Nordwasser – Roman von Ian McGuire

Am 19. August 2019 erschien „Nordwasser“ von Ian McGuire in der Übersetzung von Joachim Körber im Goldmann Verlag. „Nordwasser“ ist McGuires zweiter Roman und er landete damit direkt auf der New York Times Bestseller Liste und wurde darüber hinaus für den Man Booker Prize 2016 nominiert.

 

“Nordwasser” – Sprachgewaltiger Roman von Ian McGuire

Um was geht’s in “Nordwasser?

Henry Drax kennt kein Gewissen. Er ist Maschinist auf der Volunteer, einem Walfangschiff, das im Jahr 1856 von England Kurs auf die arktischen Gewässer der Baffinbucht nimmt. Ebenfalls an Bord ist Patrick Sumner, ein Arzt von zweifelhaftem Ruf, der glaubt, schon alles gesehen zu haben. Er ahnt nicht, dass seine größte Prüfung noch bevorsteht, nachdem er Drax einer ungeheuerlichen Tat überführt hat. Während sich der Konflikt zwischen den beiden Männern zuspitzt, wird auch der eigentliche Sinn der verhängnisvollen Expedition zunehmend klar . . .

Lisa Liest meint: „Nordwasser“ leitet mit den Worten ‚Sehet den Menschen‘ ein. Abgesehen von den damit einhergehenden intertextuellen Verweisen des Literaturwissenschaftlers auf Cormac McCarthy und Alexander Pope, wird der Fokus des Lesenden mit diesem Satz präzise auf das Kommende ausgerichtet. McGuire holt das Animalische im Menschen hervor, lässt beide miteinander verschmelzen und stellt Fragen nach Recht und Moral – dabei gibt es nicht nur schwarz und weiß, sondern auch tiefdunkle Grauzonen. Dieser Roman vereint Elemente verschiedener Genre, sei es Kriminal-, Abenteuer- oder historischer Roman und wirft die Lesenden mitten hinein ins 19. Jahrhundert und das Ende der Walfangära. Brutal, morbide, ekelhaft, niemals heroisierend und doch restlos faszinierend, ist diese Expedition in die Arktis nur das Gewand viel weitreichenderer Pläne. Trotz der Assoziationen zu Melville und Hemingway sind es vielmehr Dante, Homer, Ovid, Darwin, Stevenson, Nietzsche und Kant die den Text dominieren. Sprachliche Brillanz in einer alptraumhaften Szenerie, ohne einen Hauch Seefahrerromantik, lässt Ian McGuire mit „Nordwasser“ richtungsweisend für zeitgenössisches Schreiben werden, zerrissen im Spannungsfeld zwischen existenziellen Zweifeln und intensivem Körpergefühl.

 

Wem verdanken wir „Nordwasser“?

Ian McGuire, 1964 geboren, aufgewachsen in Hull, East Yorkshire, studierte in Manchester und Sussex und promovierte an der University of Virginia. »Nordwasser«, sein zweiter Roman, war ein New York Times-Bestseller und nominiert für den Man Booker Prize 2016. Ian McGuire lebt mit seiner Familie in Manchester.

Wer das Buch schon kennt, kann (und soll!) es auf Skoutz.net bewerten, damit unsere Buchsuche besser werden kann (weiter).
Mit der Skoutz-Buchfieberkurve bewertet ihr mit fünf einfachen Klicks ein Buch anhand von fünf Kriterien statt fünf Sternen. Auf einen Blick seht ihr dann, wie das Buch wirklich ist. So schön kann Bücher suchen sein.

[Werbung] Mehr Informationen bekommt ihr in einem der vielen Buchshops oder direkt über diesen Affiliate-Link bei Amazon.

Leave a Reply

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert