zu Besuch bei Stella Delaney
Auf meiner Jury-Interview-Tour bin ich heute in die schöne Schweiz gereist, um unsere Anthologie-Expertin Stella Delaney zu treffen. Mit neuen Fragen im Gepäck freue ich mich riesig, sie endlich mal wieder zu treffen. Mal sehen, was ich ihr dieses Mal für Geheimnisse entlocken kann und ob sie mich wieder mit meiner Lieblingsschokolade empfängt. Viel Spaß!
zu Besuch bei Stella Delaney, die erfolgreich dunkelbunt in gold verwandeln kann …
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In einem Wort: Was bedeutet für dich „Schreiben“?
Grenzenlosigkeit.
Ein schönes Wort … und sehr passend!
Was ist der seltsamste Ort, an dem du je geschrieben hast?
Da ich vorwiegend ganz klassisch (und langweilig) zu Hause am Schreibtisch schreibe, ist das eine schwierige Frage.
Wirklich so schwierig? *grübel*
Glaube ich zumindest. Im Flugzeug, in der Schule, im Krankenhaus einen Tag vor meiner OP – für mich seltsame Schreiborte, für andere Autoren ganz normal.
„Normal“ ist ja immer relativ 🙂
Vielleicht daher lieber der schönste Ort, an dem ich je geschrieben habe – eine Ferienwohnung in meiner ehemaligen Heimat Bournemouth (England) mit Blick auf den Strand. Das Meer hat etwas unglaublich Faszinierendes; und ich werde immer enorm kreativ, wenn ich Wellen sehe.
Wie entstehen deine Geschichten?
Wie ich letztes Jahr im Interview bereits erzählt habe, bewege ich mich planungstechnisch ziemlich genau in der Mitte – geordnetes Chaos, sozusagen. Oder – um NaNoWriMo Terminologie zu verwenden: ich bin bekennender Plantser.
Plan… ähhh … wie bitte?
Das ist die Mischung aus Plotter – jemand, der sehr ausführlich plottet und jedes Detail plant – und Pantser – jemand, der einfach drauflos schreibt. Ich mag das Wort. Es klingt witzig.
Ich dachte komischerweise im ersten Moment an Zimmerpflanze 🙂 Entschuldige … Aber zurück zum Thema. Wie sieht es bei dir als Plantser mit Recherche aus?
Recherche ist meiner Meinung nach sehr wichtig – schließlich möchte man ja kein Detail einbauen, das sich als offensichtlich falsch herausstellt – aber auch hier muss man Grenzen setzen, denn sonst kommt man gar nicht mehr dazu, mit dem Schreiben zu beginnen.
*war da nicht was mit Grenzenlosigkeit?* *grübel*
Daher recherchiere ich zunächst nur die wichtigsten Dinge, und dann alles weitere während des Schreibens – denn sonst passiert es, dass ich einen ganzen Tag mit der Suche nach kleinsten Details von etwas verbringe, das ich am Ende nur in zwei Sätzen erwähne oder gar nicht brauche.
Da muss man sich sicher ein wenig bremsen. Aber zurück zum Schreibprozess. Wie viel kreativen Freitaum lässt du deiner Muse?
Beim Schreiben ist mir das erstellte Plot-Gerüst eine Orientierungshilfe, aber niemals ein absoluter, unumstößlicher Fahrplan. Denn plötzlich beginnt sich einiges zu formen und zu verändern. Szenen kommen hinzu oder werden gestrichen, Figuren entwickeln ein Eigenleben. Wenn mich die Geschichte einmal so richtig gepackt hat, dann lässt sie mich nicht mehr los. Mir kommen dann unter der Dusche oder im Bus auf dem Weg zur Arbeit neue Ideen, oder ich springe kurz vor dem Einschlafen nochmals aus dem Bett, um einen Plot-Twist oder ein lange gesuchtes Detail zu notieren. So geordnet mein System am Anfang gewirkt haben mag, jetzt ist es eher „ein bisschen hier, ein bisschen da“ – das Ganze entsteht erst nach und nach.
Ich seh schon … 🙂
Daher gehe ich beim Schreiben zwar grundsätzlich chronologisch vor, aber es kann sein, dass ich eine aktuelle Szene überspringe, wenn ich so gar nicht weiterkomme (mit Notizen wie: „Schlägerei einfügen“ oder „hier passiert dann etwas ganz Schlimmes“). Oder ich habe eine spätere Szene so deutlich und lebendig vor Augen, dass ich sie einfach sofort schreiben muss.
Wie gesagt, bei mir ist Schreiben ein kreatives, dynamisches Chaos – aber innerhalb gewisser Grenzen.
Wie geht es danach weiter?
Steht der Erstentwurf, kommt natürlich noch die Überarbeitungsphase. Eine genaue Zahl oder Dauer festzulegen ist schwer, es kommt auf die Geschichte an. In der Regel überarbeite ich ein bis zwei Mal, dann geht es an Testleser, dann wieder Überarbeiten, dann Lektorat, letztes Überarbeiten und am Ende das Korrektorat.
Dann muss ich mich am Ende nur noch zum Veröffentlichen durchringen 😉
Nach der ganzen Arbeit hoffe ich doch ganz stark, dass du uns das Ergebnis nicht vorenthältst 🙂 Deine Protas wären sicher auch nicht begeistert 🙂
Zu meinen Figuren habe ich übrigens ein sehr enges Verhältnis. Ich lache und leide nicht nur mit ihnen, sondern sie entwickeln oft ein echtes Eigenleben und treffen dann nicht nur Entscheidungen, die so gar nicht geplant waren, sondern kommentieren auch meinen Alltag. Ich höre dann regelrecht ihre Stimmen in meinem Kopf, und gebe diese Kommentare manchmal sogar weiter – gute Autorenkollegen hatten schon die Freude, mit meinen Figuren plaudern zu können. Gottseidank finden die das in der Regel witzig, nicht verrückt. Es ist wohl wie E.L. Doctorow sagte: „Writing is a socially acceptable form of schizophrenia.”
„Es wird immer weniger gelesen“ – Wie reagierst du auf diesen Satz?
Lass uns das ändern! Sofort!
Okay, ich bin dabei … *wirft ihr Superhelden-Cape über* … Und wie?
Ich begegne vor allem in der Schule oft Personen, die angeben, nicht zu lesen – keine Zeit oder kein Interesse, oder der Eindruck, dass Lesen nicht ‚cool‘ ist. Gerne verwickle ich die Person dann in ein Gespräch über ihre Interessen und versuche, ein passendes Buch zu empfehlen. Für mich gibt es kein „Lesen ist nichts für mich“, sondern nur „Ich hab das richtige Buch noch nicht gefunden“.
Wie stehst du zu Schreibregeln, die bestimmen, was der 1. Satz auf keinen Fall enthalten darf, welche Worte man verwenden soll und welche zu vermeiden sind, wie lang ein Satz sein darf, etc.?
Regeln sind da, um gebrochen zu werden.
Ohhhh … Eine Revoluzzerin … Spannend … *lacht*
Klar machen viele davon auch Sinn und sind eine gute Orientierung, gerade für Schreibanfänger, aber wenn etwas funktioniert, warum sollte man es ändern, bloß weil eine Regel sagt, es ginge nicht?
Stimmt … Die Hummel kann angeblich theoretisch gar nicht fliegen und dennoch tut sie es 🙂
Ich lese zum Beispiel immer wieder, dass man Prologe am besten gleich weglässt, dass man Träume sparsam einsetzen soll, oder dass der Protagonist am Anfang bloß nicht aufwachen oder die Protagonistin sich nicht im Spiegel betrachten soll.
Echt? Und wieso nicht?
Ja, man kann mit jedem dieser Elemente voll in die Klischee-Falle tappen. Man kann aber auch eine kreative eigene Umsetzung finden, und hat dann ein individuelles Element in der Geschichte, das geradezu unverzichtbar ist.
Welches Buch hat dich am meisten geprägt und warum?
Oh, schwere Frage.
Findest du?
Ich liebe Bücher.
Davon gehe ich aus 🙂
Viele Bücher. Daher haben mich auch sehr viele Bücher in ganz unterschiedlicher Weise geprägt. Scott Heims „Mysterious Skin“. Mary Shelleys „Frankenstein“. Edgar Allan Poes Kurzgeschichten. Oder kürzlich Alma Katsus „Hunger“.
Ich versuche es mal auf zwei ganz wichtige zu reduzieren.
Eigentlich wollte ich nur …
Ja, zwei statt eins, denn schließlich sind Regel dazu da, sie zu brechen.
Okay 🙂 Dann mal los 🙂
Zum ersten wäre das „Handmaid’s Tale“ („Die Geschichte der Magd“) von Margaret Atwood, das ich bereits lange vor dem Hype durch die Serie im Englischstudium gelesen habe und das meine Liebe zu Dystopien so richtig entfacht hat. Das Buch ist nicht nur intelligent, durchdacht, mitreißend und tragisch, es führt uns auch deutlich vor Augen, wie schnell sich unsere Welt in eine dystopische verwandeln könnte.
Und zum zweiten „The Long Walk“ („Todesmarsch“) von Stephen King, zu Unrecht eines seiner unbekannteren Bücher. Ebenfalls eine Dystopie, aber hier war vor allem die Figurengestaltung, die mich in den Bann gezogen hat. Die Art, wie King es schafft, dass wir um diese Figuren bangen, mit ihnen hoffen und leiden. Für mich ein grosses Vorbild in dieser Hinsicht – wenn ich es eines Tages nur halb so gut hinkriege, wäre ich schon glücklich.
Wenn du für einen Tag in ein Buch reisen könntest, in welches würde es dich ziehen?
Oh, da wäre ich offen …
Also wäre es egal, in welches?
Hauptsache ein Buch, das in London spielt. Ich liebe die Stadt und habe grade große Sehnsucht.
Ich fühle mit dir *seufz*
Spontan fällt mir da die Max-Wolfe-Reihe von Tony Parsons ein. Oder „Rivers of London“ („Die Flüsse von London“) von Ben Aaronovitch – so eine Fantasy-Version von meiner Lieblingsstadt wäre sicher extrem spannend.
Mir würden noch mehr einfallen … *schwärm* Aber weiter im Text.
Bist du ein mutiger Mensch? Wann hast du das letzte Mal was zum ersten Mal gemacht und was war das?
Ich halte mich eigentlich nicht für einen besonders mutigen Menschen, aber ich bin furchtbar neugierig und muss alles mal ausprobiert haben.
Das klingt doch schon mal mutig …
Manches aber auch nur einmal 😉
Das kann ich gut nachvollziehen 🙂 Gibt es etwas das dir besonders unangenehm und bei dem die Überwindung größer ist?
Generell fühle ich mich zum Beispiel in großen Höhen sehr unwohl, bin aber trotzdem mit meiner besten Freundin Mika auf den Eschenbergturm gestiegen, als sie letzten August zu Besuch war.
Wo ist der genau?
Das ist ein 30 Meter hoher Aussichtsturm im Winterthurer Eschenbergwald, einer der ältesten Stahlfachwerktürme der Schweiz. Also alles offen, während man da hochklettert. Man hat einen tollen Blick, aber ich hatte schrecklich weiche Knie und war froh, als ich wieder unten war. Trotzdem wollte ich schon immer mal da hoch – deswegen bin ich froh, es gemacht zu haben.
Für welches Produkt würdest du als Testimonial Werbung machen? Warum?
Ich nehme an, Bücher sind raus, oder?
Hmmm … fällt dir vielleicht noch etwas anderes ein?
Und Katzen sind kein Produkt – sonst wären es definitiv Katzen. Du machst es einem auch wirklich schwer …
Na ja, einfach kann doch jeder 🙂 Ganz nach deinem Motto: pushing boundaries …
Wahrscheinlich am ehesten irgendwas Süßes, zum Beispiel dieser Karamellkeks-Brotaufstrich. Süßes ist neben Tee und Kaffee meine absolute Schwachstelle.
Gut zu wissen 😉
Was machst du, wenn du eine Nacht im Kaufhaus eingeschlossen wärst?
Kaufhaus?
Ähh ja …
Wirklich?
Warte, ich schau noch einmal nach *blättert durch ihre Unterlagen* … Doch, Kaufhaus war richtig 🙂
Aber okay, man muss ja alles mal ausprobieren. Und wenn ich da schon mal eingesperrt bin, würde ich zunächst eine Runde Kleider durchprobieren, dann in der hoffentlich vorhandenen Lebensmittelabteilung sämtliche Schokoladen- und Kekssorten testen und zuletzt natürlich zu den Büchern gehen. Eine ruhige Lesenacht klingt gar nicht schlecht. Ich hoffe, ich finde auch ein Sofa oder ein bequemes Bett. Da es aber keine Möglichkeit zum Tee- oder Kaffeekochen und keine Katzen gibt, bin ich auf jeden Fall froh, wenn am nächsten Morgen wieder aufgeschlossen wird.
Nachdem du dich erst geziert hast und es beinahe wirkte, als wäre das für dich eine große Überwindung, klang dein Plan doch irgendwie sehr nach Spaß …
Was ist der erste Gedanke nach dem Aufstehen? Was machst du in der ersten Stunde nach dem Aufstehen?
Das unterscheidet sich grundlegend zwischen Arbeits- und freien Tagen.
Jetzt bin ich neugierig 🙂
An einem Arbeitstag ist der erste Gedanke oft „Oh nein … schon Zeit zum Aufstehen?“ oder etwas Arbeitsbezogenes wie „Hab ich eigentlich das Arbeitsblatt kopiert?“ oder „Mist, wo hab ich den korrigierten Test hingelegt?“ – typische Lehrergedanken. Lang habe ich dafür nicht Zeit, denn ich muss raus aus dem Bett und Katzen füttern – der wichtigste Teil des Morgens, zumindest für die Katzen.
Verständlich 🙂
Anschließend geht’s ins Bad und zum Anziehen. Wenn alles klappt, stehe ich eine Stunde später an der Haltestelle und warte auf den Bus zur Arbeit.
Ich frag jetzt besser nicht nach, was passiert, wenn es nicht klappt 🙂 … Und was ist mit den freien Tagen?
Wenn ich frei habe, wird erst ausführlich mit den Katzen gekuschelt, dann aufgestanden, in Ruhe geduscht, angezogen und danach gibt es in Ruhe Kaffee und Frühstück.
Ohne Ausnahme?
Außer natürlich, ich wache mit dem Gedanken an eine besondere Szene oder der Lösung für ein Plot Problem auf – dann geht’s zuallererst mal an den Schreibtisch.
Welche Superkraft hättest du gerne?
Ich würde wahnsinnig gerne die Zeit kontrollieren können.
Wahrlich eine Superkraft …
Sie anzuhalten, zurückzudrehen, aber auch mal vorspulen zu können, wäre echt genial.
Welcher Irrtum kursiert über dich?
Dass ich wahnsinnig organisiert und professionell bin.
Nicht?
Bin ich auch, klar. Aber nicht immer. Es ist auch viel Improvisation dabei.
Was würdest du deinem 10 Jahre jüngeren Ich raten?
In zwei Worten: Trau dich!
Kannst du mir das ein wenig näher ausführen?
Ich wünschte oft, ich hätte nicht so viel Zeit damit verbracht, unsicher zu sein und zu zögern, sondern einfach mal ausprobiert. Dann wäre ich heute schon viel weiter – mit dem Schreiben, aber mit vielen anderen Dingen auch.
Bevor ich dir gleich die letzte Frage stelle, wüsste ich gern noch von dir: In der Kürze liegt die Würze – Warum gilt das auch für Geschichten?
Nun, das lässt sich mit einem ganz einfachen Vergleich erklären.
Und der wäre *neugierig guckt* …
Schokolade!
🙂 Das ist ja mal interessant. Kannst du das für mich ein wenig näher ausführen?
Sie ist großartig, aber man hat nicht immer Lust auf oder Zeit für eine ganze Tafel. Da tut es auch ein Stückchen. Und eine besonders erlesene Praline ist etwas Besonderes, manchmal sogar besser als ein ganzes Kilo anderer Süßigkeiten. Kurze Geschichten sind Romane in kleinem Format – sozusagen Literatur in Häppchenform.
Was wolltest du der Welt schon immer einmal sagen? Raus damit!
Du, gerade du, bist großartig, einzigartig und wichtig.
*schaut sich irritiert um und stellt fest, dass nicht sie gemeint ist*
Das, weil es mir jedes Mal wehtut, wenn wunderbare, großartige und talentierte Menschen an sich selbst zweifeln und verzweifeln.
Und natürlich: Lest mehr Bücher! Kauft mehr Bücher, auch von Selfpublishern und Kleinverlagen! Und ganz wichtig – schreibt Rezensionen! Auch wenn es nur ein Satz ist, Rezensionen sind wichtiges Seelenfutter für Autoren.
Vielen lieben Dank, liebe Stella Delaney, dass du dir die Zeit genommen hast, mich zu treffen und dich von mir löchern zu lassen. Es war wieder einmal eine besondere Ehre und ich freue mich auch schon auf ein Wiedersehen.
Ich habe zu danken. Skoutz-Interviews sind jedes Mal etwas ganz besonderes.
Jetzt werde ich aber rot 🙂
Wenn ihr nicht genug von der kreativen Autorin und Katzenliebhaberin Stella Delaney bekommen könnt, schaut euch doch noch das Interview an, das ich letztes Jahr mit ihr führen durfte. (Weiterlesen)
Mehr von Stella Delaney und ihren Büchern könnt ihr hier erfahren:
- Website
- Stella Delaney ist Mitschwester im Nornennetz, Mitschreiberin bei der Autorengruppe Tödlich und Mitbloggerin beim Schreibmeer.
Skoutz-Lesetipp:
Das Leuchten am Rande des Abgrunds – Ein ungewöhnlicher Mix aus bitter-süßer Romanze und düster-poetischer Dystopie von Stella Delaney
Eine Stadt, die sich in trügerischer Sicherheit wiegt.
Ein Konzern, der seine wahren Absichten verschleiert.
Zwei Außenseiter, die nichts mehr zu verlieren haben.
Und nur sieben Tage, um die Wahrheit herauszufinden.
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Seit Sam von seiner Freundin verlassen wurde und kurz darauf seiner Ersatzfamilie – einer Widerstandsgruppe – den Rücken gekehrt hat, verläuft sein Leben einsam und eintönig. Doch das ändert sich, als er einer geheimnisvollen Fremden das Leben rettet und sie bei sich aufnimmt.
Alexis liebt Geschichten, weigert sich, über ihre Vergangenheit zu sprechen und zeigt Anzeichen einer mysteriösen Krankheit. Um ihretwillen nimmt Sam wieder Kontakt zu alten Bekannten auf und erfährt dabei, dass eine Katastrophe bevorsteht, die unzählige Menschenleben kosten könnte. Zögernd willigt er ein zu helfen und entwickelt einen riskanten Plan, der ihn schon bald mit seiner Vergangenheit konfrontiert. Während die Zeit unbarmherzig verrinnt, muss Sam erkennen, dass er nichts und niemandem wirklich trauen kann – am allerwenigsten sich selbst.
Skoutz meint: Tiefgründig, spannend, gesellschaftskritisch und voller Gefühl. Mit ihrem bewegenden Endzeitszenario zeigt sie einmal mehr, wie geschickt sie mit Worten umgehen kann. “Das Leuchten am Ende des Abgrunds” geht einem unter die Haut, regt zum Nachdenken an und lässt einen auch nachdem man die letzte Seite gelesen hat nicht los. Ein intensiver Lesegenuss, der Spannung geschickt mit leisen, bitter-süßen Zwischentönen verbindet. Man möchte es nicht mehr aus der Hand legen.
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