zu Besuch bei: Thrillerautorin Janet Clark
Mit ihrem Thriller „Black Memory“ hat es Janet Clark bis in die Shortlist Crime des Skoutz-Award 2017 geschafft. Geboren wurde die Autorin in München, wo sie stets Verwirrung mit ihrem Namen auslöste, denn dieser ist dortzulande eher unüblich und wurde entsprechend auf verschiedenste Weisen interpretiert und ausgesprochen. Über Umwege über Frankreich und Belgien erreichte Janet Clark schließlich England und dort war ihr Name natürlich perfekt verortet. Sie studierte, arbeitete an der Universität und landete schließlich in der Privatwirtschaft im Marketing. Mittlerweile ist sie jedoch nach München zurückgekehrt und lebt dort mit ihrem Mann und ihren Kindern.
Natürlich wollten wir Janet Clark einmal näher unter die Lupe nehmen und haben sie für Euch interviewt.
Und das ist dabei raus gekommen:
Zu Besuch bei Janet Clark:
Was ist dein »Sprit« beim Schreiben, woher nimmst du deine Ideen?
Meine Ideen kommen meist aus dem Leben. Ein Erlebnis oder ein Ereignis, das ich lese oder mir erzählt wird und – das ist wichtig – das mich nachhaltig beschäftigt und zu einer Geschichte inspiriert. Daher haben meine Bücher zumeist eine gesellschaftskritische Komponente, die, verpackt in einen spannungsgeladenen Plot, meine Leser zum Nachdenken anregen soll. Zum Schreiben selbst brauche ich meinen Kopf und ein Schreibgerät.
Was würdest du tun, wenn du nicht mehr schreiben könntest?
Den Job, in dem ich vor meinem Ausflug ins Autorinnendasein Karriere gemacht hatte. Ich habe die letzten Jahre nicht nur Bücher geschrieben, ich habe mich auch sehr stark im Bereich AutorInnenrechte und Frauenrechte engagiert, u.a. als Präsidentin der Mörderischen Schwestern. Das hat mir zwar viel Zeit geraubt, aber diese analytische, organisatorische und strategische Arbeit war mir wichtig. Ich bin jemand, der etwas bewegen möchte.
Das klingt nach einer sehr spannenden und vor allem wichtigen Tätigkeit! Es ist immer gut, sich für die Dinge einzusetzen, an die man glaubt.
Zu welchen Anlässen hast du schon überlegt, mit dem Schreiben aufzuhören?
Zum Beispiel, wenn ich partout nicht weiterkam mit einem Buch, oder wenn mich die Entwicklungen auf dem Buchmarkt auf die Palme trieben. Schreiben ist ein toller Beruf und ich stecke unfassbar viel Leidenschaft und Energie und Herzblut hinein, aber das macht auch verletzlich und es ist nur legitim, immer mal wieder das Verhältnis zwischen Input und Output zu hinterfragen.
Selbstkritisch zu sein ist nie verkehrt und momentan ist der Wandel in der Buchwelt deutlich spürbar, aber wir sind froh, dass Du nie das Handtuch (oder den Stift?) hingeworfen hast!
Was war dein emotionalstes Erlebnis beim Schreiben?
Ich leide mit meinen Figuren. Wenn ihnen etwas sehr Schlimmes zustößt, leide ich mit ihnen. Das hat mich bei Rachekind besonders getroffen, da dort ein Baby um sein Leben gekämpft hat, das so alt war wie meine Tochter.
Wie viel Autobiografie steckt in deinen Geschichten?
Unterschiedlich viel, aber überall etwas, denn meine eigenen Welten und Erfahrungswerte unterfüttern die Handlungsweisen meiner Figuren. Und ich gehe ziemlich weit, um mich in meine Figuren authentisch hineinversetzen zu können. Dazu mache ich auch Kletterkurse, kaufe mir nach 20 Jahren wieder ein Motorrad, besuche medizinische Seminare, reise an ferne Orte, beschäftige mich mit Pferden, stelle kniffelige Szenen nach u.v.m.
Was macht für Dich ein gutes Buch aus?
Ein gutes Buch muss mich in seinen Bann ziehen. Das geschieht über die Thematik in Verbindung mit authentischen Figuren, in die ich mich hineinversetzen kann, einer guten, überraschenden Dramaturgie und einer feingetunten Sprache. Ein gutes Buch ist eine Komposition, die in sich stimmig sein muss. Und nein, ich kann meinen inneren Lektor nicht ausschalten und breche Bücher ab, wenn sie mir nicht gefallen.
Was wäre das größte Kompliment, das man dir als Autor machen kann?
Dass mein Buch den Leser in seinen Bann gezogen hat.
Das ist Dir gelungen!
Wer ist für dich dein idealer Leser?
Einer, der sich unvoreingenommen auf die Geschichte einlässt und auch bereit ist, für ein Buch, an dem eine Autorin ein Jahr lang intensiv gearbeitet hat und ein Verlagsteam dafür gesorgt hat, dass es rundum stimmig ist, einen fairen Preis zu bezahlen.
Bei welchem deiner Protagonisten würdest du den Beziehungsstatus mit dir als »schwierig« bezeichnen?
Eigentlich bei keinem. Für den Fall, dass ich Probleme habe, mich in eine Prota hinein zu fühlen, habe ich genug Handwerkzeug, um das Problem zu lösen. Es ist völlig normal, dass man Anlaufschwierigkeiten hat und deshalb gibt es spezielle Übungen, um diese zu überwinden.
Und zum Schluss: auf welche Frage in einem Autoreninterview möchtest du einfach nur mit »Ja« antworten?
Möchten Sie, dass Ihre Bücher verfilmt werden?
Wir würden uns alle mit Leckereien in der Redaktion vor dem Fernseher versammeln! Vielen lieben Dank für das interessante Interview, liebe Janet. Wir drücken die Daumen für die Finalwahl.
Mehr über Janet Clark findet ihr hier:
Homepage von Janet Clark
Facebook Seite von Janet Clark
Instagram Profil von Janet Clark
Und so schaut das Meisterwerk aus:
Wer gerne mehr darüber erfahren möchte, der kann dazu natürlich noch unsere Buchvorstellung lesen.