotionen zwischen den Zeilen. Und reichlich Süßes bekommt, das weder die Zähne angreift noch dick macht!
[Werbung] Wenn ihr (wie erhofft) neugierig geworden seid, könnt ihr euch über das Buch über unseren Affiliate-Link auf Amazon* informieren, hineinlesen oder das Buch auch gleich kaufen.
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Hinweis:
Tanja Voosens Jugendbuch M.A.G.I.K. 1 – Die Prinzessin ist los wurde von Jurorin Lilly Labord aus über 200 Titeln in die Midlist Kinder-und Jugendbuch 2022 gewählt.
Das Buch wurde im Mai 2021 im Arena Verlag veröffentlicht und konnte mit seiner charmanten, kindgerecht umgesetzten Idee die Jury begeistern und somit ist die Chance groß, den ersten Kinder Skoutz zu ergattern.
Wir drücken natürlich die Daumen und haben das Buch auch schon ausführlich vorstellt. (hier)