zu Besuch bei: Catalina Cudd

 


Von mir selbst habe ich schon öfter gehört, ich sei eine „coole Socke“. Ein Titel, den ich von verlegenem Erröten abgesehen eigentlich sehr gerne trage. Bis ich Catalina Cudd über meine Facebook Autorenselbsthilfegruppe und dann auch mal live kennenlernen durfte. Seither empfinde ich das als Amtsanmaßung, mich so zu bezeichnen. Gegen Catalina Cudd bin ich ungefähr so cool wie ein neapolitanischer Wintereinbruch gegen einen Wintersturm in Alaskas Bergen. Ich bin nicht leicht zu beeindrucken, aber Frau Cudd ist das quasi im Vorbeilaufen (kein Wunder bei Nachtmarathons und 100 km-Läufen) oder auch im Vorbeifahren auf dem Moped geglückt, ohne es auch nur zu bemerken. Aber genug geschwärmt, ich freue mich jedenfalls sehr auf dieses Gespräch, zu dem ich semi-stilgerecht mit meinem japanischen (aber immerhin entplastifizierten) Reiskocher zu meiner Harley-Kollegin geknattert bin.

Zu Besuch bei Catalina Cudd, die nicht nur Biker sondern auch die Bikes liebt.

Was ist dein »Sprit« beim Schreiben, woher nimmst du deine Ideen?

Wenn ich das wüsste, würde ich es in Flaschen verkaufen 🙂

Okay, Deal! Ich würde ein Abo nehmen. Nur zur Sicherheit.

In der Regel stürzen die Ideen einfach auf mich ein und begraben mich unter sich. Ich versuche, ein möglichst unkonventionelles, täglich glücklich machendes Leben zu führen und mich viel in der Welt herumzutreiben, damit meine Fantasie nicht vom grauen Alltag erstickt wird. Funktioniert.

Täte ich auch gern, meine Bank ist skeptisch.

Was würdest du tun, wenn du nicht mehr schreiben könntest?

Ha! Ich habe nicht nur einen Plan B, sondern derer sogar vier; in Worten: keinen Schimmer …

Naja… geht es genauer?

Die wahrscheinlich schlechteste Sängerin der Welt werden, aber dank ausgefeilter Werbung einen soliden Sommerhit landen und anschließend ins Dschungelcamp einziehen.

Sprich mit Dieter!

Mit dem Motorrad die Welt umrunden, einen mäßig erfolgreichen Videoblog betreiben, mich danach am Strand von Gomera in einer Hängematte niederlassen und Touristen anschnorren.

Meine Kopfgeburten zeichnen, statt über sie zu schreiben, dabei wahnsinnig werden und eines Tages in einem weißen Raum erwachen, wo mir eine breitschultrige Pflegerin mit Bartwuchs den Kopf tätschelt, mir zwei Pillen hinhält und leise fragt: »Willst du die blaue Pille oder die rote, Catalina?«

Da würde ich dich schon deiner Leser zuliebe retten, damit ich auch mal zu was nutze bin.

Jemanden suchen, der hastig mittippt, was mir an kruden Ideen durch den Kopf geht, den Text gleichzeitig lektoriert, korrigiert und formatiert. Ich glaube fest daran, dass es solch ein Wunderwesen gibt.

Den hat BC Bolt ihrem Interview zufolge schon gefunden, zumindest lässt ihr Plan B das vermuten, so gelassen wie sie reagierte. Ich kann dir ihre Adresse verraten.

Zu welchen Anlässen hast du schon überlegt, mit dem Schreiben aufzuhören?

WTF? Ich würde vielleicht mit dem Veröffentlichen aufhören, wenn keiner mehr meine Bücher lesen will, aber niemals mit dem Schreiben.

Hm, steht jetzt in Widerspruch zu Plan b/3, wenn ich mir das richtig gemerkt habe, aber hey – ich lese die Bücher so gern, dass ich den Teufel tun werde, da zu widersprechen.

Was war dein emotionalstes Erlebnis beim Schreiben?

Das Wort ENDE zu tippen – jedes Mal. Das ist, als würde man seinen Freunden am Bahnhof nachwinken in dem Wissen, dass man sie wohl nie wieder sieht.

Verstehe ich gut, das ist so einer der Gründe, warum ich immer wieder mal bei Serien lande… Und du machst das mit deinen Bullheads ja auch nicht anders. 🙂

Wie viel Autobiografie steckt in deinen Geschichten?

Etwa dreikommazwei Prozent :)
 Ein paar persönliche Erfahrungen bringe ich natürlich rein, aber damit hat es sich hoffentlich.

In deinem konkreten Fall beruhigt mich das. Aber trotzdem sind es schon mehr als nur ein paar Erfahrungen. Man merkt einfach, dass du das Umfeld, in dem du deine Geschichten, die Bullheads zum Beispiel, ansiedelst, wirklich kennst und nicht nur von ein paar Hollywoodproduktionen, die man sich zu Recherchezwecken reingezogen hat..

Was wäre das größte Kompliment, das man dir als Autor machen kann?

»Ich habe dich aus tiefstem Herzen verflucht, weil ich die ganze Nacht mit deinem Buch verbracht habe und zu spät zur Arbeit kam« hat mal eine Leserin zu mir gesagt. Das fand ich irgendwie schon klasse.
(*ggg*)
Das allergrößte Kompliment ist wohl, dass meine fixen Ideen genug Anklang dort draußen finden, um mich vom Schreiben leben zu lassen. Dafür könnte ich täglich auf die Knie sinken und eine dicke Kerze für all diejenigen anzünden, die meine Bücher kaufen und lieben.

Jetzt bin ich geührt.

Wer ist für dich dein idealer Leser?

Einer, der mein Buch kauft, von vorne bis hinten liest und es nicht zurückgibt, um anschließend eine Kopie davon auf eine Piratenseite hochzuladen. 
Nein, eigentlich ist es jeder Mensch, der bereit ist, sich auf mein Buch einzulassen und sich aufs Umblättern freut.

Seufz, ja mit den Piraten sprichst du ein trauriges Thema an. Vielleicht hätte ich lieber fragen sollen, welche Leser die schlimmsten sind. Da dachte ich früher auch immer, die Ignoranten, die unsere tollen Bücher nicht mögen. Aber heute sind es die „Fans“, die sie auf solchen öffentlichen oder auch privaten Seiten teilen und uns damit die Lebensgrundlage entziehen und den Nachschub derart toller Bücher gefährden.


Bei welchem deiner Protagonisten würdest du den Beziehungsstatus mit dir als »schwierig« bezeichnen?

Keiner von denen tut je, was er oder sie soll!
Jedes Mal, wenn ich ihnen meinen tollen, mühevoll erdachten Plot vortrage, lächeln sie mitleidig und tauschen untereinander Blicke aus.
Sie schreiben nachts heimlich meine Manuskripte um, ich schwöre! Da lese ich am nächsten Morgen manchmal Dinge, die ich so niemals … Und meinen Kaffee trinken sie mir auch immer weg.

Jaaaa! Da scheint es eine Prota-Gang zu geben. Antiautoritäres Gesindel!

Und zum Schluss: auf welche Frage in einem Autoreninterview möchtest du einfach nur mit »Ja« antworten?

»Können wir nächste Woche mit drei neuen Veröffentlichungen rechnen?«

Da wäre ich bei dir auch dafür.

Liebe Catalina, ich danke dir für dieses Interview und wünsche dir viel Erfolg im weiteren Verlauf des Wettbewerbs. Vielleicht führen wir ja im Herbst das nächste Interview, wenn du den Erotik-Skoutz 2017 mit Brother’s Keeper gewonnen hast…

Hier könnt  ihr Catalina Cudd erreichen:

Catalina Cudds Homepage

Catalina Cudd auf Facebook

Skouts Lesetipp:   Lucky Bastard – Band 1 der Bullheads Serie (Bullhead MC 1) von Catalina Cudd

Er mag es hart, wild und laut – er ist ein Badass-Biker …

Kaum hat die eigenwillige und etwas versponnene Juli genug Vertrauen zu einem Mann aufgebaut, um sich auf eine Beziehung einzulassen, verschwindet ihr Beinahe-Freund Mick spurlos. Ihr kleines Häuschen wird das Opfer mehrerer krimineller Anschläge und ihr neuer Nachbar, der arrogante, schlagkräftige und leider verdammt ansehnliche French, entpuppt sich als Anführer einer Outlaw-Biker-Gang. Ehe sie es sich versieht, ist Juli in einen gefährlichen Bandenkrieg um Drogen, Macht und Gewalt verwickelt, der ihr Leben und das ihrer Freunde bedroht.

Und als wäre das noch nicht genug, muss sie sich der fatalen Anziehungskraft eines charismatischen, undurchschaubaren Rockers erwehren, der seine eigenen Ziele verfolgt …

Lucky Bastard ist ein packender, heißer Rocker-Thriller mit einer fetzigen Liebesgeschichte zwischen einer von Männern enttäuschten Einzelgängerin und einem getriebenen Badass-Biker, die gemeinsam versuchen, einem brutalen Rockerclub das Handwerk zu legen – und sich dabei näher, viel näher kommen, als für beide gut ist …

Skoutz meint: Nicht erst seit Sons of Anarchy interessiert sich auch das Bürgertum für die Bikerszene. Doch während speziell in der Erotik Maschinenöl und Tatoos nur etwas Würze für die Romantikszenen mit den gebrochenen Helden darstellen, taucht man bei Catalina Cudd wirklich in die Szene ein, die erzählerisch so viel mehr zu bieten hat als nur mehr oder minder derben Sex. Hier bekommt man glaubwürdige Figuren in einer Welt mit einer eigenen Subkultur und eigenen Regeln, einen packenden Thriller mit Wendungen bei denen die Reifen quietschen und obendrein ein seeeeehr heißes Duell zweier Protagonisten, die sich nichts schuldig bleiben.

 

Hinweis: Band 3 der Bullheads Serie wurde von Skoutz-Erotik Jurorin Linda Mignani in die Midlist des Skoutz-Award 2017 gewählt. In diesem Zusammenhang haben wir „Brother’s Keeper“ ausführlich besprochen (weiterlesen).

One Comment

  • Petra al-humaidi

    Ich bin so ein großer Fan von dir . Ich habe alle Bücher gelesen. Warte immer wenn es was neues gibt. Die bulkheads Reihe hat mir am besten gefallen , bitte mehr davon.
    Liebe grüße petra

Leave a Reply

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert