Skoutz-Autoreninterview Peter Grandl

Zu Besuch bei Peter Grandl

Peter Grandl ist unser heutiger Interviewgast. Skoutzi und ich sind unterwegs, um ihn persönlich zu treffen. Bisher haben wir ihn noch nicht persönlich kennen gelernt und wir freuen uns schon sehr auf unser Gespräch. Sein Titel „Turmschatten“ steht auf der Midlist Crime von Marcel Riepegerste und für uns ist das natürlich ein guter Grund ihn aufzusuchen. Der Skoutz-Kauz ist schon vorgeflogen und hat das Ziel gefunden, perfekt, wir sind hier richtig.

Zu Besuch bei Peter Grandl, für den nichts unmöglich ist

Hallo lieber Peter, schön dass es heute geklappt hast und du dir für uns Zeit nimmst. Wir sind schon gespannt, was du uns alles berichten kannst und uns zu erzählen hast. Unser Skoutzi ist notorisch neugierig und schaut sich gerade bei dir um ….

Wo sitzen wir denn, also wo willst du uns empfangen?

In meiner kleinen Bibliothek, mein Schreibzimmer. Terassentür die zum Garten führt. Blick auf die Berge. Weinrotes Bücherregal, altenglischer Schreibtisch und karierte Tapete – eben alles ein wenig im Stil eines englischen Landhauses 😉

Gefällt mir sehr gut bei dir, hier fühle ich mich direkt sehr wohl. Der Stil vom englischen Landhaus ist toll! 

Da ich  Kuchen liebe und  tagsüber Tee trinke, und nachts Kaffee 😉 habe ich euch beides hingestellt und natürlich einen ganz leckeren Kuchen.

Oh, toll. Ich mag gerne einen Kaffee und ein Stück Kuchen nehme ich auch gerne. Obwohl, witzig. Wenn ich abends Kaffee trinke, komme ich nicht in den Schlaf. 

Nach welchem Motto lebst du? Und wirkt sich das auch auf dein Schreiben aus?

Ganz ehrlich, nichts ist unmöglich.

Da hast du allerdings Recht. 

Wenn man sein Ziel vehement verfolgt und wirklich dafür brennt, findet sich auch ein Weg – man muss sich nur darauf einstellen, dass das kein Kurzstreckenlauf ist sondern eher ein Marathon.

Ja, das stimmt. Das kann ich aus eigener Erfahrung auch sagen. Immer dran bleiben. 

Was ist dein erster Gedanke, wenn ich dich frage, was du GAR NICHT magst?

Menschen die immer genau wissen, wie die Welt funktioniert, die auf alles eine schnelle Antwort haben und für alles auch immer eine Lösung und damit nie hinter dem Berg halten.

Solche Exemplare gibt es, leider. Da sprichst du uns aus dem Herzen. Wir haben die Erfahrung gemacht, dass fast immer, wenn man eine einfache Lösung gefunden zu haben meint, etwas Wichtiges übersehen wurde. 

Als Klischee wird man nicht geboren, sondern muss sich den Titel erarbeiten. Klischees sind so praktisch wie lästig. Wie gehst du persönlich mit ihnen um? Beim Schreiben wie im Leben?

Ich halte mich bei meinen Figuren gerne an echte Lebensläufe, an echte Menschen. Es gibt bei meinen Figuren fast immer ein reales Vorbild und die meisten davon kenne ich persönlich.

Oh, finde ich ja interessant. 

Das macht auch den Hauptteil meiner Recherche aus. Zum Beispiel gibt es in TURMSCHATTEN eine Bewährungshelferin.. die musste ich erst mal finden und kennenlernen, ebenso einen MOSAD Agenten.. das war schon deutlich schwieriger.

Verständlich. Ich bin beeindruckt, dass du das geschafft hast.

Dabei stelle ich immer wieder fest, dass Klischees am Ende oft zutreffen. Ein Neonazi ist in aller Regel ein Neonazi so wie wir ihn uns landläufig vorstellen – am Ende sind es dann aber de Nuancen die vom Klischee abweichen und ihn zu einer glaubwürdigen Figur machen.

Das ist ja immer so, man muss die Facetten ausloten. Klischees sind halt auch gegossene Erfahrung. Wie ist das dann beim Schreiben?

Mein Karl hat zum Beispiel Geschichte studiert, was nicht dem Klischee entspricht… sein Äußeres oder seine rassistischen Ansichten entsprechen hingegen wieder 1:1 dem Klischee. Letztendlich versuche ich aber nicht gegen Klischees anzugehen, sondern beginne mit einer Figur auf einem weißen Blatt. Wenn mir dann am Ende aber jemand vorwirft die Figur wäre stereotyp – dann hab ich trotz allem ein reines Gewissen.

Das kannst du ja sowieso haben, ich lese gerne Geschichten, wo mit Klischees gearbeitet wird. Wie du sagst, der Grobentwurf ist das eine. Die Würze machen die Details. 

In welchen Genres schreibst du? Hast du dich bewusst dafür entschieden oder hast du nachher überlegt, wie du deine Geschichte einordnest?

Mein erster Roman war eine Romcom, der wurde nur noch nicht verlegt (ist aber momentan in der Pre-Production für eine Filmserie).

Ist ja spannend!

Er war einige Zeit lang unter Romcom auf Wattpad auf Platz 1, aber nachdem mein zweiter Roman TURMSCHATTEN eine überraschende Medienpräsenz erhielt, sieht man mich nun im Verlag als Autor für politische Thriller. Da fühle ich mich aber wohl und schreibe soeben an meinem dritten politischen Thriller.

WOW, toll. Da können wir nur gespannt sein auf dein neues Werk. Sag uns bitte Bescheid, wenn es da ist, denn wir möchten unbedingt Kontakt zu unseren Skoutz-Autoren halten – und natürlich zu ihren Werken! 

Von wem kommt deine strengste Kritik? Und wie gehst du mit ihr um?

Bislang hatte ich Glück, bis auf ganz wenige negative Kritiken von Usern auf Amazon oder einigen Buchplattformen, wurde ich mit wirklich vielen positiven Kritiken vom Publikum bedacht – und von Journalisten gab es ebenfalls bisher nur lobende Worte.

Das ist doch schön. Da hast du dich bestimmt gefreut. 

Ich glaube eine Dame vom SWR war von der Fortsetzung TURMGOLD enttäuscht, lobte aber in der gleichen Kritik den Vorgänger TURMSCHATTEN.

Das zeigt wenigstens, dass es eine ehrliche Meinung ist. Und wie kommt das dann bei dir an? 

Und auf die Frage wie ich damit umgehe: Schlechte Kritiken bringen mich um den Schlaf. Ich bin da wirklich noch sehr dünnhäutig.

Da musst du dir aber auf jeden Fall ein dickeres Fell anschaffen. Es kann ja immer schlechte Kritik kommen. Aber ich verstehe dich total gut. 

Ein Sprichwort sagt „Ein Buch ist wie ein Garten, den man in der Tasche trägt.“ – Wie findest Du diesen Satz?

Sehr romantisch – und wenn es möglich ist, schwelge ich zuckersüß in rosa Romantikwolken, aber für mich sind Bücher sehr viel öfters der „Finsterwald“, den ich in der Tasche trage, da ich zu schweren Stoffen neige, Stoffe die mich in ein tiefes Loch stoßen und hoffentlich dann auch wieder auffangen und ins Licht heben.

Da kann ja ein magischer Garten dir auch heraushelfen. 

Mit welchem Buch wurde deine Liebe zu Büchern geweckt?

Meine ersten Lieblingsbücher waren allesamt Science Fiction und Fantasy-Bücher.

Ui, da bin ich früher fast nie in Berührung gekommen, erst viel später. 

Dazu gehörten natürlich DER WÜSTENPLANET, HERR DER RINGE und auch wirklich alles von Philip K. Dick.

An Herr der Ringe beispielsweise habe ich mich erst viel später herangewagt. Und wie ging es bei dir weiter?

Mit zwanzig verschlang ich dann eine Zeit lang die Bücher von Michael Chrichton, weil sie Sachbuch und Fiktion so wunderbar miteinander verknüpften.

Oh ha – Michael Chrichton hat mir mal ein unglaublich lebhaftes Kopfkino „geschenkt“, wirklich angenehm war das nicht … also das Kopfkino. Und dann … 

Und dann begann ich erst mich auch für Litartur zu interessieren. Es gibt einige griechische Autoren, deren Schwermut ich liebe, allen voran die Roman von Nikos Kazantzakis. Aktuell lese ich gerade wieder mal Sophies Choice von William Styron.

Das steht bei mir noch auf der To-Read-Liste. 

Wie sortierst du deine Buch-Regale?

Ausschließlich nach den Namen der Autoren.

Super, würde ich auch gerne hinbekommen. Leider spielt mir in meinem Regal der Platz dagegen. Aber lass uns mal über ernste Themen sprechen.

Die gesellschaftliche Diskussion über das, was man in der Kunst tun und lassen darf, ist zur Zeit sehr hitzig. Wie stehst du dem gegenüber und wie beeinflusst das deine eigene Arbeit?

Künstlerische Freiheit geht nach meinem Geschmack zu weit, wenn sie unsere demokratischen Werte eklatant verletzt.

Das ist sicherlich richtig, aber ich fürchte im Einzelfall schwer abzuschätzen. Ich habe gelernt, dass Juristen da von Güterabwägung sprechen, aber bei solchen Fragen möchte ich kein Richter sein. Darf man dann über Bösewichte künstlerisch herziehen? 

Dazu bin ich aber auch kein Freund von Hitler-Satiren und ähnlichem. Es verharmlost das Grauen und die Gefahr die davon ausgeht.

Irgendwie kann ich auch darüber nicht wirklich lachen. Aber das ist dann persönlich.

Chat GPT und andere KI-Apps. Was hältst du davon, dass KI Geschichten, ja ganze Bücher alleine verfassen kann? Sind das für dich überhaupt richtige Werke?

Das Frage bringt mich zum Schmunzeln, denn wie soll denn ein ernsthafter Schriftsteller eine solche Frage anders beantworten als – zum Teufel damit!

Ja, und nochmal ja. Da passen wir sehr gut zusammen! Leider sind wir auch schon fast fertig mit unserem Interview und eine klitzekleine Frage habe ich noch an dich: 

Welche Frage sollen wir dir nächstes Jahr im Interview stellen?

Wie hat Dir die Verfilmung von TURMSCHATTEN gefallen. 🙂

Ich warte, was da kommt!

Lieber Peter, wir möchten uns ganz herzlich bei dir bedanken für das schöne Interview und deine Zeit. Dein Kaffee war wirklich superlecker und der Kuchen, mmmh, war der gut. Es war total schön dich persönlich getroffen zu haben und mit dir zu Reden. Für den weiteren Wettbewerb wünschen wir dir viel Erfolg. 

Hier gibt es mehr über Peter Grandl:

 

Skoutz Lesetipp:

Turmgold (Die Turm-Reihe 2) von Peter Grandl 

Nach »Turmschatten« der zweite Band der aufsehenerregenden Thrillerreihe von Peter Grandl – noch aktueller, noch brisanter, noch packender!

Rechtsextreme Terroristen halten in einem Hochbunker zehn jüdische Kinder und zwei Betreuerinnen gefangen. Die Forderung der Geiselnehmer: die Herausgabe ihres ehemaligen Kameraden Karl Rieger, der im Zeugenschutzprogramm lebt. Bekommen sie ihn nicht, werden die Kinder sterben. Kriminaloberrat Achim Schuster und sein Team steht vor einer unmöglichen Entscheidung. Was keiner der Betroffenen ahnt: Unter dem Turm befinden sich geheime Katakomben, in denen etwas lagert, das skrupellosen Mächten mehr wert ist als das Leben der Geiseln.

Erschreckend nah an der Realität

In »Turmgold« werden aktuelle Ereignisse und Entwicklungen wie zum Beispiel der Mord an Walter Lübcke und der Rechtspopulismus der AfD aufgegriffen, der Thriller erzählt aber auch von einem fiktiven Umsturzversuch der Reichsbürger-Szene. Wie die jüngsten Nachrichtenmeldungen über die groß angelegte Anti-Terror-Aktion gegen die Reichsbürger-Szene im Dezember 2022 zeigen, ist das von Peter Grandl in seinem Thriller »Turmgold« entworfene Szenario aktueller denn je und erschreckend real.

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Hinweis: 
Peter Grandl steht mit seinem Titel „Turmschatten“ auf der  Midlist Crime des Skoutz-Awards von Vorjahres-Finalist Marcel Riepegerste.
Ein hochspannender Krimi mit einem Set, das für sich schon neugierig macht!
Damit hat er natürlich allerbeste Chancen auf den Crime-Skoutz. Wir haben das Buch gelesen und euch hier auch schon vorgestellt.
„Turmschatten“ wurde mittlerweile verfilmt und wird im nächsten Jahr bei Paramount+ gezeigt. Wenn die Serie startet, sind wir  natürlich da und werden berichten.
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Und wenn ihr uns, dem Autor und vielen anderen Lesern einen Gefallen tun wollt, rezensiert die Bücher doch anschließend bei unserer Skoutz-Buchsuche. Mit 5 Klicks statt 5 Sternen entsteht eine Buchbeschreibung, die anderen hilft, das für sie richtige Buch zu finden. Also sei dabei!

 

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