Was man sät – Roman von Marieke Lucas Rijneveld
Mit der englischen Übersetzung von „Was man sät“ stand Marieke Lucas Rijneveld auf der Shortlist des International Booker Prize 2020. In ihrem Roman zeichnet sie das düstere Bild einer Familie, in der jeder mit seinen eigenen Dämonen zu kämpfen hat.
“Was man sät” – düsteres Familienporträt von Fran Ross
Um was geht’s in “Was man sät”?
Kurz vor Weihnachten bemerkt die zehnjährige Jas, dass der Vater ihr Kaninchen mästet. Sie ist sich sicher, dass es dem Weihnachtsessen zum Opfer fallen wird. Das darf nicht passieren. Also betet Jas zu Gott, er möge ihren älteren Bruder anstelle des Kaninchens nehmen. Am selben Tag bricht ihr Bruder beim Schlittschuhlaufen ins Eis ein und ertrinkt. Die Familie weiß: Das war eine Strafe Gottes, und alle Familienmitglieder glauben, selbst schuld an der Tragödie zu sein. Jas flieht mit ihrem Bruder Obbe und ihrer Schwester Hanna in das Niemandsland zwischen Kindheit und Erwachsensein, in eine Welt voll okkulter Spiele und eigener Gesetze, in der die Geschwister immer mehr den eigenen Sehnsüchten und Vorstellungswelten auf die Spur kommen.
Was bedeuten Familie, Glaube, Zusammenhalt? Wie kann man anderen beistehen, wenn man mit den eigenen Dämonen zu kämpfen hat? Marieke Lucas Rijneveld hat einen gewagten, einen kräftigen und lebendigen Roman geschrieben, der unsere innersten Gewissheiten hinterfragt.
Lisa Liest meint: Nachdem ich „Was man sät“ beendet hatte, habe ich zunächst einige Tage gebraucht bis ich mich an die Rezension dieses Buches setzen konnte. Ich finde bis heute keine passenden Worte dazu. Es ist morbide, es ist verstörend und ich glaube, dass ich dieses Buch nicht mag. Die Sprache hat mich genervt, weil sie so vulgär ist und die Figuren waren in der Summe ihrer Verzweiflung einfach zu viel.
Trotzdem ging mir „Was man sät“ einige Tage nicht aus dem Kopf. Was war das? Rijneveld zeichnet das Bild einer völlig kaputten Familie, die den Bezug zu sich und jedem Einzelnen verloren hat. Ein tiefdunkles Bild von Einsamkeit und Verzweiflung, das nur im Untergang enden kann. Und wahrscheinlich sind genau das die Besonderheiten dieses Buches, genau das was es ausmacht. So etwas liest und empfindet man nicht sehr oft. Und nur sehr selten weiß ich nicht, was ich über ein Buch schreiben oder welches Fazit ich ziehen soll.
Wem verdanken wir „Was man sät“?
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