Skoutz-Marketing Grundlagen der Akquise

Bücher brauchen Leser – Grundlagen der Akquise

Buchmenschen sind oft komisch. Und wer sie schreibt besonders. Ich sage das völlig wertneutral, schließlich bin ich ja betroffen. Aber wer zuviel Zeit in anderen Welten verbringt, sieht diese hier oft etwas anders. Was Vor- und Nachteile hat. Nachteilig ist zum Beispiel, dass Marketing und speziell Produktempfehlung für viele von uns einfach grauenvoll ist.

Aber es hilft eben auch nichts. Keine Interessenten, keine Leser, keine Verkäufe, kein Umsatz, kein Geld.

Außerdem braucht ein Buch seine Leser! Bevorzugt viele. Weil es eure Geschichten verdient haben. Weil die Welt da draußen eure Geschichten braucht. Denn wir wollen eine bunte, vielfältige Buchwelt, die Konzepte für unsere reale Welt vorstellt. Vielfalt benötigt aber auch Menge. Also ist es völlig okay, wenn auch euer Buch dabei ist.

Und darum widmen wir uns heute mal einem wirklich ernsten Thema: Akquise! Oder präziser:

Die Grundlagen der Akquise.

Der Erfolg eines Buchs hängt von der Anzahl seiner Fans ab. Die Akquise ist daher eine der wichtigsten Aufgaben für den Bucherfolg. Eine Aufgabe, die man an Agenturen oder Verlage delegieren kann, aber eben auch sehr gut zusätzlich oder exklusiv allein bewältigen kann.

Was ist Akquise?

Der Begriff stammt ursprünglich aus dem Lateinischen; „acquirere“ bedeutet „erwerben“. Heute verstehen wir unter Akquise alle Maßnahmen zur Kundengewinnung, mit denen Unternehmen oder Freiberufler Käufer oder Auftraggeber von sich überzeugen wollen.
Es geht also, auf unsere Zwecke bezogen, um Lesergewinnung.

Die klassischen Intrumente sind

  • Anzeigenwerbung
  • E-Mail-Werbung
  • Persönlicher Verkauf
  • Social Media Marketing
  • Suchmaschinenmarketing
  • Telefonmarketing
  • Newsletterwerbung

Dabei gibt es im Grunde zwei verschiedene Formen, nämlich Kalt- und Warmakquise

Kaltakquise zielt darauf ab, solche Menschen anzusprechen, die bisher weder von eurer Autorenmarke noch euren Büchern gehört haben. Es geht also um Erstansprache. Bei der Warmakquise baut man auf einer bereits bestehenden Kundenbeziehung auf, auch wenn diese länger nicht mehr mit euch in Kontakt gewesen sind. Es geht also eher um Rückgewinnung.

Social Media-Kanäle erlauben hier einen machtvollen Mix, weil man dort (kalt) neue Follower gewinnt, die ihr dann (warm) Kunden oder vielmehr Leser machen könnt.

Der Ton macht die Musik

Unter direkter Ansprache versteht man den persönlichen Kontakt, etwa auf Messen, bei Lesungen, in Schulen oder auch in Lokalen oder Fußgängerzonen. Oft wird der Kontakt über Geschenke oder Infomaterial hergestellt, die das Interesse wecken und die potentielle Kundschaft gleich positiv stimmt. Indirekte Ansprache erfolgt nicht im unmittelbaren Austausch, sondern quasi „über Bande“, z.B. über eine Homepage, ein klassisches Mailing, Werbeanzeigen oder Social Media Kanäle.

Vor- und Nachteile der verschiedenen Akquise-Formen

Die eine richtige Methode gibt es nicht. Es hängt davon ab, wer eure Zielgruppe ist. Natürlich auch von dem Produkt selbst: Kinderbücher müssen anders beworben werden als Pornos oder Splatterhorror. Wobei, das leuchtet ein Zielgruppe und Produkt irgendwie zusammengehören weil sie zusammenpassen müssen. Aber sie muss auch zu euch passen. In der Fußgängerzone Leute ansprechen, auf der Messe die Rampensau geben – das ist nicht für jeden. Ebensowenig sich auf TikTok zum Clown für sein Buch zu machen.

Also betrachtet für euch, was für und was gegen die verschiedenen klassischen Akquise-Tools spricht.

PRO CONTRA
Werbung Klassisch

Verbreitungsgrad

Sichtbarkeit

Altmodisch

Teuer

Hoher Streuverlust

Homepage Preiswert

Maßgeschneidert

Sichtbarkeit bei gutem SEO

Großer Aufwand

Fortlaufende Pflege

Kombination erforderlich

Social Media-Akquise Enorme Reichweite möglich

Direkter Austausch möglich

Geringe Kosten

Mittlerer Aufwand,

Strategie erforderlich

Eher Marketing als Verkauf

Event (Messe, Lesung, etc.) Persönlicher Kontakt

Verknüpfung Person/Marke/Produkt

Meist gute Abschlüsse

Zeit- und Kostenintensiv

Kombination erforderlich

Persönlichkeitsabhängig

Newsletter Preiswert

Maßgeschneidert

Kombinationsstark

Aktuell

Zeitintensiv

Hohe Streuverluste

Strategie erforderlich

Aufbau des Verteilers

  1. Steh hinter deinem Buch! Mindestens. Besser noch stell dich davor!
    Wenn ihr schon nicht für deine Geschichte brennt, wie wollt ihr dann begeisterte Fans gewinnen?
    Auch wenn es schwer ist!
    Marketing für Schüchterne
  2. Die richtigen Leute ansprechen.
    Ihr müsst nicht nur euer Buch kennen, sondern auch die Menschen, für die ihr es geschrieben habt. Denn die wollt ihr erreichen. Da, wo sie sind.
    Reader Relation: Soviel mehr als Chatten
  3. Richtig ansprechen
    Warum ist euer Buch das perfekte nächste Buchdate? Legt euch Argumente zurecht. Zeichnet sich euer Buch eher durch einen ausgeklügelten Plot, authentische Figuren, gute Recherche, harte Action oder eine wundervolle Umgebung aus. Oder vielleicht durch etwas ganz anderes?
    Storytelling funktioniert auch bei Storytellern
  4. Persönlicher Kontakt
    Ob auf der Messe oder nur über einen netten Begleitbrief – gebt Euren Fans das Gefühl, dass ihr sie schätzt. Sprecht sie individuell an und lasst euch auch nicht entmutigen, wenn es nicht sofort klappt. Wenn eure Fans zwar eure Bücher mögen, aber nicht für euch loslaufen und Marketing machen.
    Sei eine Marke!
  5. Beobachten
    Die Welt dreht sich weiter. Eure Fans entwickeln sich weiter, Social Media Kanäle verändern sich. Alles ist ständig in Bewegung und auch wenn es nervig sein mag – ihr müsst dranbleiben. Zuhören, beobachten. Den Geschmack, die Wünsche und Sehnsüchte euer Fans kennen und verstehen. 🙂
  6. Geduld
    Bleibt dran, auch wenn es dauert. Beharrlich, aber nicht aufdringlich. Haltet den persönlichen Kontakt. Wie, das hängt von euren Fans, ihren Vorlieben und natürlich von euch ab. Den eines ist ganz wichtig: Seid ehrlich!

Akquise heißt auch Einstecken können

Absagen und Misserfolge gehören leider zur Akquise. Ein „Nein“ ist selten schön, und bei all der Mühe ignoriert zu werden, ist ungemein frustrierend. Doch selbst mit dem besten aller Masterpläne, der perfekten Vorbereitung und nach bestem Wissen und Gewissen erfolgter Umsetzung wird es Menschen geben, die gerade keine Lust, Zeit, Nerv oder Geld haben. Die trotzdem nicht wollen. Das ist frech, aber das ist dann halt so. Nehmt eine Absage nicht persönlich, oft gibt es bei Büchern die Liebe auf den zweiten oder dritten Blick. Ihr könnt ja eigentlich nur gewinnen. Ungelesen war euer Buch schon zuvor. Also setzt euch realistische Ziele und bleibt dran. Auch wenn es schwerfällt.

Euer Buch ist es wert!

Dabei seid ihr nicht allein. Wir berichten wieder regelmäßig, was und wie ihr es machen könnt, um eure Bücher die Fans zu verschaffen, die es verdient.

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