Zu Besuch bei Sarah und Andrea von Trimagie
Heute haben der Skoutz und ich uns schon nach dem Frühstück direkt auf den Weg gemacht, wir möchten gerne Sarah und Andrea von Trimagie besuchen. Ihr Blog „Trimagie“ steht auf der Midlist Buchblog von Susis Leseecke und das ist für uns natürlich ein guter Grund sie zu besuchen. Sie haben ein wenig geheimnisvoll getan und gesagt, die Anreise könnte etwas länger dauern. Hm, also deshalb der frühe Aufbruch. Wir sind schon sehr gespannt, was die beiden uns zu erzählen haben und wie ihnen unsere Fragen gefallen.
Da, ist die Abzweigung, wir müssten angekommen sein.
Zu Besuch bei Sarah und Andrea von Trimagie, die genau wissen, wofür ihr „T“ steht.
Hallo liebe Sarah,hallo liebe Andrea, wir freuen uns sehr, dass wir euch heute besuchen dürfen und sind auch schon sehr gespannt, was ihr zu unseren Fragen sagt. Ihr kennt den Skoutz? Er dreht gerade seine Runden und schaut sich um ….
Wo sitzen wir denn, also wo wollt ihr uns empfangen?
Moin und servus liebe Heike und lieber Skoutz,
Moin ihr beiden.
Schön, dass ihr da seid und uns besuchen kommt. Wie praktisch, dass ihr nicht auf weltliches Reisen angewiesen seid, denn sonst hättet ihr ein logistisches Problem.
Finden wir auch super, dass wir da so unabhängig sind.
Wir als trimagische Hexen sind an zwei sehr weit voneinander entfernten Orten zu Hause. Andrea, als zeichnerische Lebensgenießerin findet ihr sehr häufig in Straubing und der näheren Umgebung in Niederbayern.
Und wo genau müssen wir hin?
In einer unscheinbaren Straße am Rande der Stadt findet ihr die illustrierende Magie der Picass Andrea mit der sie es in Form von Kapitelzierden und anderen Zeichnungen schon in einige Bücher geschafft hat.
Ach, toll. Da müssen wir mal gesondert drüber reden.
Mit dem Besen und einer großen Portion phantastischem Reiseelan gelangt ihr etwa 850km nördlich zu Sarah nach Kiel.
Kiel gefällt mir total gut, gell Skoutz?
Ebenfalls in einem Randgebiet der Stadt findet ihr da auf magische Weise eine wertschätzende leseaffine Großfamilie bei der vor allem der unverbesserliche Optimismus und die Lebensfreude im Vordergrund stehen.
Das hört sich auf jeden Fall total gut an, Lebensfreude und Optimismus gehört auch für mich einfach dazu.
Wenn ihr klingelt und es reagiert niemand, dann geht einfach in den Garten oder folgt den Stimmen – die sind nicht nur in eurem Kopf, sondern real. Vielleicht findet ihr Sarah dort?
Wir gehen mal schauen, Skoutz flieg doch mal vor ich bin dann gleich bei dir.
Nach welchem Motto lebt ihr? Und wirkt sich das auch auf euer Bloggen aus?
Diese Frage stürzt mich in ein häufig auftretendes Dilemma, weil du nach einem Motto fragst. Das bedeutet, ich soll mich für eines entscheiden.
Das kann ich sehr gut verstehen, ich muss aber trotzdem fragen. Ihr dürft aber auch mehrere nennen. Für verschiedene Lebenslagen, oder so. 🙂
Gut. Es gibt eben nicht nur einen Satz, eine Einschätzung oder ein Motto, was mir wichtig ist. Es ist immer eine Mischung aus mehreren und dann ist auch noch das einzig Beständige im Leben die Veränderung. Wenn ich mich aber nun unbedingt entscheiden soll, dann wähle ich: „Wenn Magie alleine nicht ausreicht: Trimagie.“
Das passt doch auch total gut, finde ich. Wieso ist es dann dieser eine Spruch?
Da mich der virtuelle Name schon auf unzähligen Plattformen und seit über zwanzig Jahren unabhängig vom Bloggen begleitet, bin ich Trimagie und Trimagie ist ein untrennbarer Teil von mir. Das ist übrigens auch der Grund, warum wir uns nach vielen Überlegungen dagegen entschieden haben, diesen Namen zu ändern, obwohl wir mit den Äußerungen und dem damit einhergehenden Verhalten der Autorin J.K.Rowling keineswegs konform gehen. Ganz im Gegenteil. Das T in Trimagie steht für Toleranz, und zwar gelebte echte, nicht nur dahergesagte.
Es zählt immer nur was echt ist, alles andere wird durchschaut, meine Meinung. Ich finde aber auch, dass unabhängig von dem, was Rowling als Mensch macht, hat der Zauber ihrer Bücher doch viel Gutes bewirkt. Insofern ist die Idee hinter Trimagie eben auch über ihre Schöpferin hinausgewachsen, findet ihr nicht?
Was ist euer erster Gedanke, wenn ich euch frage, was ihr GAR NICHT mögt?
Ungerechtigkeit und Ignoranz.
Ja, oder? Da könnte ich die Wände hochgehen, wenn ich es dann könnte.
Zum Glück habe ich inzwischen in meinem off- und online Leben viel mehr Menschen, die wertschätzend und tolerant ein Miteinander leben, als solche für die es nicht so wichtige Werte sind.
Genau, und da man das schnell merkt, kann man sich ja genau aussuchen, mit wem man sich umgibt und mit wem nicht.
Als Klischee wird man nicht geboren, sondern man muss sich den Titel erarbeiten. Klischees sind so praktisch wie lästig. Wie geht ihr mit ihnen um? Beim Bloggen wie im Leben?
Ich kenne diese Aussage eher als „Neid muss man sich verdienen, den bekommt man nicht geschenkt.“ Ich mag eigentlich beide Aussprüche nicht. Allerdings impliziert das Wörtchen „eigentlich“, das es vielleicht doch anders ist? Und ja, einerseits ist Schubladendenken schwierig, weil diese für viele Menschen zugeschlossen und keinerlei Durchlässigkeit beinhalten. Andererseits empfinde ich die Berechenbarkeit von Klischees überall im Leben als Grundlage zum innovativen Weiterdenken.
Stimmt, das finde ich auch. Es ist halt eine erste Einschätzung, die den Boden für weitere Beobachtungen, für Detailtiefe oder Überraschungen schafft.
Wenn mich zum Beispiel jemand mit dem Klischee der wertschätzenden Optimistin mit viel Humor belegt, dann ist es eine Schublade in der ich mich gerne gemütlich niederlasse. Allerdings gibt es eben auch Momente, in denen mir der Humor und das positive Denken kurzzeitig verloren gehen.
Aber das ist ja auch total verständlich. Wie setzt du das dann um?
Worum ich mich immer sehr bemühe, ist Respekt jedem Menschen gegenüber, auch wenn ich zum Beispiel Bücher, Geschichten, Kunst oder Verhalten nicht gut finde, so hat das erstmal nichts mit der Person zu tun. Ich habe auch schon Menschen gesiezt in einem eigentlich persönlicheren Rahmen, um mich von deren Verhalten und Umgang abzugrenzen. Um es kurz zu machen: Klischees in durchlässigen Schubladen geben den verlässlichen Rahmen, der nötig ist um neue Wege zu gehen. Skoutzi, was denkst du denn über Klischees?
Gute Frage. Natürlich erwische ich mich im Real-Life auch dabei, dass ich in eine Schublade greife, um nach diesem Klischee zu suchen, aber ich ertappe mich dann auch und zucke sofort zurück. Ich denke dann gerade deshalb darüber nach, wieso ich das so erwartet habe, damit ich das beim nächsten Mal nicht wieder mache. Insofern helfen sie mir geradewegs zu mehr Beweglichkeit.
Wobei ich als Leser gerne von Klischees lese, am liebsten von denen, die am Ende aufgebrochen werden und doch nicht alles so ist, wie es scheint. Grundsätzlich möchte ich einfach den Menschen kennenlernen. Klar sind da auch immer welche dabei, die mir gar nicht liegen wegen ihrem Verhalten oder ihrer Sicht auf die Dinge. Aber dein Tipp mit dem Siezen ist eine gute Möglichkeit. Aber lass uns jetzt ein wenig in die Bloggerwelt abtauchen.
Die Bloggerwelt ist sehr turbulent, wohl weil alle mit so viel Leidenschaft dabei sind. Aber vielen wird das auch zu viel und sie hören auf. Was hält euch bei der Stange und was ist euer Wunsch für die perfekte Bloggerwelt?
Ich blogge seit Ende 2016 vorwiegend über Bücher und habe damals sehr naiv und unbedarft angefangen. Das brachte mir wiederum eine Leichtigkeit und große Spontanität ein, die ich bei anderen damals schon vermisste, im Verlauf der Jahre aber auch bei mir selbst. Das bringt die Zeit vermutlich irgendwann mit sich, glaube ich zumindest. Bei anderen, die zum Beispiel von vornherein starten um damit gewerblich ausgerichtet Geld zu verdienen, liest sich diese Leichtigkeit quasi nie.
Da ist auf jeden Fall etwas dran, ist mir auch aufgefallen.
Vor allem in anderen Blogbereichen außerhalb der Buchbubble empfinde ich das als noch viel drastischer. Dagegen ist die Welt der Buchbloggenden doch oft sehr heile Welt.
Definitiv.
Mich halten tatsächlich die innere Überzeugung und die Freude an dem, was ich tue, immer wieder dazu an weiter zu machen. Es gab in all den Jahren zwei längere Phasen in denen ich virtuell sehr ruhig war. Die erste war im Frühjahr 2020, Homedingens hoch sechs hat mich so sehr beschäftigt, dass wir am Ende des Tages froh waren alle wichtigen Aufgaben erledigt zu haben. Da blieb nur Zeit zum Lesen, aber keine Muße zum Bloggen.
Ich glaube in der Zeit haben sehr viele Menschen damit zu kämpfen gehabt, weil wie du schon gesagt hast, einfach die Muße fehlte.
Und in diesem Jahr im Frühsommer erging es mir ebenso, allerdings war die Ursache dafür mehrere Krebserkrankungen im näheren Familienumfeld, die ich emotional erstmal gut genug verpacken musste, um mich wieder für so etwas unwichtiges wie das Bloggen zu motivieren.
Oh Mensch aber das ist ja vollkommen normal, so etwas muss erstmal weggesteckt werden. Da wird alles andere erstmal sehr unwichtig.
Allgemein bin ich der Meinung, dass es kein perfektes Leben und Umfeld gibt- egal ob beim Bloggen oder abseits davon – wir sind Menschen und machen Fehler. Punkt. Die Frage ist für mich nicht, wie eine perfekte Welt der Bloggenden aussieht, denn die gibt es nicht. Die Frage ist: Wie gehen wir miteinander um und mit uns selbst?
Das hast du gut auf den Punkt gebracht. Ich finden einen freundlichen und respektvollen Umgang miteinander total wichtig, man darf sich dabei aber auch nicht selber vergessen.
Wenn jede und jeder offener wäre, sich ehrlich entschuldigen würde und allgemein, das Miteinander selbstverständlich ohne erwartete Gegenleistung so viel zählt, wie es oft genug gesagt wird- dann wäre das für mich die Grundlage für eine unperfekt perfekte Bloggerwelt. Skoutzi, welchen Fehler hast du zuletzt gemacht?
Puh, da fragst du mich etwas. Vorneweg, ich bin ein Mensch und mache natürlich Fehler. Aktuell habe ich tatsächlich gestern eine für mich unangenehme Situation im privaten gehabt, da habe ich einfach nicht ruhig und besonnen reagiert dabei versuche ich immer genau solche Situationen zu vermeiden. Beim Bloggen? Manchmal verzettel ich mich einfach weil ich an einigen Stellen nicht nein sagen kann.
Vervollständige den Satz: Bloggen ist für mich …
Bloggen ist für mich die schönste Ergänzung zum literarischen Leben. Das Bloggen begleitete mich schon vor über zwanzig Jahren, wie schon erwähnt mit demselben Namen. Nachdem ich einige Jahre auch eine externe Blogseite hatte, die ich jedoch mit steigender Kinderanzahl immer seltener füllte, schloss ich diese, nur um wenige Jahre später in den sozialen Medien mit der Ausrichtung zur Literatur wie der sprichwörtliche Phönix aus der Asche erneut in Erscheinung trat. Der Zeitpunkt war dabei nicht ganz zufällig, denn ich wollte meine älteste Tochter mit einer Lesechallenge mehr zum Lesen motivieren, was sich auch erheblich auf meinen eigenen Bücherkonsum auswirkte.
Und ich hoffe, du konntest deine Tochter zum Lesen motivieren.
Wie kamt ihr zum Bloggen und was war euer persönlichstes Blogger-Erlebnis?
Es war beides nicht geplant, sondern ist einfach passiert. Genauso erging es mir übrigens auch sehr oft mit besonderen Momenten im Leben als Bloggerin. Da kann ich mich – das überrascht wohl niemanden mehr – auch unmöglich auf einen einzigen Moment festlegen. Sehr besondere Erlebnisse sind für mich immer verbunden mit Menschen, denen die gegenseitige Wertschätzung und das selbstverständliche Miteinander ebenso wichtig sind, wie mir.
Verstehe ich sehr gut!
Angefangen bei der virtuellen trimagischen Hochzeit am 17.07.2017 von Andrea und mir, die vielen Autoren für die ich testlesen durfte und mit denen sich im Verlauf der Zeit sehr häufig auch Freundschaften entwickelten. Ein sehr besonderes Gefühl von „das habe ich mir verdient“ ist es für mich immer, wenn sich immer wieder neue Türen öffnen, von denen ich vorher nicht einmal wusste, dass sie existieren und jemand, dem ich als wertschätzende Person selbstverständlich geholfen habe, an mich denkt. Gegenseitige Dankbarkeit und Zusammenarbeit auf Augenhöhe ist für mich niemals selbstverständlich zu erfahren, aber immer zu geben. Die einzelnen vielen Momente sprengen hier aber jeden Rahmen, sodass ich auf die Aufzählung hier verzichte. Ihr müsst ja bestimmt irgendwann auch wieder weiter ziehen…
Was du mir da gerade erzählst kann ich sehr gut nachvollziehen. Es gibt so viele tolle Momente, die man gar nicht aufzählen kann und dann kommt immer wieder etwas, wo man sich denkt, WOW wie toll ist das jetzt.
Ein Sprichwort sagt „Ein Buch ist wie ein Garten, den man in der Tasche trägt.“ – Wie findet Ihr diesen Satz?
Mein erster spontaner Gedanke dazu: „Hoffentlich ist da mehr schönes Buntes dabei als Unkraut.“
Unser kleiner Garten ist schön bunt.
Da ich keine sonderlich begabte Gärtnerin bin, abgesehen davon, dass ich gut im Garten liegen und lesen kann, berührt mich der Spruch tatsächlich weniger als andere.
Muss ja auch nicht.
Ich habe meiner ältesten Tochter in der Grundschule ein Lesezeichen geschenkt auf dem steht: „Lesen gefährdet die Dummheit.“ Diesen Satz empfinde ich zwar im Sinne der möglicherweise ableistisch zu verstehenden Schreibweise nicht gelungen genug um ihn als meinen liebsten auszugeben, aber im Sinne der Leseförderung und der drastischen Zunahme von Leseschwierigkeiten einer, der mich persönlich motiviert die Freude am Lesen anderen näher zu bringen. „Wer nicht gerne liest, hat noch nicht das passende Buch/Genre gefunden.“
Da ist einiges dran. Wobei das mir als Leseskoutz gar nicht verständlich ist, ich lese schon seitdem ich lesen kann.
Egal ob im privaten oder mit meiner ehrenamtlichen Unterstützung in der Grundschulbücherei, ebenso wenig wie es 2023 noch möglich ist politische Entwicklungen zu ignorieren und zu zusehen, ist es mir möglich nicht mit anderen über unterschiedliche Literaturformen zu sprechen.
Mit welchem Buch wurde eure Liebe zu Büchern geweckt?
Ich lese fast seit ich denken kann und die wichtigsten ersten Bücher in meinem Leseleben waren viele von Astrid Lindgren, zum Beispiel „Die Kinder aus Bullerbü“, „Pipi Langstrumpf“, „Ronja Räubertochter“ aber auch „Nesthäkchen“ von Else Ury und „Die unendliche Geschichte“ von Michael Ende haben maßgeblich dazu beigetragen, dass ich mir ein Leben ohne Literatur in vielfältiger Form nicht mehr vorstellen kann.
Ja, jetzt hab ich wieder das Gefühl von Kindheit im Kopf, alle diese Bücher habe ich früher auch so oft gelesen und ich konnte auch nicht mehr aufhören.
Übrigens ist es auch eine spannende Erfahrung Bücher aus der eigenen Kindheit als Erwachsene noch einmal zu lesen. Bei den echten Klassikern habe ich gemerkt, wie zeitlos übertragbar sie sind und wie sehr mich dieselben Szenen erneut berühren oder lässt euch der Frühlingsschrei von Ronja Räubertochter etwa kalt?
Da triffst du mich mitten ins Herz. Ich habe mir die Bücher aus meiner Kindheit auch oft als Erwachsene zum Lesen zur Hand genommen. Und nein, der Frühlingsschrei lässt uns nicht kalt!
Wie sortiert ihr euer Buchregal?
Meine Bücher sortiere ich vorwiegend nach vorhandenem Platz.
Endlich mal jemand, der genauso sortiert wie ich!
Dabei sind die ungelesenen nahezu komplett getrennt von den gelesenen und erstere alphabetisch sortiert nach Buchtitel. Damit habe ich weniger jährliche Arbeit für die „SuBtember“ Aktion, in der ich seit 2017 meine ungelesenen, vom drachigen SuB Wächter im SuB Hotel gut behüteten, alphabetisch vorstelle.
Ja deinen SuBtember den kenne ich natürlich. Ich finde immer etwas, was ich mir noch gerne kaufen möchte. Das sind halt die typischen Probleme von Buchsüchtigen. Aber ich lese sie auch immer nach und nach.
Kunstfreiheit auf dem Prüfstand
Die gesellschaftliche Diskussion über das, was man in der Kunst tun und lassen darf, ist zur Zeit sehr hitzig. Wie steht ihr dem gegenüber und wie beeinflusst das euer Bloggen?
„Kunst ist das, was als Kunst bezeichnet wird.“ Die Diskussion ob etwas Kunst ist oder doch nur weg kann ist vermutlich genauso alt, wie die Menschen selbst. Ein schönes regionales Beispiel dazu, ist übrigens das jährlich durch eine vielfältige Jury ausgewählte Kieler- Woche –Plakat, bei dem quasi immer ein großer Aufschrei und helle Aufregung durch die ganze Region geht. Jedes Jahr aufs Neue denke ich mir dabei, nun ja schlimmer geht immer. In diesem Jahr ist ein Plakat ausgewählt worden, was ausschließlich einen Farbverlauf von hell- zu dunkelblau darstellt.
Oh OK, es stimmt, Kunst ist das was als Kunst bezeichnet wird. Vielleicht sollte ich mal googeln, wie das mit eurem Plakat geht. Da habe ich noch nichts von gehört.
Man kann über diese Einreichung sagen und spekulieren, was man möchte. Die Entscheidung der Jury ist es, die ich fragwürdig finde. Deswegen empfinde ich es auch sehr wichtig sich in dem Bereich, in dem man sich auskennt, zu engagieren, damit derlei Entscheidungen über die Bewertung von künstlerischen Aspekten verantwortungsvoll getroffen werden. So war ich schon Teil der Jury des Seraph Buchpreises und aktuell auch in der Vorjury des Selfpublishing Buchpreises. Tun kann man vieles, aber die eigene Verantwortung zu besitzen abzuwägen, was davon ich auch tun sollte, das finde ich wichtig.
Da hast du Recht. Ich bin ja bei unserem Award immer im Hintergrund aktiv, in einer Jury war ich noch nicht. War bestimmt toll.
Chat GPT und andere KI-Apps sind gerade in aller Munde. Was haltet ihr davon, dass KI Geschichten, ja ganze Bücher alleine verfassen kann? Sind das für euch überhaupt richtige Werke?
„Copy & paste ist sowas von 90er Jahre.“ Mit diesem Satz leite ich den trimagischen Nachwuchs dazu an, gestellte Aufgaben selbst zu erledigen.
Sehr gut!
Als ich – vor gefühlten 200 Jahren – in der Schule im PC Unterricht neben dem „10 – Finger“ Schreiben meine ersten virtuellen Schritte unternahm, war der am häufigsten verwendete Ausspruch meines Lehrers „Ihr dürft nichts kopieren. Nichts und nie. Das ist verboten und strafbar.“ Natürlich hat sich die Arbeit mit und im Internet verändert. Wir müssen das Rad nicht neu erfinden, wenn bereits ein funktionierendes erfunden wurde. Aber wir haben die Pflicht damit ehrlich umgehen. Das ist es übrigens auch, was Lehrkräfte und Menschen im Allgemeinen erwarten. Schreibt die Hilfsmittel dazu, die genutzt wurden.
Ja, genau. Es gehört einfach dazu, dass man es dazuschreibt.
Ob es nun Programme, einzelne Funktionen oder KI ist – Ehrlichkeit ist fair und jede und jeder Konsument kann dann entscheiden, wie man damit umgehen möchte. Technik kann vieles, aber die emotionalen Fähigkeiten eines Menschen können nicht simuliert werden. Egal ob in grafischen Bildern oder Texten. Das ist es, was die eigene Leistung ausmacht.
Da bin ich voll bei dir, sehe das ganz genauso.
Welche Frage sollen wir euch nächstes Jahr im Interview stellen?
Wie ist es euch im verflixten siebten Bloggerjahr ergangen?
Klingt nach einem ganz spannendem Interview, könnte man sogar ein Extra draus machen.
Glaubst du an magische Zahlen und Magie?
Wie aufgeregt wart ihr bei den Live Streams zum Skoutz Award 2023 auf einer Skala von eins bis fünf? (Spoiler: sieben wird unsere Antwort sein, denn ist eine magische Zahl und wir sind im siebten Bloggerjahr…)
Ach wie schön, ich mag die sieben auch sehr gerne. Glaub mir, der Stream ist für uns auch immer total aufregend und es ist immer ein gewusel im Hintergrund. Geht alles gut? Was machen wir wenn nicht und so? Also bei uns steigt dann auch der Puls. So, Sarah und Andrea, vielen lieben Dank für eure Zeit und dass wir euch besuchen durften. Wir hatten ein richtig schönes Gespräch mit euch und uns hat es wirklich gut gefallen. Für den weiteren Wettbewerb wünschen wir euch viel Erfolg!
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