Kalle und Kasimir im Interview

Kalle und Kasimir

Anlässlich der Nominierung von „Kalle und Kasimir – der geheimnisvolle Nachbar“ für die Midlist Fantasy des Skoutz-Awards, haben wir die Helden dieses von Mirjam Müntefering niedergeschrieben ersten Abenteuers des tierischen Ermittlerduos interviewt:

Charakterinterview – Fragen an Kalle und Kasimir

Katze IconFragen an Kasimir

Sie haben es wahrscheinlich schon selbst gemerkt, liebe Hörer: Frühling liegt in der Luft. Grund genug für immer mehr Paare zusammenzuziehen. Das kann, muss aber nicht immer gut gehen. Wir wollen der Sache auf dem Grund gehen und führen daher ein Interview zum Thema Zusammenleben. Bei mir ist Kater Kasimir, der seit kurzem sein Haus mit Mops Kalle teilen muss.

 

Danke, Kasimir, dass du dich bereit erklärt hast, ein paar Fragen dazu zu beantworten.

Kasimir: Nicht der Rede wert. So bin ich nun mal: ein weltgewandter Ermittler, der stets gern seine Pflichten erfüllt.

 

Wie war es denn bevor Mops Kalle in dein Leben getreten ist?

Kasimir: Ein echter Katertraum! Ich lebe schon seit Jahren mit meiner lieben Linna zusammen in unserer Wohnung. Linna ist für eine Zweibeinerin außergewöhnlich graziös und verfügt über exquisiten Geschmack – was man ja schon daran erkennen kann, dass sie mich als ihren Gefährten gewählt hat.

Meine Aufgaben in unserem Zusammenleben sind extrem wichtig: Einer muss sich schließlich darum kümmern, im Garten dafür zu sorgen, dass keine Mäusefamilien oder fremde Kater ansässig werden.  Und ganz nebenbei kann ich auf der Fensterbank liegend den Nachbarn demonstrieren, dass hier Leute mit Niveau wohnen.

Natürlich … es gibt auch in der idealen Beziehung vielleicht einen klitzekleinen Hinkefuß. Linna scheint irgendwie von dem Gedanken besessen, dass ich – der erfolgreichste und bekannteste Ermittler auf vier Pfoten der umliegenden Gärten – liebend gern mit diesem Ding spiele, dieser grauen, klappernden, mit Fell bezogenen (schüttelt sich) … Rappelmaus … (hält kurz inne und räuspert sich) … sprechen wir über etwas anderes!

 

Und wie kam es dazu, dass Kalle bei dir eingezogen ist?

Kasimir: Das habe ich mich anfangs auch gefragt: Wie konnte es nur dazu kommen? Aber Zweibeiner sind offenbar nur zufrieden, wenn sie zu zweit leben können. Meine Linna hatte sich dafür ihren Mads ausgesucht, stattlich, groß, sympathisch. Mads ist in Ordnung. Er ist reinlich, kann gut kraulen und ist außerdem Polizist – ein ehrbarer und spannender Beruf. Und er hat sofort kapiert, dass beim Kochen immer noch ich die besten Happen zugesteckt bekomme. Mit ihm wäre ich also durchaus einverstanden gewesen. Doch leider zog mit ihm ja auch dieser schwarze Klops bei uns ein: Kalle. Glubschaugen, platte Nase, kahler Bauch. Das schlimmste an ihm aber ist seine penetrant gute Laune. Der verhinderte Rollmops glaubt tatsächlich, dass alle Welt auf zwei und vier Beinen sein Freund ist.

 

Wie hat sich dein Leben dadurch verändert?

Kasimir:  Oh, selbstverständlich vernachlässige ich meine Pflichten nicht. Ich liege immer noch auf der Fensterbank, um den Nachbarn zu demonstrieren … aber ehrlich gesagt, kostet mich das elegante Liegen nun enorme Nerven. Versuchen Sie mal, geschmackvoll und schick zu wirken, während aus dem Körbchen neben dem Sofa infernalische Schnarchgeräusche dringen. Und meine Gänge durch den Garten sind auch nicht mehr dieselben nachdem Mads auf die Idee kam, aus meiner Katzenklappe eine wesentlich größere Katermopsklappe zu machen. Der pechfarbene, unerwünschte Besucher auf vier spisseligen Beinchen läuft mir ja überall hin nach und plappert dabei unentwegt, was ihm in den runden Kopf schießt. (schüttelt resigniert den Kopf)

 

Was hast du unternommen, um die Situation zu ändern?

Kasimir: Tja, an dem Abend als meine Linna und Mads sich gestritten hatten – wegen dieser gewissen Nicole – dachte ich noch, es reicht, wenn ich Linna klar mache, wie schön unser Leben allein doch war. Ich muss gestehen, dass ich … (murmelt leise)

 

Bitte? Die Antwort war nicht ganz zu verstehen.

Kasimir: (schnell) Ich hab mit ihr mit der Rappelmaus gespielt.

 

Und das hat geholfen?

Kasimir: (brummt) Nur kurzfristig. (richtet sich entschieden auf) Aber ich wäre ja nicht der weltbeste Kater-Detektiv, wenn mir nichts anderes einfallen würde. Natürlich war mir klar, dass zuerst Linna begreifen muss, dass diese schwarze Ausgeburt der Gute-Laune-Hölle wieder weg muss. Deswegen habe ich ein paar geschickte Tricks eingefädelt. Da war zum Beispiel die Sache mit der Klopapierrolle. Kalle wusste doch wirklich nicht, was da drin versteckt ist … (grinst verhalten). Aber ich will auch nicht zu viel von meinen geheimen Vorgehensweisen in solchen Fällen verraten.

 

Hat die Sache denn auch irgendwas Gutes?

Kasimir: (schleckt sich über die Pfote und fährt sich damit dann über den Kopf) Na ja, offen gesagt, kann das tatsächlich auch mal vorkommen. Wissen Sie, Hunde verfügen über ein paar physische Fähigkeiten, die einem schlanken, eleganten Kommissar wie mir durchaus nützlich sein können. Angenommen, ich hätte bei meinen Ermittlungen über den Gartenzaun verdächtige Vorgänge auf dem Nachbargrundstück entdeckt – wirklich nur angenommen. Wäre es da bei der notwendigen Observierung nicht von Vorteil, einen willigen Assistenten dabei zu haben, der durch quäkende Lautäußerungen – Kalle nennt es „Bellen“ (lacht kurz auf) – Alarm schlagen könnte, wenn sich der verdächtige Nachbar nähert?

Auch in Sachen Loch-unter-dem-Zaun-durch-Graben sind Hundepfoten besser geeignet als meine feinen, empfindsamen Katerpfoten.

Insgesamt kann es bei Ermittlungen von Vorteil sein, zu zweit vorzugehen. Insbesondere, wenn es da einen Widersacher gibt. Ich meine natürlich diesen gewaltigen, weißen Kater mit dem riesigen Raubtiergebiss und dem blutdürstigen Verlangen, alle anderen Kater der umliegenden Gärten nach Strich und Faden zu verprügeln. Ehrlich gesagt hätte ich nie gedacht, dass der Große Weiße sich einmal würde verunsichern lassen von einen schwarzen Mops, der erniedrigende Kunststückchen vorführt. (bricht nachdenklich ab)

 

Und wie soll es jetzt weitergehen?

Kasimir: Ehm … wie bitte? Ach ja. Also, im Vordergrund steht natürlich der aktuelle Fall, in dem ich ermittle. Über den kann ich hier natürlich nicht viel sagen, das werden Sie verstehen. Aber sobald ich dort erfolgreich war und die Ermittlung abgeschlossen habe, steht natürlich fest(blickt entschlossen): Der Mops muss weg!

 

Icon HundFragen an Kalle

Kalle, du bist vor kurzem zu Kater Kasimir gezogen. Wie hast du denn vorher gelebt?

Kalle: Au man, ich bin echt ziemlich aufgeregt. Ist das hier das Quassel-Mikro? Muss ich da rein quatschen? Okay, ich darf wohl nicht zu dicht ran, richtig? Am Ende verschluck ich das Ding noch. So was passiert mir manchmal, ist so ein Reflex, weißte. Das hat Opa Schulze früher immer gesagt. Bei Opa Schulze hab ich gelebt bevor er im Schrebergarten in die Möhren gerumst ist und das große Auto mit den bunten Lichtern ihn abgeholt hat.  Puh, und danach war ich dann erstmal in dem echt großen Haus mit den massig vielen Hunden. Da hat Mads mich dann rausgeholt. Genau im richtigen Augenblick, als mich gerade die zwei Typen, mit denen ich mir das Zimmer geteilt habe, vermöbeln wollten. Da war dann plötzlich Mads. Und er hat mich an seine Brust gedrückt. Und mich so angeschaut. Da wusste ich gleich, dass wir zusammen gehören.

 

Und wie hat sich dein Leben verändert seit du in der gleichen Wohnung wie Kasimir lebst?

Kalle: Soll das n Witz sein?! Getz ma im Ernst: Das ist das Paradiiiies hier! (verdreht schwärmerisch die Augen). Mit Mads allein war es ja schon toll. Aber dann haben wir Linna kennen gelernt. Und als wir dann hier eingezogen sind, wurd mir erstmal klar, dass diese duftige, streichelweiche Linna mit dem coolsten Typen überhaupt zusammenwohnt: Kasimir! Der ist wirklich der Hit. Voll im Ernst ein echter Ermittler in Krimifällen und so. Und immer beschäftigt mit Offe … Osse … Opse … na, mit Beobachten eben. Das ist doch was ganz anderes als nur die Kunststückchen üben, die Opa Schulze mir beigebracht hat: Give-me-five – das ist Pfötchen-Geben nur in englisch, verstehste? – und  Kusselkopp und Hungrig-Gucken. Das kann ich am besten. Soll ich ma vormachen? (guckt wirklich erbärmlich hungrig)

Uuuuäääh! Ich bin soooo huuungriiig! (kichert) Witzig, ne? Aber wo wir grad dabei sind: Gibt’s hier bei dem Interview nicht auch einen kleinen Snack oder sowas? Kasimir meinte, ich soll da auf jeden Fall nach fragen. – Also, das ist sowieso das Größte: Kasimir hat immer gigomatisch tolle Ideen.  Wir machen dann immer alles zusammen. Sind eben beste Freunde.

 

Was macht ihr so zusammen?

Kalle: (sieht sich nach allen Seiten um und flüstert dann) Geheimnisse jagen! (nickt) Klingt zu cool, um wahr zu sein, oder? Hab ich auch erst gedacht. Aber Kasimir hat es eben voll raus. Er meint, dass irgendwo in der Wohnung ein Geheimnis versteckt ist. Zuerst dachten wir ja, es ist in der Rolle mit dem Papier, die neben dem Menschenklo hängt. Aber als ich das Papier abgewickelt hatte, stellte sich raus, dass da nur so ne doofe Papprolle drin ist, nix Geheimes also. Na, und dann glaubte Kasimir, es wär in dem pinken Kissen, das Mads Linna zum Einzug geschenkt hat, das mit dem Herzchen drauf. Aber ich sach ma so, da war auch nix drin – nur jede Menge weiches, weißes Zeugs.

Im Moment haben wir die Geheimnissuche aber auf Eis gelegt, weil (flüstert wieder) da ist dieser super verdächtige Nachbar, der in seinem Garten rumschleicht und rumglotzt und am Schuppen rumschließt und so. Total verdächtig der Kerl. Und ich darf Kasimir jetzt bei seinen Ermittlungen helfen. Voll krass, ey.

 

Könntest du dir vorstellen wieder auszuziehen?

Kalle: (schnappt entsetzt nach Luft) Ausziehen? Quitschiquatschi! Ich mein, wieso auch?! Linna und Mads sind so schön kuschlig miteinander. Und Kasimir und ich, wir sind ein tolles Team. So wie Scherock Homms und sein Waterson. N Kopp und n Arsch eben.  Zwei, die einfach zusammengehören.

 

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