Zu Besuch bei Anke Koopmann von Designomicon
Der Skoutz-Kauz und ich sind heute auf dem Weg zu Anke Koopmann. Das von ihr gestaltete Buchcover von „Anouk 2: Sterben bringt Glück“ wurde von Laura Newman auf die Midlist Buchcover gewählt und konnte unsere Jurorin Laura Newman sofort überzeugen. Wir sind schon sehr neugierig auf sie und wie unser Gespräch laufen wird.
Zu Besuch bei Anke Koopmann, die mit Kaffee, Sonnenschein und frisch gepflückten Erdbeeren happy ist
Hallo liebe Anke, wir freuen uns sehr, dass wir dich heute besuchen dürfen ! Wie du siehst, ist der Skoutz-Kauz heute wieder ganz aufgeregt und tatendurstig. Also lass uns einfach anfangen, OK?
Wenn du ein Tier wärst, wärst du ein …?
Das Beste aller Tiere: ein Eichhörnchen
Das war jetzt klar! Ich lese auf deinen Profilen öfter über Eichhörnchen. Was verbindet dich mit den Tierchen genau?
Dass ich mich ehrenamtlich in einem Verein engagiere, der Eichhörnchenbabies aufzieht und auswildert.
Das finde ich schön, vielen Dank für diesen Einsatz, im Namen aller Tier-, Natur- und Eichhörchnenliebhaber.
Womit kann man dich im Alltag glücklich machen?
Gute vegane Pralinen, Kaffee in der Sonne, frisch gepflückte Erdbeeren
Das hört sich für mich nach absolutem Wohlfühlprogramm an. Jetzt habe Appetit auf Pralinen. Bleiben wir mal noch beim Wünschen
Wir alle haben Wünsche, für uns, für die Welt. Was sind deine und was tust du, damit deine Wünsche in Erfüllung gehen?
Ich finde die Lage der Welt gerade zu bescheiden und möchte hier lieber nicht antworten
Das kann ich sehr gut verstehen! Dann lass uns schnell zum eigentlichen Thema kommen: Bücher.
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Welches Buch hat dich am meisten geprägt?
Ich habe relativ jung die Terry Pratchett Bücher meines Bruders in die Finger bekommen. Deswegen habe ich fantastische Welten und Cover besonders in mein Herz geschlossen.
Oh ja, das ist auch für mich besonders faszinierend in andere Welten einzutauchen. Danke an deinen Bruder, dass er dich auf die richtige Spur gebracht hat. Terry Pratchett ist ein gutes Stichwort!
Bleiben wir noch kurz bei Vorbildern. Mit welchem bekannten Künstler wirst du so gar nicht warm? Und wessen Arbeit hätte deiner Meinung nach mehr Fans verdient und warum?
Ich beschäftige mich zu wenig mit bekannten Künstlern, da fällt mir auf Anhieb keiner ein.
Macht nichts, kommen wir zum zweiten Teil der Frage!
Da kann ich nur sagen: unterstützt die vielen kleinen, selbstständigen Leute, seien es Autorinnen und Autoren, Illustratorinnen und Illustratoren, Designerinnen und Designer, Pralinenkünstlerinnen und -Künstler etc. Egal ob mit Weiterempfehlungen, Reviews oder netten Worten.
Oder Kundenstammkarten! Da bin ich absolut bei dir, das habe ich immer so gemacht und mache es auch weiterhin! Aber jetzt ich würde gerne auch ein wenig über das Designen von Covern reden.
Wie bist du zum Coverdesign gekommen?
Mein Vater wollte mir nach dem Abi einen Praktikumsplatz in der Bank besorgen, in der er gearbeitet hat.
Das klingt jetzt aber wenig kreativ …
Das war es auch nicht. Darum habe ich aus Notwehr Bewerbungen an 30 verschiedene Grafikdesign-Agenturen geschrieben und wurde von einer genommen.
Jetzt wird ein Schuh daraus. Und wie ging es dann weiter?
Ich habe dann noch eine Ausbildung als Mediengestalterin gemacht und bin aus Liebe zu Büchern bei den Covern hängengeblieben. Aber ich wollte immer in diese Richtung und war davor auch kreativ unterwegs, unter anderem im Leistungskurs Kunst und im Comicverein.
Das wäre aber auch ein Unding gewesen, jemanden der so kreativ ist, etwas anderes machen zu lassen. Aber vielleicht hast du das Praktikum als „Starthilfe“ gebraucht?
Jetzt hätte trotzdem noch ein paar technische Fragen!
Coverdesign ist ja mehr als normales Verpackungsdesign. Wie wichtig ist es dir, die Geschichte, die hinter deinem Cover steht, zu kennen? Wie stimmst du dich auf das Buch ein?
Ein grober Überblick über die Geschichte ist mir wichtig, aber noch wichtiger ist das Gefühl, dass das Buch vermitteln möchte.
Stimmt, das ist schon ein wichtiger Faktor. So ähnlich hat es Alexander Kopainski auch ausgedrückt. Wie sehr gehst du da ins Detail?
Natürlich sollten Details wie Haarfarben oder Schauplätze stimmen, aber am Ende kauft niemand ein Buch, weil die Hauptperson blonde Haare hat, sondern weil das Cover eine Geschichte erzählt oder ein Gefühl vermittelt.
Als Leser kann ich bestätigen, wenn mich ein Cover „anspringt“, dann ist das schon ein großer Schritt zum Kauf. Auch wenn man nicht der klassische Cover-Junkie ist. Können zu viele Details nicht auch hinderlich sein?
Stimmt. Zumindest für mich sind zu viele Informationen oft nicht gut, weil ich dann versuche, alles auf dem Cover unterzubringen. Meistens überfliege ich das Expose und orientiere mich an Schlagwörtern.
Welche Design-Aufgaben fallen dir besonders schwer und wie meisterst du sie trotzdem?
Am schwierigsten sind genreübergreifende Cover oder Projekte, bei denen nicht ganz klar ist, wie sie eingeordnet/vermarktet werden.
Das stelle ich mir auch sehr schwer vor. Auch, wenn ich beim Lesen so Cross-Genre-Titel schon gerne mag! Und wie löst du das dann?
Da funktioniert es am Besten, sich mit mehreren unterschiedlichen Entwürfen anzunähern. Das ist relativ viel Arbeit, weil ja meistens mehrere Personen am Entscheidungsprozess beteiligt sind. Aber bisher hat es am Ende doch immer geklappt 🙂
Wunderbar! Dann ist ja alles gut. Wenn wir schon bei Aufwand sind …
Wie lange (in Zeit und Versionen) brauchst du bis zum fertigen Cover?
Das kann ich so allgemein unmöglich sagen. Manchmal ist es bereits der erste Entwurf, manchmal – aber glücklicherweise selten – der 30ste.
Naja, einen neugierigen Versuch war es wert. Woran – außer dem Kunden-Ja – machst du es fest, dass es „der Entwurf ist“? Oder mit anderen Worten:
Was ist dir bei deinen Designs am wichtigsten, worauf achtest du besonders?
Ich achte auf die passende Mischung von Schrift, Motiv und Stimmung, die dem Zielpublikum verspricht, dass genau das drin ist, was drauf ist.
Das ist gut. Ich bin dem Buch wirklich böse, wenn es nicht hält, was es verspricht. Man fängt ja immer mit einer Erwartung zu lesen an. Und mehr technisch gesprochen?
Da bin ich ein Fan von klaren Motiven, Mittelachse und Symmetrie, das spiegelt sich in vielen meiner Cover wider.
Das ist gut und das erkennt man auch bei dem Cover, für das dich Laura Newman für den Cover-Skoutz nominiert hat.
Jetzt würde ich nochmal ein wenig persönlicher werden – aber nur ein wenig 😀
Es heißt, jeder Künstler muss ein bisschen wahnsinnig sein. Was ist dein Schuss „Wahnsinn“?
Ich bin Perfektionistin und Workaholic, das muss an Wahnsinn reichen.
Keine Einwände!
Was würdest du noch gerne lernen und wozu?
Tierosteopathie finde ich total spannend. Das wäre ein Job, den ich mir auch gut vorstellen könnte.
Das klingt wirklich interessant!
Und womit soll dieses Interview enden?
Mit einem Dankschön für das nette Interview 🙂
Liebe Anke, wir haben zu danken! Es war ein wunderbares Gespräch mit dir und wir haben es sehr genossen. Wir kommen sehr gern mal wieder zum Eichhörnchenstreicheln und über Bücher plaudern. Aber jetzt verabschieden wir uns und gehen mit einem guten Gefühl nach Hause. Viel Erfolg im weiteren Wettbewerb mit deinem Cover!
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Mehr über Anke Koopmann und ihre Projekte:
Wir haben Anke nach einer Refernz-Arbeit für ihre Cover gefragt und sie hat uns dieses Cover gegeben:
Die Stadt der Dolche
Die Tumanbay-Saga beginnt: Der Auftakt einer fesselnden Fantasy-Reihe, basierend auf dem preisgekrönten BBC-Podcast.
Willkommen in Tumanbay – einer Stadt, in der Dolche regieren. Einer Stadt, in der aus Sklaven Regenten werden. Einer Stadt, die von Männern geführt und von Frauen zerschmettert wird. Und alles beginnt an dem Tag, als der Sultan einen abgetrennten Kopf als Geschenk einer Königin erhält. Was er nicht ahnt: Maya, die selbsternannte Rebellenfürstin, hält Tumanbay schon längst in ihrem unsichtbaren Griff. Nun müssen die Anhänger des Sultans eine Revolution niederschlagen – doch wie, wenn Maya so wenig greifbar wie ein Schatten ist? Gregor, der Meisterspion des Sultans, Shajah, die Frau des Sultans, die geheimnisvolle Sklavin Sarah, sie alle schmieden das Schicksal Tumanbays neu. Doch niemand ahnt, nach welchen Regeln sie Mayas Spiel spielen müssen …
One Comment
Marlies
Ich danke Dir für die schönen Worte;)