Die Eisenritter – Ritterliche Science Fiction von Lucian Caligo

Auch in diesem Jahr wieder hatten wir viele sehr spannende Bücher in der Longlist Science Fiction. Alienzähmer, Chef-Ufologe und Vorjahressieger E.F. von Hainwald hat den Blick in die Zukunft gewagt und 9 Titel aus den über 160 Bewerbern für seine Midlist Science Fiction 2022 herausgesucht, die für ihn besonders gelungen das Genre repräsentieren und es verdient hätten, in naher Zukunft als Science Fiction-Skoutz 2022 gefeiert zu werden.

Die Eisenritter von Lucian Caligo, bei Plan 9 im Mai 2021 erschienen, ist ein Science Fiction-Beitrag, der sich mit einem sehr ungewöhnlichen Zukunftsentwurf befasst, in dem mächtige Ritterorden die Gesellschaft dominieren und trotz Hochtechnologie und Raumfahrt Religion noch eine sehr wichtige Rolle spielt. Ein weiterer Beitrag außerhalb des Mainstreams, der nun den Sprung zum SF-Skoutz versuchen darf.

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Die Eisenritter – actionreiche Glaubenskrise in ferner Zukunft von Lucian Caligo

Wenn man sich vorstellt, dass die Ritterorden nie untergegangen sind, wie würde dann die Zukunft aussehen? Abgesehen davon, dass Laserschwerter dann eine logische Legitmation hätten, natürlich  …

Seht selbst.

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Um was geht es?

Die Galaxie wird vom Kult der Eisenritter beherrscht.

Nachdem der Eisenritter Judas in einer Raumschlacht seine Ordensschwester Ebba verloren hat, erfasst ihn unerklärliche Trauer. Die Gebete an ihren Gott helfen ihm nicht, obwohl er sich doch für seine Begleiterin freuen sollte, weil sie an der Seite ihres Eisgottes weilt. Als Judas außerdem verboten wird, den rätselhaften Tod von hunderten Minenarbeitern zu untersuchen, reift in ihm die Gewissheit, dass mit seinem Orden und mit ihrem Gott etwas nicht stimmt.

Er kann nicht anders als diesen Zweifeln nachzugehen, auch wenn er weiß, dass er dadurch zu einem Ketzer wird.

Wie hat uns die Eisenritter gefallen?

Rasant und sehr actionreich erzählt Lucian Caligo die Geschichte vom Eisenritter Judas, der seine Welt und seine Privilegien zunehmend kritisch hinterfrägt und dabei nicht nur sich selbst in Probleme bringt. Klug durchdacht, mit reichlich Kritik auch an unserer Zeit, erfahren wir von einer sehr interessanten Gesellschaft und ihren Zusammenhängen, in denen vieles anders ist als es den Anschein hat. Auch wenn für meinen Geschmack dem hochunterhaltsamen Tempo der Geschichte ein bisschen die Charaktertiefe der Figuren geopfert wurde, ist die Idee der Eisenritter super umgesetzt und bietet eine sehr vergnügliche Mischung aus spannender Geschichte und klugen Denkanregungen. (kf)

Skoutz-Juror E.F. von Hainwald meint: Hochwissenschaft trifft hier auf tiefe Religiosität. Dabei wird aber keine uns bekannte Religion lediglich weiterentwickelt. Eine spannend explosive Mischung, physisch und menschlich!

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Wem verdanken wir die Eisenritter?

Lucian Caligo, 1985 in München geboren, stolperte nach seiner Schulzeit in eine Bauzeichnerlehre, von der er sich zur Krankenpflege weiterhangelte. Fantastische und vor allem düstere Geschichten zu ersinnen, war in dieser Zeit nicht mehr als eine heimliche Leidenschaft. Erst im November 2014 beschloss er, all seine Bedenken wegen seiner Legasthenie und tausend anderen Gründen über Bord zu werfen und seine Werke zu veröffentlichen.

Damit ist Lucian übrigens nicht der erste und hoffentlich auch nicht der letzte Autor, der trotz Beeinträchtigung Geschichten ersinnt, die beim Skoutz-Award weit kommen. Umso mehr freuen wir uns auf ein Interview.

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Hinweis:

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