Amazon und die richtige Rezensionspflege
In den Award-Monaten ist Skoutz immer voll mit wunderbaren Büchern und den Interviews mit den Menschen, die sie geschrieben haben. Unweigerlich erreichen uns Fragen, wie man es schafft, dass auch das eigene Buch so erfolgreich ist. Um ein Buch zu verkaufen, müssen es viele Menschen sehen und spannend finden. Rezensionen sind dabei nach wie vor eine große Hilfe. Und darum zeigen wir euch heute, wie man Rezensionspflege auf Amazon betreibt.
Einer Studie zufolge werden fast 2 Drittel der Online-Käufe nach dem Lesen einer Rezension getätigt. Unabhängig davon sind die Rezensionen auch eines der Kriterien, nach denen Amazon entscheidet, wie oft ein Artikel, euer Buch, potentiellen Interessenten gezeigt wird.
Wie viele Rezensionen sind erforderlich, um von Amazon für wichtig befunden zu werden?
Genaue Zahlen gibt Amazon natürlich nicht heraus, aber unter 50 wird es schwer. Hundert sind schon besser. Sie müssen nicht auf einmal kommen, sondern sollten besser nach und nach eintrudeln. Deshalb ist das schrittweise Einholen von Rezensionen ein erster wichtiger Schritt in der Rezensionspflege. Durch das sukzessive Einstellen von Rezensionen bleibt die Buchseite aktiv und ein Buch mit aktuellen Rezensionen wird vom Algorithmus für zeigenswerter erachtet als ein Ladenhüter, der im virtuellen Regal vor sich hinstaubt.
Amazon reagiert allerdings sehr ungnädig auf vermeintlich nicht authentische Rezensionen – ob sie nun von KI verfasst, aus Gefälligkeit geschrieben oder gegen Geld oder andere Zuwendungen eingetauscht wurde.
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Mit der richtigen Rezensionspflege erhaltet ihr gute, ehrliche Rezensionen für euer Buch:
Fragt eure Bekannten!
Auf für solche Aufrufe ist ein gepflegter Newsletter mit Interessenten ein wertvolles Tool, das hier gute Hilfe leisten kann. Aber neben den bestenfalls dem Namen nach bekannten Fans da draußen, dürft ihr eure engsten Kreise nicht vergessen: Freunde und Familie sowie jene Fans, zu denen ihr ein etwas persönlicheres Verhältnis habt.
Nehmt euch ein paar Minuten Zeit, um ein Angebot für diese Menschen zu formulieren und sie um ehrliche und unvoreingenommene Rezensionen zu bitten. Ehrlich und unvoreingenommen sind deshalb kursiv geschrieben, weil Gefälligkeiten strikt unerwünscht sind und von Amazon alles gelöscht wird, was auch nur den Anschein einer solchen voreingenommenen Bewertung hat.
Zur Rezensionspflege gehört daher auch, dass man dafür sorgt, dass die Rezensionen so geschrieben sind, dass sie Amazon für hilfreich hält. „Meine Ehefrau ist so eine begnadete Autorin“ ist daher keine gute Einleitung, denn hier vermutet jeder Befangenheit. Auch Jubelstürme über das Blau des Covers oder Hinweise wie „Ich habe das Buch geliebt!“ sind zwar Aussagen, die das Autorenherz erfreuen, aber anderen Kunden hilft das nicht.
Es geht bei einer guten Rezension also nicht um Lob, sondern um Aussagekraft!
Sowohl gute als auch schlechte Rezensionen helfen uns dabei, uns eine eigene Meinung über ein Buch zu bilden. Wenn eine Rezension rügt, dass der Protagonist so sarkastisch ist, dann ist diese Rüge für mich, die sowas sehr gerne liest, eine Kaufempfehlung. Das ist der Grund, warum wir bei Skoutz mit der Buchfieberkurve arbeiten, die eben genau diese für die meisten Menschen wichtigen Eindrücke eines Buches einfach wiedergibt. Amazon setzt da auf Freitext und darum sollten in einer von Amazon geliebten Rezension ein paar Punkte beachtet werden.
Wenn ihr euren Fans sagt, worauf sie achten sollen, habt ihr einen wichtigen Punkt für eure Rezensionspflege abgehakt:
- Bewertung aus eigener Erfahrung: Wenn eine Figur z.B. unbedingt tanzen will, ist es schön, wenn man erfährt, dass die Rezensentin selbst jahrelang im Verein getanzt hat und daher wirklich beurteilen kann, ob die Tanzszenen authentisch beschrieben wurden.
- Schlüsselwörter: Achtet darauf, welche Schlüsselwörter Amazon für euer Buch hinterlegt und bittet eure Rezensenten, diese Schlüsselwörter in ihrer Beschreibung nach Möglichkeit zu verwenden.
- Umfang
Zu kurze Rezensionen hält Amazon ebenfalls für nicht werthaltig. Darum sollten die Textrezensionen mindestens 100 und idealerweise um die 500 Wörter enthalten. - Achtet darauf, dass die Rezension keine Spoiler enthält. Dies verdirbt vielen potentiellen Kunden den Spaß am Buch und hält sie dann auch vom Kauf ab.
Wenn sie aus Sicht des Rezensenten erforderlich sind, dann bittet wenigstens darum, dem eine „Spoilerwarnung“ voranzustellen. . - Ein schöner Abschluss ist immer eine Aussage, warum das Buch für den Rezensenten wichtig war. Das werten Amazon und die Besucher dort als persönlichen Touch.
- Eigene Worte
Auch wenn es naheliegend ist – lasst euch nie dazu hinreißen, eine Rezension zu überarbeiten oder Formulierungsvorschläge zu machen. Erstens klingt das nicht echt, wenn sich die Textbausteine wiederholen und zweitens riskiert ihr bei solchen Verstößen gegen die Amazon-Richtlinien, dass die Rezensionen, schlimmstenfalls das Buch aus dem Shop fliegen.
Zur Rezensionspflege gehören Fragen, statt Antworten.
Fragen, die helfen, eine schöne Rezension zu verfassen:
- Was hat an dem Buch am besten gefallen?
- Wurden die von Cover, Titel und Klappentext geschürten Erwartungen erfüllt?
- Welches Gefühl hat das Buch für euch hinterlassen?
- Was hätte besser sein können?
- Wie ist das Buch im Vergleich zu anderen Titel in seiner Kategorie? Direkte Vergleiche können sehr hilfreich sein.
Weitere Tipps erhaltet ihr hier in unserem Skoutz-Wiki zur Rezension.
Rezensionspflege mit Rezi-Exemplaren?
Ein großes Thema sind die „verifizierten Käufe“.
Haben Rezensionen mit diesem „Banner“ mehr Gewicht als eine normale Rezension? Jaein. Die Mischung macht’s. Amazon ist sich durchaus bewusst, dass Blogger und andere Rezensenten oft Testexemplare zugesandt bekommen. Speziell zur Veröffentlichung eines Buches, kann man Rezensionspflege naturgemäß nur durch die Bereitstellung von Vorabexemplaren betreiben. Wenn dann aber keine Käufe nachkommen, hat das auch wieder ein „Gschmäckle“.
Rezensionspflege besteht aus der Vorbereitung der Rezensionen und ihrer Abfrage nach Gruppen. Solche Gruppen können sein:
- Freunde und Familie
- Newsletter-Abonnenten
- Social-Media Follower
- Publikum bei Lesungen und anderen „Buchevents“
- Abfrage auf einschlägigen Portalen wie Goodreads, Lovelybooks oder Leserkanone.
Regelmäßige Kontaktpflege zu Buchblogs
Es ist ein Irrglaube, nur mit Neuveröffentlichungen an Buchblogs heranzutreten. Vielen Lesern ist es ziemlich egal, wann ein Buch erschienen ist, wenn es nur interessant klingt. Darum kann man auch mit einem netten Pitch einem alten Buch noch frischen Rückenwind verschaffen.
So ein Pitch sollte kurz und bündig sein. Nicht länger als ein Absatz. Ein bis drei Sätze, die euer Buch beschreiben, gefolgt von der Einladung, ein Rezensionsexemplar anzufordern, ggf. verbunden mit der Frage, welches Format es denn sein soll.
Danke …
Ach – und bittet am Ende eures Buches um eine Rezension. Direkt im Anschluss.
Ich ermutige Autoren immer dazu, so einen Satz aufzunehmen. Am besten, sympathischsten und ehrlichsten verbunden mit einem herzlichen Dankeschön für den Kauf des Buches und die für die Lektüre erforderliche Zeit.
One Comment
Daniel Hartmann
Ein sehr wichtiger Beitrag.
Ich wünschte, dass mehr Leute das so auf Amazon umsetzen würden.
Doch die Realität sieht anders aus. Es gibt leider sehr viel Missbrauch und Betrug bei den Rezensionen.
Daniel