Skoutz-Lebenshilfe: Wenn Bookies krank sind …

Winter! Das ist im Januar nicht überraschend, aber irgendwie sind wir trotzdem nicht vorbereitet. Wenn wir alle morgens unsere Autos freibuddeln müssen, mit dem Fahrrad hilflos durch die Gegend schlittern oder am Bahnsteig wartend vor uns hinschlottern, ist es unvermeidbar: Das Land schnieft, hustet und keucht. Wintereinbruch und Grippewelle sind das perfekte Match und wir alle die hilflosen Opfer.

Obwohl Skoutze üblicherweise einen Buchdeckel zwischen sich und herumfliegende Viren halten, sind auch sie nicht immun gegen fiese Grippenviren und heimtückische Schnupfennasen …

Für all diese Unglücklichen haben wir ein paar praxiserprobte Tipps.

Wenn Bookies krank sind …

Skoutze und andere Buchliebhaber haben den Vorteil, dass sie als meist Introvertierte ohnehin gut mit Quarantäne umgehen können und als Eskapisten keine Probleme mit Langweile haben, weil sie das beste aller Gegenmittel kennen: Bücher.

Im Ernst, wie man ohne Bücher mit einer fiesen Krankheit zurechtkommen will, bleibt rätselhaft. Netflix und Prime mögen Ersatz bieten, aber genaugenommen basieren auch diese Serien und Filme auf Büchern. Ohne Bücher wären wir alle verloren. Sie lassen euch anders als das hinterhältige Immunsystemnicht im Stich, bieten Trost, Ablenkung und Inspiration in einem und warten, wenn ihr entkräftet einschlaft, geduldig, bis ihr genau da weiterlest, wo ihr aufgehört habt.

Mit anderen Worten: Bücher helfen durch die Krankheit!

Bücher trösten im Krankenbett

Wenn der morgendliche Check im Wesentlichen aus Fehlermeldungen besteht, ist der Befund einfach: KRANK! Das ist zunächst noch ganz nett. Plant den Tag vernünftig. Kissen, Heizdecken und Snacks, Heißgetränk nach Wahl, Kuschelsocken und der Lesesessel warten schon, um euch durch den Tag zu helfen. Die Lektüre, die euch durch den Tag begleitet will gewählt werden. Checkt doch euren SuB, was der zu bieten hat.

Welche Titel eignen sich als Krankenbettbücher?

Krankenbettbücher (KBB) sollten aufgrund eines verquollenen Hirns zu komplex sein. E-Books sind nicht so anfällig gegen Teeränder oder Hustentröpfchen, aber für viele anstrengend zu lesen. Bei Prints sind zu kleine Schriftgrößen oft zu anstrengend. Auf gar keinen Fall sollte das Buch zu traurig sein, denn Schniefen, Seufzen und Wimmern sind ja schon gesetzt.

Einige unserer Redaktionsmitglieder stehen auf Geschichten, in denen Krankheit vorkommt. Moderne Bücher oder auch Klassiker, es muss nicht wie bei der Kameliendame oder Wer die Nachtigall stört zwingend eine tödliche Krankheit sein, Regency-Romane, bei der die Heldin vor lauter Aufregung (und wegen ihrem Korsett) in Ohnmacht fällt, tapsig über die Schärpe stolpert und sich den Knöchel verstaucht, oder von einem scheuenden Ross purzelt, um von ihrem Galan gerettet zu werden, scheinen eine sichere Wahl zu sein. Von Der eingebildete Kranke ist hingegen – jedenfalls, wenn es sich um ein Mitbringsel handelt – abzuraten! 🙂

Ausgelassene Abenteuer in der Kissenburg

Diese Geschichten haben den unleugbaren Vorteil, dass sie eine wunderbare Brücke von liebevollem Getröstetwerden, das die Heldin stellvertretend für euch bekommt, hin zu Abenteuern schlagen, die eine etwas forschere Heldin allein oder in Gesellschaft ihrer Freunde erlebt. Die Braut des Prinzen oder Die Nebel von Avalon zum Beispiel …

Denn nach ein paar Stunden in der Kissenburg und der ersten Kanne Tee/Kaffee/Kakao habt ihr vermutlich genug gelitten und wärt nach einem kleinen Nickerchen zumindest literarisch bereit für ein kleines Abenteuer, etwas Spannung oder Rätselaufgaben.

Bücher entführen euch ohne Rücksicht auf fiebrige Infekte, rasselnden Atem und einen Berg von Taschentüchern in ferne Welten, entlegene Orte und Sets, in denen Schnupfen keinen Platz hat. Wie wäre es mit Iron Sky (Nazis hinter dem Mond, wo man die auch wirklich alle am Liebsten wüsste), Dinosaurier-Sex oder Zombies, die sich in Gartenzwerge verlieben? Angesichts solcher Probleme könnt ihr gewiss auch leichter verdrängen, was an einem Krankheitstag im Büro alles an Arbeit für euch aufgestapelt wird.

Wer noch mehr Inspirationen braucht, kann in unseren Leselisten stöbern, da ist wirklich für jeden Geschmack etwas passendes dabei!

 

Bücher helfen auch neben den Zeilen.

Je nach Lesekonstitution und Krankenpflege tritt nach ein, zwei oder drei Tagen ein gewisser Sättigungseffekt ein. Oder vielleicht auch eine Art Lagerkoller. Wenn ihr dann aus eurer Lesewelt auftaucht und in die trist vergrippte Wirklichkeit zurückkehrt, um euch etwas auszuruhen, den Augen eine Pause zu gönnen, Medizin einzunehmen, zu inhalieren oder dergleichen, so wird euch ein Buch – anders als Netflix – getreulich helfen. Sie leiden mit euch und bieten sich an, euch zu helfen. Und plötzlich erhält der SuB ein neues Einsatzgebiet!

Ein gut platzierter Buchstapel hindert ungebetene Besucher am Betreten des Krankenzimmers, ebenso wie mehrere strategisch aufgestellte Stapel ein Haustier vor allzu rabiaten Liebesbekundungen. Speziell große Bildbände können als Rückenstütze hinter das Kissen gepackt werden und eine bequeme Sitzhaltung im Bett ermöglichen. Wirklich mutige verwenden Bücher auch als körpernah zu drapierende aber glatte Unterlage für Suppenschalen und Teebecher, die möglichst auf Mundhöhe benötigt werden. Hier empfehlen wir Hardcover mit einem folierten Schutzumschlag. 🙂

Zusammenfassend lässt sich sagen: Auch für uns Bookies ist es nicht leicht, krank zu sein. Aber dank unserer Bücher können wir es leichter nehmen. Habt Ihr Bücher, die man unbedingt lesen sollte, wenn man krank ist? Lasst sie uns wissen …

In diesem Sinne: Bessert euch!

 

 

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