Skoutz-Interview Alexander Kopainski

Zu Besuch bei Alexander Kopainski

Skoutz und ich haben heute einen Termin mit Alexander Kopainski. Wir waren schon oft bei ihm zu Besuch und auch in diesem Jahr hat er wieder Zeit für uns. Das von ihm gestaltete Buchcover von „Whisper of Sins Kristallblut“ von Juliane Maibach steht auf der Midlist Buchcover und mittlerweile hat es das Cover auch auf die Shortlist geschafft. Für uns ist das natürlich ein guter Grund ihm auch in diesem Jahr einen Besuch abzustatten. Wir freuen uns schon sehr auf ihn und auf unser Gespräch und sind gespannt, wer er uns heute zu erzählen hat. Skoutz, komm, wir sind da.

Designerportrait - Alexander Kopainski - Skoutz InterviewZu Besuch bei Alexander Kopainski der gerne glücklich sein will

Hallo liebe Alexander, wir freuen uns richtig, dass wir uns auch in diesem Jahr wieder sehen. Schön, dass du für uns Zeit hast und unsere Fragen beantworten möchtest. Schau mal, der Skoutz dreht schon seine Runden um nachzusehen, wie es hier bei dir ausschaut. Er ist halt notorisch neugierig ….

Wo sitzen wir denn, also wo willst du uns empfangen?

In einem gemütlichen Café.

Hübsch ist es hier und es riecht so gut nach Kaffee. 

Nach welchem Motto lebst du? Und wirkt sich das auch auf deine Arbeit aus?

Ich denke, ich habe kein konkretes Motto, aber ich denke glücklich sein und bleiben ist immer mein Ziel.

Das ist ja auch ein Ziel, das ich immer verfolge und alles dafür mache. 

Das wirkt sich insofern auf meine Arbeit aus, dass ich nur Projekte annehme, von denen ich glaube, dass sie mir Spaß machen werden.

Finde ich sehr gut! Mit Spaß geht die Arbeit immer besser. 

Was ist dein erster Gedanke, wenn ich dich frage, was du GAR NICHT magst?

Da denke ich an die großen Dinge wie Krieg, Hass, etc.

Absolut verständlich!

Was macht für dich ein gutes Cover aus und wie baust du dein Coverdesign auf? Worauf achtest du besonders?

Ein gutes Cover passt zur Geschichte und erregt positive Aufmerksamkeit bei der Zielgruppe – meiner Meinung nach.

Ja, denke ich auch. Wenn es die Zielgruppe erreicht, ist das schon mal der erste „Hingucker“ um auf das Buch aufmerksam zu machen. 

Wie das dann genau aussehen mag für das entsprechende Buch, variiert jedes Mal. Natürlich habe ich einen gewissen Stil, den ich persönlich bevorzuge, aber das heißt nicht, dass ich diesen immer anwende, vor allem, wenn konkret ein anderer Stil gewünscht ist.
Es gibt auch bestimmte Richtlinien auf technischer und funktionaler Ebene (Auflösung, Lesbarkeit, etc.)

Ich habe ja davon eher wenig Ahnung aber ich denke mir, das ist gar nicht so einfach, alles „zusammenzubauen“ und aus allem ein schönes Cover zu zaubern. 

Cover sind der berühmte erste Eindruck, den ein Buch macht. Wie wichtig ist der Inhalt für das Cover? Wie suchst du Motive aus, wenn du kaum Infos zum Buch hast? Geht das überhaupt?

Der Inhalt ist in aller Regel maßgebend für das Cover. Wenn ich kaum Infos zum Buch habe, dann muss mir der/die Auftraggeber*in Motive benennen können, die so wichtig für die Geschichte sind, dass sie sich als Covermotive eignen.

Ohne Informationen wäre das ja auch schlecht möglich. Wie läuft das denn Normalerweise?

Aber in der Regel bekomme ich viele Infos, unter anderem ein Exposé und ein Moodboard.

Ein Sprichwort sagt „Ein Buch ist wie ein Garten, den man in der Tasche trägt.“ – Wie findest Du diesen Satz?

Ich denke, ein Garten ist vielleicht etwas zu wenig für das, was Bücher eigentlich sind bzw. sein können. Da entstehen schließlich ganze Welten auf Papier.

OK aber mit einem Buch in der Hand in einem schönen, magischen Garten kann man ja auch in ferne Welten abdriften. 

Mit welchem Buch wurde deine Liebe zu Büchern geweckt?

Das war die Charlie-Bone-Reihe von Jenny Nimmo.

Oh ja, daran kann ich mich auch noch gut erinnern. 

Wie sortierst du deine Buch-Regale?

Momentan befinden sich all meine Bücher noch in Umzugskisten, aber für gewöhnlich habe ich ein Rainbow-Shelf. Da freut sich das Designer-Herz, wenn alles nach Optik sortiert ist.

Absolut verständlich, ich fange immer wieder aufs neue an zu sortieren und irgendwie bekomme ich das nicht richtig hin. 

Kunstfreiheit auf dem Prüfstand
Die gesellschaftliche Diskussion über das, was man in der Kunst tun und lassen darf, ist zur Zeit sehr hitzig. Wie stehst du dem gegenüber und wie beeinflusst das deine eigene Arbeit?

Wenn Kunst nach unten tritt, dann finde ich, sollte es hier Grenzen geben. Ich schaffe zwar keine richtige Kunst mit meinen Covern, sondern eher Design, aber auch hier sollte es diese Grenzen geben.

Stimmt, gewisse Grenzen sollten stehen.

Chat GPT und andere KI-Apps sind gerade in aller Munde. Was hältst du davon, dass KI Geschichten, ja ganze Bücher alleine verfassen kann? Sind das für dich überhaupt richtige Werke?

Ich habe mal für kurze Zeit Midjourney für einzelne Bilder verwendet, die ich wie bei Stockfotos auch, zu einem Cover zusammenbearbeitet habe. Aber nach und nach hat man immer mehr über die Arbeitsweise von KI erfahren, weshalb ich aufgehört habe, diese zu nutzen. Derzeit ist es so, dass KI-Bildgeneratoren unerlaubt Bilder aus dem ganzen Internet als „Lern“-Datenbank nutzen. Die Urheber*innen dieser Bilder wurden nicht dafür bezahlt oder um Erlaubnis gefragt.

Das geht meiner Meinung nach gar nicht. Da müssen die Programmierer nachsteuern, finde ich. 

Deshalb denke ich, sollten wir keine Bild-KIs nutzen, solange nicht die Kunstschaffenden der Bilder in der Datenbank honoriert werden und Werke nur per Opt-in in dieser Datenbank landen.

Da bin ich ich absolut bei dir. 

Ob KI-Kunst nun echte Kunst ist oder nicht, kann ich dir nicht beantworten. Ich tendiere eher zu Nein, aber dafür weiß ich noch zu wenig über dieses riesige Thema.

Ich sage immer aus dem Bauch heraus, nein. Es fühlt sich für mich nicht gut, nicht richtig an. 

Die Technologie an sich ist natürlich faszinierend und praktisch, aber ich mache mir auch Gedanken, ob menschliche Kunst und Design überhaupt noch wertgeschätzt werden in der Zukunft. Kunst ist so ein großer Teil von unserer Menschlichkeit, dass ich es einfach traurig fände, wenn wir nur noch irgendwelche Prompts in einen Chat tippen und der Prozess des Lernens, des Schaffens, des persönlichen Ausdrucks, komplett verloren gehen.

Definitiv! Die ganze Kreativität, die in künstlerischen Werken steckt sollte auch weiterhin wertgeschätzt werden. Ich stehe da eh erst mal auf der menschlichen Seite und warte noch ab, was die KIs in Zukunft für uns bereit halten. 

Welche Frage sollen wir dir nächstes Jahr im Interview stellen?

Gerne was ihr möchtet!

Alles klar, wir lassen uns wieder neue und hoffentlich interessante Fragen einfallen. Lieber Alexander, vielen lieben Dank das du dir für uns heute Zeit genommen hast und uns so bereitwillig die Fragen beantwortet hast. Hier hat es uns sehr gut gefallen, der Kaffee war sehr gut und wir haben uns total wohl gefühlt. 

Hier gibt’s mehr über Alexander Kopainski:

 

Weitere Arbeiten von Alexander Kopainski:

 

Im letzten Jahr haben wir mit Alexander beim Interview über seine Wünsche, über das Coverdesignen und über Dinge reden, die er gerne noch lernen würde. Das ganze Interview könnt ihr hier weiterlesen*

 

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