Zu Besuch bei Linus Ortelli
Heute haben sich Ela und der Skoutz-Kauz auf den Weg nach Luzern gemacht, um den Geschichte studierenden Autoren Linus Ortelli zu besuchen. Das ist doppelt schön, weil Luzern wirklich hübsch ist und wir eine neue Bekanntschaft machen dürfen. Auch der Anlass ist sehr erfreulich, denn sein Debüt, Satoshi: Die Bitcoin-Erfinderin, hat unsere Crime-Jurorin Kay Noa so gepackt, dass sie es prompt in die Midlist Crime 2022 des Skoutz-Awards gewählt hat. Ja und wenn das kein guter Grund ist, dann wissen wir es auch nicht.
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Zu Besuch bei Linus Ortelli – über Trüffelschweine, Schoki und Schreiben als Werkzeug
Grüzie, lieber Linus! Leider hat sich damit hat mein Schwyzerdütsch auch schon erledigt *lach*.
Wir freuen uns riesig, dich in deiner Heimat besuchen zu dürfen. Und natürlich sind wir sehr gespannt, wie unser Gespräch verlaufen wird. Lass uns doch gleich anfangen!
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Wenn du ein Tier wärst, wärst du ein …?
Ich sehe mich als Trüffelschwein auf der Suche nach den besten versteckten Geschichten. Dort wo es am besten riecht, fange ich an zu graben.
Jetzt muss ich echt lachen, aber es ist auch irgendwie eine niedliche Vorstellung, du als Trüffelschweinchen auf der Jagd nach Geschichten … *schmunzel*
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Womit kann man dich im Alltag glücklich machen?
Schweizer beglückt man natürlich mit Schokolade.
Das war jetzt die politisch korrekte Antwort, eh? Allerdings beneidet die ganze Welt die Schweizer um ihre Schoki. Da soll noch einer sagen, Klischees hätten keine Berechtigung. Und ganz unschweizerisch und persönlich?
Wenn jemand mein Buch liest und es mag, macht es mich aber noch ein wenig glücklicher.
Nun, wir tun unser Bestes, damit du glücklich wirst, indem wir dein Buch vorstellen. Dann finden sich auch gewiss genug Menschen, die es mögen.
Bleiben wir nochmal beim Wünschen …
Wir alle haben Wünsche, für uns, für die Welt. Was sind deine und was tust du, damit deine Wünsche in Erfüllung gehen?
Ich wünsche mir v.a. Gesundheit für mich und meine Liebsten. Am meisten hilft da wohl ein entspanntes Leben und dass man nicht alles zu ernst nimmt.
Oh ja, ich glaube, dass ist wirklich ein wichtiger Punkt, dass wir in der heutigen Zeit die Hornhaut verloren haben. Alles wird zum Problem hochgeredet, jeder Banalität ein Verletzungspotential unterstellt. Dadurch fühlt man sich unweigerlich auch stetig angegriffen. Wenn man einfach so ein bisschen Störrauschen wieder ertragen lernt, könnte man sich viel besser auf die wichtigen Dinge konzentrieren. Und entspannen, was dann wieder zu mehr Wohlbefinden beiträgt. Ha! Die Spirale funktioniert auch anders herum. 🙂
Aber so spannend dieser erste Teil meiner Fragerunde immer ist – eigentlich bin ich ja hier, um mit dir über Bücher zu reden …
Welches Buch hat dich am meisten geprägt?
Überflieger* von Malcolm Gladwell.
Danach musste ich jetzt erst einmal schauen und mir den Klappentext durchlesen. Das klingt auch nach sehr interessanter Lektüre. Die Idee, dass Erfolg planbar ist, finde ich so faszinierend wie erschreckend. Darüber muss ich mal in Ruhe nachdenken. Also weiter zu nächsten Frage!
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Welcher Klassiker liegt allen Vorsätzen zum Trotz immer noch auf deinem SuB?
Alles von Thomas Mann schaffe ich nie über Seite 100.
Tja, am Meister scheiden sich die Geister! Er ist unbestreitbar ein unglaublicher Sprachkünstler, aber der Stoff, den er erzählt, den muss man mögen – oder eben nicht. So oder so sind seine Bücher aber von den Classics-Listen in unserem Magazin nicht wegzudenken.
Und welches Buch hätte deiner Meinung nach deutlich mehr Leser verdient und warum?
Das meist-unterschätzte Buch aus dem Thriller-Bereich ist meiner Meinung nach „Gestohlene Erinnerung*“ von Blake Crouch – ein Meisterwerk!
Oh wow, der Klappentext liest sich aber sehr mysteriös. Bestimmt eines der Bücher, die während des Lesens sehr an Fahrt aufnehmen. Und tatsächlich kannte ich es nicht. Mal sehen, ob es jemand anderes aus der Redaktion schon gelesen hat.
Aber jetzt lass uns ein wenig über deine Bücher sprechen – oder vielmehr, wie sie entstehen …
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Themen finden ist oft einfacher als aus den vielen Ideen, die richtige Auswahl zu treffen. Wie entscheidest du, welches Projekt du als nächstes verwirklichst?
Ich glaube, dass das richtige Thema mich findet. Der Autor ist nur das Werkzeug.
Das ist brav, wenn du dich so ganz und gar in den Dienst der Geschichte stellst. Und sehr selbstlos. Damit machst du nämlich die Geschichte und ihr Publikum glücklich. Denn die Geschichte braucht ja jemanden, der sie aufschreibt.
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Wo stehst du beim Schreiben einer Szene? Bist du eher der aufmerksame Beobachter und Dirigent oder mittendrin in allen Höhen und Tiefen mit Blut, Schweiß und Tränen?
Blood, Sweat and Tears.
Nach der letzten Antwort nur logisch! *lach*
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Welche Szenen fallen dir beim Schreiben am schwersten und wie meisterst du sie trotzdem?
Ich finde Dialoge ziemlich anspruchsvoll. Am meisten hilft mir Inspiration aus anderen Büchern, Filmen oder Gesprächen.
Das Autorendasein ist schon irgendwie eine lebenslange Recherche. Dann hoffe ich, dass wir dir mit diesem Gespräch auch zu ein paar Ideen verhelfen können. Es würde mich freuen.
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Was ist dir beim Schreiben deiner Geschichten am wichtigsten, worauf achtest du besonders?
Story, Spannung, Charaktere.
In dieser Reihenfolge?
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Es heißt, jeder Künstler muss auch ein bisschen wahnsinnig sein. Was ist dein Schuss „Wahnsinn“?
Ich bin wahnsinnig vergesslich.
Was? So hätte ich dich jetzt irgendwie nicht eingeschätzt, aber das macht dich für sehr viele Menschen sehr sympathisch. Auch Vergessen verbindet! Und wer vergisst, hat mehr zu entdecken!
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Beschreibe dein aktuelles Buch in 3 Sätzen
2008 taucht eine mysteriöse Figur Namens Satoshi Nakamoto im Internet auf und entwickelt innerhalb weniger Monate ein neues Geldsystem, das den Lauf der Geschichte verändern sollte: den Bitcoin. Nur wenig später verschwindet Satoshi wieder spurlos und ist bis heute nicht mehr auffindbar. „SATOSHI – die Bitcoin-Erfinderin“ erzählt die Geschichte des amerikanischen Einwandererkindes Carmen Chavez, der fiktiven Person hinter dem Pseudonym Satoshi.
Das Buch klingt wirklich toll! Ich verstehe Kay gut, dass sie es nominiert hat. Hoffentlich kommt es noch weit im Wettbewerb.
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Was würdest du noch gerne lernen und wozu?
Ich lerne aktuell Gitarre spielen und möchte es noch viel besser können. Ich möchte noch mehr Musik in meinem Leben haben.
Das wünschen sich aktuell sehr viele meiner Befragten. Ich glaube, wir bekämen eine richtig schöne Skoutz-Band zusammen! Das wäre doch mal was.
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Welcher Moment im Leben hat die besonders geprägt?
Die Geburt meiner Kinder.
*lächel*
Ja, was wären wir ohne unsere Zwerge?
Das mit dem Klischee der Schweizerischen Langsamkeit stimmt schon mal nicht, denn wir sind tatsächlich schon fast am Ende meiner Frageliste angekommen! Schade, eigentlich. Aber zwei habe ich noch …
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Was sollen deine letzten Worte sein?
„Laut Fernseher bin ich jetzt der älteste Mensch der Welt.“
*lol* Rekordverdächtig.
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Und mit welchen Worten soll dieses Interview enden?
Besucht meine Website!
Die Kontaktmöglichkeiten geben wir immer unten an, und ich versichere auch an dieser Stelle, dass der Besuch lohnt. Lieber Linus, vielen Dank für den schönen Nachmittag, die gute Schoki und die tollen Antworten. Viel Erfolg mit deinen Büchern und bleib uns gewogen. Wir freuen uns immer, wenn wir weitererzählen können, wenn einer unserer Skoutz-Autoren ein neues Buch am Start hat.
Mehr über Linus Ortelli:
Skoutz-Lesetipp:
Holistonomics: Ein Seilziehen um die Zukunft – Visionäres von Linus Ortelli
Ihr digitaler Weg hat Sie in die Welt von Holistonomics verschlagen. Mein Ziel ist es, dass Sie diese ein wenig schlauer wieder verlassen. Mit ein paar neuen Einblicken: ganzheitlich und quer gedacht.
Holistonomics dreht sich um Menschen, um Geld und um unsere Zukunft. Es skizziert Lösungsansätze für zentrale Fragen unserer so verworrenen Zeit und deren scheinbar so übermächtigen Probleme.
Möchten Sie einsteigen und Holistonomics kennenlernen?
Holistonomics soll möglichst vielen Menschen kostenlos und barrierefrei zugänglich sein.
Lesen Sie es deshalb mit interaktiven Elementen versehen in ihrem Browser, bequem auf Smartphone, Tablet oder Desktop.
Hinweis:
In diesem Jahr haben sich über 500 Titel allein für die Midlist Crime beworben. Einer der Titel, die es auf Kays Midlist geschafft haben, ist „SATOSHI“ von Linus Ortelli.
Ein spannender Thriller mit Bezug zur Zeitgeschichte und zur Zukunft! Die besten Geschichten schreibt immer noch das Leben selbst, heißt es, und das gilt auch für Thriller. Speziell, wenn eine ohnehin schon unglaubliche Geschichte über eine der geheimnisvollsten Figuren der Gegenwart von einem wortgewandten Autor packend aufbereitet wird.
Wir haben das Buch schon gelesen und euch hier vorgestellt.
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Wer das Buch schon kennt, kann (und soll!) es bei uns natürlich auch bewerten, damit unsere Buchsuche weiter wächst.
Mit der Skoutz-Buchfieberkurve bewertet ihr mit fünf einfachen Klicks ein Buch anhand von fünf Kriterien statt fünf Sternen. So seht ihr auf einen Blick, wie das Buch wirklich ist. So schön kann Bücher suchen sein. Natürlich gibt es dort auch noch andere Bücher, Rezensionen und vieles mehr.