Queer nicht quer – Statement von Kay Noa
Ihr Lieben,
heute wende ich mich in einer persönlichen Sache an euch. Es geht um den Shitstorm, der offenbar gerade speziell auf Twitter tobt (ich selbst meide seit Jahren dieses Medium). Jetzt bin ich ja doch schon eine Weile dabei, habe in vielen Shitstorms vermittelt und stehe plötzlich selbst in einem. Das hat mich getroffen, das musste ich auch erst etwas sacken lassen und darum melde ich mich erst jetzt mit etwas Verzögerung.
Es geht um eine Äußerung, eine persönliche Meinung, im Zusammenhang mit der Veröffentlichung der Longlists, mit der ich auf statistische Auffälligkeiten hinwies und mir Gedanken zu der Wirkung dieser Tatsache machte. Das ging gründlich daneben.
Entschuldigung!
Für die Formulierungen, die so viele Menschen verärgert haben, möchte ich mich in aller Form entschuldigen. Aus drei Gründen:
- Weil ich niemandens Gefühle verletzen wollte und schon gar nicht irgendjemand beleidigen oder diskriminieren. Das war nicht meine Absicht und das tut mir in jedem einzelnen Fall sehr leid.
- Weil die beanstandete Äußerung meine persönliche Meinung, einen Eindruck, widerspiegelte, dessen missglückte Formulierung nun auch mein großartiges Team in Verlegenheit bringt, das dafür wirklich gar nichts kann. Der Artikel wurde von mir in großer Eile auf vielfache Nachfrage nachts ohne Gegenlesen veröffentlicht.
- Und schließlich weil ich exakt das Gegenteil von dem ausgelöst habe, das ich erreichen wollte. Mir war und ist es ein Anliegen, dass wir an einer offenen, vertrauensvollen und toleranten Gesellschaft arbeiten, in der wir irgendwie für alle einen Platz finden und niemanden ausgrenzen. Darum bin auch ich persönlich davon zutiefst getroffen, dass man mir jetzt eine homophobe oder menschenverachtende Haltung unterstellt. Dass ich mit der missglückten Äußerung selbst schuld bin, ist klar. Aber ein Stein auf dem Fuß tut auch weh, wenn man ihn selbst fallen gelassen hat.
Mein Team hat, weil ich nicht erreichbar war, die anstößige Äußerung sofort entfernt. Nicht weil etwas vertuscht werden sollte, sondern um zu verhindern, dass weiterer Schaden entsteht, indem noch mehr Menschen dadurch beleidigt oder verletzt werden. Diese Entschuldigung sollte die Maßnahme nicht ersetzen.
Was ist passiert?
Anlass ist eine missglückte Äußerung, die ich im Zusammenhang mit der Auswertung der Anmeldungen zum Skoutz-Award getätigt habe. Mir ist dabei aufgefallen, dass speziell in den Kategorien Romance, Erotik und eingeschränkt Fantasy (Romantasy) im Vergleich zu den Vorjahren auffallend viele Titel mit „Gay Romance“ auf dem Cover oder im Klappentext werben.
Dies veranlasste mich zu der Äußerung, dass „viele Gay-Titel in allen Genres, in denen man Liebe auch nur streift, auftauchen. Das ist einerseits schön, andererseits – bitte nicht steinigen – macht es auch Sorge. Einmal, weil andere Formen (lesbische Liebe z.B.) weiterhin kaum eine Rolle spielen, und generell der Eindruck entsteht, als sei der Fortbestand der Menschheit gefährdet …“
Diese Wortwahl ist missglückt und hat – auch wenn ich das keineswegs gewollt habe – viele Menschen beleidigt. Mehr noch, mir gegenüber wurde sogar von „Demütigung“ gesprochen und das wollte ich keinesfalls! Dafür entschuldige mich bei allen, die betroffen sind ausdrücklich und gern auch persönlich.
Skoutz ist alles, nur nicht ausgrenzend. Bunt ist unsere Lieblingsfarbe. Auch wenn ich persönlich mich mal doof verhalte, hat das nichts mit der Idee zu tun, die inzwischen von so vielen Menschen getragen wird, dass sie nicht von einzelnen abhängig ist.
Um was geht es?
Im Zusammenhang mit der überfälligen Veröffentlichung der Longlists 2021 habe ich als Randbemerkung darauf hinweisen wollen, dass – was in der queeren Community auch durchaus thematisiert wird – viele Annäherungen an das Thema äußerst klischeebeladen zu sein scheinen. Ein Spiel mit neuen Vorurteilen. Dabei wies ich ausdrücklich darauf hin, dass dies ein „Eindruck“ sei, den ich (noch) nicht abschließend geprüft hatte.
Auch dafür – also unabhängig von der unglücklichen Formulierung (Entschuldigung nochmals!) – wurde ich nun kritisiert. Es liegt mir fern, irgendwem die Berechtigung abzusprechen, über alles zu schreiben, was ihn bewegt. So, wie es ihn bewegt. Worüber ich sprechen wollte, ist die Außenwirkung, die dadurch entsteht, dass augenscheinlich neben der bislang überwiegend geschilderten Hetero-Paarung nun sehr viele queere Beziehungen beschrieben werden sollen. Doch das sind fast ausschließlich homosexuelle Paare, während andere Konstellationen wie z.B. lesbische Liebe auf den ersten Blick nicht oder kaum in Erscheinung treten. Selbst wenn nun diese Büchern Bi, Trans oder Non-Binär thematisieren – man sieht es ihnen nicht an. Und da wir alle viel mehr Bücher ansehen als lesen, entsteht hier eben ein bestimmter Eindruck, mit dem wir alle irgendwie umgehen müssen.
Das ist eine Tatsache, die sich außerhalb meines Einflusses direkt aus der Liste ergibt, zu denen alle, wirklich alle ihre Vorschläge machen konnten. Dafür kann ich nichts.
Wenn ich auf einer nach meinem Eindruck etwas zu klischeebeladenen Herangehensweise hinweise, wollte ich damit nicht den Eindruck erwecken, dass es nicht viele Bücher gäbe, die sich sehr intensiv, fundiert und persönlich mit queeren Protas befassen. Wir wissen das. Wir haben sie und schätzen sie. Auf der Longlist, in den Wettbewerben der Vorjahre bis hin zu Siegertiteln und auch in der Skoutz-Community.
Was wollte ich eigentlich sagen?
Mein Anliegen war, den Blick darauf zu schärfen, das „queer“ mehr als nur homosexuell ist. Das jedenfalls ist gelungen. Ein kleiner Trost. Die Diskussion, der ich mich, wo immer sie mir angetragen wurde, gestellt habe, hat gezeigt, dass bei mir, aber auch bei anderen noch viel Aufklärungs- oder auch Klarstellungsbedarf besteht. So wurde in diesem Kontext nun beispielsweise angeregt und kontrovers diskutiert, ob „gay“ auch „lesbisch“ beinhaltet, und dass „Gay Romance“ jederzeit auch andere queer-Aspekte beinhalten könne und würde.
Dies ist spannend und das sollten wir in Ruhe und in gewohnt respektvoller Weise genauer untersuchen. Weil Toleranz auf Verständnis wächst. Und weil wir, hier wie überall, daran arbeiten sollten, dass ein Klischee als solches erkannt wird. Dann kann man auch gut damit leben.
Nicht nur die Formulierung war ein Fehler, sondern auch, dass ich in diesem Kontext überhaupt ein so derart emotionsbeladenes Thema angesprochen habe. Es hat nichts mit dem Skoutz-Award, den Longlists und dem weiteren Verlauf des Wettbewerbs zu tun. Es war eine Randbeobachtung, die so nicht nötig war und mehr geschadet als genutzt hat.
Wie wir queere Themen in der Buchwelt behandeln und wie wir sie behandeln sollten, kann man in der gebotenen Sorgfalt und Differenzierung wohl aktuell nur in einem speziell darauf fokussierten Beitrag untersuchen. Viele Vorschläge zu „Wie man es richtig gemacht hätte“, die mich heute erreichten, waren in diesem Rahmen (Award-Longlist) nicht umsetzbar. Auch diese Fahrlässigkeit bedaure ich mit Blick auf die Wichtigkeit des Themas.
Und eins noch …
Im Rahmen dieser ganzen Aufregung wurde mir mitgeteilt, dass der Begriff „Multikulti“ gleichfalls herabwürdigend sei. Das war mir nicht bewusst und wenn ich das gewusst hätte, hätte ich ihn nicht verwendet. Für mich ist das die Abkürzung von „multikulturelle Gesellschaft“. Das wiederum bedeutet für mich, dass es sich um eine Gesellschaft handelt, in der viele verschiedene Einflüsse mit- und nebeneinander leben, sich gegenseitig bereichern und beeinflussen und irgendwie auch zu einem neuen Ganzen werden. Es ist ein buntes, ein freundliches, tolerantes und für alle offenes Bild vor meinem inneren Auge.
So wie ich es zu leben versuche und mir auch für Skoutz wünsche.
Eure Kay
(Dass wordpress bei uns nicht mehr automatisch anzeigt, wer den Artikel verfasst hat, war mir bis heute gar nicht aufgefallen)
3 Comments
Sabrina
Liebe Kay,
erst einmal: Ich bin froh und begrüße es, dass es eine Entschuldigung gibt und dass du versuchst zu erklären, was aus deiner Sicht schiefgelaufen ist und was du eigentlich beabsichtigt hattest. Das ist ein guter Anfang.
Es gibt trotzdem noch einige Dinge, mit denen ich persönlich beim Lesen nicht glücklich bin und ich weiß, dass es so einigen Leuten ähnlich geht.
Du steigst ein mit »Es geht um den Shitstorm, der offenbar gerade speziell auf Twitter tobt«.
Wo fange ich an?
Erst einmal: Nein, es ist kein Shitstorm. Deiner Formulierung entnehme ich, dass du nicht auf Twitter bist; ich bin es. Ich habe die Beiträge dort gelesen (und ja, ich habe mich auch selbst kritisch geäußert). Was auf Twitter zu der ursprünglichen Formulierung geschrieben wurde, sind Outcalls (also öffentliche Hinweise auf problematische Äußerungen), aber es ist kein Shitstorm. Es ist Kritik, in manchen Fällen zwar emotional oder auch polemisch zugespitzt, in vielen aber auch ausführlich und fundiert erklärend, wo das Problem liegt. Es ist kein Shitstorm.
Mit dieser Begrifflichkeit einzusteigen impliziert: Was auf Twitter gerade geschieht, ist ungerechtfertigt und überzogen. Indem du es als »Shitstorm« etikettierst (obwohl du selbst offenbar nicht nachgelesen hast), diskreditierst du die Kritik. Und das ist kein guter Einstieg.
Zweitens: Nein, es geht nicht um das, was auf Twitter passiert.
Das mag ein Auslöser für dein Statement gewesen sein, weil es die nötige Aufmerksamkeit hergestellt hat (zusammen mit dem Feedback, das du bzw. Skoutz auf Facebook bekommen habt). Aber es geht nicht darum.
Es geht darum, dass im ursprünglichen Text zur Longlist queerfeindliche Formulierungen und ein Stück weit darin impliziertes problematisches Gedankengut steckten.
Das ist das, wofür du hier um Entschuldigung bittest (was ich, wie eingangs gesagt, gut finde). Und das ist auch das, worum es geht. Warum benennst du das nicht von Anfang an? Warum schiebst du den Fokus erst einmal weg von diesem Thema und hin zu denen, die (begründete und fundierte!) Kritik geäußert haben, versuchst, dieser Kritik ihre Berechtigung zu ziehen (indem du sie als »Shitstorm«) titulierst und stellst dich selbst ins Zentrum (als vermeintliches Ziel eines vermeintlichen Shitstorms – noch einmal, es wurde Kritik geäußert und diese war inhaltlich, ihr Ziel waren also Aussagen und nicht Personen)?
Ich verstehe auch hier das Bedürfnis, transparent zu machen, wie es dir geht und warum das Statement zeitverzögert kommt. Aber ich hoffe, es wird nachvollziehbar, warum die Umsetzung rhetorisch alles andere als gelungen ist.
Persönlich finde ich es schade, dass deine Entschuldigung nicht auch auf die flapsige Formulierung »als sei der Fortbestand der Menschheit gefährdet« eingeht und hinterfragt, was die Gedanken dahinter (ethisch-moralische Verpflichtung zur Fortpflanzung/Erhalt der Menschheit? Öhm …?) bei näherem Betrachten implizieren und in Richtung was für eines Weltbilds sie sich bewegen. (Dazu gab es auf Twitter übrigens ebenfalls kluge und plausible Beiträge, die ich allerdings gerade nicht wiederfinde.) Ein Smiley dahinter macht das leider nicht besser.
Auch hier gilt, ich glaube gern, dass das nicht beabsichtigt war. Es steckt oft Perfides in unseren Gedankenmustern, das wir auf den ersten Blick gar nicht bewusst erkennen. Aber umso besser wäre es, die Möglichkeit zum kritischen Hinterfragen und Weiterlernen zu nutzen.
»Doch das sind ausschließlich homosexuelle Paare, während andere Konstellationen wie z.B. lesbische Liebe …« Liebe Kay, du weißt aber schon, dass »homosexuell« kein Synonym für »schwul« ist und in seiner Bedeutung auch »lesbisch« abdeckt? Vgl. hier: https://www.duden.de/rechtschreibung/homosexuell
Die ursprüngliche Formulierung hat im Prinzip impliziert, dass queere Figuren (speziell schwule) nun quasi »zu oft« aufauchten, Zitat: »in allen Genres, in denen man Liebe auch nur streift«.
Das ist nicht nur eine unglückliche Formulierung. Das ist auch ein unglücklicher Gedankengang. Er besagt: Queere Figuren haben nur dort sichtbar zu sein, wo ihre Queerness im Kontext einer romantischen oder sexuellen Beziehung sichtbar werden kann – am besten nur im entsprechenden Genre (Romance).
Das ist einer der Punkte, die (eben auch und gerade auf Twitter) besonders kritisiert wurden. Und die Auseinandersetzung mit dieser Überlegung fehlt mir persönlich trotz allem im Text. Das Anerkennen, dass der Fehler eben auch darin bestand, queere Menschen gedanklich auf ihre Rolle innerhalb einer romantischen Beziehung und somit einen einzelnen Aspekt ihrer Persönlichkeit zu reduzieren – und das Ganze zu koppeln mit dem Take, queere Repräsentation sei »eine Mode, die nicht wirklich in Toleranz gipfelt«.
Wenn es darum ging, dass das Gay-Romance-Label auf Büchern auftauchte, die dann de facto gar nicht dem Romance-Genre zuzuordnen sind, warum das nicht deutlich so formulieren? Das wäre einfach und wertfrei möglich gewesen, auch und gerade ohne die Vermischung von Ebenen (»Fortbestand der Menschheit gefährdet«, »Mode«).
Wenn es darum ging, einen persönlichen Eindruck zu teilen, zur Diskussion zu stellen, Feedback einzuholen – warum dann im Statement zur Longlist? Warum auf dieser Plattform?
Wenn dir bewusst war, dass es sehr viel weitere queere (und auch anders diverse) Repräsentation in Büchern gibt, die aber nicht zwangsläufig schon durch den Klappentext sichtbar wird, warum das nicht klar aussprechen und benennen? Warum die Zuflucht zu flapsigen und polemischen Formulierungen – gerade, wenn das Thema dir doch am Herzen liegt und dir bewusst ist, welche Bedeutung es hat?
Und dann: Warum entsteht dieser Text nachts und überhastet und ohne Gegenlesen? Ja, ich verstehe und erkenne an, dass du dein Team hier aus der Verantwortung und den Text auf deine Kappe nehmen willst. Und ich weiß auch, dass es bei großen Projekten zeitlichen Druck geben kann, das Gefühl von Dringlichkeit, dass Texte fertig werden, Ankündigungen gemacht werden müssen. Ich verstehe vor allem, dass ihr das alle ehrenamtlich, aus Überzeugung und Freude an der Sache macht und entsprechend natürlich niemand ein Anrecht darauf hat, dass ihr eure Statements minimal im Team abstimmt, gegenlesen lasst und nicht einfach runtertippt und raushaut.
Aber ich frage mich trotzdem, was es uns für ein Bild von Skoutz und seiner Wertigkeit als Preis vermitteln soll, wenn hier so mangelnde Sorgfalt und Wertschätzung der eigenen Arbeit durchscheint. Ich wünsche euch, dass ihr da in der Zukunft eure Prozesse verbessern könnt (auch wenn die Zeit drängt), Statements herausgebt, die durchdachter sind und hinter denen ihr auch als Team stehen könnt.
Vor allem aber wünsche ich mir einen noch deutlich transparenteren Umgang mit Kritik (ja, diese Entschuldigung ist von der Startseite aus sichtbar, aber wer wird sie finden, ohne explizit danach zu suchen?) und das klarere Benennen der eigentlichen Probleme (anstatt geäußerte Kritik, die nicht einmal im Detail nachgelesen wurde, direkt als »Shitstorm« zu framen).
Das möchte ich nur als Gedanken zu diesem Statement dalassen, als Impulse für den zukünftigen Umgang. Ich bin froh, dass du dich entschuldigt und um Transparenz bemüht hast, dass du (wie wir alle) dazulernen und es besser machen willst, und ich hoffe, du verstehst mein Feedback in eben diesem Sinne.
Viele Grüße
Sabrina
Kay
Liebe Sabrina,
erst einmal danke für die sachliche und konstruktive Auseinandersetzung. Ich habe gerade diese, sich auf den ersten Blick der beim Betrachten der Longlist für den unvoreingenommenen Betrachter auf eine schwul-romantische Darstellung reduzierende Präsentation der Queeren Welt bedauern wollen. Weil mir eben, auch wenn ich als dumme Hete mit den Begrifflichkeiten tatsächlich gelegentlich durcheinanderkomme, durchaus bewusst ist, dass das deutlich mehr ist. Thematisch wie in der Konstellation. Wie missglückt mein Versuch, die Beobachtung zu artikulieren war, erkennt man, dass es immer noch nicht angekommen ist, was ich eigentlich meinte.
Der Skoutz-Award ist ein ehrenamtlich betriebenes Projekt, das noch nicht einmal Sponsorengelder erhält. Da stoßen wir bei allen Prozessoptimierungen an ökonomische Grenzen. Fehler aber passieren auch bei perfektest geplanter Projektsteuerung, weil Menschen Fehler machen und meist kommt es dann zu Kettenreaktionen. So hier.
Und eines noch: Wenn ich mich hier alleine hinstelle, dann auf meinen ausdrücklichen Wunsch hin. Wir haben in Deutschland zum Glück keine Sippenhaft mehr, keine Gruppenhaftung, sondern ein Täterstrafrecht. Ich habe Mist gebaut und ich bügle das aus, so gut ich eben kann. Es ist mein Selbstverständnis, mein Wunsch, der meinem Ehr- und Anstandsgefühl entspringt, das alleine auszubügeln. Ich habe mein Team gebeten, sich da raus zu halten. Auch, weil es mein Fehler und nicht ein Fehler von Skoutz war. Es ist mir wichtig, das zu trennen. Weil ich zuvorderst Mensch und nicht „Skoutz“ bin. Einer, der auch Fehler macht, bereut und um Entschuldigung bittet.
So sehr ich die Identität und das Selbstverständnis anderer Menschen achte, so sehr möchte ich auch, dass mein diesbezüglicher Wunsch, wie ich mich meinen Fehlern stellen will, respektiert wird. Und dazu gehört für mich auch, Unschuldige und Unbeteiligte rauszuhalten.
Regina
Ehrlich – ich bin grad wirklich entsetzt, denn ich finde da rein gar nichts anstößig, im Gegenteil, es spiegelt meine Gedanken wieder. Traurig finde ich es, wenn man jedes Wort erst analysieren muss, bevor man es veröffentlicht, weil es einen Shitstorm auslösen könnte.
Es macht mir in gewisser Weise angst, denn der Eindruck verstärkt sich Tag für Tag bei mir, dass die Leute versuchen ihren aktuellen Frust, egal in welcher Form, versuchen an anderen auszulassen.
Ich verstehe auch nicht, was daran falsch gewesen sein sollte, was den Beitrag betrifft.