Bookcrossing – Buchtausch mal anders

 

ein Buch registrieren

Jeder Leser auf der Welt kennt das Problem: Man kauft ein vielversprechendes Buch und stellt während des Lesens fest, dass es einem nicht gefällt oder dass man sich nach dem Klappentext mehr von der Lektüre erhofft hatte.

Natürlich wird man es dann kein zweites Mal lesen. Doch was tun mit dem Schinken? Die Regale quellen schon über, wegwerfen kommt auf gar keinen Fall (niemals nicht!) in Frage. Wieder verkaufen? Im Laden hat man für den Schmöker vielleicht 20,00 € ausgegeben, bekommt aber auf vielen Verkaufsseiten im Internet nur noch ein paar Cent, höchstens ein paar Euro dafür.

Da lohnt sich weder der Aufwand, noch haben es Bücher verdient, derart unter Wert verkauft zu werden! Schließlich stecken die Autoren jede Menge Herzblut in das Schreiben ihrer Werke. Für dieses Dilemma gibt es aber eine geniale Alternative.

Wie wäre es denn, wenn ihr die ungeliebte Lektüre einfach freilasst?

Ich sehe schon. 🙂

„Wie, freilassen?“, werdet ihr euch fragen.

Doch es ist ganz einfach: Ihr lasst euer Buch frei, setzt es an einem öffentlichen Platz, im Bus oder in der Bahn aus, stellt es in einen öffentlichen Bücherschrank oder in extra dafür vorgesehene Regale, damit es einen anderen Leser findet, der es unter Umständen ins Herz schließt. Die Alternative, von der ich schreibe, nennt sich Bookcrossing.

Was ist Bookcrossing?

Im Jahre 2001, als das Internet seinen ersten richtigen Boom erlebte, kam der Amerikaner Ron Hornbaker auf die Idee, Bücher in die Freiheit zu entlassen oder mit anderen Worten, einen freien Buchclub zu gründen. Inspiriert hatte ihn dazu eine Webseite namens „Where´s George?“, mit deren Hilfe die Zirkulation von US-amerikanischen Banknoten nachverfolgt werden kann. Warum sollte das nicht auch mit Literatur funktionieren?

Bookcrossing-Label

Bookcrossing ist wirklich simpel. Man registriert seine Bücher einfach auf der Bookcrossing-Webseite und erhält für jedes eine separate Identifikationsnummer, die BCID (Bookcrossing-Identitätsnummer). Beim Registrierungsvorgang erhält jede angelegte Buchdatei eine Kommentarfunktion. So können künftige Leser dokumentieren, wo sie das Buch gefunden haben, wie es ihnen gefallen hat und wohin es demnächst unterwegs ist. Die BCID sollte, bevor das Buch auf die Suche nach einem neuen Leser geht, handschriftlich mit einer Bemerkung in das Buch eingetragen werden. Wahlweise gibt es auch Bookcrossing-Label (so eine Art Ex Libris-Sticker mit vorgefertigten Text), das man ins Buch einklebt, bevor man den Schmöker in die Freiheit entlässt. Danach kann man das Buch und seinen Weg verfolgen.

Bookcrossing im OCBZ Café Waldi in Leipzig

Wurde das Buch gefunden oder aus einem OBCZ mitgenommen, so kann der Finder nun seinerseits die BCID auf der Bookcrossing-Webseite eingeben und nach Belieben kommentieren, wo er den Schmöker gefunden und auch wie er ihm gefallen hat. Dieser Kommentar wird nun in der Buchdatei gespeichert und der ehemalige Besitzer, sowie alle Leser werden per E-Mail automatisch benachrichtigt. So kann man jederzeit den letzten registrierten Standort „seines“ Buches verfolgen.

Leider werden nicht alle Bücher gefunden. Etliche Bücher gelten als verschollen, doch manchmal hat man das Glück und  sie tauchen nach Jahren wieder auf, einige verschwinden aber ganz und gar im Äther.

Schnitzeljagd der besonderen Art

Bookcrossing ist vom Prinzip her also nichts anderes als eine Art Schnitzeljagd mit Lektüre und nicht weiter kompliziert. Die Registrierung der Bücher ist sehr einfach und kann auch von weniger internetaffinen Menschen bedient werden. In den OBCZ´s gibt es den ein oder anderen Schatz zu entdecken und durch den regen Bücheraustausch, kommen immer wieder neue dazu. Probiert es doch selbst einmal aus, das wäre überaus #skoutzig!

Hier geht es zur Bookcrossing-Website: http://www.bookcrossing.de

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