RIP – Carlos Ruiz Zafón
Bestürzt müssen wir euch mitteilen, dass der spanische Bestsellerautor Carlos Ruiz Zafón im Alter von nur 55 Jahren seinem Krebsleiden erlegen ist. Mit seinen Büchern „Der Schatten des Windes“ oder auch „Der Fürst des Nebels“ war er vielen deutschen Lesern ein Begriff.
Über Carlos Ruiz Zafón
1964 in Barcelona geboren und aufgewachsen, besuchte er die Jesuitenschule Sarrià in Barcelona, die in einem gotischen Backsteinschloss mit Türmen und geheimen Gängen untergebracht war. Diese Umgebung inspirierte ihn nach seinen eigenen Worten zum Erfinden von Geschichten, und zwar speziell Schauergeschichten. Geschäftstüchtig organisierte er zusammen mit ein paar anderen Schülern eine Art schuleigene John-Sinclair-Reihe, Groschenhefte mit Horror-Stories, die sie gemeinsam an Mitschüler und Lehrer verkauften.
Nach der Schule war er zunächst als Texter in einer spanischen Werbeagentur tätig, bevor er 1994 nach Los Angeles auswanderte, wo er bis zu seinem Tode lebte. Dort arbeitete er sehr erfolgreich als Drehbuchautor und Korrespondent für spanische Zeitungen, später als Autor.
Im Herzen ist er seiner Geburtsstadt jedoch immer treu geblieben und hat ihr mit seiner Barcelona-Reihe ein literarisches Denkmal gesetzt.
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Über seine Bücher
Bereits sein erstes Buch, der Jugendroman „Der Fürst des Nebels“, war erfolgreich, doch der richtige Durchbruch gelang ihm mit seinem fünften Buch, „Der Schatten des Windes„, der zugleich den Auftakt der Barcelona-Trilogie bildet und 2001 erschienen ist.
Überhaupt spielte in seinem Werk seine katalanische Heimatstadt Barcelona immer eine wichtige Rolle. Doch selten wird diese tiefe Verbundenheit deutlicher spürbar als in „Der Schatten des Windes“. Der Genre-Mix aus Fantasy, Krimi- und Liebesroman war enorm erfolgreich und gilt neben Don Qujiote als erfolgreichster Roman in spanischer Sprache aller Zeiten. Auch international stürmte das Buch die Bestseller-Listen und stand viele Wochen auch auf Platz 1 im Ranking des Spiegels. Bis heute wurde der Schatten des Windes in über 40 Sprachen übersetzt und mehr als 15 Millionen mal verkauft. Ihm folgten in der Barcelona-Reihe noch „Das Spiel des Engels“, „Der Gefangene des Himmels“ und schließlich „Das Labyrinth der Lichter“.
So traurig sein früher Tod also ist, auch er wird in seinen Geschichten und den Herzen seiner Leser weiterleben. Es gibt schlechtere Formen der Unsterblichkeit. Sicher ist damit, dass seine eigenen Werke niemals auf den Friedhof der Vergessenen Bücher gelangen werden.
One Comment
Ela
Es ist so traurig, dass der Krebs wieder einen so talentierten Menschen mit sich genommen hat.
R. I. P. Carlos
Herzliches Beileid, Ela