Interview Anna Fuchsia

Zu Besuch bei Anna von „Anna Fuchsia“

Unsere diesjährige Jurorin Gisela Brückmann von „Gilas Bücherstube“ hat sich der schier unlösbaren Aufgabe angenommen, aus über 350 Vorschlägen der Longlist Buchblog ihre Auswahl zu treffen. Einer dieser Blogs ist „Anna Fuchsia“.

Tatsächlich konnte sich der Blog gegen seine Midlist-Konkurrenz behaupten und wurde von Publikum und Jury auf die Shortlist 2021 des Skoutz-Awards gewählt du steht damit im Finale. Damit bestehen natürlich allerbeste Chancen auf den Skoutz-Award 2021.

 

Gila sagt: Annas Blog besticht durch ihre wunderschönen Buchfotos, die ihrer Seite eine besondere Note geben.
Außerdem gibt es eine Kolumne, tolle Aktionen und eine schöne Übersicht der Rezensionen, in denen man die Cover sofort im Blick hat.

Das wollten wir uns etwas näher ansehen und haben uns deshalb auf den Weg gemacht. Was wir herausgefunden haben? Lest selbst…

Sabrina zu Besuch bei Anna, einem Pferdemädchen mit poetischen Tendenzen

Hallo Anna! Skoutzi und ich freuen uns, dass wir dich und deinen Blog heute etwas näher vorstellen dürfen. *zückt ihren Notizblock*
Wir starten mit ein paar knallharten Fakten, ehe wir zum gemütlichen Teil übergehen. Bereit? Dann los!

 

Steckbrief zum Blog:

Blogname: Anna Fuchsia (ehemals Fuchsias Weltenecho)

Wer betreibt ihn: Anna Hein

Blogadresse (Link): www.anna-fuchsia.de*

Seit wann gibt es den Blog?: Den Blog, ganz offiziell, seit 2014, wirklich richtig genutzt habe ich ihn aber erst 2017 als auch Instagram dazu kam.

Wo können deine Leser dich sonst erreichen?: Auf Instagram und bei TikTok, alternativ auch bei Facebook, wobei ich die Seite nicht mehr so ganz aktiv nutze.

Facebook, Twitter, Instagram? Sonstige?: Facebook* (Anna Fuchsia), Instagram* (Annafuchsia), Twitter* (FuchsiasWelt), Lovelybooks* (Fuchsiah), Goodreads* (AnnaFuchsia)

 

Wo veröffentlichst du in der Regel deine Rezensionen?

Auf dem Blog, auf Amazon, bei Goodreads und Lovelybooks, auf Instagram (als Book Talk und auch ebenso als Leseeindrücke im Feed).

 

Worüber bloggst du?

Neben den Büchern über Serien, Filme, das Grafikdesign und Fotos bearbeiten. Aber auch Kolumnen zu Themen, die mich beschäftigen. Es ist dementsprechend eine bunte Mischung.

 

Was gibt es auf deinem Blog?

Buch-Rezensionen

Gewinnspiele

Eventberichte

Berichte über Produkte wie Audible oder auch den Tolino, nachdem ich gewechselt bin

Kolumnen zum Thema Buch und generellen Gedanken und Emotionen

 

Welche sind bei Büchern deine Schwerpunkt-Genres?

Fantasy (von Urban mit Vampiren bis High Fantasy im Stil von Herr der Ringe)

Science-Fiction (Dystopien, Aliens, Weltall, Zukunft …)

Jugendbuch und Jugendthriller

 


Aber jetzt ein paar Fragen zu dir:

 


In einem Wort: Was bedeutet für dich „Bloggen“?

Kreativität und Vielfalt. Es sind zwei Worte, entschuldigt, aber genau das verbinde ich mit dem Bloggen. Die Vielfalt an Menschen, die Meinungen und die Kreativität, die in Büchern, in Fotos und auch den Beiträgen steckt. Für mich ist es mein kleines Ventil geworden, um mich kreativ austoben zu können und den Austausch mit vielen Gleichgesinnten zu haben.

Ich denke, das können wir leicht verzeihen. Zumal wir uns doch alle in der Welt der Worte wohlfühlen und gerne darin verlieren. Apropos…

 

Wann und wie kamst du dazu, deine Buchleidenschaft im Internet mit einem Blog auszuleben?

Das war tatsächlich bloßer Zufall. Ich habe schon immer viel gelesen und 2012 dann die Buchgruppen auf Facebook entdeckt. Dort habe ich auch das erste Mal so richtig mitbekommen, dass es Menschen gibt, die wirklich darüber bloggen und das wollte ich auch einfach probieren.

Zufälle sind oft die besten Initiatoren. Du warst also inspiriert und was fingst du mit der Idee dann an?

So kam es, dass ich meine, ohnehin schon bestehende, Facebookseite in einen Buchaccount mit Grafikelementen umwandelte. Das war so mein Beginn des Buchbloggens, ehe ich 2014 dann beschloss, dass ich Rezensionen und Beiträge viel besser auf einem Blog veröffentlichen könnte. Fuchsias Weltenecho war geboren. 2017 kam dann auch Instagram dazu, seitdem bin ich wohl komplett in dieser „Welt“ angekommen.

Und das noch sehr erfolgreich, wie man sieht. Vor allem deine Bilder finde ich immer wieder sehr eindrucksvoll.

 

Was ist der außergewöhnlichste Beitrag, den du jemals verfasst hast?

Das war, denke ich, mein Beitrag über das Bloggen und die Bezahlungen, den ich 2019 geschrieben habe, auch wenn ich vielleicht nicht mehr mit allen Punkten von damals konform gehe.

Es ist gut, dass man im Leben auch mal seine Ansichten ändert. Das Thema löst immer wieder Kontroverse aus, wird reflektiert und beschäftigt uns eine ganze Weile.

 

„Es wird immer weniger gelesen“ – Wie reagierst du auf diesen Satz?

Ich glaube, es kommt darauf an, wie man es betrachtet. In Zeiten von Instagram, TikTok und Co, kann ich tatsächlich gut nachvollziehen, dass man so etwas viel einfacher konsumieren kann als ein Buch, das selbst gelesen werden muss. Ich sehe es ja an mir, wie schnell ich mich ablenken lasse und doch zum Handy greife oder mit Serien auf Netflix und Co versacke. Und: Bücher werden teilweise auch einfach teurer. Das können sich dementsprechend auch nicht mehr alle unbedingt leisten, was schade ist.

Ich denke also schon, dass dort etwas dran ist, dass immer weniger gelesen wird. Gucke ich jedoch auf die Zahlen der Teilnehmenden an Buchmessen und Co, sind es aber, meiner Meinung nach, immer noch super viele Menschen, die dort gemeinsam dem Lesen nachgehen. Meine Reaktion ist also Kopf nicken und schütteln gleichzeitig. 😀

Vor allem seit Streaming finde ich hört man vermehrt davon, wie Leute dabei einfach mal „das Gehirn ausschalten“ wollen. Aber ich habe noch keine große Angst dass die Zahl der Leser rapide sinkt. Wie du selbst sagt: Auf Buchmessen ist immer die Hölle los und auch die Reaktionen wenn sie ausfallen, Reaktionen auf neue Aktionen auch bei Skoutz zeigen dass lesen noch immer geliebt und gelebt wird. Wir behalten diese „Wenig-Lese-Phasen“ einfach mal im Auge.

 

Gibt es goldene Regeln, die man beim Bloggen beachten sollte?

Hab Spaß an dem, was du tust. Man merkt es, wenn es ein Kampf wird und: Gönne dir auch mal eine Pause und atme durch. Es steckt viel Arbeit und Zeit in allem, das kann auch mal schlauchen.

Das ist ein wertvolles Mantra. Ich finde auch, dass man einem Blog das Herzblut und vor allem die Liebe ansieht, die darin stecken.

 

Wie viel Zeit investierst du am Tag oder in der Woche in den Blog?

Einen Beitrag oder eine Rezension schreibe ich in ca. 2 Stunden. Für Fotos brauche ich meistens auch nochmal 2 und dann bin ich täglich auch ca 2-3 Stunden in den sozialen Medien unterwegs. Aktuell schreibe ich nicht so viele Beiträge, weil mir durch die Arbeit einfach auch die Lust, aber vor allem auch die Zeit fehlt, nach 8 Stunden nochmal so viel Zeit am Rechner zu verbringen – Daher nutze ich für Rezensionen z.B. Goodreads, was dann super entspannt auch vom Handy aus zu machen ist.

Okay, da wäre ja alleine der schriftliche Teil wirklich fast ein Arbeitstag. 2 Stunden erscheint mir wenig wenn ich dran denke, wie die aussehen.

Von den Fotobearbeitungen möchte ich gar nicht erst anfangen. Da brauche ich durchaus auch mal 5-8 h für ein Foto.

Ha, da haben wir es doch, kam mir gleich so wenig vor *schmunzelt* Das ist ja der Wahnsinn und ich kann gut verstehen dass du da mal zurückfährst und es dir ein wenig „leichter“ machst.

Inzwischen habe ich aber wieder so viele Ideen, die umgesetzt werden wollen.

*lach* Hätte mich auch gewundert, wenn nicht.

 

Was macht für dich einen guten Blog aus?

Authentizität und Kreativität. Ich bin kein Fan von 0815 Beiträgen und mag es, wenn ich sehe, dass sich da jemand Gedanken gemacht hat und da wirklich Herzblut drinsteckt.

Ich verweise gerne nochmal auf die Frage davor. Nicht jeder muss so viel Zeit in den Blog investieren, aber Herz sollte darin stecken. Da sind wir einer Meinung 🙂

 

Es gibt immer wieder Hürden (z.B. DSGVO und aktuell der umstrittene Artikel 17), die Bloggern das Leben schwermachen. Hast du schon einmal darüber nachgedacht, mit dem Bloggen aufzuhören?

Ich glaube, an diesem Punkt waren wir alle schon ein mal. Also dementsprechend: Ja, habe ich. Aber vielmehr, weil ich mich, vor allem Anfang 2021, gefragt habe, ob das, was ich hier so mache, wirklich all die Mühe und Zeit wert ist. Zu dem Zeitpunkt waren meine Zahlen auf Instagram seit über einem Jahr rückläufig und sobald ich irgendwas gepostet habe, sind Follower gegangen. Habe ich nichts gepostet, war alles gut und das hat enorm frustriert.

Das ist aber ein echt verrückte Phänomen. Aber man munkelte ja wirklich oft dass da Social Media gerne mal aufräumt und daher die Follower unfreiwillig gegangen sind. Sie sind wichtig, keine Frage, aber hast du wirklich so sehr kontrolliert?

Klar, sind es „nur“ Zahlen, aber ich denke, dass sich niemand davon freimachen kann, doch mal darauf zu achten. Es ist ja irgendwie schon eine Anerkennung der Arbeit und Fotos, die man sich so macht. Irgendwie haben mir da aber die Gespräche mit der Community extrem geholfen, weil man wusste, dass man nicht allein ist.

Ja, das stimmt. Wie gesagt die Follower sind ja wichtig und wie du feststellst auch eine Anerkennung. Man siehst, dass den Leuten gefällt was man tut, und dann macht man es nochmal so gerne. 🙂

 

Bücher sind deine Leidenschaft, welches hat dich am meisten geprägt?

Ich glaube, das war Katie Cat und auch die Sternentänzer Bücher. Sie haben mir damals wie heute gezeigt, dass man immer zu sich und seinen Hobbies und Interessen stehen sollte und wenn es Menschen gibt, die diese Dinge als Beleidigung verwenden, dass man ihnen einfach mit einem coolen Spruch begegnen kann – Ja, ich bin auch heute noch das Pferdemädchen und ich bin stolz drauf.

Es klingt, als wären das sehr mutmachende Geschichten für starke Kinder und die, die es werden wollen. Sternentänzer habe ich selbst schon hineingelesen und fand das, das ich hatte sehr schön. Aber ich las nicht so intensiv, wie es Kinder tun. Es ist gut zu hören, was die Geschichten für eine Wirkung haben können.

 

Wenn du für einen Tag in ein Buch reisen könntest, in welches würde es dich ziehen?

In die Welt von „Strange the Dreamer“. Eine so unfassbar poetische und tiefgründige Geschichte.

*entschuldigt sich kurz und kramt ihr Handy hervor* Da musste ich nun wirklich direkt mal nachlesen. Wenn jemand so verträumt antwortet, scheint es das wirklich wert zu sein. Ich denke, ich werde Lazlos Welt auch bald kennenlernen. Danke für den Tipp.

 

Welcher fiktionale Charakter ist in Buch/Serie/Film unglaublich, wäre aber in banalen alltäglichen Situationen unerträglich?

Mia aus Nevernight 😀 Ich glaube, mit ihrer Badass Art und ihrem „Ich hau einfach drauf und schaue, was passiert“, würde ich immer hinter ihr aufräumen und mich für alles entschuldigen müssen.

Wer weiß. Vielleicht würdest du dich auch selbst überraschen und hättest Spaß daran, mitzumachen. Aber ja, ich hätte vermutlich als erstes auch deinen Gedanken – zur Not räume ich hinter euch beiden auf. *lach*

 

Welches Buch liegt gerade auf deinem Nachttisch?

Fluch der sieben Seelen

Ich bin gespannt darauf, wenn du davon berichtest.

 

Wofür würdest du mitten in der Nacht aufstehen?

Für einen richtig guten Mitternachtssnack, Serien und ein Buch, auf das ich Jahre lang gewartet habe (erinnert sich noch einer an das Anstehen für die neuen Harry Potter Bücher…)

Ich erinnere mich dunkel. *schmunzel* Ich stand nie an, gebe aber zu, dass ich die Leute schon bewundert und ein wenig beneidet habe.

 

Gibt es etwas, das du kannst, die meisten anderen Menschen aber nicht?

… ich kann jede Augenbraue einzeln hochziehen – mein secret talent 😀

Sowas kannst du ja nicht einfach in den Raum werfen. Da hätte ich nun gerne eine Vorführung.

 

Wenn dein fünf-jähriges Selbst plötzlich deinen jetzigen Körper bewohnen würde, was wäre das Erste, das dein fünf-jähriges Selbst tun würde?

Sie würde vermutlich die Bücher aus dem Regel ziehen und alles unordentlich zurücklassen. Das habe ich früher immer gern gemacht und meine Eltern durften die Bücher dann wieder reinstellen, nur damit ich sie wieder aussortieren kann.

Ich ahne, woher dein Verdacht kommt, dass du chaotischen Menschen wie Mia hinterher räumen musst. *lach*

 

Was wolltest du der Welt schon immer einmal sagen? Raus damit!

Es ist okay zu zweifeln. Gott, wie oft saß ich vor allem und wusste nicht, wohin mit mir. Das geht bei dem Abi los: Was willst du danach werden? Willst du studieren? Eine Ausbildung machen? Dinge, die ich damals wie heute nicht beantworten kann. Ich wusste nicht, was ich nach meinem Studium damit machen will, meine Güte, ich wusste nicht mal nach dem Abi, was ich studieren möchte und habe einfach auf mein Herz gehört – es war die richtige Entscheidung.

Und hey, es ist okay, Zelte abzureißen und irgendwo neu zu beginnen. Das Leben ist dazu da, Fehler zu machen und sich auszuprobieren. Es ist menschlich, auch mal danebenzulangen und anderen auf die Füße zu treten.

Das ist normal. Das ist das Leben. DU, genau DU musst nicht wissen, wo du dich in 10 Jahren siehst, das Leben hat ganz eigene Wege.

Anna Fuchsia - Shortlist Buchblog 2021 Skoutz-Award

Liebe Anna,
mit diesem grandiosen Statement ist auch schon das Ende unseres Treffens eingeleitet. Ich bedanke mich für deine Zeit und die vielen Eindrücke, die ich erhalten habe. Ich wünsche dir weiterhin viel Erfolg und noch mehr Spaß in der Bloggerwelt.

Dankeschön!

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